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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Schirin Begriffsklarung aufgefuhrt Schirin persisch شیرین DMG Sirin ʃiːˈriːn gestorben 628 war die Lieblingsfrau des persischen Grosskonigs Chosrau II Chosrau II sieht Schirin Persische MiniaturmalereiSchirin wird von Chosrau beim Baden entdeckt Zeichnung aus dem 18 Jahrhundert im Brooklyn Museum Kadscharische MalereiChosrau II gibt Schirin eine Ring Mogulische Miniaturmalerei von Farruch TschelaChosrau II im Schirins Palast Qasr e Schirin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenDer persische Grosskonig Chosrau II 628 musste nach dem Tod seines Vaters Hormizd IV im Fruhjahr 590 auf ostromisches Territorium fliehen da der General Bahram Tschobin nach einem Putsch die Macht an sich gerissen hatte Auf der Flucht soll er bereits von Schirin begleitet worden sein die wohl aus Chusistan stammte und als sagenhafte Schonheit beschrieben wird Schirin selbst war Christin und gehorte der Assyrischen Kirche des Ostens an Chosrau gelang es schliesslich mit Unterstutzung des ostromischen Kaisers Maurikios die Herrschaft zuruckzugewinnen wofur Ostrom einige Territorien zugesprochen bekam Eine in einer ostsyrischen Chronik erwahnte christliche Nebenfrau Maria wurde nach dem Ende des Perserreiches in der romantischen Literatur zur Tochter des Kaisers Maurikios und Rivalin Schirins stilisiert In den literarischen Bearbeitungen des Schirin Mythos spielt diese angebliche Kaisertochter eine grosse Rolle Es ist jedoch auszuschliessen dass der ostromische Kaiser eine Tochter in den Harem des persischen Grosskonigs gegeben hat zumal diese Geschichte keine Bestatigung in den westlichen Quellen findet Maria wird demnach wahrscheinlich Christin gewesen sein aber kaum die Tochter des Kaisers Schirin und Chosrau lernten sich bereits in jungen Jahren kennen wobei uber Schirins Herkunft kaum etwas bekannt ist 1 Chosrau war von Schirins Erscheinen und Auftreten offenbar beeindruckt Die Hochzeit ging auf seinen ausdrucklichen Wunsch zuruck und fand obwohl Schirin Christin war und blieb durch einen zoroastrischen Priester statt Die einflussreichen konservativ zoroastrischen Hofkreise verubelten es jedoch dem Konig dass dieser sehr offen zu seiner Liebe zu Schirin stand und ihr sehr viel Freiraum am Hof liess wobei sie ihre christliche Religion offen ausubte und die Kirche forderte 2 Nach der Geburt des ersten Kindes von seiner Frau Schirin stiftete Chosrau dem Sergiusheiligtum in Resafa Weihegeschenke Der armenische Geschichtsschreiber Pseudo Sebeos berichtet dass sie die Auslieferung der Reliquien des Propheten Daniel an den ostromischen Kaiser Maurikios verhindert hatte Schirin unterstutzte zunachst die ostsyrischen Christen insbesondere den Patriarchen Sabrischo nach dessen Tod erreichte sie die Nachfolge ihres Landsmannes Gregor von Phrat Spater wandte sie sich der westsyrischen miaphysitischen Kirche zu Nach dem Sturz des Maurikios begann 603 der Krieg zwischen dem Sassanidenreich und Byzanz Ostrom von neuem siehe auch Romisch Persische Kriege Im Mai 614 eroberten die Perser unter dem General Schahrbaraz Jerusalem das angebliche Heilige Kreuz kam als Siegesbeute nach Ktesiphon wo es im Palast Schirins aufbewahrt wurde Das Vorgehen ihres Leibarztes Gabriel von Schiggar der grossen Einfluss auf sie ausubte gegen die Kirche des Ostens scheint sie gebilligt zu haben Dabei stand ihr Yazdin Chosraus Finanzminister und selbst Mitglied der Kirche des Ostens als Konkurrent gegenuber 628 brach das Sassanidenreich nach dem Sieg des ostromischen Kaisers Herakleios der infolge mehrerer Feldzuge die Perser zum Frieden zwang zusammen Chosrau II wurde Ende Februar 628 von seinem Sohn Kavadh II ermordet der zudem Schirins Sohn Mardanschah daneben hatte Schirin noch einen Sohn namens Saliar den der Vater als Nachfolger einsetzen wollte und seine Geschwister ermorden liess In den Quellen wird berichtet wie sich Schirin nach der Ermordung Chosraus an Hofkreise wandte und den Tod des Konigs bitterlich beklagte wobei der romantische Charakter ihrer Beziehung offenbar bewusst betont wurde 3 Nach der Ermordung Chosraus soll Schirin angeblich Selbstmord an seinem Grab begangen haben nachdem ihr Stiefsohn Siroe Kavadh II sie fur seinen Harem gewinnen wollte Ob diese Darstellung zutreffend ist kann nicht mit letzter Sicherheit ermittelt werden da genauere Einzelheiten uber ihren Tod nicht bekannt sind Moglicherweise ist diese Darstellung auch nur legendenhaft ausgeschmuckt da es nicht unmoglich ist dass Schirin Siroe uberlebte der bereits Ende 628 verstarb Das Andenken Schirins wurde bereits vom persischen Dichter Abu Ali Muhamed Balami 974 aufgegriffen und im persischen Nationalepos Schahname von Ferdousi um 1020 bewahrt Um 1200 verfasste der persische Dichter Nezami in das Epos Chosrau und Schirin das zahlreichen persischen turkischen und indischen Dichtern als Vorbild diente wie vor allem dem Inder Amir Chosrau Dihlavi 1325 der den historisch nicht nachweisbaren Baumeister Ferhad zum Sohn des Kaisers von China machte In den Marchen aus tausendundeiner Nacht erzahlt Schehrezad in der 390 Nacht die Geschichte von Chosrau Schirin und dem Fischer Der tschagataische Dichter Mir ʿAli Schir Nawaʾi 1501 machte Ferhad in seinem Werk Ferhad und Schirin zur Hauptfigur Nach der Wiederentdeckung des Motivs durch den Orientalisten Joseph von Hammer Purgstall setzte sich Johann Wolfgang von Goethe im West Ostlichen Divan mit dem Mythos auseinander Chosrau II grundete die Stadt Qasr e Schirin Burg der Schirin in der Provinz Kermanschah die er nach Schirin benannte Literatur BearbeitenKeenan Baca Winters He Did Not Fear Xusro Parviz King of Kings of the Sasanian Empire Gorgias Press Piscataway NJ 2018 Wilhelm Baum Schirin Christin Konigin Liebesmythos Eine spatantike Frauengestalt historische Realitat und literarische Wirkung Verlag Kitab Klagenfurt 2003 ISBN 3 902005 14 9 Rezension bei H Soz u Kult fachwissenschaftlich Wilhelm Baum Sirin In Religion in Geschichte und Gegenwart Bd 7 2004 S 1351 Manfred Hutter Shirin Nestorianer und Monophysiten Konigliche Kirchenpolitik im spaten Sassanidenreich In Symposion Syriacum VII Rom 1998 S 373 386 Ewan Short Eve MacDonald Shirin in Context Female Agency and the Wives of the Sasanian King Khosrow Parviz In Kerstin Dross Krupe Sebastian Fink Hrsg Powerful women in the ancient world perception and self presentation Proceedings of the 8th Melammu Workshop Kassel 30 January 1 February 2019 Zaphon Munster 2021 Melammu workshops and monographs 4 ISBN 9783963271380 S 475 498 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Schirin im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Keenan Baca Winters He Did Not Fear Xusro Parviz King of Kings of the Sasanian Empire Piscataway NJ 2018 S 207 Vgl Keenan Baca Winters He Did Not Fear Xusro Parviz King of Kings of the Sasanian Empire Piscataway NJ 2018 S 208 ff Keenan Baca Winters He Did Not Fear Xusro Parviz King of Kings of the Sasanian Empire Piscataway NJ 2018 S 218f Normdaten Person GND 123296811 lobid OGND AKS LCCN no2005007114 VIAF 5836938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME SchirinKURZBESCHREIBUNG Frau des persischen Grosskonigs Chosrau II GEBURTSDATUM 6 JahrhundertSTERBEDATUM 628 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schirin amp oldid 236940839