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SMS S 50 war ein Grosses Torpedoboot des Amtsentwurfs 1913 fur die deutsche Kaiserliche Marine Auf der Schichauwerft in Elbing gebaut gehorte es zur zweiten dort gefertigten Serie S 49 bis S 66 und innerhalb dieser Serie zu den noch nicht verlangerten Booten bis S 52 S 50 Das ahnliche S 56 Das ahnliche S 56SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp ZerstorerKlasse Grosses Torpedoboot 1913Bauwerft F Schichau ElbingBaunummer 940Kiellegung 1914Stapellauf 24 April 1915Indienststellung August 1915Verbleib interniert in Scapa Flow21 Juni 1919 SelbstversenkungSchiffsmasse und BesatzungLange 79 6 m Lua 79 0 m KWL Breite 8 36 mTiefgang max 3 64 mVerdrangung Standard 802 tMaximal 1074 t Besatzung 85 MannMaschinenanlageMaschine 3 Marine Kessel2 Schichau TurbinenMaschinen leistung 24 000 PS 18 kW Hochst geschwindigkeit 34 kn 63 km h Propeller 2Bewaffnung3 8 8 cm L 45 C 14 Geschutze 2 Zwillings 50 cm Torpedorohre 2 einzelne 50 cm Torpedorohre 24 Minen moglichS 50 nahm 1916 an der Skagerrakschlacht teil Im Januar 1917 sollte es mit den anderen Booten der VI Torpedoboots Flottille nach Flandern verlegt werden Bei schwerem Wetter stellte die britische Harwich Force die Boote S 50 gelang es den britischen Zerstorer Simoom zu torpedieren Das Boot wurde 1918 mit der VI T Flottille in Scapa Flow interniert und versenkte sich dort am 21 Juni 1919 im Rahmen der Selbstversenkung der Flotte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatze 3 Einzelnachweise 4 Weblinks 5 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Grossen Torpedoboote des Amtsentwurfs 1913 waren die Abkehr vom Vorentwurf 1911 und dem Versuch kleinere und preisgunstige Boote zu beschaffen Der neue Entwurf erreichte die Baugrosse der britischen Zerstorer hatte allerdings mit 88 mm Geschutzen eine leichtere Bewaffnung Sie waren die ersten Torpedoboote der Kaiserlichen Marine die ausschliesslich mit Ol angetrieben wurden Wie bei der Beschaffung von Torpedobooten fur die Kaiserliche Marine seit dem Jahrhundertbeginn gingen die Bauauftrage an die Werft von Ferdinand Schichau in Elbing die Kruppsche Germaniawerft in Kiel und an die AG Vulcan in Stettin nach denen die Boote mit den Anfangsbuchstaben der Werften S G V und fortlaufenden Nummern bezeichnet wurden Die Schichauwerft wurde im Etatjahr 1913 mit dem Bau der Boote S 31 bis S 36 beauftragt wahrend die anderen sechs Boote beim Stettiner Vulcan in Auftrag gegeben wurden Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der Auftrag als Mobilisierungsauftrag um die Boote S 49 bis S 66 erweitert Diese Boote wurden von Juli 1915 bis Mai 1917 fertiggestellt Die ersten sechs Boote aus Elbing verdrangten 802 971 t und waren 79 6 m lang Sehr ahnlich waren die vier folgenden Boote S 49 bis S 52 die bei gleicher Rumpfgrosse 802 1074 t verdrangten Ab S 53 waren die folgenden Bote um 3 5 m verlangert und verdrangten 919 1170 t Der Olvorrat steigerte sich von 252 t auf 305 t und gab diesen letzten Booten auch Dank einer von nun eingebauten Marschturbine auf der Steuerbordwelle eine vergrosserte Reichweite Bewaffnet waren die Boote ursprunglich mit drei 8 8 cm L 45 C 14 Geschutzen und sechs Torpedorohren in zwei Zwillingsrohrsatzen auf der Mittellinie der Boote und zwei einzelnen Rohren an den Seiten des vorderen Schiffbereichs Ab S 60 wurden dann drei wesentlich effektivere 10 5 cm Geschutze vom Typ L 45 C 16 Tk eingebaut Auf den anfangs mit den 8 8 cm Kanonen bewaffneten und noch uberlebenden Booten wurden die grosseren Geschutze bis 1917 sukzessive nachgerustet Das am 24 April 1915 vom Stapel gelaufene S 50 wurde als achtes Schichau Boot des Typs 1913 im August 1915 von der Marine ubernommen und kam zur VI Torpedoboots Flottille Im Rahmen dieser Formation gehorte es zur 12 Torpedoboots Halbflottille Einsatze BearbeitenUnter Kapitanleutnant Philipp Recke nahm S 50 bei Hippers 1 Aufklarungsgruppe in der 12 Halbflottille mit V 69 V 45 V 46 und G 37 an der Skagerrakschlacht teil von denen V 45 und G 37 im Lauf der Schlacht das schwerbeschadigte Flaggschiff Hippers die Lutzow sicherten und an deren Evakuierung beteiligt waren Keines der Boote dieser Halbflottille ging verloren nbsp Der britische Kreuzer CentaurEnde Januar 1917 sollte die VI T Flottille unter Korvettenkapitan Max Schultz die Grossen Torpedoboote in Flandern verstarken Die Briten erhielten fruh Kenntnis vom Plan der Deutschen und gingen mit der Harwich Force unter Commodore Tyrwhitt mit sechs Leichten Kreuzern zwei Flottillenfuhrern und 18 Zerstorern in See um die anmarschierenden elf deutschen Torpedobooten abzufangen 1 Die britischen Einheiten bildeten vier Gruppen vor der Maas befanden sich sieben Zerstorer die von der Grenville gefuhrt auf drei versetzten Wachlinien patrouillierten Eine zweite Gruppe an der Schouwen Bank fuhrte die Nimrod die mit sieben bzw vier Zerstorern auf zwei Wachlinien stand Auch die Kreuzer operierten in zwei Gruppen mit je drei Schiffen 1 Die britischen Schiffe erreichten ihre angewiesenen Einsatzraume vor Mitternacht und warteten uber drei Stunden auf die anmarschierenden Deutschen bei starkem Frost der die Schiffe mit Eis uberzog Die von V 69 angefuhrte deutsche Flottille stiess am fruhen Morgen des 23 Januar 1917 bei noch herrschender Dunkelheit auf die naher zur Kuste stehende vor ihr laufende Kreuzergruppe mit dem Flaggschiff Centaur der Aurora und der Conquest und wechselte die Seite um die britischen Kreuzer zu passieren 1 Der hinterste Kreuzer Conquest eroffnete das Feuer und beide Seiten lieferten sich ein Artilleriegefecht Die Briten erkannten in der Nacht nicht dass das deutsche Fuhrungsboot fruhzeitig einen schweren Treffer erhielt und dadurch zeitweise ausser Kontrolle geriet da das Ruder blockierte Die zeitweilig deshalb zwangsweise im Kreis laufende V 69 wurde von G 41 gerammt und konnte nur noch acht Knoten laufen Die beiden beschadigten Boote drehten ab und liefen in Richtung der niederlandischen Hoheitsgewasser zuruck 1 Die ubrigen Boote setzten unter starken Rauchentwicklung ihren Kurs fort und passierten ungesehen zwischen den beiden britischen Zerstorergruppen Nur S 50 blieb allein etwas zuruck Zu Gefechtsbeginn war es unmittelbar hinter dem Fuhrungsboot V 69 gelaufen und durch dessen unkontrollierte Manover zeitweilig vom Kurs abgekommen Das Boot verlor den Kontakt zur Flottille und suchte mit 23 Knoten Fahrt allein den Weg nach Zeebrugge 1 nbsp Die beschadigte V 69 in IJmuidenAlle britischen Einheiten konnten in der Nacht erkennen dass die britische Fuhrungsgruppe ein Gefecht fuhrte Von dort kamen jedoch keine Befehle sondern nur die Mitteilung die Deutschen hatten ihre Formation aufgegeben Einige Zerstorer verliessen daher ihre Stationen und liefen in Richtung Gefechtsfeld um die sich vermutlich zuruckziehenden Deutschen zu stellen Als dies auf der Centaur erkannt wurde befahl Commodore Tyrwhitt die Ruckkehr auf die Ausgangspositionen 1 Der Kreuzer Penelope der zweiten Kreuzer Gruppe schloss gemass dem ursprunglichen Operationsplan zur Centaur Gruppe auf und entdeckte dabei ein einzelnes Torpedoboot das beschadigte und zurucklaufende Fuhrerboot V 69 Die Kreuzer der zweiten Gruppe liefen dann zu diesem Boot und beschossen es im Licht ihrer Suchscheinwerfer Auf der Undaunted explodierte ein eingefrorenes Geschutz und totete zwei Mann Auf der Penelope und der Cleopatra war man uberzeugt das angegriffene Boot sinke endgultig 1 und die Kreuzer liefen ohne den tatsachlichen Untergang abzuwarten und ohne Rettungsmassnahmen ab So konnte V 69 unter Kapitanleutnant Hermann Boehm seine Fahrt fortsetzen und entkam nach IJmuiden mit einem zusammengebrochenen Schornstein grossen Lochern im Rumpf und etlichen Toten darunter der todlich verwundete Flottillenchef Das Boot konnte spater nach Deutschland zuruckkehren 2 Das zweite beschadigte Boot G 41 wurde nicht entdeckt und anderte seinen Kurs nahe der niederlandischen Kuste wieder Richtung Zeebrugge das wegen des massiven Bugschadens durch die Kollision mit dem eigenen Fuhrerboot nur mit langsamer Fahrt erreicht werden konnte 1 nbsp Der versenkte Zerstorer SimoomWahrend das sich vom Gefechtsfeld zuruckziehende Fuhrerboot von den britischen Kreuzern beschossen wurde passierten die zusammengebliebenen acht Torpedoboote der VI Flottille das Feuerschiff an der Schouwen Bank unentdeckt von den dort patrouillierenden vier britischen Zerstorern und entkamen nach Zeebrugge nbsp Der Flottillenfuhrer NimrodDas alleinlaufende S 50 das den Anschluss zur Flottille verloren hatte hatte weniger Gluck und wurde noch in der Nacht von den Briten entdeckt Die wieder auf ihre Ursprungsposition zurucklaufende Nimrod mit ihren sechs Zerstorern Morsoom Phoebe Mansfield Manly Matchless und Morris entdeckte vor der Schouwen Bank S 50 Wahrend die Nimrod Gruppe noch auf das deutsche Boot aufschloss stiess S 50 frontal auf die dort verbliebenen Zerstorer Simoom Starfish Surprise und Milne 1 Dabei hatte S 50 das Gluck dass die Briten ihm in Kiellinie entgegen kamen was deren Waffeneinsatz behinderte und S 50 die Konzentration auf das britische Spitzenschiff erleichterte S 50 erzielte Artillerietreffer und traf die erst im Vormonat in Dienst gekommene Simoom 3 mit einem Torpedo woraufhin deren Magazin explodierte Die Nimrod und ihre Zerstorer uberholten das deutsche Boot und versperrten seinen Weitermarsch 1 S 50 drehte ab und floh Richtung niederlandischer Kuste ohne ernsthaft verfolgt zu werden nach Erreichen der niederlandischen Gewasser lief es eng an der Kuste doch noch nach Zeebrugge 1 Die Briten kummerten sich um die sinkende Simoom von der die Morris die Uberlebenden ubernahm bevor die Nimrod das Wrack versenkte Auf der Simoom waren 47 Mann gefallen Im Herbst 1917 gehorten S 50 und die VI T Flottille wieder zur Hochseeflotte und wurden zum Sonderverband Ostsee 4 kommandiert der die amphibische Landungsunternehmung zur Besetzung der baltischen Inseln Saaremaa Osel Hiiumaa Dago und Muhu Moon Unternehmen Albion unterstutzen sollte S 50 gehorte zur von Korvettenkapitan Rudolf Lahs gefuhrten 12 Halb Flottille mit V 43 V 44 V 45 und V 46 Fuhrerboot der VI Flottille war wieder die inzwischen reparierte V 69 Hauptartikel Erster Vorstoss in den Moon Sund nbsp Die in die USA uberfuhrten Torpedoboote V 43 G 102 S 132S 50 verblieb danach bei der Hochseeflotte Es war auch bei Kriegsende in der 12 Halb Flottille der VI T Flottille und wurde mit V 43 V 44 V 45 V 46 und S 49 in Scapa Flow interniert Der Liegeplatz der Flottille war fur die 1919 beschlossene Selbstversenkung der Boote relativ ungunstig aber S 50 gelang diese wie auch V 45 und S 49 Das Fuhrerboot V 44 sowie V 43 und V 46 sanken teilweise nach Eingreifen der Briten in relativ flachem Wasser sie konnten deshalb leicht gehoben werden und wurden unter den Siegermachten verteilt V 43 kam in die USA wo es 1921 als Zielschiff versenkt wurde V 44 verblieb in Grossbritannien 1922 verschrottet und V 46 wurde an Frankreich abgegeben wo es bis 1924 ausgeschlachtet wurde S 50 wurde erst Mitte der 1920er Jahre im Rahmen der Wrackbeseitigung in Scapa Flow gehoben und verschrottet Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Newbolt NAVAL OPERATIONS Vol 4 Het Verhaal van de Torpedoboot V69 niederld HMS Simoom J Brown Baunummer 455 975 1173 t 30 Oktober 1916 vom Stapel Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www clydesite co uk Von Ende Februar 1918 bis Ende Mai 1918 bestand ein gleichnamiger Verband unter dem Kommando von Konteradmiral Hugo Meurer Weblinks BearbeitenGrosses Torpedoboot 1913 Henry Newbolt History of the Great War NAVAL OPERATIONS Vol 4 Longmans Green London 1928 Wereldoorlog raakt ook IJmuiden Het Verhaal van de Torpedoboot V69 Duits oorlogsmonument in IJmuiden und V 69 Seegefecht in der sudlichen Nordsee Der Chef des Admiralstabs der Marine Literatur BearbeitenGeoffrey Bennett Die Skagerrakschlacht Wilhelm Heyne Munchen 1976 ISBN 3 453 00618 6 John Campbell Jutland An Analysis of the Fighting Conway Maritime Press London 1998 ISBN 0 85177 750 3 Robert Gardiner Randal Gray Conway s All The World s Fighting Ships 1906 1921 Conway Maritime Press London 1985 ISBN 0 85177 245 5 Anthony Preston Destroyer Hamlyn London 1977 ISBN 0 600 32955 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS S 50 1915 amp oldid 233880587