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Operation Queen war eine gemeinsame britisch amerikanische Unternehmung wahrend des Zweiten Weltkrieges im Rahmen der Kampfe zwischen Aachen und der Rur im November 1944 die nahezu zeitgleich mit der Offensive beiderseits der Vogesen stattfand jedoch deutlich weniger erfolgreich war Operation QueenTeil von Westfront Zweiter WeltkriegDatum 16 November bis 16 Dezember 1944Ort Rurtal und UmgebungAusgang Taktischer Sieg des Deutschen ReichesKonfliktparteienVereinigte Staaten 48 Vereinigte StaatenVereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberVereinigte Staaten 48 Omar Bradley Deutsches Reich NS Walter ModelTruppenstarkeca 100 000 unbekanntVerlusteca 38 500 340 Panzer vergleichbar wie Alliierte Panzer unbekanntBedeutende Militaroperationen an der Westfront 1944 1945 1944 Overlord Dragoon Mons Market Garden Scheldemundung Aachen Hurtgenwald Queen Elsass Lothringen Ardennen1945 Nordwind Bodenplatte Blackcock Colmar Veritable Grenade Blockbuster Lumberjack Undertone Plunder Flashpoint Aschaffenburg Wurzburg Ruhrkessel Friesoythe Nurnberg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Planung 3 Die Offensive 3 1 Vorbereitender Luftangriff 3 2 Bodenoffensive 4 Ergebnis 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Das Gebiet des Vorstosses auf der KarteNach der alliierten Landung in der Normandie im Juni 1944 hatten Amerikaner und Briten die Deutschen nach heftigen Kampfen aus Frankreich vertrieben In der zweiten Septemberhalfte war die Operation Market Garden gescheitert Vom 2 bis zum 21 Oktober 1944 hatten sie die Schlacht um Aachen gefuhrt und gewonnen Wegen Nachschubschwierigkeiten und allgemeiner Erschopfung machten sie aber vor dem Westwall halt um sich zu reorganisieren und neu aufzustellen Obwohl der Westwall veraltet und desarmiert war hielten die Alliierten ihn aufgrund der deutschen Propaganda fur ein ernsthaftes Hindernis dem sie nicht unvorbereitet entgegentreten wollten Die Deutschen nutzten diese Atempause und reorganisierten ihre angeschlagenen Armeen auch wurde die Bevolkerung zum Schanzenausheben herangezogen und der Westwall notdurftig mit Beutewaffen armiert Im Rucken der Befestigungslinie entstand ein Netzwerk aus Schutzengraben Panzergraben und ausgedehnten Minenfeldern die die zahlreichen behelfsmassig befestigten Ortschaften miteinander verbanden Als die Alliierten ihren Vormarsch wieder aufnahmen schlug ihnen heftiger Widerstand entgegen der bis dahin schnelle Vorstoss wurde mehr und mehr zum Stellungskrieg Trotz ihrer druckenden personellen und materiellen Uberlegenheit und ihrer fast totalen Luftherrschaft kam ihr Vormarsch zum Rhein nur sehr langsam voran die Deutschen lieferten ihnen um jedes der zahlreichen Dorfer in der Region eine heftige Abwehrschlacht Der deutsche Widerstand versteifte sich ganz besonders im Gebiet zwischen Geilenkirchen Alsdorf und Wurselen westlich des Flusses Rur Dort gab es auch Westwall Bunker wo wochenlang schwere Kampfe tobten bei denen beide Seiten hohe Verluste erlitten Versuche die Abwehrstellungen in diesem Gebiet durch einen Vorstoss in den Hurtgenwald zu flankieren endeten in einem Desaster Die frontal angreifenden Amerikaner rieben sich an den starken deutschen Stellungen im unwegsamen Bergland auf wo sie ihre zahlenmassige Uberlegenheit und Luftmacht kaum ausspielen konnten Heftige Gegenangriffe forderten hohe Verluste Das wirkte sich auch auf die Moral der alliierten Soldaten aus die nach dem schnellen Erfolg in Frankreich gehofft hatten der Krieg werde bald vorbei sein und die nun mit dem bisher heftigsten Widerstand konfrontiert waren Die Planung BearbeitenDas alliierte Oberkommando plante im Bereich der 1 und 9 US Armee eine Grossoffensive gegen die Rur zu beginnen sie bei Linnich Julich und Duren zu uberschreiten und Bruckenkopfe zu bilden Im weiteren Verlauf sollte der Rhein erreicht und bei Dusseldorf und Krefeld Bruckenkopfe gebildet werden um fur einen Vorstoss ins Herz Deutschlands im nachsten Jahr gunstige Ausgangsstellungen zu gewinnen Gleichzeitig sollten Verbande der 1 US Armee im Bereich des Hurtgenwaldes angreifen um die Deutschen in ihren Stellungen festzuhalten so dass von dort keine Verstarkungen an die Rurfront gesandt werden konnten wahrend die 2 britische Armee weiter im Norden angreifen sollte Eine grosse Zahl amerikanischer und britischer Bomber sollte zur Vorbereitung dieser Offensive mit taktischen Angriffen die Nachschubzentren der deutschen Front zerstoren und auch die feindlichen Streitkrafte selbst angreifen Die Gesamtheit dieser Unternehmungen wurde unter dem Decknamen Operation Queen zusammengefasst Die schweren strategischen Bomber der 8th Air Force erhielten den Bereich der befestigten Stellungen um Eschweiler und Aldenhoven zugewiesen wahrend die mittleren Bomber der 9th Air Force die zweite Verteidigungslinie um Julich und Langerwehe zugeteilt bekamen Wahrenddessen sollte das RAF Bomber Command einen harten Schlag gegen die Verbindungszentren Julich und Duren fuhren als Ausweichziele waren die kleineren Verkehrsknotenpunkte Heinsberg Erkelenz und Baal vorgesehen Ursprunglich war der Beginn der Offensive auf den 10 November angesetzt schlechtes Wetter fuhrte aber zur Verschiebung auf den 16 November 1944 Die Offensive der Bodentruppen sollte unmittelbar nach dem Ende der Luftangriffe beginnen um zu verhindern dass eigene Verbande getroffen wurden und gleichzeitig sicherzustellen dass der Feind moglichst wenig Gelegenheit erhielt sich von seinem Schock zu erholen Allerdings hatten sich die Alliierten gerade den am weitaus starksten verteidigten Abschnitt der Rurfront ausgesucht denn abgesehen von den stark ausgebauten Stellungen und den Einheiten an der Front stand im Hinterland die 5 Panzerarmee mit beachtlichen Panzer und Artilleriereserven bereit Sie war zwar wie alle anderen Einheiten weit unter Sollstarke stellte aber immer noch einen betrachtlichen Faktor dar und konnte die Verteidiger kraftig unterstutzen Die Offensive BearbeitenVorbereitender Luftangriff Bearbeiten In den Mittagsstunden des 16 November 1944 zwischen 11 13 Uhr und 12 48 Uhr fuhrten die amerikanischen Bomberverbande ihre Angriffe durch 1191 schwere Bomber der 8th Air Force belegten die Orte Eschweiler Weisweiler und Langerwehe mit insgesamt 4120 Tonnen Bomben wahrend 339 Jagdbomber der 9th Air Force Hamich Hurtgen und Gey mit 200 Tonnen Bomben attackierten Wahrenddessen flogen insgesamt 1188 Halifax und Lancaster sowie Mosquitos des RAF Bomber Command schwere Angriffe gegen Duren Julich und Heinsberg 1 Besonders der Angriff auf Julich war ausserst heftig weil franzosische und amerikanische Truppenkarten den Ort nach wie vor als Festung auswiesen was aber langst nicht mehr der Fall war man hoffte mit dem Angriff die vermeintlich sehr starken Verteidigungsstellungen zerschlagen zu konnen Innerhalb des Zeitraums zwischen 15 28 Uhr und 15 50 Uhr fielen grosse Mengen Spreng und Brandbomben auf die Stadt An Sprengbomben wurden im Einzelnen abgeworfen 4000 lb 75 Stuck 2000 lb 361 Stuck 1000 lb 1945 Stuck 500 lb 1613 Stuckinsgesamt 3994 Sprengbomben mit 1711 Tonnen Gewicht dazu 123 518 Stuck Brandbomben abgeworfen einzeln oder in Behaltern zu 106 Stuck 2 3 Die Stadt wurde bei dem Angriff vollig verwustet und brannte mehrere Tage lang Strassen und Eisenbahnnetz Industrie und Infrastruktur sowie die Rurbrucke waren zerstort ebenso wie etwa 97 der Hauser und Wohnungen unter der Zivilbevolkerung und den Streitkraften gab es hohe Verluste Kaum besser erging es Duren das ebenfalls in einem Feuersturm fast vollig zerstort wurde auch Heinsberg erlitt schwere Schaden Siehe auch Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 Bodenoffensive Bearbeiten Um 12 45 Uhr des 16 Novembers 1944 trat die 9 US Armee nach 80 Minuten vorbereitenden Trommelfeuers aus 700 Geschutzen unterstutzt von starken Panzerverbanden zum Angriff an Trotz der grundlichen Vorbereitung der durchtrennten Nachschublinien und der starken zahlenmassigen Uberlegenheit der Angreifer hielten die schwachen deutschen Verbande im Wesentlichen stand und gingen nur sehr hinhaltend zuruck Die Alliierten erlitten schwere Verluste und gewannen nur ausserst langsam an Boden Das vorangegangene Flachenbombardement hatte gegen die gut ausgebauten Stellungen nicht viel gebracht die meisten Bomben fielen ungezielt zerstorten nur was ohnehin schon zerstort war und konnten den gut ausgebauten und mit eingegrabenen Panzern erganzten Verteidigungsstellungen nicht viel anhaben Zwar konnten die Alliierten die deutschen Artilleriebeobachter durch Dauerbeschuss mit Nebelgranaten blenden doch war die kriegserfahrene deutsche Artillerie auf die wichtigsten Gelandepunkte hervorragend eingeschossen und von furchterlicher Wirkung Am ersten Tag kam die amerikanische Offensive kaum voran die Deutschen hielten ihre Stellungen wenn auch unter schweren Verlusten Die Angreifer litten besonders unter dem stark verminten Gelande hohe Verluste liessen Infanterie und Panzer kaum vorankommen Befestigte Dorfer wurden stellenweise erfolgreich angegriffen gingen aber haufig im Gegenangriff wieder verloren Nach zwei Tagen war der Vormarsch fast uberall zum Stillstand gekommen und der Grabenkrieg begann Wahrend der nachsten vier Wochen dauerten die heftigen Kampfe auf dem Westufer der Rur an Zwar ruckten die Amerikaner allmahlich bis zum Fluss vor doch nach wie vor gab es um jedes Dorf und jede Ortschaft heftige Kampfe Der einzige grossere Erfolg war die Einnahme von Linnich Im Zuge der Kampfe um die Stadt kam es auch zu einer grosseren Panzerschlacht in der die Amerikaner unter grossen Verlusten das Feld behaupteten Es gelang ihnen aber nicht den Fluss zu uberqueren und Bruckenkopfe zu bilden der hartnackige Widerstand der eingegrabenen Deutschen das heftige Artilleriefeuer sowie gelegentliche Luftangriffe deutscher Schlachtflugzeuge verhinderten dies Schlechtes Wetter machte beiden Seiten zu schaffen der grundlose Boden behinderte jede Bewegung und brachte den Verteidigern Vorteile zudem trat der Fluss uber die Ufer was eine Uberquerung erschwerte Tiefhangende Wolken und Dauerregen machten die alliierte Luftuberlegenheit oft wertlos aber wenn die Wolken aufrissen lahmten die allgegenwartigen alliierten Jagdbomber jede Bewegung am Boden und verursachten grosse Verluste auf deutscher Seite Zur selben Zeit griffen die Amerikaner auch im Hurtgenwald wieder an sodass das deutsche Oberkommando durch das heftige Drangen des Gegners gegen die Westfront die in Vorbereitung befindliche Ardennenoffensive in Gefahr sah falls die Amerikaner die Rur uberschreiten oder die Eifel unter ihre Kontrolle bringen wurden hatten alliierte Flankenangriffe den Angriffsplan gefahrdet Aus diesem Grund gab das Oberkommando einige Artillerie Panzer und Infanterieeinheiten aus den fur die Gegenoffensive gesammelten Bereitstellungen frei um die Rurfront um jeden Preis bis zum Beginn der Offensive zu halten Trotz des Mangels an Soldaten Munition und Treibstoff und trotz der Tatsache dass die an der Rur kampfenden Einheiten nach monatelangen fast ununterbrochenen Kampfen ausgeblutet und erschopft waren wurde das taktische Ziel erreicht Massgeblich war dabei das gut liegende schwere Artilleriefeuer das die Amerikaner wegen des schlechten Wetters nicht zum Schweigen bringen konnten und das ihre Angriffe oft im Keim erstickte Dabei kamen auch in grosserem Umfang Eisenbahngeschutze zum Einsatz Mit dem Beginn der Ardennenoffensive am 16 Dezember 1944 mussten die davon vollig uberraschten Amerikaner ihre Angriffe im Rahmen der Operation Queen vorlaufig einstellen Ergebnis BearbeitenInsgesamt war die Operation Queen ein Misserfolg Trotz der sorgfaltigen Vorbereitung gelang es den Alliierten nicht die deutsche Verteidigung westlich der Rur entscheidend zu schlagen und Bruckenkopfe fur den Vormarsch zum Rhein zu bilden Stattdessen wurden die Angreifer in verlustreiche Hauser und Stellungskampfe verwickelt und mussten um jeden Meter Boden ringen Die beginnende Ardennenoffensive entlastete die deutschen Verteidiger und zwang die Amerikaner ihre Offensive einzustellen erst im Februar 1945 gelang es ihnen die Rur zu uberqueren dann allerdings war der Weg zum Rhein frei Siehe auch BearbeitenRurfront Geschichte der Stadt Julich ArdennenoffensiveLiteratur BearbeitenHelmut Scheuer Wie war das damals Julich 1944 1948 Verlag des Julicher Geschichtsvereins 1985 ISBN 3 9800914 4 9 Hans Kramp Rurfront 1944 45 Verlag Fred Gatzen 1981 ISBN 3 923219 00 8 592 Seiten United States Army Center of Military History Battle of the Roer Plain Kap 21 Clearing the Inner Wings of the Armies Landkarte Kap 22 The Roer River Offensive Kap 23 The Geilenkirchen Salient Kap 24 Ninth Army s Final Push to the Roer LandkarteEinzelnachweise Bearbeiten RAF Bomber Command Campaign Diary November 1944 Memento vom 9 Februar 2013 im Internet Archive Scheuer S 59 Julich vor 1944 auf festungsstadt juelich mit Audiobeitragen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Queen amp oldid 238807699