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Die Schopfhaher Cyanocitta sind eine Gattung der Rabenvogel Corvidae Sie umfassen mit dem Blauhaher Cyanocitta cristata und dem Diademhaher Cyanocitta stelleri zwei kleine Vertreter dieser Familie mit blauem Gefieder schwarz gebandertem Grossgefieder und charakteristischem Federschopf Die Verbreitung der Gattung beschrankt sich auf das gemassigte Nordamerika wo die Rocky Mountains die beiden Arten voneinander trennen Schopfhaher bewohnen Laub Misch und Nadelwalder und ernahren sich uberwiegend von Pflanzensamen vor allem Eicheln Wirbellosen und kleinen Wirbeltieren Als Allesfresser nutzen sie aber auch viele andere Nahrungsquellen bis hin zu menschlichen Lebensmitteln Beide Arten bruten von Fruhjahr bis Fruhsommer Ihre Nester bauen die Schopfhaher in Baumkronen oder Strauchern ihre Gelege umfassen meist drei bis sechs Eier Als einzige amerikanische Rabenvogelgattung verwenden sie beim Nestbau Schlamm Trotz ihrer nahen Verwandtschaft und einiger Gemeinsamkeiten zeigen sie in ihrer Lebensweise teils aber auch starke Unterschiede etwa im Hinblick auf Zugverhalten Sozialitat oder bei der Paarung SchopfhaherDiademhaher Cyanocitta stelleri SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rabenvogel Corvidae Unterfamilie Neuwelthaher Cyanocoracinae Gattung SchopfhaherWissenschaftlicher NameCyanocittaStrickland 1845Die Gattung Cyanocitta wurde 1845 von Hugh Edwin Strickland erstbeschrieben Sie gehort zu den Neuwelthahern einer Gruppe in Amerika endemischer Rabenvogel Gattungen mit blauem Gefieder und stellt innerhalb dieser Entwicklungslinie eine der am starksten abgeleiteten Gattungen dar Am nachsten mit den Schopfhahern verwandt sind die ebenfalls nordamerikanischen Buschhaher Aphelocoma und der Nacktschnabelhaher Gymnorhinus Wahrend man lange Zeit annahm dass sich die Vorfahren von Diadem und Blauhaher wahrend der letzten Eiszeiten trennten deuten DNA Untersuchungen auf eine Trennung vor rund funf Millionen Jahren hin Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Farbgebung 1 2 Flugbild und Fortbewegung 1 3 Lautausserungen 2 Verbreitung und Wanderungen 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Ernahrung 4 2 Sozial und Territorialverhalten 4 3 Fortpflanzung und Brut 5 Systematik 5 1 Taxonomie und Forschungsgeschichte 5 2 Aussere Systematik 5 3 Innere Systematik 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Farbgebung Bearbeiten nbsp Ein ruhender Blauhaher C cristata Federschopf und schwarz gebandertes Grossgefieder zeichnen beide Arten der Schopfhaher aus Beide Schopfhaherarten sind relativ zierliche Rabenvogel mit sehr ahnlichem Korperbau aber von unterschiedlicher Grosse Der Diademhaher wird mit 30 34 cm Korperlange beziehungsweise 100 142 g Korpergewicht grosser und schwerer als der 25 34 cm grosse und 70 100 g schwere Blauhaher Bei den Massen beider Arten gibt es nur geringe Uberschneidungen Der Schnabel der Schopfhaher entspricht mit seiner kraftigen an der Spitze gekrummten Gestalt dem Grundbauplan der Familie Er ist schwarz gefarbt und weist an seinem Ende einen kleinen Wurgerzahn auf Die Nasalborsten sind sehr kurz und bedecken nur knapp die Nasenlocher des Schnabels Der leicht gerundete Schwanz ist im Verhaltnis zum Rest des Korpers mittellang bis langlich wahrend die Flugel relativ kurz ausfallen Im angelegten Zustand reichen ihre Spitzen nur knapp uber den Schwanzansatz hinaus Ein diagnostisches Merkmal der Schopfhaher ist ihre Federhaube Sie ist beim Blauhaher weniger stark ausgebildet als beim Diademhaher Mannchen werden bei beiden Arten geringfugig grosser als Weibchen 1 2 Die Gefiederfarbung der Schopfhaher entspricht mit ihren Blau Schwarz und Weisstonen dem typischen Muster der Neuwelthaher Die beiden Arten zeigen sehr unterschiedliche Zeichnungen Wahrend der Diademhaher eine variable Farbung mit schwarzem Schwanz blauem Rumpfgefieder und schwarzem bis blauem Kopf aufweist zeigt der Blauhaher ein recht einheitliches Muster mit blauer Korperoberseite weisser Unterseite und schwarzer Gesichtsmaske Allerdings besitzen beide Arten schwarz gebanderte Schwanzfedern Armschwingen Schirmfedern und Flugeldecken ein Merkmal das allen anderen Neuwelthahern fehlt und unter allen amerikanischen Rabenvogelarten diagnostisch ist Schnabel und Beine sind bei beiden Schopfhahern schwarzgrau Zwischen Mannchen und Weibchen gibt es in der Farbung keinen Unterschied auch Jungtiere unterscheiden sich nur geringfugig von adulten 3 Flugbild und Fortbewegung Bearbeiten Wahrend der Diademhaher mit kraftigen bedachtigen Flugelschlagen fliegt ist der Streckenflug des Blauhahers von flachen Flugelschlagen gepragt Kurzere Distanzen uberwindet der letztere mit einem stufenweise abfallenden Flug bei dem sich Phasen schneller Flugelschlage mit Gleitphasen abwechseln Auf dem Boden tendieren beide Arten aufgrund ihrer geringen Grosse und ihrer recht kurzen Beine eher zum Hupfen als zum Schreiten Im Geast bewegen sich Schopfhaher sehr agil von Ast zu Ast 1 2 Lautausserungen Bearbeiten source source Krachzrufe eines Diademhahers Uber diese fur Rabenvogel charakteristischen Laute hinaus verfugen Schopfhaher uber viele weitere teils sehr melodiose Rufe Schopfhaher besitzen ein sehr breites Repertoire an Rufen Darunter fallen sowohl krachzende energische Lautausserungen als auch gutturale oder melodiose Rufe wie Subsongs Das Vokabular beider Arten ist sehr unterschiedlich Sie zeigen nur punktuelle Gemeinsamkeiten etwa im Geschacker weiblicher Vogel Blauhaher wie Diademhaher gelten als gute Imitatoren und geben haufig Rufe von sich die denen anderer Vogel und von Saugetieren stark ahneln Beide Arten sind bekannt dafur die Rufe von Bussarden Buteo spp und anderen Greifvogeln tauschend echt nachzuahmen Auch die Laute von Saugetieren oder mechanische Umgebungsgerausche werden von Blau und Diademhahern imitiert Wie stark dieses Verhalten in der Natur aber auf bewusster aktiver Nachahmung basiert und welchem Zweck es dient ist umstritten 1 2 Verbreitung und Wanderungen Bearbeiten nbsp Verbreitung der Schopfhaher in Nordamerika Diademhaher rot Blauhaher schwarz Die Schopfhaher sind im gesamten gemassigten Nordamerika verbreitet und werden durch die nordamerikanischen Kordilleren voneinander getrennt Das heutige Verbreitungsmuster ist wahrscheinlich ein Ergebnis der Vergletscherung grosser Teile Nordamerikas wahrend der letzten Kaltzeiten Wahrend der Blauhaher im eher flachen Ostteil des Kontinents bis zu den Rocky Mountains vorkommt lebt der Diademhaher parapatrisch zu ihm in den westlichen Gebirgen und den angrenzenden gemassigten und bergigeren Regionen Lediglich im sudwestlichen Kanada kommen Blau und Diademhaher regional sympatrisch vor Beide Arten stossen bis an die Nordgrenze der warmgemassigten Zone in Kanada und Alaska vor Sie fehlen jeweils in den ariden Wusten Talern und Kustenregionen des westlichen Kontinents Nach Suden hin wird das Verbreitungsgebiet fragmentierter Nur der Diademhaher stosst in die Tropen vor bewohnt dort aber auch nur die kuhleren Gebirgsregionen Seine sudliche Verbreitungsgrenze stellt das Tiefland von Nicaragua dar 1 2 Im Pleistozan wurde er wahrscheinlich in verschiedenen eisfreien Warmeinseln im Suden und Westen isoliert und drang nach dem Abschmelzen der Gletscher bis in die Rocky Mountains vor 4 Deutliche Unterschiede zwischen den beiden Arten der Gattung zeigen sich im Zugverhalten Wahrend der an kaltere Hohenlagen angepasste Diademhaher als Standvogel gilt und im Winter nur die hochsten Lagen verlasst 2 ist der Blauhaher die einzige Art unter den Neuwelthahern die uber das Jahr hinweg auch Breitenwanderungen unternimmt Zwar verbleiben stets einige Blauhaher im Winter in den sommerlichen Brutgebieten aber ein grosser Teil der Population zieht zumindest in den nordlicheren Teilen des Verbreitungsgebiets nach Suden In sudlicheren Breiten etwa in Florida besteht die gesamte Brutpopulation aus Standvogeln 1 Wahrend der Vogelzug beim Blauhaher zeitlich und geographisch weitgehend konstant ist kann es beim Diademhaher nach Ende der Brutsaison zu irruptiven Wanderungsbewegungen kommen wenn aufgrund des Populationsanstiegs Nahrungsknappheit herrscht Viele einjahrige Vogel verlassen dann die Brutgebiete und wandern auch in ausserhalb gelegene Regionen ab 2 Lebensraum BearbeitenSchopfhaher sind Waldbewohner meiden aber wie die meisten Rabenvogel dichte und geschlossene Walder Stattdessen sind sie vor allem in luckigen Vegetationsformen entlang von Waldrandern in Parkland oder urbanen Grunanlagen anzutreffen Beide Arten zeigen eine grosse Affinitat zu Eichen Quercus spp wo vorhanden 5 sind aber nicht zwingend auf sie angewiesen Typische Habitate der Gattung sind Nadel und Mischwalder der Blauhaher bewohnt auch reine Laubwalder Beide Arten sind auch in anthropogenen Habitaten anzutreffen nutzen sie aber unterschiedlich Wahrend der Blauhaher haufig in Stadten anzutreffen ist und dort hohere Bestandsdichten als in Waldern aufweist 1 verhalt es sich beim Diademhaher umgekehrt Seine Siedlungsdichte fallt in auch nur geringfugig mit Dorfern oder Stadten durchsetzten Landstrichen deutlich gegenuber etwa Nationalparks ab 6 Wahrend sich die Vorkommen des Diademhahers auf Hohenlagen von 1000 bis 3500 m konzentrieren 2 zeigt der Blauhaher keine derartige Bindung und kommt kontinuierlich von Meeresstranden bis in die Appalachen vor 7 Lebensweise BearbeitenErnahrung Bearbeiten source source source source source Ein Blauhaher an einer Futterstelle Ihr Kiefergelenk ermoglicht es den Schopfhahern Nusse schnell und effektiv zu offnen Schopfhaher sind Allesfresser ernahren sich aber vorwiegend von pflanzlicher Nahrung Fur beide Arten ergaben Studien eine Verteilung von 75 80 Pflanzenmaterial und 25 20 tierischem Material in der Nahrung Eicheln sind fur die Schopfhaher in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets eine wichtige Nahrung und machen wo vorhanden oft den Grossteil der pflanzlichen Nahrung aus Sie konnen aber auch durch Haselnusse Kiefernsamen Bucheckern oder vergleichbare Nussfruchte ersetzt werden Der Blauhaher tendiert dabei eher zu Samen von Laubbaumen wahrend der Diademhaher aufgrund seines montanen Habitats eher Koniferensamen nutzt Wo sich andere Nahrungsquellen bieten werden diese gerne ausgenutzt Gliederfusser kleine Singvogel und Saugetiere sowie Eier werden nicht verschmaht 1 2 Wie alle Neuwelthaher besitzen die Schopfhaher ein modifiziertes Kiefergelenk Sie gehoren zu den Gattungen bei denen dieses Merkmal besonders stark ausgepragt ist Es erlaubt ihnen Nahrungsstucke mit geoffnetem Schnabel aufzuhammern und deren Schale dabei gleich mit zu entfernen 8 Laborstudien mit Blauhahern deuten darauf hin dass Schopfhaher bei der Nahrungssuche mit Suchbildern arbeiten bei denen bestimmte Strukturen die auf Nahrungsobjekte hindeuten deutlicher hervorstechen 1 Der fur Corviden typische Verstecktrieb ist bei den Schopfhahern stark ausgepragt Uberschussige Nahrung wird in Spalten und Lochern von Baumen platziert 2 oder zunachst mit dem Schnabel in den Boden gehammert und das Loch anschliessend bedeckt 9 Sozial und Territorialverhalten Bearbeiten Das Territorialitatsverhalten von Schopfhahern ist im Familienvergleich schwach bis moderat ausgepragt Der Diademhaher verteidigt einen kleinen Bereich rund um das Nest der Blauhaher nur den Nistplatz selbst Die Dominanz am eigenen Nistplatz wird vor allem durch Imponierhaltungen und figuren zur Schau gestellt Bei beiden Arten ist das Brutpaar die ubliche soziale Einheit in der sich Vogel bewegen Sowohl Blau als auch Diademhaher konnen sich in grosseren Schwarmen zusammenfinden Wahrend bei Diademhaherschwarmen ein gewisser Zusammenhalt zu erkennen ist formen sich grossere Blauhahergruppen eher spontan und zufallig und besitzen keine Eigendynamik Die Individualdistanz zwischen einigen Vogeln betragt in der Regel wenige Meter kann zwischen Individuen mit niedrigem Status etwa diesjahrige Vogel oder Brutpartnern auch auf wenige Zentimeter reduziert werden 1 2 Fortpflanzung und Brut Bearbeiten nbsp Nest eines Blauhahers Schopfhaher sind die einzigen Neuwelthaher die fur den Nestbau Schlamm verwenden Wie bei Rabenvogeln ublich bilden auch Schopfhaher meist lebenslange monogame Brutpaare Trennungen kommen nur in seltenen Fallen vor Das Balzverhalten ist bei beiden Arten verschieden wahrend beim Schopfhaher meist das Mannchen die Paarung einleitet geschieht das beim Blauhaher durch das Weibchen Schopfhaher bauen ihr Nest in Baumkronen oder dem Geast von Strauchern Die Hohe des Nestes variiert und kann 1 30 m betragen Der Diademhaher baut meist in 3 5 m Hohe beim Blauhaher zeigt sich keine klare Praferenz Beide Geschlechter beteiligen sich am Nestbau die eigentliche Konstruktion wird aber vorrangig vom Weibchen ubernommen Das Nest besteht aussenseitig aus einer Schale aus dicken grob geschichteten Zweigen die mit weicheren Materialien etwa Blatter Haare Federn oder auch Papier verwoben werden Innenseitig tragen Schopfhaher Schlamm auf der dann mit weichen feinen Wurzeln ausgekleidet wird Sie sind die einzige Gattung der Neuwelthaher die Schlamm beim Nestbau verwendet 1 2 Die Eier sind auf hellem Grund dunkel gesprenkelt und werden wahrscheinlich im Abstand von je einem Tag gelegt Die Brutdauer betragt rund zweieinhalb Wochen bis zum Fluggewerden der Jungen vergeht noch einmal etwa die gleiche Zeit Das Weibchen bebrutet die Eier allein und wird wahrend dieser Zeit vom Mannchen gefuttert Auch nach dem Ausflug aus dem Nest werden die Jungen noch von den Eltern gefuttert 1 2 Systematik BearbeitenTaxonomie und Forschungsgeschichte Bearbeiten Die Gattung der Schopfhaher wurde 1845 von Hugh Edwin Strickland erstbeschrieben 10 Er trennte sie von den Blauraben Cyanocorax ab um ihrer unterschiedlichen Morphologie und Lebensweise Rechnung zu tragen Die Schopfhaher so Strickland unterschieden sich im gleichen Masse von den Blauraben wie die Gattung Garrulus von den Raben und Krahen Corvus Als Typart wahlte er den Blauhaher Cyanocitta cristata Der Gattungsname Cyanocitta setzt sich aus den griechischen Begriffen kyanos kyanos fur blau und kitta kitta einem Namen fur die Elster ab Strickland stellte auch jene Arten in die Gattung die heute den Buschhahern Aphelocoma zugerechnet werden 11 Zeitweise wurden neben den Buschhahern auch die Dohlenhaher Cyanolyca und die Cissilopha Blauraben als Schopfhaher betrachtet 12 spatestens mit John William Hardys Revision von 1969 umfasste die Gattung aber nur noch den Blau und den Diademhaher 13 Der Blauhaher war den europaischen Naturforschern bereits im 16 Jahrhundert bekannt und wurde 1758 von Carl von Linne erstbeschrieben 14 Der Diademhaher wurde 1741 wahrend der Zweiten Kamtschatkaexpedition von Georg Wilhelm Steller entdeckt und 1789 von Johann Friedrich Gmelin beschrieben 15 Aussere Systematik Bearbeiten Neuwelthaher Buschhaher Aphelocoma Schopfhaher Cyanocitta Nacktschnabelhaher Gymnorhinus Blauraben Cyanocorax Dohlenhaher Cyanolyca Vorlage Klade Wartung StyleInnere Systematik der rezenten Neuwelthaher nach Bonaccorso amp Peterson 2007 Die nachstverwandte Gattung der Schopfhaher sind die nordamerikanischen Buschhaher Die Beziehungen der Schopfhaher zu anderen Neuwelthahergattungen galten lange als unklar Hardy vermochte anhand von Okologie und Morphologie keine nahere Verwandtschaft zu einer der anderen Gruppen zu erkennen 16 Derek Goodwin vermutete 1986 eine nahere Verwandtschaft zu den Buschhahern 17 Tatsachlich ordneten Analysen verschiedener Gensequenzen durch Elisa Bonaccorso und A Townsend Peterson die Busch und die Schopfhaher 2007 als Schwestertaxa ein Gemeinsam stehen sie dem Nacktschnabelhaher Gymnorhinus cyanocephalus als Schwesterklade gegenuber Der Bootstrap Support fur diese Anordnung ist zwar gering auch eine andere Anordnung der drei Gattungen untereinander ware auf Basis der analysierten Sequenzen denkbar Busch und Schopfhaher zeigen aber im Unterschied zu allen anderen Neuwelthahern einen seitlichen Randknochen am Skleralring was fur eine enge Verwandtschaft spricht Die von Nacktschnabel Busch und Schopfhahern gebildete Klade entwickelte sich vermutlich gegen das spate Miozan oder fruhe Pliozan 2 im sudlichen Nordamerika und besiedelte in der Folgezeit den Norden des Kontinents 18 Trotz der relativ grossen Distanz zu anderen Gattungen hybridisiert etwa der Blauhaher mit einigen Buschhaher und Blaurabenarten 19 Innere Systematik Bearbeiten Weil Diadem und Blauhaher jeweils den Westen beziehungsweise den Osten Nordamerikas bewohnen wurde lange Zeit vermutet dass die Kaltzeiten des Pleistozans und die Vergletscherung der Rocky Mountains das ausschlaggebende Ereignis fur die Artbildung waren Da beide Arten miteinander hybridisieren galt eine spate Trennung vor etwa 100 000 Jahren als wahrscheinlich Relativ grosse Unterschiede in den Cytochrom b Sequenzen von 10 7 24 8 20 deuten aber auf eine fruhere Trennung hin Im Schema der Molekularen Uhr mussten sich die Vorfahren der beiden Arten damit vor rund 5 Millionen Jahren also zu Beginn des Pliozans getrennt haben 2 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Brian S Arbogast Joseph B Slowinski Pleistocene Speciation and the Mitochondrial DNA Clock In Science Band 282 Nr 5396 1998 S 1995a Elisa Bonaccorso Andrew Townsend Peterson A Multilocus Phylogeny of New World Jay Genera In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 42 Nr 2 2007 S 467 476 doi 10 1016 j ympev 2006 06 025 Theresa M Burg Anthony J Gaston Kevin Winker Vicky L Friesen Rapid Divergence and Postglacial Colonization in Western North American Steller s Jays Cyanocitta stelleri In Molecular Ecology Band 14 Nr 12 2005 S 3745 3755 doi 10 1111 j 1365 294x 2005 02710 x Johann Friedrich Gmelin Caroli a Linne systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Editio decima tertia aucta reformata Regnum Animale Georg Emanuel Beer Leipzig 1788 doi 10 5962 bhl title 545 Derek Goodwin Crows of the World 2 Auflage The British Museum Natural History London 1986 ISBN 0 565 00979 6 John William Hardy A Taxonomic Revision of the New World Jays In The Condor Band 71 1969 S 360 375 Volltext PDF 1 5 MB Josep del Hoyo Andrew Elliott David Christie Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 14 Bush shrikes to Old World Sparrows Lynx Edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 50 7 Carl von Linne Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Lars Salvi Stockholm 1758 Volltext Steve Madge Hilary Burn Crows amp Jays Princeton University Press Princeton 1994 ISBN 0 691 08883 7 Hugh Edwin Strickland On Cyanocitta a Proposed New Genus of Garrulinae and on C superciliosa a New Species of Blue Jay hitherho Confounded with C ultramarina Bonap In The Annals and Magazine of Natural History Including Zoology Botany and Geology Band 15 Nr 98 1845 S 260 261 Volltext Richard L Zusi A Feeding Adaption of the Jaw Articulation in the New World Jays Corvidae In The Auk Band 104 Nr 4 1987 S 665 680 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schopfhaher Cyanocitta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erick Greene William Davison Vincent R Muehter Steller s Jay Cyanocitta stelleri 1 2 Vorlage Toter Link bna birds cornell edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven In A Poole The Birds of North America Online 343 Cornell Lab of Ornithology Ithaca 1998 doi 10 2173 bna 343 Keith A Tarvin Glen E Woolfenden Blue Jay Cyanocitta cristata 1 2 Vorlage Toter Link bna birds cornell edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven In A Poole The Birds of North America Online 469 Cornell Lab of Ornithology Ithaca 1999 doi 10 2173 bna 469 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Tarvin Woolfelden 1999 Abgerufen am 3 April 1999 a b c d e f g h i j k l m n Greene et al 1998 Abgerufen am 3 April 2012 Madge Burn 1994 S 67 70 Burg et al 2005 S 3752 Goodwin 1986 S 227 del Hoyo 2009 S 569 Goodwin 1986 S 228 Zusi 1987 S 669 671 Goodwin 1986 S 227 233 Strickland 1845 S 261 Strickland 1845 S 260 261 Amadon 1944 S 6 Hardy 1969 S 370 371 von Linne 1758 S 106 Gmelin 1788 S 370 Hardy 1969 S 370 Goodwin 1986 S 222 Bonaccorso Peterson 2007 S 472 474 del Hoyo 2009 S 568 Arbogast Slowinski 1998 S 1995a Fussnoten direkt hinter einer Aussage belegen diese einzelne Aussage Fussnoten direkt hinter einem Satzzeichen den gesamten vorangehenden Satz Fussnoten hinter einer Leerstelle beziehen sich auf den kompletten vorangegangenen Text nbsp Dieser Artikel wurde am 17 Mai 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schopfhaher amp oldid 235986085