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Die Schlacht bei Coffrane bezeichnet eine militarische Auseinandersetzung zwischen der Grafschaft Neuenburg und der Grafen von Aarberg sowie dem Furstbistum Basel im Jahre 1296 um die Herrschaft Valangin Die Schlacht markiert den Hohepunkt eines Konfliktes der sich als Kleinkrieg zwischen Neuenburg und dem Basler Furstbistum noch weitere 13 Jahre hinzog Schlacht bei CoffraneKarte der Gemeinde Coffrane Ort der SchlachtDatum 28 Februar 1296Ort Coffrane im Kanton Neuenburg SchweizAusgang Sieg der Grafschaft NeuenburgKonfliktparteienGft Neuenburg Gft Aarberg Valangin Furstbistum BaselBefehlshaberRudolf IV von Neuenburg Johann I von AarbergDietrich von Aarberg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ereignisse 3 Folgen 4 Siehe auchVorgeschichte Bearbeiten1260 entzundete sich ein Konflikt zwischen Neuenburg und dem Basler Bischof Berthold II von Pfirt das mit der vollstandigen Zerstorung der Siedlung Nugerol die zuvor in diesem Jahr das Marktrecht erhielt endete Dieser Konflikt blieb ungelost so dass die Beziehungen der Herrschaft Neuenburg mit dem Furstbistum Basel gespannt blieben 1290 schloss Rudolf IV von Neuenburg auch Rollin genannt 1343 seit 1288 Herr und seit 1296 erster Graf von Neuenburg eine Offensivallianz mit der Stadt Freiburg gegen die Herren von Aarberg Die Herrschaft Valangin gelangte um 1215 an die Grafen von Aarberg ein Zweig der Herren von Neuenburg Deren Beziehungen zur Herrschaft Neuenburg waren ebenfalls seit Jahren gespannt die Streitpunkte waren rechtlicher wirtschaftlicher und finanzieller Natur Die Aarberger versuchten die Lehensherrschaft der Herren von Neuenburg welche ihrerseits seit 1288 wiederum Vasallen der Grafen von Chalon Arlay waren abzuschutteln Aus diesen Grunden traten im Dezember 1295 die damaligen Herren Johann I vor 1334 Dietrich und Ulrich 1329 von Aarberg in Verbindung mit dem Basler Bischof Peter I Reich von Reichenstein September 1296 um ihre Position zu starken Letzterem kam eine Allianz entgegen da sie ihm eine Chance zur Sudexpansion des Furstbistums bot Am 12 Dezember 1295 ubergaben die Aarberger dem Bischof das Stadtchen La Bonneville sudwestlich des Ortes Engollon sowie den Hof Bussy Gemeinde Valangin im Val de Ruz um diese dann als Lehen wieder zuruckzuempfangen Am 6 Januar 1296 wurde dieser Vertrag noch erganzt Das Schloss Valangin sollte per Lehensnahme 1299 ebenfalls an den Bischof fallen Der Bischof verfugte wahrend dreier Jahren uber diese Besitzungen unter der Bedingung eine Festung auf dem Berg neben dem Schloss Valangin zu bauen Die Absichten waren damit klar militarischer Natur Die Allianz von Valangin und dem Furstbistum Basel verargerte und beunruhigte Graf Rudolf denn er wusste dass sie fur ihn eine Gefahr bedeutete und sah sich durch sie auch in seinen Rechten verletzt Er reagierte darauf ziemlich prompt und scharf Ereignisse BearbeitenBereits am 28 Februar fielen die Neuenburger Truppen ins Val de Ruz ein und trafen die Truppen von Aarberg Valangin und dem Furstbistum Basel aus dem Elsgau St Ursanne und Delemont in der Nahe von Coffrane Die alliierten Truppen wurden in die Flucht geschlagen Johann und Dietrich von Aarberg wurden gefangen genommen Der Graf von Neuenburg nutzte seinen Sieg und verhangte harte Kontributionen die jedoch nicht sehr genau uberliefert sind Bekannt ist dass die Herren von Aarberg Valangin die Lehensherrschaft der Neuenburger anerkennen musste Weiterhin mussten sie die Kriegskosten ubernehmen ihr eigenes Leben freikaufen und Neuenburg das Dorf und Schloss Valangin ubergeben Die Aarberger schieden damit faktisch aus dem Krieg aus die Treuepflicht gegenuber den Furstbischofen von Basel geriet allmahlich in Vergessenheit Als der Basler Bischof Peter II von Aspelt 1320 Nachfolger von Peter Reich von Reichenstein den Krieg gegen Neuenburg eigenmachtig weiterfuhrte und trotz der militarischen Niederlage versuchte die Herrschaft Valangin an sich zu bringen zerstorte Rudolf von Neuenburg am 28 April 1301 das Stadtchen La Bonneville was den Krieg endgultig beendete Folgen BearbeitenDer Sieg bedeutete fur Graf Rudolf IV seit 1300 Landvogte der Waadt eine Festigung und Starkung seiner Position 1308 verburgrechtete er sich mit Bern und erhielt ebenfalls 1308 das Dorf Boudevilliers aus dem Besitz von Johann von Chalon Arlay welches fur die folgenden funfhundert Jahre eine neuenburgische Exklave im Herrschaftsgebiet von Valangin bildete 1309 baute er seine Herrschaft mit Erhalt des Schlosses Vaumarcus aus 1312 wurde La Neuveville vom Basler Furstbischof Gerhard von Wippingen als neues Bollwerk an der Grenze zur Grafschaft Neuenburg angelegt Diese Stadtneugrundung auf dem Boden des 1260 zerstorten Nugerol erbaut diente insbesondere als Auffanglager der Fluchtlinge aus dem elf Jahre zuvor zerstorten Ortes La Bonneville Der Stadtname erklart sich dadurch dass La Neuveville als Neugrundung von La Bonneville Neustadt neuveville oder villeneuve genannt gedacht war weswegen die Stadt anfanglich noch Neu La Bonneville genannt wurde Graf Rudolf IV reagierte darauf mit der Grundung und Erbauung der wenige Kilometer sudlich gelegenen Stadt Le Landeron 1328 29 zur Kontrolle der Zihl und des damit verbundenen Zugangs zum Neuenburgersee wodurch sich die Grenze beider Herrschaften am Bielersee verfestigte Die Herrschaft Aarberg wurde in die Linien Aarberg Aarberg 1386 erloschen und Aarberg Valangin geteilt wobei Johann I als Begrunder der Seitenlinie Aarberg Valangin gilt Die Herrschaft Valangin selbst gehorte in der Folgezeit teils den Grafen von Neuenburg teils den Grafen von Montbeliard Die Beziehungen von Neuenburg und den Herren von Aarberg Valangin verbesserten sich allmahlich nach einer gewichtigen Vermehrung ihrer Lehen 1360 gewahrte ihnen Ludwig von Neuenburg 1373 beinahe vollstandige Autonomie 1383 wahrend des Burgdorferkrieges schlossen die Herren von Aarberg Valangin ein Bundnis mit Bern und damit wurde die Herrschaft Valangin Teil der spater so genannten Burgundischen Eidgenossenschaft Die Nichteinhaltung der Vereinbarung von 1373 fuhrte zu Beginn des 15 Jahrhunderts jedoch zu neuen Konflikten was 1425 zu einer Einschrankung der Hochgerichtsbarkeit der Herrschaft Valangin fuhrte Trotz mehrfacher Weigerung nach 1450 den Grafen von Neuenburg den Huldigungseid zu leisten kam Valangin 1592 endgultig an die Grafschaft ab 1643 Furstentum Neuenburg Siehe auch BearbeitenGeschichte der Schweiz Liste von Schweizer Schlachten Geschichte des Kantons Neuenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Coffrane amp oldid 223360282