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SMS V 48 war ein Grosses Torpedoboot des sogenannten Amtsentwurfs 1913 der deutschen Kaiserlichen Marine Von diesem Typ kam unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit V 25 das erste Boot in den Dienst der Marine Siebzig weitere Boote des Typs gebaut von vier verschiedenen Werften folgten bis Mai 1917 Als V 48 am 10 Dezember 1915 abgeliefert wurde hatte die Kaiserliche Marine bereits 24 Boote des Typs im Dienst V 48 Deckansicht des Schwesterbootes V 47 Deckansicht des Schwesterbootes V 47SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp ZerstorerKlasse Grosses Torpedoboot 1913Bauwerft AG Vulcan StettinBaunummer 363Kiellegung 1914Stapellauf 6 August 1915Indienststellung 10 Dezember 1915Verbleib 31 Mai 1916 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 83 1 m Lua 82 3 m KWL Breite 8 3 mTiefgang max 3 9 mVerdrangung Standard 924 tMaximal 1188 t Besatzung 87 MannMaschinenanlageMaschine 3 Marine Kessel2 AEG Vulcan TurbinenMaschinen leistung 24 000 PS 17 652 kW Hochst geschwindigkeit 33 5 kn 62 km h Propeller 2Bewaffnung3 8 8 cm L 45 C 14 Geschutze 1916 3 10 5 cm L 45 C 16 Tk Geschutze 2 Zwillings 50 cm Torpedorohre 2 einzelne 50 cm Torpedorohre 24 Minen moglichV 48 ging in der Skagerrakschlacht verloren als es beim Angriff auf ein zusatzlich auf dem Gefechtsfeld eintreffendes britisches Schlachtkreuzer Geschwader sowohl von schweren Schiffen als auch von Zerstorern der Shark Division getroffen wurde Nur ein Seemann des Bootes wurde nach vielen Stunden im Wasser durch ein danisches Schiff gerettet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatze 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grossen Torpedoboote des Amtsentwurfs 1913 waren die Abkehr vom Vorentwurf 1911 und von dem Versuch kleinere und preisgunstige Boote zu beschaffen Der neue Entwurf erreichte die Baugrosse der britischen Zerstorer hatte allerdings eine leichtere Artilleriebewaffnung Die Boote waren die ersten Torpedoboote der Kaiserlichen Marine deren Kesselanlagen ausschliesslich mit Ol befeuert wurden Wie bereits immer bei der Beschaffung von Torpedobooten fur die Kaiserliche Marine seit dem Jahrhundertbeginn gingen die Bauauftrage an die Werft von Ferdinand Schichau in Elbing die Kruppsche Germaniawerft in Kiel und an die AG Vulcan in Stettin Demgemass wurden die Boote mit den Anfangsbuchstaben der Werften S G V und fortlaufenden Nummern bezeichnet nbsp Das kurzere V 43 im UrsprungszustandDer erste Auftrag nach dem neuen Amtsentwurf ging im Etatjahr 1913 an die Vulcanwerft mit V 25 bis V 30 Im April 1914 erfolgte die regulare Bestellung fur das Etatjahr 1914 mit S 31 bis S 36 G 37 bis G 42 und V 43 bis V 48 Alle weitere Auftrage erfolgten dann im Rahmen des Ms Programms Mobilisierungsprogramms und wurden dementsprechend auch aus dem Kriegsfond bezahlt Die Bauausfuhrungen der drei Werften unterschieden sich leicht ausserdem wurden die Boote auch kontinuierlich verbessert Die ersten sechs Boote aus Stettin waren 78 5 m lang die ersten vier Boote der zweiten Vulcan Serie mit 79 6 m einen Meter langer und V 47 und V 48 waren dann 83 1 m lang Eine Verlangerung von uber 3 Metern hatten auch die Schichau Neubauten nach den ersten zehn fertiggestellten Booten und die der Germaniawerft schon nach vier Neubauten Bewaffnet waren die Boote mit drei 8 8 cm Geschutzen vom Typ L 45 C 14 Allerdings wurden diese schon 1916 nach nur wenigen Wochen Dienstzeit auf V 47 und V 48 durch drei 10 5 cm Geschutze vom Typ L 45 C 16 Tk ersetzt Auch etliche der ab November 1915 zulaufenden Boote aus dem Auftrag an die Hamburger Vulcan Zweigwerft fur V 67 bis V 84 wurden nach kurzen Dienstzeiten so umgerustet die drei letzten Boote dieser Serie wurden sogar bereits mit der schwereren Bewaffnung abgeliefert Ahnlich wurde bei den Booten der anderen Werften verfahren Das am 6 August 1915 vom Stapel gelaufene V 48 wurde als 25 Boot vom Typ 1913 am 10 Dezember 1915 von der Marine ubernommen und kam zur 6 Torpedoboots Halbflottille THFl die zusammen mit der 5 T HFl die III Torpedoboots Flottille bildete Es war das dreizehnte von der AG Vulcan gelieferte Boot dieses Typs dem zu der schon von der Hamburger Zweigwerft gelieferten V 67 mit V 68 bis V 84 noch 17 weitere Boote bis November 1916 folgten Einsatze BearbeitenAls Fuhrerboot der von Korvettenkapitan Theodor Riedel kommandierten 6 T HFl nahm V 48 unter Kapitanleutnant Friedrich Eckoldt zusammen mit S 54 unter Korvettenkapitan Otto Karlowa und G 42 unter Bernd von Arnim an der Skagerrakschlacht teil 1 Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die anderen Boote der Flottille S 55 und die in Hamburg gebaute V 70 in der Werft in Kiel 2 V 48 war eines der wenigen Boote das schon auf die 10 5 cm L 45 C 16 Torpedobootskanonen umgerustet worden war Die III T Flottille lief am Abend des 31 Mai 1916 an der Spitze der Hochseeflotte die den Schlachtkreuzern der Ersten Aufklarungsgruppe unter Admiral Hipper Entlastung bringen wollte als auf britischer Seite auch die ersten Einheiten der Grand Fleet in das Gefecht eingriffen nbsp Die HMS SharkBeim Abdrehen von einem abgebrochenen Torpedoangriff auf die neu eintreffenden britischen Einheiten beschossen sich V 48 und der schon liegengebliebene britische Zerstorer Shark dessen Treffer die Antriebsanlage V 48 kurzfristig ausser Gefecht setzen Jedoch beteiligte sich das Boot kurze Zeit spater gegen 19 33 Uhr wieder am Torpedoangriff auf die britische Schlachtlinie wobei ein Torpedo lanciert werden konnte Kurz darauf wurde das Boot jedoch schwer getroffen Der Versuch von G 42 V 48 abzuschleppen musste im Feuer der britischen schweren Einheiten aufgegeben werden 3 Das Schlachtschiff Valiant erzielte mit seiner Mittelartillerie weitere Treffer auf dem deutschen Boot Um 20 05 Uhr eroffnete auch das Schlachtschiff Colossus mit seiner gesamten Artillerie das Feuer auf einen deutschen Zerstorer der anschliessend sinkend beobachtet wurde Unklar bleibt ob das Boot dabei versenkt wurde oder erst im Laufe der Nacht endgultig auf 56 54 22 N 6 6 28 O 56 906111111111 6 1077777777778 Koordinaten 56 54 22 N 6 6 28 O unterging Mit V 48 gingen 90 Mann verloren 4 5 Unter den Toten war auch der Chef der 6 Torpedoboots Halbflottille Theodor Riedel Der einzige Uberlebende Hans Robert Tietje trieb 14 Stunden im Wasser ehe er von einem danischen Fischerboot gerettet wurde Ehrungen BearbeitenDie deutsche Kriegsmarine ehrte den auf V 48 gefallenen Halbflottillenchef durch Benennung des Zerstorers Z 6 Theodor Riedel und den Kommandanten des Boots durch Benennung des Zerstorers Z 16 Friedrich Eckoldt Der am 21 April 1917 auf G 42 gefallene Kommandant von G 42 wurde durch die Benennung des Zerstorers Z 11 Bernd von Arnim in gleicher Weise geehrt wie auch der auf S 35 gefallene Kommandant durch die Benennung von Z 14 Friedrich Ihn Literatur BearbeitenGeoffrey Bennett Die Skagerrakschlacht Wilhelm Heyne Munchen 1976 ISBN 3 453 00618 6 John Campbell Jutland An Analysis of the Fighting Conway Maritime Press London 1998 ISBN 0 85177 750 3 Robert Gardiner Randal Gray Conway s All The World s Fighting Ships 1906 1921 Conway Maritime Press London 1985 ISBN 0 85177 245 5 Anthony Preston Destroyer Hamlyn London 1977 ISBN 0 600 32955 0 Weblinks BearbeitenGrosses Torpedoboot 1913 Untergang von V 48 1916 Ein Artikel der New York Times zu den Folgen der Skagerrakschlacht mit Erwahnung von V 48Einzelnachweise Bearbeiten Campbell Jutland S 25 Der III T Flottille fehlten in der Schlacht funf ihrer elf Boote wegen routinemassiger Werftliegezeiten Bennett Lochner Skagerrakschlacht S 277 Campbell S 161f Campbell S 215 339 398 Bennett Skagerrakschlacht S 215 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS V 48 amp oldid 237872847