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Der Begriff Rurfront bezeichnet die Frontlinie der Westfront in der Endphase des Zweiten Weltkrieges entlang des Flusses Rur an der zwischen September 1944 und Februar 1945 heftige Kampfe zwischen hauptsachlich amerikanischen und deutschen Einheiten stattfanden Gelandekarte der Rurfront Inhaltsverzeichnis 1 Raumliche Ausdehnung 2 Geschichte 2 1 Vorstoss gegen die deutsche Westgrenze 2 2 Stellungskrieg 2 3 Heftiger Widerstand 2 4 Unternehmen Wacht am Rhein 2 5 Letztes Hindernis vor der Rur Schwere Kampfe um die Inde 2 6 Uberquerung der Rur Erbitterte Gefechte in Julich Duren und Linnich 3 Verhaltnisse an der Front und im Hinterland 4 Ergebnis und Nachwirkungen 5 Beteiligte Verbande 6 LiteraturRaumliche Ausdehnung BearbeitenDer Begriff Rurfront bezieht sich vor allem auf die ostlich von Aachen und westlich der Rur niederl Roer gelegenen Ortschaften nordlich der Rurtalsperre und sudlich Roermonds aber auch auf die entlang der Rur gelegenen Ortschaften und Stadte die hauptsachliche Brennpunkte der Kampfe waren Hervorzuheben sind dabei ganz besonders die Stadte Linnich Julich und Duren die im Zuge der Kampfe zu uber 90 zerstort wurden aber auch die Orte Vossenack und Schmidt in der Eifel sowie die Gegend um Heinsberg an der niederlandischen Grenze Geschichte BearbeitenVorstoss gegen die deutsche Westgrenze Bearbeiten Mit der alliierten Landung in der Normandie im Juni 1944 und dem deutschen Ruckzug aus Frankreich ruckte die Frontlinie in die Nahe der Reichsgrenze Die Alliierten die bislang den sich fluchtartig zuruckziehenden Deutschen im Nacken gesessen hatten stoppten ihren Vormarsch am Westwall um eine dringend benotigte Atempause einzulegen und ihren Nachschub zu organisieren Ausserdem uberschatzten sie aufgrund der deutschen Propaganda die fast vollig desarmierte Bunkerlinie in ihrer Kampfkraft erheblich und wollten sich neu aufstellen bevor der Westwall durchstossen und weiter auf Koln und den Rhein vorgeruckt werden sollte Die Deutschen nutzten dieses Zogern und formierten ihre schwer angeschlagenen Armeen neu auch hoben sie die Landbevolkerung aus um ein dichtes Netz aus Panzergraben und Feldbefestigungen zu schaffen Der Westwall dessen Armierung zur Verwendung im Atlantikwall ausgebaut worden war wurde soweit moglich notdurftig instand gesetzt und hauptsachlich mit Beutewaffen armiert Die Landschaft dahinter war in ein Netzwerk aus Schutzen und Panzergraben verwandelt worden und die vielen kleinen Ortschaften dahinter waren zu behelfsmassigen Festungen ausgebaut Unzahlige Minenfelder vervollstandigten die Abwehr Als die Alliierten schliesslich den Angriff begannen fanden sie einen wohlvorbereiteten Gegner vor der ihnen trotz in fast jeder Hinsicht hoffnungsloser Unterlegenheit hartnackigen Widerstand leistete und hohe Verluste bei den Angreifern verursachte Die Alliierten waren solch heftigen Widerstand nicht gewohnt und ihre Angriffe verloren im dichten Gewirr der gegnerischen Stellungen meist rasch an Schwung Der schnelle Vormarsch erstarrte im Stellungskrieg und die Angreifer konnten nur langsam und unter Aufbietung aller Krafte vorrucken Darunter litt auch die Moral der alliierten Soldaten die nach dem schnellen Erfolg in Frankreich auf ein baldiges Ende der Kampfe gehofft hatten und sich nun enttauscht sahen Stellungskrieg Bearbeiten Der einzige grossere Erfolg fur die Alliierten war die Einnahme der Grossstadt Aachen nach heftigen Kampfen am 21 Oktober 1944 im Ubrigen aber war das Vorwartskommen sehr schwierig und verlustreich Daran anderte auch die erhebliche Uberlegenheit an gepanzerten Fahrzeugen sowie die fast vollstandige Luftherrschaft der Verbundeten wenig Zwar lahmten die Jabos wie sie bezeichnet wurden am Tag fast jede Bewegung und zwangen die Deutschen in Deckung zu bleiben andererseits hatten sich die Verteidiger mittlerweile auf die standige Bedrohung aus der Luft eingestellt Die Deutschen hatten zwar ihrerseits hohe Verluste sahen aber in dem Stocken des alliierten Vormarsches ein Zeichen der Schwache und bereiteten einen letzten verzweifelten Versuch vor die Angreifer nach Frankreich zuruckzutreiben Die Vorbereitungen fur das Unternehmen Wacht am Rhein auch als Rundstedt oder Ardennenoffensive bekannt wurden im Bereitstellungsraum sudlich der Rurfront welcher noch in deutscher Hand war durchgefuhrt und blieben auf alliierter Seite unbemerkt Sie waren einer der Grunde fur die heftige deutsche Gegenwehr denn wenn die Rurfront nachgegeben hatte ware der ganze Angriffsplan hinfallig geworden Zu diesem Zweck wurden auch unentbehrliche Verbande von der Ostfront abgezogen was diese gefahrlich schwachte nbsp Der Beginn des Unternehmens Wacht am Rhein Nordlich des Berglandes der Eifel die RurfrontHeftiger Widerstand Bearbeiten Hauptartikel Schlacht im Hurtgenwald Im Versuch der deutschen Front die Flanke abzugewinnen starteten die Amerikaner im Oktober 1944 einen frontalen Vorstoss auf die deutschen Stellungen in der Eifel speziell im Hurtgenwald So hofften sie die Deutschen in der Ebene der Julicher Borde zu uberflugeln und ihren Truppen dort den Stellungskrieg zu ersparen indem sie den Gegner zum Ruckzug zwangen oder vernichteten Der Angriff entwickelte sich wegen des heftigen deutschen Widerstandes aus gut ausgebauten Abwehrstellungen im Zusammenwirken mit schwierigem Gelande und der Nutzlosigkeit der Luftherrschaft im Bergland zum Desaster und die Amerikaner mussten sich nach schweren Verlusten zuruckziehen Brennpunkt der Kampfe waren wiederum Orte nahe der Rur vor allem Vossenack und Schmidt Die Folge war die Planung der Operation Queen welche nach schweren vorbereitenden Luftangriffen die Rurfront aufbrechen und den Vormarsch zum Rhein ermoglichen sollte Auch diese Offensive die am 16 November gestartet wurde scheiterte am heftigen Widerstand der Deutschen Die Luftangriffe zerstorten zwar die Stadte Julich und Duren sowie einen Teil der deutschen Infrastruktur hinter der Front die nachfolgende Bodenoffensive reichte aber trotz druckender Uberlegenheit der Angreifer nicht aus um die Front zu durchbrechen Immerhin gelang die Eroberung Linnichs am 4 Dezember und die Angreifer ruckten nach und nach bis an die Rur vor es gelang den Amerikanern aber nicht einen Bruckenkopf am anderen Rurufer zu bilden Bei Linnich fand im Zuge dieser Offensive eine grossere Panzerschlacht statt die als zweite Schlacht am Hubertuskreuz fast auf den Tag 500 Jahre nach der ersten in die Geschichte einging Als die deutsche Fuhrung durch den energischen amerikanischen Vorstoss die bereits vorbereitete Ardennenoffensive bedroht sah gab sie einen Teil der fur den Vorstoss vorgesehenen OKW Reserve an Artillerie und der dazugehorigen Munitionsbereitstellungen zur Abwehr frei welche ganz wesentlich dazu beitrugen den gegnerischen Vormarsch zu verlangsamen und die Kampfkraft der Verteidiger zu starken Auch Panzer und Infanterie wurden an die Rurfront abgezweigt um den angesetzten Angriff nicht zu gefahrden und so konnte die Front leidlich gehalten werden Durch das schlechte Wetter vermochten die Alliierten die starke gegnerische Artillerieunterstutzung nicht auszuschalten welche zwar kaum uber Aufklarer verfugte aber durch vorher angelegte Feuerplane doch wirksam gegen die Angreifer eingesetzt werden konnte Dabei kamen auch Eisenbahngeschutze zum Einsatz und mit der Unterstutzung der Artillerie konnte die Front bis zum Angriffstermin am 16 Dezember 1944 gehalten werden In den Nachten vor dem Angriff wurde ein grosser Teil der Truppen und der Artillerie von der Rurfront abgezogen um bei der bevorstehenden Offensive mitzukampfen Unternehmen Wacht am Rhein Bearbeiten Alle Versuche der Alliierten die deutsche Westfront zu durchbrechen mussten schon bald hinter dem Bemuhen zuruckstehen die deutsche Ardennenoffensive abzuwehren die am 16 Dezember fur die Alliierten vollig uberraschend losbrach und die Amerikaner stellenweise in heftige Bedrangnis brachte Sie mussten ihre Angriffe entlang der Rur einstellen und sich vollig auf die Abwehr dieses Flankenangriffes konzentrieren so dass der Druck auf die Frontlinie zunachst nachliess Erst nach dem Scheitern der Offensive und der Ruckfuhrung der Angriffsspitzen auf den Westwall konnten die Amerikaner daran denken ihren Vormarsch wieder aufzunehmen Die Deutschen hatten mit dem verzweifelten Angriff im Westen ihre letzten Reserven aufgebraucht und konnten einem neuerlichen alliierten Vorstoss kaum noch etwas entgegensetzen bei der ersten grosseren Beanspruchung musste die Front nachgeben Fur den Fall des gegnerischen Angriffs wurde die Rurtalsperre zum Sprengen geladen ihre Wassermassen sollten den Fluss uber die Ufer treten lassen und unpassierbar machen Letztes Hindernis vor der Rur Schwere Kampfe um die Inde Bearbeiten Am kleinen Fluss Inde kam es fur die Amerikaner uberraschend zu schweren Kampfen als die 104 US Infanterie Division im Bereich der 3 Panzergrenadier Division in die kleinen Ortschaften an der Inde Altdorf heute ein Braunkohletagebau und Lamersdorf eindrang Der Angriff erfolgte ohne Artillerievorbereitung uberraschend in der Nacht und uberrollte die weitgedehnten deutschen Stellungen Die Amerikaner drangen in beide Ortschaften ein Es erfolgte ein Gegenangriff in Inden durch das II Bataillon des Panzergrenadier Regiments 29 mit der 1 Kompanie der schweren Panzer Abteilung 103 der die Ortschaft durch erbitterte nachtliche Hauserkampfe wieder in deutsche Hand brachte Die Amerikaner erlitten hierbei schwere Verluste 84 Soldaten wurden gefangen genommen Lamersdorf wurde vom I Bataillon des Panzergrenadierregiments 29 und der 12 Kompanie der schweren Panzer Abteilung 103 zuruckerobert wobei 18 Gefangene gemacht wurden Sudlich davon im Dorf Langerwehe wurde noch schwerer gekampft Nachdem die 12 Infanterie Division von der 1 US Infanteriedivision geschlagen worden war setzte man die 3 Fallschirmjagerdivision ab die die 12 Infanteriedivision ablosen sollte Die Fallschirmjager wurden allerdings sofort aufgerieben nachdem sie in einen Panzerangriff geraten waren Ein weiterer Versuch Langerwehe zuruckzuerobern blieb trotz des Einsatzes von Sturmgeschutzen erfolglos Uberquerung der Rur Erbitterte Gefechte in Julich Duren und Linnich Bearbeiten nbsp Lagekarte der militarischen OperationenBereits im Januar 1945 bereinigte ein britischer Vorstoss Operation Blackcock den nordlichen Abschnitt der Rurfront die sogenannte Heinsberger Tasche und warf die deutschen Verteidiger auch hier auf das ostliche Rurufer zuruck Der finale Vorstoss der Amerikaner liess nicht lange auf sich warten Bereits am 8 Februar begannen die Briten weiter nordlich ihren Vorstoss auf Wesel Operation Veritable Als erster amerikanischer Grossverband war das V US Korps unter Generalmajor Ruebner am 4 Februar zum Angriff auf die Rurstaudamme angetreten Die schwachen Truppen der 15 deutschen Armee konnten dem Ansturm nicht standhalten und Generalfeldmarschall Model gab Befehl die Rurtalsperre zu sprengen Durch die Uberflutung der Uferraume der Rur sollte der amerikanische Vormarsch gestoppt werden Als Abwehrmassnahme gegen die vorruckenden Alliierten wurden am 10 Februar der Kermeterdruckstollen der Urfttalsperre und die Verschlusse der Grundablassstollen der Staumauer Schwammenauel Rursee gesprengt Als die 9 US Armee unter General Simpson die Rur am 9 Februar erreichte konnte er die nun zum reissenden Fluss gewordene Rur nicht uberschreiten Er meldete ans Hauptquartier dass er vor Ablauf von zwei Wochen die Rur nicht uberschreiten konne und jeder Angriff in der Zwischenzeit sinnlos sei Erst am 15 Februar liess sich ein Ruckgang des Wasserpegels messen Als der Pegel weitere funf Tage lang gesunken war fiel im Hauptquartier der 9 US Armee die Entscheidung Am 23 Februar sollte der Ubergang mit Sturmbooten und Behelfsbrucken gewagt werden Vier amerikanische Korps traten zwischen Hilfarth und Duren zum Angriff an Das 16 Korps sudlich Hilfarth das 11 Korps beiderseits von Linnich das 19 Korps bei Julich und das 7 Korps bei Duren Die Reste der 15 deutschen Armee hatten sich in dem schweren Gelande an den Eifelstrassen im Raum Roermond bis sudlich von Duren aufgestellt und erwarteten den Grossangriff Es waren allesamt schwache Verbande weit unter Sollstarke die trotzdem noch als Korps bezeichnet wurden Dazu gehorte das 12 SS Panzerkorps das allerdings nur aus Heereseinheiten bestand sowie das LXXXI LXXIV und das LXVII Korps Hitler hatte in einem Befehl vom 21 Januar den Befehlshabern erklaren lassen dass jede Aufgabe einer Stellung und jede Absetzbewegung rechtzeitig bei ihm gemeldet werde und dass sein Gegenbefehl die vorderste Truppe noch rechtzeitig erreichen wurde Es wurde also entgegen den Ratschlagen der Offiziere die eine elastische Verteidigung vorschlugen der Befehl ausgegeben die Stellung um jeden Preis zu halten Ausserdem wurde die Anlage ruckwartiger Verteidigungsstellungen verboten Die Soldaten sollten wissen dass hinter ihnen keine Sicherheit existierte Schon am ersten Tage der Operation Grenade zeigte sich der Erfolg General Simpson setzte auf einer Breite von 25 km sechs Divisionen ein Die 84 und 102 Division des 11 Korps mussten bei Linnich den Hauptangriff durchfuhren weiterhin griffen die 35 und 79 Division des 16 Korps und die 29 und 30 Division des 19 Korps zum Angriff an Ein gewaltiger Artillerieangriff leitete den Angriff ein Die Amerikaner begannen unter dem Schutz von Artillerie Morser und MG Feuer den Ubergang in Sturmbooten uber den Fluss dessen Stromung immer noch reissend war Viele Sturmboote kenterten Die meisten Verluste erlitten die Amerikaner aber durch Minen und Sprengfallen wie die gefurchtete Schrapnellmine So fielen von der 102 Division die bei Linnich gekampft hatte am ersten Tage 74 Soldaten 493 wurden verwundet und 31 galten als vermisst Die deutsche Luftwaffe griff die amerikanischen Bruckenkopfe bei Duren Julich und Linnich an Dabei wurden auch die neuartigen Messerschmitt 262 eingesetzt aber trotz der mindestens 97 Angriffe der Luftwaffe gelang es den amerikanischen Pionieren Behelfsbrucken uber die Rur zu schlagen Noch um 6 00 Uhr des ersten Tages der Operation Grenade uberschritten die ersten Soldaten eine Behelfsbrucke vor Julich In den Ruinen des vollig zerstorten Duren kam es zu erbitterten Kampfen zwei Kasernen wurden hart verteidigt Um Mitternacht des nachsten Tages waren alle Widerstandsnester am Flussufer ausgehoben und die Amerikaner hatten drei Brucken uber die Rur in ihrer Hand Die 9 Armee machte in den ersten beiden Tagen der Operation Grenade bei eigenen Verlusten von weniger als 2000 Mann 3000 deutsche Gefangene Verhaltnisse an der Front und im Hinterland BearbeitenWahrend der fast siebenmonatigen Kampfe im Rurabschnitt waren die Bedingungen auf beiden Seiten sehr hart Schlamm und schlechtes Wetter erschwerten die Unternehmungen beider Seiten und boten den Verteidigern einige Vorteile die Deutschen dagegen hatten besonders unter den allgegenwartigen alliierten Jagdbombern zu leiden die Bewegungen und Nachschub am Tage oft fast unmoglich machten Die Amerikaner dagegen hatten einen so heftigen Widerstand noch nicht erlebt Vor allem im unwegsamen Bergland des Hurtgenwaldes aber auch im Stellungskrieg in der Julicher Borde kam es zu harten Auseinandersetzungen Insbesondere die deutsche Artillerie sowie die weitlaufigen Minenfelder sowohl aus Panzerabwehrminen wie auch aus Antipersonenminen waren fur viele der alliierten Verluste verantwortlich darunter auch die gefurchteten S Minen Die Deutschen kampften mit letzter Kraft und warfen die letzten Reserven in die Schlacht waren zahlenmassig und in der Ausrustung meist deutlich im Hintertreffen und es gab Engpasse bei der Munitions und Nachschubversorgung Auch mussten sie oft genug auf militarisch fast wertlose Volkssturm und Hitlerjugendverbande zuruckgreifen die sich in der Enge der rheinischen Dorfer und im Gewirr der Schutzen und Panzergraben nichtsdestoweniger gut schlugen und den Amerikanern schweres Kopfzerbrechen bereiteten Auf ihrer Seite gab es allerdings einen gewissen Vorteil in Sachen Kampferfahrung von Seiten der Soldaten die den Ruckzug aus Frankreich uberlebt hatten oder von der bedrangten Ostfront kamen wahrend ganz besonders bei den Amerikanern diese oft genug noch fehlte Neben den starken Feldbefestigungen war auch das schlechte Wetter ein wichtiger Faktor fur das langsame Vordringen der Alliierten Durch Dauerregen und tiefhangende Wolken ganz besonders im November konnten sie ihre Luftuberlegenheit oft kaum zur Geltung bringen und Fahrzeuge wie Soldaten wurden durch den tiefen Schlamm behindert wahrend die Verteidiger davon profitierten Einen starken Ruckhalt fur die Deutschen boten auch die zwar wenigen aber den Baumustern der Westalliierten oft deutlich uberlegenen Panzer fur die allerdings selten genug Treibstoff vorhanden war und die deshalb meist defensiv im Stellungskampf oder bei kurzen Gegenstossen eingesetzt wurden Im Zusammenwirken mit Infanterie und Artillerie riegelten sie Angriffe ab und fuhrten Gegenstosse durch die oft den gegnerischen Angriffserfolg wieder zunichtemachten Jedoch kam es durch die hohe materielle Uberlegenheit an feindlichen Panzern und der gegnerischen Luftwaffe zu hohen deutschen Ausfallen die nicht mehr ersetzt werden konnten Auch die Zivilbevolkerung der betroffenen Gebiete litt schwer unter den ausserst heftigen Kampfen Nicht nur wurde sie zu Arbeitseinsatzen herangezogen und zur Einquartierung der vielen Soldaten genotigt sie musste auch bei der Zerstorung der Heimat zusehen Viele Menschen der Gegend hatten nach dem Erfolg der Alliierten auf ein schnelles Ende der Kampfe und der NS Herrschaft gehofft und diese Hoffnung schwand nur allmahlich Etliche missachteten die Evakuierungsorder in der Hoffnung schnell von den vorruckenden Alliierten uberrollt zu werden und sahen sich oft genug bitter enttauscht Die Zivilbevolkerung zahlte bei den Kampfen und den zahllosen Luftangriffen einen nicht unerheblichen Blutzoll und hatte oft genug auch den Verlust aller Habe hinzunehmen Auch nach Ende der Kampfe stellten Blindganger liegengebliebene Munition und vor allem die Minenfelder eine standige Bedrohung dar deren Beseitigung lange Zeit in Anspruch nahm und noch manches Opfer kostete Ergebnis und Nachwirkungen BearbeitenVon der Landung in der Normandie am 6 Juni 1944 bis zum Zusammentreffen mit sowjetischen Truppen Ende April 1945 Elbe Day brauchten die Westalliierten fast elf Monate Davon benotigten sie volle sechs Monate um die Stellungen der Rurfront niederzukampfen Der heftige Widerstand der Deutschen in diesem Gebiet verlangerte den Krieg um mehrere Monate und ermoglichte den letzten verzweifelten Versuch des NS Regimes das Blatt mit der Ardennenoffensive und dem Unternehmen Nordwind noch einmal zu wenden Insofern kann man der Rurfront eine militargeschichtliche Bedeutung zuschreiben ein letztes Mal gelang es hier einer organisierten Abwehrfront das unvermeidliche Kriegsende hinauszuzogern Im Zuge der langen und verlustreichen Kampfe wurden fast alle Ortschaften und Stadte in der Region schwer zerstort besonders die Stadte Julich und Duren standen als Nachschubzentren und als Orte mit Rurbrucken im Brennpunkt der Kampfe Weitere Hinterlassenschaften sind Munitionsreste Bombenreste und Blindganger aus dieser Zeit und im Hurtgenwald liegen noch heute tausende Minen Beteiligte Verbande BearbeitenIn die Kampfe am Rurabschnitt waren auf alliierter Seite hauptsachlich die Verbande der 9 US Army der 12 Heeresgruppe sowie der britischen 2 Armee der 21 Heeresgruppe beteiligt vornehmlich die 84 US Division 102 US Division 104 US Division 29 US Division 30 US Division sowie die 2 und 6 US Panzerdivision Auf deutscher Seite betrafen die Operationen besonders die Einheiten der 15 Armee und 1 Fallschirmjager Armee Armeegruppe Student spater auch der 5 und 6 Panzerarmee und der 7 Armee die allesamt der Heeresgruppe B OB West unterstanden Besonders zu nennen sind hier die 340 Volksgrenadier Division 363 Volksgrenadier Division 15 Panzergrenadier Division 3 Panzer Division 9 Panzer Division 10 SS Panzer Division Frundsberg 116 Panzer Division 75 Infanterie Division 47 Volksgrenadier Division 12 Infanterie Division 246 Volksgrenadier Division 105 Panzer Brigade sowie die schwere Panzer Abteilung 506 Literatur BearbeitenHans Kramp Die Rurfront 1944 45 2 Schlacht am Hubertuskreuz zwischen Wurm Rur und Inde ISBN 3 923219 00 8 Helmut Scheuer Wie war das damals Julich 1944 1948 Verlag des Julicher Geschichtsvereins 1985 ISBN 3 9800914 4 9 Har Gootzen Kevin Connor Battle for the Roer Triangle ISBN 978 90 9021455 9 1 Wingolf Scherer Verzweifelte Abwehr Von der Rur an den Rhein zwischen Koln und Krefeld Februar Marz 1945 Helios Verlag ISBN 3 938208 32 5 Horst Siegel Vergebens war aller Mut 1944 45 Im Toben der Schlachten im Westen Aachen Stolberg Hurtgenforst Rurfront Duren Julich Linnich Lindern ISBN 978 3 938208 28 1 Helios Verlag Die Front an Rur und Inde gesammelt und zusammengestellt von Josef Rahier 1950 Verlag Josef Fischer Julich 4 Auflage 2012 ISBN 978 3 87227 085 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rurfront amp oldid 223480596