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Siegfried Kasche 18 Juni 1903 in Strausberg 19 Juni 1947 in Zagreb war ein deutscher SA Obergruppenfuhrer und von 1941 bis Mai 1945 Gesandter I Klasse in Zagreb Unabhangiger Staat Kroatien Siegfried Kasche um 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Kriegsverbrechen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKasche Sohn eines praktischen Arztes hatte einen alteren Bruder Eberhard Kasche 19 Mai 1902 in Strausberg 21 Juni 1940 in Munchen Gladbach als Leutnant d R im Lazarett an den Folgen seiner Verwundung verstorben der wie er spater hauptamtlicher SA Fuhrer zuletzt SA Brigadefuhrer wurde In seiner Jugend besuchte er das Kadettenkorps in Potsdam und die Kadettenanstalt Lichterfelde Anschliessend nahm er in den Jahren 1919 und 1920 als Freikorps Mitglied an Kampfen in Berlin und im Baltikum teil 1925 trat er in die SA im Januar 1926 in die NSDAP ein Von 1928 bis 1931 war Kasche stellvertretender Gauleiter im Gau Ostmark Im September 1930 wurde er in den Reichstag gewahlt 1934 war Kasche wie zahlreiche andere Fuhrer der SA zur Ermordung im Rahmen des sogenannten Rohm Putsches vorgesehen uberlebte jedoch da es ihm gelang so lange auf Goring einzureden bis dieser ihn laufen liess 1 Ab Dezember 1936 zum Reichsredner der NSDAP ernannt erhielt Kasche den Rang eines Beauftragten fur die NS Kampfspiele Im November 1937 wurde er Fuhrer der SA Gruppe Hansa Innerhalb der SA bekleidete Kasche den Rang eines SA Obergruppenfuhrers nbsp Kasche schreitet gemeinsam mit dem kroatischen Aussenminister Lorkovic rechts eine Ehrenformation der Ustascha Miliz ab Zagreb Mai 1941 Vom 19 April 1941 bis zum Kriegsende im Mai 1945 leitete er die deutsche Gesandtschaft in Zagreb 2 Grunde einen SA Fuhrer zum Gesandten zu ernennen waren sowohl allgemeine Vorbehalte des Reichsaussenministers Joachim von Ribbentrop gegen Berufsdiplomaten als auch Bemuhungen den wachsenden Einfluss der SS unter Heinrich Himmler in Ost und Sudosteuropa einzudammen Kriegsverbrechen BearbeitenNeben seiner Beteiligung an der Deportation von Juden aus Kroatien tat sich Kasche als Fursprecher des Ustascha Regimes hervor und er versuchte den Terror gegen die serbische Zivilbevolkerung zu rechtfertigen Am 16 Juli 1941 wenige Tage nach dem Beginn des Angriffskrieges gegen die Sowjetunion diskutierten Adolf Hitler Alfred Rosenberg und Hermann Goring uber die Stellenbesetzungen der hochsten zivilen Verwaltungsamter in den zukunftig zu besetzenden Ostgebieten Anders als Rosenberg und Goring legte sich Hitler fest fur ein zukunftiges Reichskommissariat Moskowien Siegfried Kasche als Reichskommissar einzusetzen 3 Aufgrund des Kriegsverlaufs wurde diese Planung hinfallig In einem Fernschreiben vom 4 Marz 1943 teilte er dem Auswartigen Amt in Berlin mit Vorarbeiten fur neue Judenaktion in Kroatien sind Ende dieser Woche abgeschlossen Am 22 April 1944 Die Judenfrage ist in Kroatien in weitem Masse bereinigt worden Die Brutalitat der Vorgehensweise brachte ihn dabei in Konflikt mit Generaloberst Alexander Lohr dem Oberbefehlshaber Sudost sowie mit Konstantin Kammerhofer dem Beauftragten Himmlers in Kroatien die das Ustascha Regime als Belastung fur die deutschen Interessen ansahen Mit der Verschlechterung der militarischen Lage in Kroatien vor allem durch die Partisanen und Cetnicibewegung verlor Kasches Position in Berlin zunehmend an Bedeutung Nach dem Krieg wurde er von den Alliierten an Jugoslawien ausgeliefert Im Mai und Juni 1947 fand der Hochverrats und Kriegsverbrecherprozess gegen Slavko Kvaternik und andere vor dem Obersten Gerichtshof der Volksrepublik Kroatien statt in dem Minister und hochrangige Funktionare des Ustascha Regimes sowie Kasche angeklagt und verurteilt wurden Es ergingen sieben Todesurteile Wahrend die Todesurteile der ubrigen Angeklagten durch Erschiessen zu vollstrecken waren hatte Kasche der fruhere diplomatische Vertreter des Deutschen Reiches durch den Strang zu sterben Das Urteil wurde einen Tag nach seinem 44 Geburtstag vollstreckt Literatur BearbeitenHubert Butler A Trial 1946 Irish Pages Vol 9 Nr 2 2015 S 102 106 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2 uberarbeitete Auflage Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 10 039309 0 S 299 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Weblinks BearbeitenSiegfried Kasche in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Zeitungsartikel uber Siegfried Kasche in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Hohne Mordsache Rohm In Der Spiegel Nr 26 1984 S 122 141 online Ladislaus Hory und Martin Broszat Der Kroatische Ustascha Staat 1941 1945 Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Nr 8 DVA 1964 S 60 Andreas Zellhuber Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu Das Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion Munchen 2006 S 87 Normdaten Person GND 124426875 lobid OGND AKS VIAF 35389338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kasche SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR SA Obergruppenfuhrer und Gesandter I Klasse in ZagrebGEBURTSDATUM 18 Juni 1903GEBURTSORT StrausbergSTERBEDATUM 19 Juni 1947STERBEORT Zagreb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Kasche amp oldid 231690326