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Operation Blackcock war der Codename fur die Eroberung des Rur Dreiecks Roer Triangle etwa zwischen den Stadten Roermond Sittard und Heinsberg vom 14 bis 26 Januar 1945 Kampf um das Rur DreieckTeil von Westfront Zweiter WeltkriegDatum 14 bis 27 Januar 1945Ort Limburg Niederlande und Heinsberg Deutschland Ausgang Sieg der AlliiertenKonfliktparteienVereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichKanada 1921 Kanada Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberMiles Dempsey 2 Armee Gustav Adolf von Zangen 15 Armee Truppenstarkeeine Panzerdivision2 Infanteriedivisioneneine Kommandobrigade 2 Infanterie Divisionen2 Fallschirm Regimentereine schwere Panzer AbteilungVerluste1152 Mann unbekannt mehr als 2000 GefangeneBedeutende Militaroperationen an der Westfront 1944 1945 1944 Overlord Dragoon Mons Market Garden Scheldemundung Aachen Hurtgenwald Queen Elsass Lothringen Ardennen1945 Nordwind Bodenplatte Blackcock Colmar Veritable Grenade Blockbuster Lumberjack Undertone Plunder Flashpoint Aschaffenburg Wurzburg Ruhrkessel Friesoythe Nurnberg Ziel der britischen 2 Armee war es die deutsche 15 Armee hinter die Rur und ihren Nebenfluss Wurm zuruckzudrangen und die Front weiter in Richtung Rhein voranzutreiben Die Operation wurde von drei Divisionen ausgefuhrt die unter dem Kommando des britischen XII Korps standen 7th Armoured Division bekannter als Desert Rats 52nd Lowland Infantry Division und 43rd Wessex Infantry Division Wessex Wyverns Die Operation Blackcock benannt nach dem mannlichen schottischen Moorhuhn ist relativ unbekannt obwohl es viele Tote auf beiden Seiten gab Um viele Dorfer und Weiler im Rur Dreieck wurde erbittert gekampft und dies in einem besonders harten Winter Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Schlachtplan 3 Hubners Verteidigung von Sint Joost 4 Montfort 5 Verluste 6 Nachfolgende Aktionen 7 Literatur 8 WeblinksAusgangslage BearbeitenGegen Ende 1944 hatte sich die Frontlinie in der niederlandischen Provinz Limburg entlang einiger naturlicher Barrieren stabilisiert Die bei weitem am schwierigsten zu uberwindende Barriere war die Maas Nach deren Uberwindung kam als nachstes Hindernis die Wurm ein von Suden bei Aachen nach Norden fliessender Nebenfluss der Rur der nordlich von Heinsberg in die Rur mundet Die Rur ist ein Nebenfluss rechts der Maas entspringt in der Eifel und fliesst durch Heinsberg Richtung Roermond wo sie in die Maas mundet Heinsberg war der nordlichste Punkt des von der NS Propaganda oft beschworenen Westwalls bei den Alliierten auch unter dem Namen Siegfried Linie bekannt und nicht mit der Siegfriedstellung am Ende des Ersten Weltkrieges zu verwechseln der dort am Ufer der Rur verlief Sud Limburg war von den Alliierten schon im September 1944 befreit worden das Gelande entlang der Linie Sittard Geilenkirchen war noch in deutscher Hand Die Deutschen hatten ab Herbst 1944 die Maas Rur Stellung gebaut diese verlief zwischen Heinsberg im Suden und Venlo im Norden Aus alliierter Sicht gab es ein dreieckiges Gebiet das in die Front hineinragte Geilenkirchen salient Im Rahmen der am 10 November 1944 begonnenen Operation Clipper eroberten britische Truppen am 19 November Geilenkirchen Dann kam die Offensive zum Stehen das schon am 16 November 1944 mit 2 223 Bomben Gesamtgewicht 1 019 Tonnen weitgehend zerstorte Heinsberg wurde erst am 24 Januar 1945 erobert Hier verlief die Front am Saeffeler Bach einem kleinen Flusschen der sich als erhebliches Hindernis erwies Wegen der Mitte Dezember 1944 von der Wehrmacht im Frontbereich der 1 US Armee begonnenen Ardennenoffensive und dem am 31 Dezember 1944 begonnenen Unternehmen Nordwind mussten die Alliierten an anderen Stellen Ressourcen abziehen um diese zu stoppen Deshalb hatte das XII Korps der britischen 2 Armee von der U S Army die Aufgabe ubernommen die Frontlinie nordlich von Sittard zu bewachen Die Front an der Maas wurde vom britischen VIII Corps gebildet Dem britischen XII Korps gegenuber stand das deutsche XII SS Armeekorps unter Gunther Blumentritt der zwischen Geilenkirchen und Roermond zwei Infanterie Divisionen 176 Infanterie Division und 183 Volksgrenadier Division hatte In der Gegend von Roermond wurden diese Divisionen vom Fallschirmjager Regiment Hubner verstarkt Schlachtplan BearbeitenDie Grobplanung zur Eroberung des Rur Dreiecks orientierte sich entlang drei Achsen Die linke Achse gebildet von der 7 Panzerdivision 7th Armoured Division zielte darauf die Brucke uber die Rur in Sint Odilienberg zu erobern Fur die 7 Panzerdivision begann die Operation Blackcock damit dass sie einige Flusschen sudlich von Susteren uberbruckte Die mittlere Achse 52 Lowland Division zielte darauf Heinsberg einzunehmen Zu diesem Zweck schlug man eine Bresche in die deutschen Verteidigungslinien bei Hongen um die Strasse von Sittard nach Heinsberg fur den Vormarsch nutzen zu konnen Die rechte Achse 43 Division Wessex zielte darauf die Gegend sudostlich von Dremmen zu erobern Sie sollte die Bresche nutzen die die Lowland Division schlagen sollte Hubners Verteidigung von Sint Joost BearbeitenDie Schlacht um das niederlandische Dorf Sint Joost war ein Wendepunkt der Operation Nach vier Gefechtstagen war den Deutschen sehr wohl bewusst dass sich der Vormarschplan der Panzerdivision sehr auf die Benutzung von Strassen stutzte vor allem wegen der widrigen winterlichen Bedingungen Sint Joost lag an der Vormarschroute der 7 Panzerdivision auf ihrem Weg Richtung Montfort Am 20 Januar begannen bei kaltem und nebligem Wetter Infanterie und Kavallerie Einheiten der Desert Rats einen ersten Angriff auf die vermuteten zwei deutschen Kompanien des 2 Bataillons des Fallschirmjager Regiments Hubner in Sint Joost Letztlich brauchten sie vier Angriffswellen um das Dorf zu erobern die letzte fand am 21 Januar einem Sonntag statt Insgesamt wurden 60 Fallschirmjager gefangen genommen Die 9th Durham Light Infantry hatte in Sint Joost 33 Ausfalle zu verzeichnen wovon acht Mann gefallen waren die 1st Rifle Brigade 34 drei Gefallene Uber 100 deutsche Soldaten starben die meisten von ihnen beim Hauserkampf Die uberlebenden deutschen Soldaten wagten sich nur im Schutz von Zivilisten aus den Kellern weil sie furchteten von den Siegern erschossen zu werden Hubner hatte durch Tod oder Gefangennahme fast zwei Kompanien verloren Montfort BearbeitenZwischen dem Abend des 19 Januar und dem 23 Januar wurde das niederlandische Dorf Montfort siebenmal beschossen oder bombardiert und dabei von uber 100 Bomben getroffen Die meisten dieser Geschosse fielen ins Zentrum Fast alle der 250 Hauser wurden beschadigt In einigen vollig zerstorten Hausern kamen ganze Familien um Wahrend dieser bombing raids gingen die Deutschen zusammen mit den Zivilisten in Kellern in Deckung oder suchten Schutz in bewaldetem Gelande Das 143rd Wing der Royal Canadian Air Force verlor wahrend der Operation Blackcock sechs Flugzeuge zwei davon sturzten in Montfort ab Als Montfort schliesslich am 24 Januar befreit wurde standen die uberlebenden Einwohner unter schwerem Schock 186 von ihnen starben bei dem Angriff die meisten von ihnen durch den Einsturz der Bauten in denen sie sich aufhielten Verluste BearbeitenDie Alliierten erreichten in der Operation Blackcock alle ihre Ziele Die deutschen Divisionen wurden zuruckgetrieben mit Ausnahme eines Gebietes direkt sudlich von Roermond wo noch deutsche Fallschirmjager kampften Die 52 Lowland Division hatte die hartesten Kampfe Ihre Ausfalle betrugen 752 Soldaten davon waren 101 killed in action Gefallene Zudem erkrankten 258 von ihnen an der Front die meisten von ihnen an Krankheiten die die extreme Kalte und die widrigen Wetterbedingungen verursacht hatten Die 7 Panzerdivision hatte uber 400 Ausfalle Die Desert Rats verloren nur 20 Panzer durch Abschuss Weitere 23 Panzer blieben wegen technischer Probleme liegen Zehn der abgeschossenen waren Totalschaden die ubrigen Panzer konnten repariert werden Die deutschen Verluste sind nicht genau bekannt die Zahl der Gefangenen uberstieg 2000 Mann Wahrend Operation Blackcock nahmen die Desert Rats 490 Gefangene darunter sechs Offiziere Die Lowland Division nahm uber 1200 Gefangene die Wessex Division etwa 400 Nachfolgende Aktionen BearbeitenNach dem Abschluss der Operation konnten die Alliierten beginnen die Besetzung des Rheinlandes zu planen Die 1 Kanadische Armee begann Operation Veritable am 8 Februar 1945 diese zielte darauf die deutschen Verteidigungslinien im Reichswald bei Kleve etwa 60 km nordlich des Rur Dreiecks zu durchbrechen Dies erwies sich als schwieriger als gedacht die Schlacht im Reichswald dauerte uber zwei Wochen Auch die Operation Blockbuster um Uedem forderte viele Verletzte und Tote Die Operation Grenade der 9 US Armee startete am 23 Februar 1945 General William Hood Simpsons Armee uberquerte die Rur am fruhen Morgen Zwolf Stunden spater hatte Simpson 16 Bataillone auf dem Ostufer zudem sieben schwere Brucken und einige leichte Angriffsbrucken Seine Armee hatte nur leichte Verluste und nahm an diesem Tag 700 Gefangene Das XVI US Korps bildete eine Task Force die nach Norden Richtung Venlo zog um sich mit den britischen Truppen dort zu vereinigen Am 1 Marz wurde Roermond von der Recce Troop Aufklarungseinheit der amerikanischen 35th Infantry Division Santa Fe Division ohne einen einzigen Schuss besetzt Die Deutschen befurchteten seit dem Gelandeverlust durch die Operation Blackcock dass ihr Frontabschnitt zwischen Heinsberg und Venlo die seit Herbst 1944 provisorisch befestigte Maas Rur Stellung beidseitig umfasst werden wurde Militars konnten Hitler erst in den letzten Tagen des Februar davon uberzeugen bzw dessen Genehmigung dazu erwirken den Frontvorsprung kampflos zu raumen Literatur BearbeitenDavid R Higgins The Roer River Battles Germany s Stand at the Westwall 1944 45 Casemate Publishers 2010 ISBN 978 1 935149 29 3 Weblinks BearbeitenOffizieller US Bericht uber Operation Blackcock englisch PDF 74 Seiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Blackcock amp oldid 231715317