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Rusendorf ist ein durch Braunkohleabbau des Tagebaus Phonix Falkenhain zwischen 1927 und 1933 wust gefallenes Dorf zwischen Lucka und Meuselwitz Seine Flur gehort heute zum Ortsteil Falkenhain der Stadt Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land in Thuringen Der Gedenkstein fur den abgebaggerten Ort Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Von der Grundung bis ins 19 Jahrhundert 2 2 Zeit des Braunkohleabbaus 2 3 Auflosung der Gemeinde Rusendorf 2 4 Erinnerung an Rusendorf 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Ort Rusendorf lag zwischen Mumsdorf im Westen Falkenhain im Norden Bunauroda im Osten und Meuselwitz im Suden 1 Seine Flur liegt heute im Rusendorfer See Der Gedenkstein an Rusendorf befindet sich daher nicht exakt im Bereich der Ortslage Geschichte BearbeitenVon der Grundung bis ins 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Staatenaufteilung des Altenburger Landes bis 1920Am 18 Juni 1413 wurde Rusendorf erstmals urkundlich genannt Der aus dem Wendischen stammende Name hat die Bedeutung Ort der Rinderweite Rusendorf war eine typische slawische Rundsiedlung mit landwirtschaftlicher Produktion in 13 Hofen Uber Jahrhunderte war der Ort besitzrechtlich und gerichtlich vom Nachbarort Falkenhain abhangig gewesen Kirchlich und schulisch war Rusendorf bis 1891 zu Zipsendorf gehorig Am 1 November 1891 erfolgte auf Wunsch der Rusendorfer die Einpfarrung nach Falkenhain Seitdem gingen auch die Rusendorfer Kinder dorthin zur Schule Rusendorf ist einer der wenigen Orte des heutigen Landkreises Altenburger Land der historisch nicht zu Sachsen Altenburg gehorte Gemeinsam mit heute ebenfalls zum thuringischen Meuselwitz gehorigen Orten Brossen Falkenhain und Zipsendorf lag Rusendorf bis 1815 im Amt Zeitz das als Teil des Hochstifts Naumburg Zeitz seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1718 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Zeitz gehorte 2 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Ort im Jahr 1815 zu Preussen und wurde 1816 dem Kreis Zeitz 3 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt Durch die politische Zugehorigkeit von Rusendorf und Falkenhain zu Zeitz ergab es sich dass das politisch zu Altenburg gehorige Mumsdorf eine Exklave des Herzogtums Sachsen Altenburg im Zeitzer Stiftsgebiet bzw seit 1815 in preussischem Gebiet war 1890 lebten in Rusendorf 73 Personen Zeit des Braunkohleabbaus Bearbeiten Durch ein machtiges nicht allzutief unter dem Abraum liegendes Braunkohlefloz anderte sich ab 1904 in der Flur von Rusendorf einiges Von den ortlichen Bauern hatte die Grube Heureka Phonix im Jahr 1904 den nordlichen Teil und die Grube Furst Bismarck 1900 1906 den sudlichen Teil des Orts erworben Dadurch entstanden Tagebaue im Westen von Rusendorf Tagebau Phonix Mumsdorf und sudlich des Orts Tagebaue Furst Bismarck I und II Tagebau Heureka Als Folge verschwand zwischen 1906 und 1924 der Verbindungsweg nach Mumsdorf durch den gleichnamigen Tagebau 1912 kappte die Grube Furst Bismarck den Weg in das sudlich gelegene Meuselwitz Es folgten 1922 der Weg in das im Sudwesten gelegene Brossen und das im Osten gelegene Bunauroda Nachdem 1924 auch noch die Verbindung in das nordlich gelegene Falkenhain gekappt wurde war das an der thuringisch preussischen Grenze gelegene Rusendorf nur noch uber Umwege erreichbar Einerseits hatte Rusendorf unter dem Braunkohleabbau enorm zu leiden auf der anderen Seite stiegen dadurch auch die Einwohnerzahlen des Orts an 1914 123 1925 134 Am 1 November 1921 grundete sich die Freiwillige Feuerwehr Rusendorf davon waren sieben Mitglieder aus Rusendorf Bereits 1925 bildete der Loschzug Rusendorf eine selbststandige Einheit Auflosung der Gemeinde Rusendorf Bearbeiten 1927 verliessen die ersten Familien das Dorf und der Abbruch von Rusendorf begann Am 17 Marz 1929 loste sich die Freiwillige Feuerwehr auf Der Abschiedsgottesdienst fur die Gemeindemitglieder fand am 17 Juli 1932 in der Falkenhainer Kirche statt Von nah und fern waren Massen gekommen Mit Beschluss des preussischen Staatsministeriums wurde die Landgemeinde Rusendorf Kreis Zeitz ab 1 Oktober 1932 nach Falkenhain eingemeindet Zu diesem Zeitpunkt besass Rusendorf nur noch eine Wohnstatte Der 1928 aufgeschlossene Tagebau Phonix Falkenhain zerstorte 1934 die Flur von Rusendorf welches somit der erste Ort des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers war der dem Braunkohleabbau weichen musste Bis 1942 devastierte der Tagebau die Gegend sudlich und ostlich von Falkenhain Nach seiner Renaturierung befindet sich die Ortslage von Rusendorf im Rusendorfer See Mit der 1952 erfolgten Gebietsreform wurde Falkenhain und die Flur von Rusendorf vom Landkreis Zeitz in den Kreis Altenburg im Bezirk Leipzig umgegliedert Seit 1990 gehort sie zu Thuringen Durch die Eingemeindung von Falkenhain am 8 Marz 1994 gehort die Flur von Rusendorf zur Stadt Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land Erinnerung an Rusendorf Bearbeiten Auf Wunsch der Rusendorfer Einwohner wurde das 1927 eingeweihte Denkmal der Gefallenen Vater und Sohne vom Ersten Weltkrieg an die Falkenhainer Kirche versetzt ebenso die fur Rusendorf gegossene Glocke von 1928 und ein Gedenkstein 4 Im Rahmen des 5 Meuselwitzer Stadtfestes wurde am 1 September 1995 ein Gedenkstein fur den Ort Rusendorf enthullt Er wurde von der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH MIBRAG gestiftet Da die ursprungliche Ortslage von Rusendorf im gleichnamigen See liegt wurde der Stein am Wanderweg Meuselwitz Falkenhain Bunauroda etwas von der ursprunglichen Ortslage von Rusendorf entfernt aufgestellt Weblinks BearbeitenRusendorf auf www schnaudertal deEinzelnachweise Bearbeiten Messtischblatt 2875 sachs Nr 57 Meuselwitz 1928 Messtischblatt von 1928 mit der Lage von Rusendorf Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 86 f Der Landkreis Zeitz im Gemeindeverzeichnis 1900 http www schnaudertal de meuselwitz rusend htm Abgerufen am 12 November 201451 067746 12 292577 Koordinaten 51 4 3 9 N 12 17 33 3 O Ortsteile der Stadt Meuselwitz Brossen Bunauroda Falkenhain Meuselwitz mit dem Stadtteil Zipsendorf Mumsdorf Neubraunshain Neupoderschau Schnauderhainichen Waltersdorf Wintersdorf mit Heukendorf Pflichtendorf Groba Bosengroba und Ruppersdorf Devastierte Ortsteile Ruppersdorf grosstenteils Rusendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rusendorf amp oldid 213479472