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Siegfried Bock auch Sifridus Cifrid Syuert de Buck van Boek Buk 1 Buche oder Buch 2 in Stolp 15 Mai 1446 in Cammin 3 war ein deutscher romisch katholischer Theologe Kanzler des Konigs Erich I von Danemark Norwegen und Schweden und als Siegfried II Bischof von Cammin Leben BearbeitenSiegfried wurde in Stolp geboren Er stammte aus der ursprunglich in der Altmark seit dem 14 Jahrhundert in der Uckermark und in Pommern ansassigen adligen Familie Buch auch Bock Buche Buk Eine Verwandtschaft mit dem von 1398 bis 1410 regierenden Camminer Bischof Nikolaus Bock von Schippenbeil ist nicht anzunehmen zumal fur diesen der Familienname Bock nicht in zeitgenossischen Quellen belegt ist 4 Siegfried war Archidiakon von Pyritz und um 1420 Generalvikar des Bistums Cammin unter dem Bischof Magnus von Sachsen Lauenburg 5 Konig Erich I von Danemark Norwegen und Schweden aus dem Greifenhaus machte ihn zu seinem Kanzler Auf dessen Vorschlag wahlte ihn das Camminer Domkapitel 1424 zum Bischof Durch Papst Martin V wurde er am 10 Mai 1424 providiert 3 Zur Unterscheidung von Bischof Siegfried I der von 1186 bis 1191 amtierte wird er in der Liste der Bischofe von Cammin gemeinhin als Siegfried II bezeichnet Bald kam es zum Wiederaufleben des Streits der nach der Amtszeit Bogislaws VIII als Administrator des Camminer Stifts 1386 1392 zwischen diesem und dem Camminer Bistum ausgebrochen und von Bogislaws Witwe Herzogin Sophie und deren Sohn Bogislaw IX fortgesetzt worden war 6 Vordergrundig ging es dabei um Landereien Schlosser und Nutzungsrechte des Stiftsgebietes der eigentliche Streitpunkt war aber das Abhangigkeitsverhaltnis des Bistums von der Landesherrschaft Die Streitigkeiten wurden 1436 mit einem Vertrag beendet in dem unter anderem die ausdruckliche Zustimmung des pommerschen Herzogs bei der Wahl eines neuen Bischofs vereinbart wurde Mit der Bestatigung der Schirmherrschaft der Pommernherzoge uber das Bistum Cammin wurde die 1417 durch Konig Sigismund anerkannte Reichsunmittelbarkeit des Bistums aufgegeben 3 Am 10 Juni 1435 wurde er dem Konzil von Basel prokuratorisch inkorporiert und stellte sich damit offen auf die Seite der Konzilspartei Dem schlossen sich spater auch die pommerschen Herzoge an Die Absicht selber zum Konzil zu reisen wie sie im Zusammenhang mit der Verpfandung von Buchern des Camminer Domkapitels an Stettiner und Camminer Domherren verschiedentlich angefuhrt wird 7 bestand jedoch nicht 2 Die finanzielle Lage des Bistums wahrend seiner Amtszeit veranlasste ihn wiederholt Kredite aufzunehmen Besonders der Stadt Kolberg verpfandete er dafur verschiedene Hebungen Pachten und andere Einnahmequellen Als er 1442 Anspruche auf die Kolberger Saline und den Hafen erhob kam es zum offenen Konflikt mit der Stadt Im Bundnis mit dem Herzog Bogislaw IX wurde Kolberg belagert Diese wehrte jedoch alle Angriffe ab Die Konflikte zwischen Bistum und Stadt wurden in der Amtszeit seines Nachfolgers Henning Iven bis 1468 fortgesetzt 8 Siegfried II liess im Jahr 1440 eine Synode durchfuhren Dabei untersagte er verschiedene weltliche Vergnugungen und lasterhafte Ausschweifungen ebenso die um sich greifende Erbschleicherei von Geistlichen am Sterbebett Dahinscheidender Bei Zuwiderhandlung drohte er Geldstrafen an Ausserdem wurde das gottesdienstliche Leben geregelt indem die Zahl der zu lesenden Messen fur den einzelnen Priester festgelegt wurde 9 Literatur BearbeitenHellmuth Heyden Kirchengeschichte von Pommern 1 Band Von den Anfangen des Christentums bis zur Reformationszeit Fischer amp Schmidt Stettin 1937 Bernhart Jahnig Siegfried von Buch In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 343 f Digitalisat Jurgen Petersohn Die Kamminer Bischofe des Mittelalters Schwerin 2015 ISBN 978 3 944033 09 9 S 72 74 Einzelnachweise Bearbeiten Diplomatische Beitrage zur Geschichte Pommerns aus der Zeit Bogislaws X Robert Klempin Hrsg Berlin 1859 S 425 linke Spalte oben a b Jurgen Petersohn Bischof Konzil und Stiftsstadt Die Bischofe von Kammin und die Hansestadt Kolberg im Obedienzkampf zwischen Basel und Rom In Heribert Mueller Johannes Helmrath Hrsg Studien zum 15 Jahrhundert Festschrift fur Erich Meuthen Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1994 XVIII ISBN 978 3 486 56078 7 S 255 268 eingeschrankte Vorschau a b c Roderich Schmidt Bischof Henning Iwen von Cammin 1446 1468 In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 53 von der Ropp Hamburg 1967 S 25 29 Digitalisat Jurgen Petersohn Die Kamminer Bischofe des Mittelalters Schwerin 2015 ISBN 978 3 944033 09 9 S 65 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte von Pommern Band 1 1937 S 125 Friedrich Wilhelm Ebeling Die deutschen Bischofe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts Biographisch literarisch historisch und kirchenstatistisch dargestellt 1 Band Leipzig 1858 S 130 131 Nr 19 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte von Pommern Band 1 1937 S 262 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte von Pommern Band 1 1937 S 258 259 Hellmuth Heyden Kirchengeschichte von Pommern Band 1 1937 S 269 VorgangerAmtNachfolgerMagnus von Sachsen LauenburgBischof von Cammin 1424 1446Henning IvenNormdaten Person GND 1021208191 lobid OGND AKS VIAF 232891019 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bock Siegfried II ALTERNATIVNAMEN Buch Siegfried vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von CamminGEBURTSDATUM 14 JahrhundertGEBURTSORT StolpSTERBEDATUM 15 Mai 1446STERBEORT Cammin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried II Bock amp oldid 238746852