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Henning Iven in Stolp 3 August 1468 in Korlin an der Persante auch Henning Iwen oder Henning von Iven war ein romisch katholischer Theologe und von 1446 bis zu seinem Tode Bischof von Cammin Leben BearbeitenUber Kindheit und Jugend von Henning Iven ist nichts bekannt ausser dass er aus Stolp stammt Erstmals ist er 1441 als Domherr des Camminer Domkapitels und gleichzeitig als Kanzler des Herzogs Bogislaw IX von Pommern Stolp genannt Nach dem Tode des bisherigen Bischofs von Cammin Siegfried II Bock im Mai 1446 wurde Henning Iven im Juli 1446 durch das Camminer Domkapitel zu seinem Nachfolger gewahlt Da er der Kanzler Herzog Bogislaws IX war ist davon auszugehen dass der Herzog seine Wahl unterstutzt hatte Henning Iven wurde durch das Konzil von Basel bestatigt nicht aber durch den in Gegnerschaft zum Konzil stehenden Papst Eugen IV Dadurch und den Umstand dass Henning Iven mit dem Tod des Herzogs Ende 1446 seinen wichtigsten Unterstutzer verlor kam es zu Streitigkeiten zwischen dem designierten Bischof und der Geistlichkeit des Stiftes sowie der bedeutendsten Stadt des Stiftsgebiets der Stadt Kolberg unter ihrem Burgermeister Hans Schlief Erst am 20 Januar 1449 konnte Henning Iven Frieden mit Kolberg schliessen und die Huldigung erhalten nachdem er die bischoflichen Rechte gegenuber der Stadt stark eingeschrankt und die der Landstande dafur erweitert hatte Bischof Henning hielt 1448 und 1454 Diozesansynoden ab Auf der zweiten Synode wurden am 22 Juli 1454 in Cammin Statuten zur Regelung der kirchlichen Verhaltnisse erlassen Schwerpunkt der 28 Paragraphen waren unter anderem Massnahmen gegen den Sittenverfall innerhalb des Klerus Diese Statuten sind die einzigen aus katholischer Zeit im Bistum Cammin uberlieferten Er war an der Grundung der Universitat Greifswald 1456 beteiligt und begunstigte sie durch seine Massnahmen Im Grundungsprivileg des Papstes Calixtus III wurde er zum ersten Kanzler der Universitat bestellt sowie gemeinsam mit dem Bischof von Brandenburg zu ihrem Konservator Die Aufgabe des Kanzlers ubertrug er Heinrich Rubenow als Vizekanzler die Aufgabe des Konservators liess er durch Hermann Slupwachter wahrnehmen Vor allem gewahrte er der Universitat durch die Einrichtung eines Domstiftes an der Greifswalder Nikolaikirche das nur mit Universitatsprofessoren besetzt werden sollte finanzielle Mittel Zur Einweihungsfeier fuhrte er die Stiftungsbulle des Papstes mit 1455 brach ein erneuerter schwerer Konflikt zwischen dem Bischof und der Stadt Kolberg aus Die Geistlichen mussten aus Kolberg fliehen Kolberger Truppen verwusteten den Camminer Domhof und die Dorfer des Domkapitels Die Truppen der pommerschen Ritterschaft und des Herzogs Erich II die mit dem Bischof verbundet waren griffen unter der Fuhrung von Dinnies von der Osten die Stadt an Unter schweren Verlusten wurden sie von den von Burgermeister Hans Schlief gefuhrten Kolberger Truppen geschlagen Erst in den Jahren 1466 bis 1468 kam es zum Ausgleich zwischen Bischof und Herzog auf der einen und der Stadt Kolberg auf der anderen Seite Henning Iven starb 1468 und wurde in Koslin beigesetzt Es kam lange zu keiner eindeutigen Nachfolge auf dem Camminer Bischofsstuhl Das Camminer Domkapitel wahlte Ludwig von Eberstein zum Bischof der bis 1480 als Postulat regierte aber vom Papst nicht anerkannt wurde Der Papst ordnete 1471 die Versetzung des Bischofs von Ermland Nikolaus von Tungen nach Cammin an Doch weigerte Nikolaus von Tungen sich und konnte letztlich auch in seinem Amt in Ermland bleiben 1479 ernannte der Papst schliesslich den italienischen Ablasshandler Marinus de Fregeno zum neuen Bischof der am 7 Mai 1480 sein Bistum in Besitz nahm Literatur BearbeitenTheodor Pyl Henning Iven In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 775 777 Roderich Schmidt Bischof Henning Iwen von Cammin 1446 1468 In Baltische Studien Band 53 N F 1967 ISSN 0067 3099 S 18 42 Neu abgedruckt in Roderich Schmidt Das historische Pommern Personen Orte Ereignisse Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Band 41 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2007 ISBN 978 3 412 27805 2 S 534 568 Roderich Schmidt Henning Iwen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 545 f Digitalisat Roderich Schmidt Henning Iwen In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 2133 2144 Martin Wehrmann Geschichte von Pommern Band 1 2 Auflage Verlag Friedrich Andreas Perthes Gotha 1919 Nachdruck Augsburg 1992 ISBN 3 89350 112 6 VorgangerAmtNachfolgerSiegfried II BockBischof von Cammin 1446 1468Ludwig von Eberstein Postulat Normdaten Person GND 135906342 lobid OGND AKS VIAF 80343028 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Iven HenningALTERNATIVNAMEN Iwen Henning Iven Henning vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von CamminGEBURTSDATUM vor 1443GEBURTSORT StolpSTERBEDATUM 3 August 1468STERBEORT Korlin an der Persante Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Iven amp oldid 189528155