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Das 1979 ausgewiesene Landschaftsschutzgebiet Schutz des Abtsdorfer Sees und der ihn umgebenden Landschaft ist ein 551 62 Hektar grosses Landschaftsschutzgebiet auf dem Gebiet der Gemeinde Saaldorf Surheim in der Nahe von Laufen im Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern Innerhalb des Landschaftsschutzgebietes liegt das 2004 ausgewiesene und 277 18 Hektar grosse FFH und Vogelschutzgebiet Haarmoos Das Landschaftsschutzgebiet umfasst den Abtsdorfer See das sudwestlich liegenden Haarmoos und die umgebenden Landschaft mit Streuwiesen und einem kleinen Buchenwald zwischen den Orten Loebendorf im Norden Dorfen und Emmering im Westen und Abtsdorf im Sudosten Abtsdorfer See mit Blick nach Leobendorf Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Schutzgebiet 2 1 Fauna 2 2 Flora 2 3 Schutz und Pflege 3 Einzelnachweise 4 WeblinksEntstehung BearbeitenAm Ende der Wurm Kaltzeit vor etwa 10 000 Jahren bildete der abschmelzende Salzach Gletscher die sogenannte Abtsdorfer Seenplatte Diese verlandete bis auf den Abtsdorfer See und den See im Haarmoos im Laufe der Zeit Es bildeten sich Feuchtwiesen und Niedermoore darunter das Haar oder Huimoos Der Name Haar Hui bedeutet wahrscheinlich Schilf oder Pfeifengras 1388 wurde der nordliche Abfluss der heutige Schinderbach durch zwei Damme und zwei Schanzen aufgestaut um die Burg auf der Insel Burgstall zu erobern Dadurch vergrosserte sich der See stark und nahm auch die Flachen des Haar und Weidmooses ein Erzbischof Michael Graf von Kunberg liess die Abflusse 1558 wieder offnen und der See verkleinerte sich Die Umgebung wurde wieder zu Sumpfen und Mooren Der See im Haarmoos verschwand bis auf einen kleinen Rest der erst durch die Entwasserungsmassnahmen von 1772 bis 1774 des Salzburger Landesherrn Furstbischof Hieronymus Graf Colloredo verschwand als dieser den Abflussgraben vertiefen liess um das Land urbar zu machen Dadurch wurde eine Weiterentwicklung zum Hochmoor gestoppt und der Abtsdorfer See senkte sich um fast 2 m Die feuchten Wiesen wurden durch Graben entwassert um Streu zu gewinnen und boten einen Lebensraum fur viele Tier und Pflanzenarten 1 2 Schutzgebiet BearbeitenDas Haarmoos ist das grosste Wiesenbrutergebiet Sudostbayerns und die letzte grosse Streuwiesenlandschaft im Berchtesgadener Land Zusammen mit dem Abtsdorder See wurde es 1979 zum Landschaftsschutzgebiet CDDA Code 395782 erklart 2004 wurde der grosste Teil westlich des Sees FFH und Vogelschutzgebiet mit der Gebietsnummer 8043 371 innerhalb europaischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 Die Lebensraume im Vogelschutzgebiet sind heute das kalkreiche Niedermoor Pfeifengraswiesen feuchte Hochstaudenfluren und extensiv genutzte Magerwiesen 2 3 Fauna Bearbeiten In den Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH Richtlinie kommen Wachtelkonig Crex crex Neuntoter Lanius collurio Schwarzmilan Milvus migrans und Rotmilan Milvus milvus vor Als Zugvogel sind Wiesenpieper Anthus pratensis Wachtel Coturnix coturnix Grauammer Emberiza calandra Bekassine Gallinago gallinago Grosser Brachvogel Numenius arquata Braunkehlchen Saxicola rubetra und Kiebitz Vanellus vanellus vertreten Von Anhang II Arten die durch ihre Anspruche an den Lebensraum als Schirmart fur viele weitere in diesem Lebensraum vorkommende Arten gelten kommen der Dunkle Glaucopsyche nausithous und der Helle Wiesenknopf Ameisenblauling Glaucopsyche teleius vor deren Raupen an den Grossen Wiesenknopf Sanguisorba officinalis gebunden sind Weitere geschutzte und gefahrdete Arten sind der Grasfrosch Rana temporaria und die Schmale Windelschnecke Vertigo angustior 3 1 Flora Bearbeiten Auf den Feuchtwiesen kommen unter anderem Knabenkrauter Trollblume Trollius europaeus und Kuckuckslichtnelke Lychnis flos cuculi vor Charakteristisch fur das Moor sind Rundblattriger Sonnentau Drosera rotundifolia Fieberklee Menyanthes trifoliata und Gewohnliche Moosbeere Vaccinium oxycoccos 1 Schutz und Pflege Bearbeiten Um Storungen der Vogel in der Brutzeit zu mindern und seltene Pflanzen zu schutzen wurde 1987 ein Wegegebot mit Besucherlenkungsmassnahmen eingefuhrt Die Wiesenbruterflachen durfen deshalb vom 20 Marz bis 15 Juni nicht betreten werden 2 Die Stiftung Wildland Bayern des Bayerischen Jagdverbandes hat seit 1988 6 8 Hektar Flachen fur Wiesenbruter erworben und pflegt diese 4 Der Landesbund fur Vogelschutz in Bayern hat im Haarmoos etwa 50 Hektar gekauft und darauf mehrere mit Grundwasser gefullte Seigen angelegt Auf einer Feuchtwiese wurden Wurzelstocke herausgefrast um eine regelmassige Mahd zu ermoglichen 2 Die Mahd der Streuwiesen erfolgt durch Traktoren mit Zwillingsreifen um das Gewicht besser zu verteilen und spat im Herbst da viele Pflanzen spat Samen bilden Vogeln Deckung bieten und die Raupen der Wiesenknopf Ameisenblaulinge die Pflanzen verlassen und schon in einen Ameisenbau gelangt sein mussen Die Hauptgraben werden alle drei Jahre geraumt um eine weitere Bewirtschaftung der Flachen zu ermoglichen 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d ecotopics de Gestaltung eines Besucherlenkungskonzepts fur das Wiesenbrutergebiet Haarmoos 2008 PDF a b c d Landesbund fur Vogelschutz in Bayern Kreisgruppe Traunstein Haarmoos online Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot traunstein lbv de a b Bundesamt fur Naturschutz Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete 8043 371 Haarmoos FFH Gebiet und EU Vogelschutzgebiet online 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Stiftung Wildland Bayern Haarmoos online Memento des Originals vom 30 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink 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