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Die Kirche Santa Maria in Wamba einer Gemeinde 17 km westlich von Valladolid der Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz der spanischen Autonomen Gemeinschaft Kastilien Leon gelegen besitzt noch ein vorromanisches Chorhaupt mit drei Apsiden aus dem 10 Jahrhundert Wie die wenige Kilometer entfernt gelegene Kirche San Cebrian in San Cebrian de Mazote geht sie auf einen mozarabischen Kirchenbau zuruck Das Langhaus der Kirche ist romanisch und stammt aus dem Ende des 12 Jahrhunderts Im Jahr 1931 wurde die Kirche zum Baudenkmal Bien de Interes Cultural erklart 1 Kirche Santa MariaHauptportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Beinhaus 2 3 Portal 2 4 Innenraum 3 Wandmalerei 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits um das Jahr 670 soll in Wamba auf Anregung des Westgotenkonigs Rekkeswinth ein erstes Kloster gegrundet worden sein Im Jahr 672 starb Konig Rekkeswinth in einem Marienkloster in Gerticos wo sein Nachfolger Wamba ernannt wurde Der Ort Gerticos soll danach in Wamba umbenannt worden sein was allerdings nicht belegt ist Archaologische Grabungen im Jahr 1988 brachten Fundamentreste eines Vorgangerbaus zutage die bis in die romische und westgotische Zeit zuruckreichen Die Geschichte des Klosters ab der Zeit der maurischen Eroberung bis zur Ruckeroberung unter Alfons III 848 910 liegt im Dunkeln Fur das Jahr 928 wird in zeitgenossischen Chroniken ein Abt namens Frunimius erwahnt der gleichzeitig als Bischof bezeichnet wird Vermutlich ist damit der Bischof von Leon gemeint der 928 sein Amt aufgab In diese Zeit wird der Bau der Kirche datiert In den Jahren 945 bis 951 wird ein Abt namens Nuno erwahnt Im 12 Jahrhundert ging das Kloster an den Johanniterorden uber in dessen Besitz es bis im 19 Jahrhundert blieb Ende des 12 Jahrhunderts wurde das heutige Langhaus errichtet Die Klosterbauten die heute zum grossen Teil verfallen sind wurden in spaterer Zeit angefugt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der Grundriss der Kirche ist ein Rechteck aus dem die Mittelapsis im Osten leicht hervorsteht Vom vorromanischen Bau des 10 Jahrhunderts ist noch die Nordwand des Langhauses das Querhaus das nicht aus dem Langhaus hinausragt und der Chorraum mit drei Apsiden die um 928 datiert werden erhalten Die Mauern aus dem 10 Jahrhundert sind durch die Verwendung von Bruchstein unregelmassigen Quadern und Ziegeln mit Mortel gekennzeichnet Das romanische Langhaus ist aus regelmassigen Kalksteinquadern errichtet Uber der Vierung erhebt sich der quadratische mit einem Pyramidendach bekronte Glockenturm der auf allen vier Seiten von zwei rundbogigen Klangarkaden durchbrochen wird Beinhaus Bearbeiten nbsp Beinhaus an der Nordseite des LanghausesAn der Nordseite des Langhauses schloss sich ehemals der Kreuzgang an Hier ist noch das Beinhaus erhalten das von den Johannitern genutzt wurde Portal Bearbeiten An der Westfassade befindet sich das Hauptportal ein romanisches Rundbogenportal dessen drei Archivolten auf beiden Seiten auf drei Saulen aufliegen Die Archivolten sind mit Rundstaben Bogenfriesen und Knospen verziert Das nur mit skulptierten Rosetten versehene Tympanon ruht auf Kragsteinen mochetas in Form von menschlichen Kopfen aus deren Mundern grosse Blatter wachsen Im Tympanon ist die Inschrift Era MCCXXXIII eingemeisselt die auf das Jahr 1233 der Zeitrechnung der spanischen Ara verweist und dem Jahr 1195 der heutigen Zeitrechnung entspricht Die Portalzone bekront ein schmales mit einem Rollenfries versehenes Vordach auf Kragsteinen die als Tiere oder Kopfe von Menschen und Tieren gestaltet sind Farbreste weisen auf eine ursprungliche Bemalung des Portals hin nbsp Mocheta nbsp Tympanon nbsp MochetaInnenraum Bearbeiten nbsp Langhaus und ApsisDas Langhaus ist dreischiffig Das Hauptschiff wird durch Spitzbogenarkaden die auf rechteckigen Pfeilern mit Saulenvorlagen aufliegen von den Seitenschiffen getrennt Haupt und Seitenschiffe werden von Holzdecken gedeckt die innen wie aussen auf Kragsteinen aufliegen Pfeiler und Halbsaulen sind mit Kapitellen verziert auf denen stilisierte Blatter und figurliche Szenen dargestellt sind wie die Seelenwagung des Erzengels Michael oder der Schutzpatron der Schuhmacher der heilige Crispinus der in ein Stuck Leder beisst An den Pfeilern haben sich Reste der farbigen Bemalung in Ockertonen erhalten Die drei quadratischen Apsiden aus mozarabischer Zeit werden von Tonnengewolben gedeckt Die Mittelapsis ist breiter und hoher als die seitlichen Apsiden In allen drei Apsiden sind schmale schiessschartenartige Fenster eingeschnitten Die Bogen der Vierung haben Hufeisenform und werden von machtigen Pfeilern mit Pilastervorlagen gestutzt Diese sind mit dreistufigen scharfkantig gekehlten Kampfern und mit Kapitellen verziert deren Dekor aus Bluten und Blattern in prazisem Kerbschnitt ausgefuhrt ist Auch wenn die Kapitelle von Wamba in den wesentlich weicheren Kalkstein gemeisselt sind gleichen sie den Marmorkapitellen der Kirche San Miguel de Escalada so sehr dass man von den gleichen Steinmetzen ausgeht An der Nordseite des Langhauses offnet sich eine Tur zu mehreren Anbauten Ein Raum in dem ein Taufbecken steht und der als Taufkapelle dient wird von einem Kreuzrippengewolbe aus dem 13 Jahrhundert gedeckt In einem weiteren Raum tragt eine einzige Saule ein Kreuzgratgewolbe das aus groben mit Lehmmortel zusammengefugten Steinen gemauert ist Der ursprungliche Westchor ist nicht mehr erhalten nbsp Kapitell nbsp Heiliger Crispinus nbsp SeelenwagungWandmalerei Bearbeiten nbsp Wandmalerei im ChorAn der Stirnwand der Apsis befindet sich eine in schlechtem Zustand erhaltene Wandmalerei in schwarzen und ziegelroten Farben auf weissem Grund In der Mitte ist ein griechisches Kreuz dargestellt daneben acht Quadrate in denen Kreise eingeschrieben sind In zwei Kreisen sind stilisierte Tiere abgebildet die als Lowen interpretiert werden Es ist umstritten ob es sich dabei um eine ausserst seltene mozarabische Malerei handelt oder ob sie aus romanischer Zeit stammt nbsp Wandmalerei im Chor nbsp Wandmalerei im ChorAusstattung Bearbeiten nbsp Zum Weihwasserbecken umgearbeitetes KapitellIn der Kirche wird ein mit Blattdekor verziertes byzantinisches Kapitell aus dem 5 Jahrhundert aufbewahrt das zum Weihwasserbecken umgearbeitet wurde In eine Wand der nordlichen Apsiskapelle eingelassen ist eine Steinplatte mit dem Relief eines gleichschenkligen Kreuzes dessen Arme ankerformig enden Literatur BearbeitenAchim Arbeiter Sabine Noack Haley Hispania antiqua Christliche Denkmaler des fruhen Mittelalters vom 8 bis ins 11 Jahrhundert Verlag Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2312 3 S 285 290 Jaime Cobreros Guia del Prerromanico en Espana Guia Total Madrid 2006 ISBN 84 9776 215 0 S 172 173 Jacques Fontaine L Art Mozarabe L Art Preroman Hispanique Band 2 2 Auflage Editions Zodiaque Abbaye de la Pierre Qui Vire 1995 ISBN 2 7369 0215 7 S 204 208 Jose Luis Hernando Garrido Todo el Romanico de Valladolid Fundacion Santa Maria la Real Centro de Estudios del Romanico Aguilar de Campoo 2014 ISBN 978 84 15072 71 3 S 192 199 Javier Sainz Saiz El Arte Prerromanico en Castilla y Leon Ediciones Lancia Leon 2006 ISBN 84 8177 029 9 S 87 90 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Maria Wamba Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iglesia de Santa Maria Catalogo de bienes protegidos Junta de Castilla y Leon spanisch Nuestra villa Ayuntamiento de Wamba spanisch Iglesia de Santa Maria de Wamba spanisch Einzelnachweise Bearbeiten Iglesia de Santa Maria Catalogo de bienes protegidos Junta de Castilla y Leon spanisch 41 676222222222 4 9177777777778 Koordinaten 41 40 34 4 N 4 55 4 W Normdaten Geografikum GND 7577113 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria Wamba amp oldid 231891595