www.wikidata.de-de.nina.az
Siegfried Kuhn 14 Marz 1935 in Breslau ist ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Buchveroffentlichungen 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKuhn wurde in Breslau geboren Seine Kindheit verbrachte er bei seiner Grossmutter Anna Seipold der er spater in seinem Film Kindheit ein Denkmal setzte auf einem Hof in Olschen in Schlesien Ab 1947 lebte Kuhn mit seiner Mutter und seinem Stiefvater im Westsektor Berlins siedelte dann aber 1950 nach Eisleben in die DDR um Hier begann er nach der Schulzeit eine Arbeit im Bergbau In den Jahren 1955 und 1956 arbeitete Kuhn zunachst als Bergbauingenieur Zur Vorbereitung eines Einsatzes in Nordkorea wechselte er zum Bergbau Aussenhandel nach Berlin Dieser Plan scheiterte letztlich an der Westverwandtschaft Als sein Entschluss feststand sich um die Aufnahme an die Filmhochschule zu bewerben uberbruckte er die Wartezeit als Redakteur im Berliner Verlag Technik bei der Fachzeitschrift Neue Hutte Ab 1958 begann er das Filmregie Studium Er studierte zunachst ein Jahr an der Deutschen Hochschule fur Filmkunst in Potsdam Babelsberg und ging danach an das Moskauer Institut fur Kinematographie wo er bei Sergei Gerassimow lernte Wahrend seiner Zeit in Moskau inszenierte Kuhn Bertolt Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui am Theater der Filmschauspieler Eine geplante Verfilmung des Dramas im Lenfilm Studio wurde auf Intervention der Brecht Witwe Helene Weigel verhindert In Moskau drehte er seinen ersten Spielfilm Oni ne proidut Sie kommen nicht wieder Von 1965 bis 1966 arbeitete Kuhn als Regisseur am Satire Theater in Moskau wo er Rolf Schneiders Der Prozess Richard Waverly inszenierte Als er in die DDR zuruckkehrte widmete er sich zunachst noch der Theaterarbeit und arbeitete eine Zeitlang als Assistent bei Benno Besson am Deutschen Theater Mit dem Dokumentarfilm Das rote Plakat machte er aber 1967 erneut als Filmregisseur auf sich aufmerksam Der umstrittene Film kam auf Veranlassung der Akademie der Kunste nicht in den Verleih Danach arbeitete er als Spielfilmregisseur bei der DEFA Bei den meisten seiner Filme war er auch Autor oder Mitautor des Drehbuchs Als ersten DEFA Spielfilm inszenierte Kuhn 1969 Im Spannungsfeld einen Gegenwarts und Auftragsfilm der sich mit der wissenschaftlich technischen Revolution auseinandersetzt Im Jahr 1970 folgte sein Film Zeit der Storche der nach einer Erzahlung von Herbert Otto die Liebesbeziehung zwischen einer Lehrerin und einem Olbohr Arbeiter beschreibt In diesem Film hatte Winfried Glatzeder seine erste Hauptrolle Als eines der bedeutendsten Werke von Kuhn gilt heute der 1973 entstandene Film Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow Er handelt von einem von Fritz Marquardt dargestellten Schrankenwarter dessen Posten nach der Modernisierung der Strecke nicht mehr gebraucht wird und der sich anstelle seines Sohnes in einen Lehrgang schmuggelt Der Film stiess bei der DDR Fuhrung auf Ablehnung Es wurde angewiesen dass der Film ohne offizielle Premiere nur in kleinen Kinos gespielt werden darf und nach vier Tagen aus dem Programm zu nehmen ist Kritikerlob erhielt seinerzeit hingegen Kuhns Film Wahlverwandtschaften eine Adaption des Romans Die Wahlverwandtschaften von Goethe Die Verfilmung betont neben der psychologisch naturwissenschaftlich angelegten Modellsituation der Vorlage auch den sozialen Bezug der doppelten Partnerbeziehung Nach eigenem Drehbuch entstand mit dem Gegenwartsfilm Don Juan Karl Liebknecht Str 78 1980 das Psychogramm eines unbequemen Opernregisseurs Im Jahr 1981 sollte der Film Schwarzweiss und Farbe entstehen in dem es um den Konflikt eines Fotografen mit dem Zwang zur geschonten Berichterstattung beim Bau des Kernkraftwerks Greifswald ging Nach Drehbeginn mussten die Arbeiten am Film aus politischen Grunden abgebrochen werden 1984 verfilmte er die Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller Sein folgender Film Der Traum vom Elch basiert auf einem Roman von Herbert Otto Seine Erlebnisse im Haus der Grossmutter wahrend des Krieges verarbeitete Kuhn 1986 in der Komodie Kindheit Platow Darsteller Fritz Marquardt spielte dort einen Schweinedompteur in einem Wanderzirkus Ein internationaler Erfolg wurde Die Schauspielerin ein Film uber eine arische Frau die in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Karriere aufgibt und aus Liebe ans Judische Theater wechselt Die Hauptdarstellerin Corinna Harfouch erhielt auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary den Grand Prix als beste Darstellerin Nach diesem zweiten Karriere Hohepunkt geriet Kuhn mit seinem langjahrigen Projekt Karl Mickels antistalinistischen Stoff Volk Entscheid zu verfilmen in die Wirren der Wende Die Dreharbeiten wurden 1989 abgebrochen Danach realisierte Kuhn den Film Heute sterben immer nur die andern 1991 uber eine an Krebs erkrankte Frau mit Katrin Sass in der Hauptrolle Sein letzter Film war Die Lugnerin 1992 dessen Drehbuch Regine Kuhn geschrieben hatte die Hauptrolle spielte Katharina Thalbach Danach verfasste Kuhn Drehbucher und literarische Texte Von 1963 bis 1980 war Kuhn mit der Drehbuchautorin Regine Kuhn und von 1991 bis 2004 mit der Schauspielerin Katrin Sass verheiratet Seit 2010 lebt er mit seiner dritten Ehefrau Irma Grefte im Gutshaus Gross Jehser bei Calau Sein schriftliches Archiv befindet sich im Archiv der Akademie der Kunste in Berlin 1 Filmografie BearbeitenAls Regisseur 1966 Sie kommen nicht wieder Oni ne proidut 1970 Im Spannungsfeld 1971 Zeit der Storche 1973 Das rote Plakat 1973 Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow 1974 Wahlverwandtschaften 1977 Unterwegs nach Atlantis 1980 Don Juan Karl Liebknecht Str 78 1984 Romeo und Julia auf dem Dorfe nach Gottfried Keller 1985 Der Traum vom Elch nach Herbert Otto 1987 Kindheit 1988 Die Schauspielerin 1991 Heute sterben immer nur die andern 1992 Die LugnerinAls Darsteller 1979 Addio piccola mia Darsteller Buchveroffentlichungen BearbeitenDie Erdorgel oder Wunderbare abgrundige Welt Neues Leben Berlin 2018 ISBN 978 3 355 01870 8 Auszeichnungen Bearbeiten1989 Kunstpreis des FDGB im Kollektiv fur Die SchauspielerinLiteratur BearbeitenHans Michael Bock Siegfried Kuhn Regisseur In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 9 1987 Siegfried Kuhn In Ingrid Poss Hrsg Spur der Filme C H Links Berlin 2006 ISBN 3 86153 401 0 S 263 Weblinks BearbeitenSiegfried Kuhn in der Internet Movie Database englisch Siegfried Kuhn bei filmportal de Siegfried Kuhn auf der Website der DEFA Stiftung Siegfried Kuhn Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Siegfried Kuhn Archiv Bestandsubersicht auf den Webseiten der Akademie der Kunste in Berlin Normdaten Person GND 123288320 lobid OGND AKS VIAF 25506829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuhn SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur und DrehbuchautorGEBURTSDATUM 14 Marz 1935GEBURTSORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Kuhn Regisseur amp oldid 234462923