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Schrebitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Jahnatal im Landkreis Mittelsachsen SchrebitzGemeinde JahnatalEhemaliges Wappen der Gemeinde SchrebitzKoordinaten 51 12 N 13 4 O 51 204166666667 13 069444444444 191 Koordinaten 51 12 15 N 13 4 10 OHohe 191 188 227 93 mFlache 3 16 km Einwohner 406 30 Jun 2015 1 Bevolkerungsdichte 128 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1999Eingemeindet nach OstrauPostleitzahl 04749Vorwahl 034362Schrebitz im Winter 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Uberblick 2 1 Ortsgliederung 3 Geschichte 3 1 Gemeindebuch Schrebitz 4 Entwicklung der Einwohnerzahl 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Hochwassertechnische Anlage 7 Personlichkeiten 8 Trivia 8 1 Das Blutwunder zu Schrebitz 8 2 Der Schrebitzer Bruckensturz 9 Galerie 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksGeographie BearbeitenDas strassenangerahnliche Dorf am Krebsbach mit zeilenformigen Erweiterungsabbauten beziehungsweise Block und Streifenfluren liegt etwa 5 km sudostlich der Stadte Mugeln 10 km nordwestlich von Dobeln und 11 km nordostlich von Leisnig Sitz der Gemeindeverwaltung ist Ostrau das 7 km ostlich entfernt liegt Uberblick BearbeitenPaschkowitz Mugeln NaundorfSornzig nbsp OstrauGallschutz Kiebitz ObersteinaOrtsgliederung Bearbeiten Zu Schrebitz gehoren folgende Ortsteile Dabritz Gorlitz 1936 nach Schrebitz eingemeindet 2 Dohlen 1936 als Ortsteil von Gorlitz nach Schrebitz eingemeindet 3 Somnitz 1950 ohne Gaschutz nach Schrebitz eingemeindet 4 nbsp Schrebitz 1839 1840Geschichte BearbeitenAufgrund der geschutzten Lage und des fruchtbaren Bodens an den Auslaufern der Lommatzscher Pflege war das Gebiet bereits seit dem Neolithikum besiedelt 5 Wahrend der Ostbesiedlung lag der Ort im sorbischen Gau Daleminzien an der Verbindungsstrasse welche von Zornoseky dem Ort der Muhlsteinhauer zum slawischen Zentralheiligtum nach Glomaci fuhrte 6 Die urkundliche Ersterwahnung befindet sich als Serebez in einer Schenkungsurkunde von 1064 der Kaiserinwitwe Agnes 7 Unter der Kirche und dem Friedhof wird ein Ringwall vermutet da 1271 ein burgwardum des Hermannus de Schrebez 4 erwahnt wird Schrebitz war zugleich Urkirche 8 Aus dem Bereich der Urkirche sonderten sich die Pfarrsprengel Altmugeln Schweta und Sornzig ab Das verbleibende aus zehn Dorfern bestehende Kirchspiel schenkte Markgraf Heinrich III 1268 dem Kloster Seusslitz das diesen Besitz unter der Schirmherrschaft des Amtes Meissen bis zur Reformation innehatte Nach der Sakularisation kam die Vogtei Schrebitz Amtsdorf an die 1543 ins Leben gerufene Landesschule St Afra zu Meissen und wurde ein Teil des Meissner Schulamtes mit eigenem Dingstuhl in Schrebitz Der an die Stelle des Seuslitzers Klostervoigts getretene Gerichtsvoigt welcher in Schrebitz wohnte hatte in denen zur Voigtei gehorigen Dorfer die Steuern einzutreiben und die Rechte der Ober und Untergerichte und der Kirchenlehnen wahrzunehmen Die Vogtei Schrebitz zu welcher sechzehn Dorfer gehorten war unter vier Viertelsmeistern aufgeteilt Gerichtsstuhl dazugehorige DorferErster Gerichtsstuhl Schrebitz Somnitz Dabritz Gorlitz Dohlen Graumnitz Goldnitz Oberlutzschera Strolla Gaschutz Gohris und TronitzZweiter Gerichtsstuhl Gallschutz WollsdorfDritter Gerichtsstuhl ObergrauschwitzVierter Gerichtsstuhl Glossen Letzter Gerichtsvoigt war Christian Friedrich Barnatz 1749 1835 Ab 1835 gehorte das Schulamt und damit auch Schrebitz zum Justizamt Mugeln 9 Die Schrebitzer Pfarrei war eine der starksten in Sachsen 10 1843 wurde Schrebitz dem Amt Mugeln mit Sornzig und 1875 der Amtshauptmannschaft Oschatz zugeordnet Am 15 September 1884 wurde die Bahnstrecke Oschatz Mugeln Dobeln eroffnet und Schrebitz erhielt Eisenbahnanschluss mit insgesamt drei Haltestellen im Ortsteil Gorlitz in Schrebitz Nord und dem Bahnhof Schrebitz 1923 wurden im Dorf zwei Kalkwerke betrieben 11 Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Somnitz eingegliedert Am selben Tag wurde Schrebitz durch die DDR Kreisreform an die Amtshauptmannschaft Dobeln dem ab 1952 benannten Kreis Dobeln angegliedert 1964 wurde der Personen und Gutereisenbahnverkehr eingestellt 1946 bis 1950 verdoppelte sich die Zahl der Einwohner durch den Zuzug von Vertriebenen Die Bodenreform zerstorte nachhaltig jahrhundertelang gewachsene Eigentumsstrukturen Nach stalinistischem Vorbild des Kolchos wurde die LPG Erich Weinert gegrundet und 1989 abgewickelt 1975 bis 1977 wird ein neues Feuerwehrhaus errichtet welches im Jahr 2000 um Toiletten und Schulungsraume erweitert wurde Am 1 Januar 1999 verlor die Gemeinde Schrebitz aufgrund der Gemeindegebietsreform ihre Selbstandigkeit und wurde in die Gemeinde Ostrau eingegliedert 12 die wiederum zum 1 Januar 2023 mit Zschaitz Ottewig zu Jahnatal fusionierte Die evangelisch lutherische Kirchengemeinde gehort zum Kirchenbezirk Leisnig Oschatz und zum Kirchspiel Ablass mit Ablass Bortewitz Gallschutz Kiebitz Rittmitz und Sornzig 2000 wurde der Schulbetrieb geschlossen In den Raumen des ehemaligen Schulgebaudes befinden sich heute Vereine und das Schrebitzer Heimatmuseum Gemeindebuch Schrebitz Bearbeiten Hauptartikel Gemeindebuch Schrebitz nbsp Doppelseite Folio 8v 9r aus dem fruhneuzeitlichen Gemeindebuch Schrebitz Das Gemeindebuch Schrebitz ist als Gerichtshandelsbuch eine bedeutende fruhneuzeitliche Quelle der freiwilligen Gerichtsbarkeit in Sachsen Die 254 Seiten umfassende Handschrift enthalt im Wesentlichen Eintrage des 16 Jahrhunderts wobei die fruheste Datierung das Jahr 1517 nennt und der spateste Eintrag von 1669 stammt Das Dorfgerichtsbuch diente in erster Linie der Niederschrift von Rechtsgeschaften in Schrebitz und umliegenden Siedlungen Das Werk war bis zur Wiederentdeckung in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts verschollen Diesem Umstand ist zu verdanken dass das Gemeindebuch Schrebitz das seltene Beispiel eines fast unverandert erhaltenen fruhneuzeitlichen Gerichtshandelsbuches darstellt Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohner 4 1834 5261871 6141910 5841950 11191964 8801990 6532009 4512015 406Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeitenspatgotische Wenzelkirche fruhes 16 Jh Turm Mitte 18 Jh Antoniuskreuz Steinkreuz Historisches Kalkwerk Vier Seiten Hof mit Kummet Halle Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg Schrebitzer HeimatmuseumWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Landwirtschaft pragt das Dorf insbesondere der Anbau von Obst und Hopfen Die Kalkproduktion des 19 Jh wurde eingestellt Nach der Wende entstanden Kleingewerbe und Servicebetriebe Verkehr Bearbeiten Durch das Ortsgebiet fuhrt die K 7506 mit direktem Anschluss an die S35 Der Ort ist uber die A14 uber die Autobahnanschlusse Leisnig und Dobeln Nord gut zu erreichen Hochwassertechnische Anlage Bearbeiten Hochwasserruckhaltebecken SchrebitzPersonlichkeiten BearbeitenHorst Karl Hessel 1916 2006 Sachsischer Komponist und Musiker Guido Uhlemann 1824 1904 Sachsischer Politiker Friedrich August Mucke 1788 in Sorau um 1867 Sachsischer Theologe Philosoph und Schriftsteller Sonja Ruf 1967 SchriftstellerinTrivia BearbeitenDas Blutwunder zu Schrebitz Bearbeiten 1672 hat das einjahrige Kind des Schneiders Hans Kurtens sieben Tage lang Blut geweint und war dabei nicht krank 13 14 Der Schrebitzer Bruckensturz Bearbeiten Am 18 November 1919 ereignete sich an der Eisenbahnbrucke Dabritz ein schweres Zugungluck Die Lokomotive des Personenzuges 5750 und einige Personenwagen waren aus acht Metern Hohe von der Brucke gesturzt Das Ungluck forderte funf Tote und 15 Schwerverletzte 15 16 Galerie BearbeitenSchrebitz am 30 Juli 2003 nbsp Blick vom Kirchendach nach Norden nbsp Blick vom Kirchendach nach Nordosten nbsp Blick vom Kirchendach nach Sudosten nbsp Blick vom Kirchendach nach WestenLiteratur BearbeitenKarlheinz Blaschke Susanne Baudisch Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Leipziger Universitatsverlag 2006 ISBN 978 3 937209 15 9 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Deutscher Kunstverlag 1998 ISBN 3 422 03048 4 Walter Schlesinger Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 8 Sachsen Kroners Taschenausgabe Band 312 Unveranderter Neudruck der 1 Auflage 1965 Kroner Stuttgart 1990 ISBN 3 520 31201 8 Cornelius Gurlitt Schrebitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 28 Heft Amtshauptmannschaft Oschatz II Teil C C Meinhold Dresden 1905 S 273 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Ostrau Schrebitz Abgerufen am 20 August 2022 Gorlitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Dohlen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen a b c Vgl Schrebitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen LaA fur Archaologie Sachsen GAD 2190 02 LaA fur Archaologie Sachsen GAD 2190 03 Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I A 1 S 323 Nr 124 online Gerhard Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1989 ISBN 978 3 326 00489 1 S 65 Dr Georg Buchwald Neue Sachsische Kirchengalerie Ephorie Oschatz Verlag von Arwed Strauch Leipzig 1901 Spalte 614 ff Schrebitz In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 10 Band Schumann Zwickau 1823 S 688 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen Jahrgang 1923 Craz und Gerlach Joh Stettner Freiberg 1923 S 70 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1999 Dr Johann Georg Theodor Grasse Der Sagenschatz des Konigreichs Sachsen Verlag von G Schonfeld s Buchhandlung Dresden 1855 S 217 Nr 289 online Dr Alfred Meiche Sagenbuch des Konigreichs Sachsen Verlag von G Schonfeld s Buchhandlung Leipzig 1903 S 638 Nr 789 Online Chronik der Stadt Mugeln abgeschrieben aus dem Mugelner Anzeiger vom 18 November 1918 Quelle online abgerufen am 11 April 2010 100 Jahre Zugungluck bei Schrebitz Abgerufen am 20 August 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schrebitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schrebitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen abgerufen am 16 Mai 2010 Zur Geschichte der Schmalspurbahn Oschatz Dobeln Hbf abgerufen am 15 Mai 2010 Historische Aufnahmen des Eisenbahnbetriebes in Schrebitz abgerufen am 15 Mai 2010 Heimatverein Schrebitz e V Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schrebitz Jahnatal amp oldid 229365973