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S 35 war ein Grosses Torpedoboot des Amtsentwurfs 1913 der Kaiserlichen Marine Das Boot gehorte zu einer sechs Einheiten umfassenden Bauserie die im Etatjahr 1913 seitens des Reichsmarineamtes RMA an Schichau vergeben wurde S 35 wurde am 31 Mai 1916 wahrend der Skagerrakschlacht versenkt S 35 Seitenansicht des etwas grosseren Schwesterbootes S 56 Seitenansicht des etwas grosseren Schwesterbootes S 56SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp Grosses TorpedobootKlasse S 31 KlasseBauwerft Schichau Werft ElbingBaunummer 910Kiellegung 1914Stapellauf 30 August 1914Indienststellung 4 Dezember 1914Verbleib 31 Mai 1916 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 79 6 m Lua 79 m KWL Breite 8 33 mTiefgang max 3 6 mVerdrangung Standard 802 tMaximal 971 t Besatzung 87 MannMaschinenanlageMaschine 3 Marine Kessel2 Schichau TurbinenMaschinen leistung 24 000 PS 17 652 kW Hochst geschwindigkeit 33 5 kn 62 km h Propeller 2 dreiflugelig 2 5 mBewaffnung3 8 8 cm L 45 C 14 Geschutze 300 Schuss 2 Zwillings 50 cm Torpedorohre 2 einzelne 50 cm Torpedorohre 8 Torpedos 24 Minen moglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatze 3 Verlust 4 Ehrungen 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Grossen Torpedoboote des Amtsentwurfs 1913 waren die Abkehr vom Vorentwurf 1911 und dem Versuch kleinere und preisgunstige Boote zu beschaffen Der neue Entwurf erreichte die Baugrosse der britischen Zerstorer hatte allerdings eine leichtere Bewaffnung Primar galt immer noch die Tirpitzsche Torpedobootsdoktrin dass der Torpedo Primarwaffe sei und die Artillerie lediglich der Verteidigung diene nbsp Das ahnliche Schwesterboot S 63 mit verstarkter BewaffnungDie Boote des Amtsentwurfs 1913 waren die ersten Torpedoboote der Kaiserlichen Marine die ausschliesslich mit Ol befeuert wurden Wie bei der Beschaffung von Torpedobooten fur die Kaiserliche Marine seit dem Jahrhundertbeginn gingen die Bauauftrage fur die 1913er Flottille an konkurrierende Privatwerften Die AG Vulcan in Stettin und die Schichau Werft in Elbing nach denen die Boote mit den Anfangsbuchstaben der Werften V bzw S sowie mit fortlaufenden Ordnungsnummern bezeichnet wurden Der Stettiner Vulcan baute die Halbflottille von V 25 bis V 30 und die Schichau Werft die Boote von S 31 bis S 36 S 35 war zusammen mit dem Schwesterboot S 36 im Juni 1914 der Werft uberlassen worden und nach Freigabe zum Verkauf seitens des RMA an Griechenland vorgesehen mit der Massgabe dass Schichau umgehend zwei Ersatzbauten die spater als S 49 und S 50 in Fahrt gekommenen Boote auf Kiel legen sollte Dazu ist es nicht gekommen da beide Boot durch das Reichsmarineamts am 10 August 1914 beschlagnahmt wurden und unter der ursprunglichen Bezeichnung in Dienst kamen 1 Das erst nach Kriegsbeginn am 30 August 1914 vom Stapel gelaufene S 35 wurde nach beschleunigter Fertigstellung am 4 Dezember 1914 von der Marine ubernommen und kam zur IX Torpedoboots Flottille die gerade in Aufstellung begriffen war Mit den Schwesterschiffen ab S 31 bildete es in diesem Rahmen die 18 Torpedoboots Halbflottille unter dem seinerzeitigen Kapitanleutnant Werner Tillessen Die 17 Torpedoboots Halbflottille im selben Verband bestand aus den Vulcan Booten V 25 bis V 30 Einsatze BearbeitenDas Boot wurde am 4 Dezember 1914 in Kiel in Dienst gestellt und erledigte die Probefahrten in der Ostsee Aufgrund des Fehlens moderner und schneller Kriegsschiffe musste es dort schon im Rahmen der Ausbildungstatigkeit entsprechende Kampfeinsatze fahren Das Boot wurde auf den Kriegsschauplatzen der Nord und Ostsee eingesetzt So war es unter anderem auch im Februar 1915 beim Untergang von V 25 anwesend Es wurde im Rahmen der IX Torpedoboots Flottille auch beim Vorstoss in die Rigaer Bucht zudem Einheiten aus der Hochseeflotte abgeordnet wurden im August 1915 eingesetzt Wobei das Boot am 19 August von dem auf einer Mine gesunkenen Schwesterboot S 31 einen Teil der Mannschaften rettete 2 Anschliessend verlegte es unter dem neuen Kommandanten Friedrich Ihn 1885 1916 3 wieder in die Nordsee Im Winter 1915 16 nahm es im Flottillenverband an mehreren Aufklarungsvorstossen in den Skagerrak und Kattegat teil Es wurden dabei Handelsschiffe der neutralen skandinavischen Staaten auf Konterbande uberpruft Erfolge also Schiffe mit den Feindmachten Entente gehorender Ware zu finden waren jedoch sehr gering Verlust BearbeitenWahrend der Skagerrakschlacht gehorte S 35 mit der gesamten IX Torpedobootsflottille zum Deckungsverband der Aufklarungsstreitkrafte unter Vizeadmiral Franz Hipper Das Boot war dabei dem Sicherungsschirm der II Aufklarungsgruppe unter Friedrich Boedicker zugeteilt und lief somit an der Spitze der deutschen Flotte In der Anfangsphase rettete S 35 vom bewegungsunfahig geschossenen V 29 neunundzwanzig Seeleute inklusive des Kommandanten Erich Steinbrinck 3 In den unubersichtlichen Zusammenstossen wahrend der Schlacht nahm es in einem kritischen Moment fur die deutsche Seite 3 Gefechtskehrtwendung um die deutschen Schiffe von der britischen Linie zu losen an einen Torpedoangriff auf die britische Flotte teil wahrenddessen es einen schweren Artillerietreffer erhielt Das Boot brach nach dem Treffer auseinander und versank nach 20 23 Uhr auf Position 56 56 N 6 4 O 56 933333333333 6 0666666666667 mit der gesamten Besatzung von 87 Mann und den geretteten 29 Seeleuten von V 29 Ehrungen BearbeitenDie deutsche Kriegsmarine ehrte den auf S 35 gefallenen Kommandanten durch Benennung des Zerstorers Z 14 Friedrich Ihn Einzelnachweise Bearbeiten Koppen Die Uberwasserstreitkrafte und ihre Technik S 53 Rollmann Ostsee Bd 2 S 273 a b Verlustliste Halbstocks die Flagge Weblinks BearbeitenGrosses Torpedoboot 1913 Lage des Wracks von S 35Literatur BearbeitenHarald Fock Schwarze Gesellen Bd 2 Zerstorer bis 1914 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Herford 1981 ISBN 3 7822 0206 6 Harald Fock Z vor Bd 1 Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Herford 1998 ISBN 3 7822 0207 4 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 2 Torpedoboote Zerstorer Schnellboote Minensuchboote Minenraumboote Bernard amp Graefe Bonn 1998 ISBN 3 7637 4801 6 Otto Groos Die Krieg zur See 1914 1918 Der Krieg in der Nordsee Band 5 Von Anfang Januar bis Juni 1916 E S Mittler amp Sohn 1925 Paul Koppen Die Krieg zur See 1914 1918 Die Uberwasserstreitkrafte und ihre Technik E S Mittler amp Sohn 1930 Heinrich Rollmann Die Krieg zur See 1914 1918 Der Krieg in der Ostsee Band 2 Das Kriegsjahr 1915 E S Mittler amp Sohn 1929 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS S 35 1914 amp oldid 228323160