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Der Sicherheitshafen auch napoleonischer Hafen genannt 1 war ein Binnenhafen am Nordrand der Altstadt von Dusseldorf Er diente der Rheinschifffahrt als Sicherheitshafen bei Unwettern Niedrig und Hochwasser und bei Eisgang Sicherheitshafen Foto 1897Sicherheitshafen im Vordergrund das Bootshaus des Dusseldorfer Rudervereins Foto vor 1897Blick vom Neuen Hofgarten auf den Sicherheitshafen und das neue Gebaude der Kunstakademie Dusseldorf Illustration von Wilhelm Gause in der Zeitschrift Die Gartenlaube 1879Blick auf den ostlichen Teil des Sicherheitshafens Illustration von Johann Poppel 1852Ansicht der Einfahrt des Sicherheitshafens am Dusseldorfer Rheinufer Aquatinta von Johann Ludwig Bleuler 1843 Inhaltsverzeichnis 1 Planung 2 Bau 3 Ende des Hafens 4 Weblinks 5 EinzelnachweisePlanung BearbeitenNoch bevor durch Artikel VI des Friedens von Luneville zwischen dem Heiligen Romischen Reich und Frankreich am 9 Februar 1801 festgelegt wurde dass die im Ersten Koalitionskrieg schwer demolierte Festung Dusseldorf nicht wiederhergestellt werden durfte hatten Planer unter Johann Wilhelm von Hompesch zu Bolheim auf Wunsch des Landesherrn Maximilian ein stadtebauliches Konzept fur eine neue Nutzung des Festungsgelandes entwickelt 2 Dieses Konzept sah neben der Umgestaltung und Verschonerung der Stadt durch Esplanaden und von der Dussel gespeisten neuen Gewassern Allee an der Landskrone Stadtgraben Neuer Hofgarten auch die Anlage eines Neuen Hafens am Rhein auf der Nordseite der Stadt vor 3 Dieser Hafen sollte den alten Sicherheitshafen ersetzen der sich seit dem 16 Jahrhundert im Bereich der Hafenstrasse zwischen Altstadt und Zitadelle erstreckt hatte Die technischen Planungen die zum Bau der neuen Anlagen notwendig waren entwickelten seit dem 28 Januar 1802 in einer Commission fur die Leitung der Bebauungs Angelegenheiten 4 unter dem Hofrat Georg Arnold Jacobi der Hofbaumeister Kaspar Anton Huschberger der Ingenieur Hauptmann F H von Douwe auch van Douwen und der Wasserbaumeister Christian Wilhelm G Bauer 1803 1804 trat zu diesem Planerteam der Gartenarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe hinzu der die Planungen in ein Schema des Englischen Landschaftsgartens einbettete Die Planungen wurden fortgefuhrt als Maximilian das Herzogtum Berg samt dessen Hauptstadt Dusseldorf 1806 an den franzosischen Kaiser Napoleon ubertrug der die Souveranitat uber das Territorium seinerseits an seinen Schwager Joachim Murat und 1809 an seinen minderjahrigen Neffen Napoleon Louis Bonaparte weiterreichte Als Napoleon seit 1808 Regent des Grossherzogtums Berg die bergische Hauptstadt im November 1811 besichtigte wurden ihm auch die Plane zur stadtebaulichen Umgestaltung Dusseldorfs vorgestellt Darauf erliess er am 17 Dezember 1811 das sogenannte Verschonerungsdekret das unter anderem den Bau des Sicherheitshafens binnen zweier Jahre verfugte die dazu notwendigen Finanzmittel aus der Grundsteuer des Grossherzogtums Berg 5 bereitstellte und das Gelande an die Stadt Dusseldorf ubertrug Bau BearbeitenDie Ausschachtungsarbeiten fur das Hafenbecken nahmen franzosische Galeerensklaven vor 6 Das Bodenmaterial das beim Aushub des Hafenbeckens anfiel nutzte Weyhe zu gartenarchitektonischen Gelandemodellierungen Ausser dem Napoleonsberg in der Nahe der heutigen Inselstrasse und dem Ananasberg an der Landskrone liess er auch nahe dem Rheinufer auf der Nordseite des Hafenbeckens eine kleine Anhohe aufschutten Darauf legte er als Endpunkt einer das Hafenbecken flankierenden Allee ein Baumrondell an das Schone Aussicht genannt wurde Gleichzeitig wurde der Sicherheitshafen so in eine Grunplanung zur Erweiterung des Hofgartens bis an den Rhein eingefasst Als das Grossherzogtum Berg 1813 unterging an seine Stelle vorubergehend das Generalgouvernement Berg trat und Dusseldorf ab 1815 Teil des Konigreichs Preussen wurde gingen die Arbeiten und Planungen weiter so dass der Hafen bald danach eroffnet werden konnte und am 12 Marz 1822 eine Hafenordnung erhielt 7 Um 1835 eroffnete eine stadtische Badeanstalt im Sicherheitshafen heute Rampe des Rheinufertunnels fur Militar und auch fur Privatpersonen Der Hafen bot zunachst Platz fur 50 Schiffe 8 1839 wurde er vergrossert Schon bald genugte jedoch auch diese Massnahme nicht mehr den Anforderungen so dass in der Mitte des 19 Jahrhunderts die Anlage eines zweiten Sicherheitshafens im Bereich der Golzheimer Insel in Betracht gezogen wurde 9 Ab 1875 wurde auf der Sudseite des Sicherheitshafens am Hafen Wall heute Eiskellerstrasse das Gebaude der Kunstakademie Dusseldorf gebaut 1881 liess der Dusseldorfer Ruderverein dort ein gebrauchtes schwimmendes Bootshaus festmachen 1883 wurde es nach Planen des Architekten Hermann Gorres durch einen grosseren Neubau ersetzt der u a eine Veranda und einen Gesellschaftsraum aufwies Ende des Hafens Bearbeiten nbsp Zuschuttung des Sicherheitshafens im Sommer 1897 nbsp Gelande des ehemaligen Sicherheitshafens mit begrunter Bruckenrampe der Oberkasseler Brucke 1898Bereits 1884 sprachen sich die Stadtplaner Jean Geoffroy Conrath Franz Andreas Meyer und Josef Stubben in einem Technischen Gutachten zum Bebauungsplan des Dusseldorfer Stadtbaumeisters Bernhard Buch fur den anderweitigen Ausbau von Hafen und Werften im Stadtgebiet aus und empfahlen die Anlage einer Ringstrasse am Rheinufer und die Umwandlung des Sicherheitshafens in einen Binnenteich 10 Nachdem 1896 der Bau eines neuen Hafens auf der Lausward beschlossen worden war wurde der Sicherheitshafen zugunsten der Errichtung einer festen Rheinbrucke aufgegeben 1897 11 wurde er zugeschuttet An seiner Stelle entstanden die ostliche Bruckenrampe der Oberkasseler Brucke und die Bendemannstrasse die nach Planen von Franz Andreas Meyer in Grunanlagen eingefasst wurde 12 Die Strasse war nach dem Maler und Kunstakademie Direktor Eduard Bendemann benannt Heute heisst sie Fritz Roeber Strasse nach dem Maler und Kunstakademie Direktor Fritz Roeber Zwischen 1969 und 1973 wurde wenige Meter stromaufwarts eine neue Bruckenrampe fur einen Bruckenneubau errichtet Auf dieser Bruckenauffahrt wurde 1988 der U Bahnhof Tonhalle Ehrenhof dem Verkehr ubergeben nbsp Projektierter Sicherheitshafen auf einem Stadtplan von 1809 unten links nbsp Darstellung des Sicherheitshafens rechts auf einem Ausschnitt einer Karte von 1888 nbsp Hofgarten Plan des Stadtgartners Heinrich Hillebrecht 1895 Hafen unten links nbsp Darstellung der Umgestaltung nach dem Bau der Oberkasseler Brucke und deren Bruckenrampe im Stadtplan Dusseldorf Altstadt und Karlstadt 1909 Ausschnitt Weblinks BearbeitenHistorisches Foto vom Sicherheitshafen mit schwimmendem Bootshaus 1896 Webseite im Portal bilderbuch duesseldorf deEinzelnachweise Bearbeiten Dusseldorfer Stadtgeschichte Webseite im Portal cl historia de abgerufen am 3 April 2016 Irene Markowitz Das neue Dusseldorf Die Gartenstadt In Wieland Koenig Stadtmuseum Landeshauptstadt Dusseldorf Hrsg Dusseldorfer Gartenlust Dusseldorf 1987 S 89 Panorama de Dusseldorf Stadtplan Dusseldorf um 1809 Webseite im Portal duesseldorf de abgerufen am 2 April 2016 Ottomar Moeller Die Baugeschichte von Dusseldorf In Dusseldorfer Geschichtsverein Hrsg Geschichte der Stadt Dusseldorf Festschrift zum 600 jahrigen Jubilaum Verlag von C Kraus Dusseldorf 1888 S 381 Digitalisat Peter Schmitz Handel und Industrie der Stadt Dusseldorf In Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Band 3 Dusseldorf 1888 S 480 Digitalisat Gesellschaft deutscher Naturforscher und Arzte Hrsg Dusseldorf im Jahr 1898 Festschrift den Theilnehmern an der 70 Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte Verlag A Bagel Dusseldorf 1898 S 53 Ordnung fur den Sicherheits Hafen der Stadt Dusseldorf 12 Marz 1822 Digitalisat im Portal digital ub uni duesseldorf de Artikel Dusseldorf Bezirkshauptstadt In Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste Erste Section A G Siebenundzwanzigster Theil F A Brockhaus 1836 S 435 Google Books Peter Schmitz Handel und Industrie der Stadt Dusseldorf In Beitrage zur Geschichte des Niederrheins Band 3 Dusseldorf 1888 S 494 Digitalisat Jean Geoffroy Conrath Franz Andreas Meyer Josef Stubben Technisches Gutachten betreffend den Bebauungsplan von Dusseldorf In Josef Durm Hermann Ende Eduard Schmitt Heinrich Wagner Hrsg Handbuch der Architektur Teil 4 Entwerfen Anlage und Einrichtung der Gebaude Halbband 9 Der Stadtebau Verlag von Arnold Bergstrasser Darmstadt 1890 S 558 561 archive org Uwe Maas Hermann Stappmann Architekturfuhrer Dusseldorf Quartiere Strassen Bauten Dusseldorf 1988 S 19 Entwurf zur Umgestaltung des ehemaligen Hafengelandes 1896 In Wieland Koenig Hrsg Dusseldorfer Gartenlust Ausstellungskatalog des Stadtmuseums Landeshauptstadt Dusseldorf Dusseldorf 1987 S 133 Nr 6 87 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sicherheitshafen Dusseldorf amp oldid 232508465