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Sebald Pogl Freiherr von Reifenstein und Arberg ca 1490 1 Juni 1540 war ein steirischer Hammerherr und Waffenfabrikant Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Religion 3 Familie 3 1 Nachkommen 4 NachweiseLeben BearbeitenDer Sohn 1 des Hammerherren Sebald Pogl d A erbte nach dessen Tod ca 1510 die Waffenschmiede in Thorl 2 Er profitierte auf mehrfache Weise von den Turkeneinfallen erste Wiener Turkenbelagerung 1529 Einerseits kaufte Konig Ferdinand I grosse Mengen an Waffen Anderseits wurde zur Finanzierung dieser Rustungskaufe die Turkensteuer erlassen deren Finanzierung viele Grundbesitzer zu Notverkaufen zwang bei denen er als finanzstarker Kaufer auftreten konnte Mit Kaufvertrag vom 21 April 1521 erwarb er von den Brudern Ungnad die Burg Reifenstein bei Pols und nannte sich fortan Pogl Reifensteiner In den folgenden Jahren wurde die kleine gotische Burg zu einer beachtlichen spatgotischen Festung ausgebaut 1522 heiratete er Cordula von Herberstein 1528 erwarb er die Araburg bei Kaumberg in Niederosterreich weshalb er sich von da an von Reifenstein und Arberg nannte Ebenfalls 1529 pachtete er von Siegmund von Dietrichstein den Amtshof zu Aflenz sowie das Amt Aflenz Burg Schachenstein das dieser zuvor fur 24 000 fl vom Stift St Lambrecht gekauft hatte 1530 kaufte er vom Stift Klein Mariazell das Amt Kaumberg im selben Jahr die Burgen Hohenberg und Schrattenberg in Niederosterreich 3 Ebenfalls 1530 wurde Sebald Pogl der Jungere durch Konig Ferdinand in den erblichen Reichsfreiherrenstand erhoben Von 1536 ist uberliefert dass er die Jagd zu Parz einem bei der ersten Turkenbelagerung Wiens abgekommen Schloss bei Schwechat erwarb 4 Neben seiner dominanten Stellung in der Waffenproduktion versuchte er auch in den Produktionsvorstufen Fuss zu fassen was nach der landesfurstlichen Kammergutordnung untersagt war Unter Berufung auf sein Leobener Burgerrecht er war in erster Ehe mit einer Leobener Burgerin verheiratet versuchte er das Niederlagsrecht der Stadt Leoben fur Roheisen zu umgehen und so zu gunstigeren Rohmaterialien fur sein Hammerwerk zu kommen Ausserdem transportierte er Roheisen abseits der dafur vorgesehenen mautpflichtigen Strassen Dies fuhrte zu einer Anklage und einem langwierigen Prozess der schliesslich am 1 Februar 1539 von Konig Ferdinand gegen Pogl entschieden wurde Pogl wurde das Leobener Burgerrecht aberkannt er musste seine Radwerke zur Roheisenproduktion verkaufen und dem Konig eine Strafe von 38 000 Rheinischen Gulden bezahlen wodurch der Konig sich elegant seiner Schulden bei Pogl entledigen konnte Diese verheerende Prozessniederlage und der gleichzeitige technologischer Wandel von geschmiedeten Eisengeschutzen zu gegossenen Bronzegeschutzen bedeuteten das Ende von Pogls Vormachtstellung in der Waffenproduktion Sebald Pogl der Jungere verfasste 1538 sein Testament und verstarb 1540 Religion BearbeitenDurch seine Handelsbeziehungen in den mitteldeutschen Raum kam Pogl schon fruh in Kontakt mit den Lehren Martin Luthers Schon am 21 Mai 1521 erwahnte Pogl in einem Brief dass er sich aus Interesse drei lutherische Schriften besorgt habe und kommentierte das Verhor Luthers vor dem Kaiser am Reichstag zu Worms das am 17 April 1521 stattgefunden hatte 1535 erliess er in seinem Herrschaftsgebiet ein Verbot von Wallfahrten Ein Inventar aus dem Jahr 1565 erwahnt mehrere lutherische Bucher darunter auch eine Bibelubersetzung Familie BearbeitenSebald Pogl war verheiratet mit einer namenlosen Leobener Burgerstochter nach 1522 mit Cordula von Herberstein 17 Marz 1543 Deren Bruder Georg Freiherr von Herberstein ubernahm nach Sebald Pogl s Tod die Vormundschaft uber die 11 minderjahrigen Kinder Seine Kinder genossen eine universitare Ausbildung und heirateten durchwegs in Familien des osterreichischen Hochadels Keiner von Seebolds sechs Sohnen hatte mannliche Nachkommen wodurch mit dem Tod des jungsten Sohnes Adam das Geschlecht der Pogl Reifenstein 1589 im Mannesstamm ausstarb 2 Nachkommen Bearbeiten nbsp Wappen Andre Pogel Freyherr zue Reiffenstain und Arberg Andreas Pogl 1525 1565 1547 Barbara Polheim 1521 18 Marz 1560 in Wien 5 Andreas Pogl wurde von Wolfgang Lazius Leibarzt Ferdinand I und Hofbibliotheks Prafect erzogen der mit ihm ausgedehnte Bildungsreisen durch ganz Europa unternahm Er versuchte den in der Erbteilung nach dem Tod des Vaters und seiner Bruder zerstreuten Besitz wieder in einer Hand zu konzentrieren und durch Zukaufe in Niederosterreich und Wien zu vermehren 1556 erwarb er den Schaunberger Hof in Wien Favoriten der danach Pogl Hof genannt wird das heutige Theresianum 1559 die Herrschaft Modling und Burg Liechtenstein Er war kaiserlicher Hofrat unter Ferdinand I Georg Pogl ca 1526 11 Marz 1557 Helena von Zacklin 1539 14 Marz 1579 in Horn 5 dessen Tochter 6 Eleonora Pogl Pockling 1576 Grabstein in der Filialkirche Altenburg um 1573 mit Friedrich von Prag 1600 Freiherr von Windhaag Peter Pogl Sebold Pogl Paul Pogl um 1530 1554 studierte 1539 an der Universitat in Wien und 1547 in Padua und verstarb 1554 unverheiratet und kinderlos Das Erbe ging an seinen Bruder Georg die beiden anderen Bruder wurden mit 5000 Gulden abgefunden Adam Pogl um 1530 1575 studierte um 1549 an der Universitat von Padua Rechtswissenschaften und bewohnte dort mit Johann und Bartolomaus Khevenhuller Georg und Leopold Herberstein ein Haus Er war verheiratet mit Margarete Stadler und hinterliess keine mannlichen Nachkommen womit das Geschlecht im Mannesstamm erlosch Seine Tochter war 6 Elisabeth Pogl mit Michael Szekely von Kovend Zekel Zackl Zaggl Zackhl 1540 1603 auf Fridau Cordula Pogl 20 Janner 1557 mit Heinrich Strain zu Schwarzenau 5 Susanne Pogl 21 Janner 1589 in Graz am 20 Juni 1553 mit Wolf Dietrich Harditsch 5 Juni 1554 5 danach am 9 September 1557 mit Wolfgang von Stubenberg Sie verzichtete 1553 auf die Erbschaft ihres Vaters solange mannliche Nachkommen von ihm lebten Ihre Tochter war Esther von Gera ca 1563 20 Oktober 1611 Verfasserin des Geraschen Gedachtnisbuchs Eva Pogl 1553 Wilhelm von Hofkirchen Freiherr von Kollmitz 5 verzichtete 1553 auf die Erbschaft ihres Vaters solange mannliche Nachkommen von ihm leben Ihr Sohn Wolfgang II von Hofkirchen 1 September 1555 16 Juni 1611 war ein fuhrender protestantischer Standepolitiker Marie Pogl vor 1575 1562 Valentin Sauermann Sauromannus von Jeltsch 1573 aus Schlesien 5 Studium 1536 in Wittenberg sowie in Pavia Bologna Marburg an der Lahn und 1549 51 in Ferrara Dr jur kaiserlicher Rat und Gesandter seit 1556 bohmischer Appellationsrat Esther Pogl Nachweise BearbeitenBaubeschreibung der Burg Reifenstein Bez Judenburg Pols burgenseite com Schloss Hanfelden Stmk Bez Judenburg Unterzeiring burgenseite com Roman Sandgruber Welterbe Osterreichische Eisenstrasse wurzen Linz 2003 S 27 pdf 3 0 MB eisenstrasse info eingesehen am 17 Juli 2010 a b Die Thorler Hammerwerke Die Pogel thoerl gv at abgerufen 30 September 2014 Die Pogl Reifensteiner Memento vom 2 August 2010 im Internet Archive bei araburg at private Website eingesehen am 17 Juli 2010 Adler 1 VI 1876 S 104 Angabe nach Stephan Neill Versuch einer Topographie der verschollenen Ortschaften im Viertel unter dem Wienerwalde In Blatter des Vereins fur Landeskunde von Niederosterreich und Wien N F 16 Jg 1882 Parz S 200 ganzer Artikel S 148 236 eReader archive org dort S 209 a b c d e f Vgl Josef Zahn Hrsg Das Familienbuch Sigmunds von Herberstein nach dem Originale herausgegeben In Archiv fur osterreichische Geschichte 39 1868 S 293 415 bes S 332 und 407f Google Books a b Vgl Erbteilungsvertrag vom 23 Juli 1575 Staatsarchiv Trebon Cizy Rody 494 PersonendatenNAME Pogl Sebald der JungereALTERNATIVNAMEN Pogl Sebald Freiherr von ReifensteinKURZBESCHREIBUNG steirischer Hammerherr und WaffenfabrikantGEBURTSDATUM um 1490STERBEDATUM 1 Juni 1540 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sebald Pogl der Jungere amp oldid 222019124