www.wikidata.de-de.nina.az
Roger Frey 11 Juni 1913 in Noumea Neukaledonien 13 September 1997 in Neuilly sur Seine Departement Hauts de Seine war ein franzosischer Politiker der Union pour la Nouvelle Republique UNR der Mitglied der Nationalversammlung sowie mehrmals Minister war Wahrend seiner Amtszeit als Innenminister kam es am 8 Februar 1962 zum Massaker in der Metrostation Charonne bei dem neun Personen ums Leben kamen Er war zwischen 1974 und 1983 Prasident des Conseil constitutionnel des Verfassungsgerichts von Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berufliche Laufbahn und politische Laufbahn in der Vierten Republik 1 2 Funfte Republik 1 2 1 Innenminister und das Massaker in der Metrostation Charonne 1 2 2 Mitglied der Nationalversammlung und Staatsminister 1 3 Prasident des Conseil constitutionnel 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerufliche Laufbahn und politische Laufbahn in der Vierten Republik Bearbeiten Frey dessen Vater Francois Frey Generalinspekteur des metallurgischen Unternehmens Societe Le Nickel war absolvierte seine schulische Ausbildung am College Stanislas in Paris Zwischen 1936 und 1939 war er Leiter des familiaren Nickel Betriebes in Neukaledonien 1940 trat er den von Charles de Gaulle gegrundeten Forces francaises libres FFF bei und engagierte sich in deren Pazifik Bataillon Er war Delegierter bei einer Mission zu US General Douglas MacArthur und nahm auch an Kampfhandlungen in Deutschland und Osterreich teil sowie an einer Mission in China bei Mao Zedong und Zhou Enlai 1947 trat Frey dem von de Gaulle gegrundeten Rassemblement du peuple francais RPF bei und wurde zunachst Mitglied des Direktionskomitees sowie 1951 Schatzmeister dieser gaullistischen Partei 1952 wurde er ferner Mitglied der Versammlung der Union francaise eine 1946 gegrundete Organisation die das Ziel hatte das franzosische Kolonialreich nach dem Vorbild des britischen Commonwealth of Nations umzugestalten 1955 wurde er Generalsekretar der aus dem RPF hervorgegangenen Union des republicains d action sociale URAS In den folgenden Jahren wurde er enger Mitarbeiter von Jacques Soustelle und beteiligte sich aktiv nach dem Militarputsch in Algerien vom 13 Mai 1958 und der daraus entstandenen Maikrise an der Vorbereitung zur Ruckkehr de Gaulles an die Macht Zu dieser Zeit wurde er auch Mitglied des Konsultativen Verfassungskomitees Comite consultatif constitutionnel sowie Kabinettsattache von Informationsminister Soustelle Frey war auch von 1958 bis 1959 der erste Generalsekretar der Union pour la Nouvelle Republique UNR Als solcher etablierte er eine Investiturkommission zur Auswahl der von der Partei aufgestellten Kandidaten fur staatliche Wahlen 1 Die Tradition einer Investiturkommission hat sich bis heute bei den Nachfolgeparteien der UNR erhalten Les Republicains haben eine in der Satzung verankerte Investiturkommission die fur die Auswahl der Kandidaten fur alle Wahlen ausser Kommunalwahlen in kleinen Gemeinden zustandig ist 2 3 Funfte Republik Bearbeiten Innenminister und das Massaker in der Metrostation Charonne Bearbeiten nbsp Gedenktafel an das Massaker in der Metrostation CharonneNach der Grundung der Funften Republik am 5 Oktober 1958 wurde Frey am 8 Januar 1959 von Premierminister Michel Debre in dessen Kabinett berufen und ubernahm zunachst selbst das Amt des Informationsministers Ministre de l Information sowie anschliessend im Rahmen einer Kabinettsumbildung am 5 Februar 1960 das Amt eines Beigeordneten Ministers beim Premierminister Ministre delegue pres le Premier Ministre 4 Bei einer neuerlichen Regierungsumbildung wurde Frey am 6 Mai 1961 von Premierminister Debre als Nachfolger von Pierre Chatenet Innenminister Ministre de l Interieur Dieses Ministeramt bekleidete er im Kabinett Debre sowie in der darauf folgenden ersten zweiten und dritten Regierung von Premierminister Georges Pompidou bis zum 6 April 1967 5 6 7 Wahrend seiner Amtszeit als Innenminister kam es am 8 Februar 1962 am Rande einer Demonstration gegen den Algerienkrieg zum Massaker in der Metrostation Charonne bei dem neun Personen ums Leben kamen Maurice Papon damals Polizeiprafekt von Paris hatte im Einverstandnis mit Innenminister Frey und Prasident de Gaulle den Befehl gegeben die Demonstration zu verhindern und aufzulosen Ein Teil der Menge floh in die Metrostation Charonne Mehrere Personen fielen auf den Eingangstreppen und wurden von der Menge erdruckt andere wurden durch von der Polizei geworfenen Metallgitter erschlagen Es gab acht Tote und einen Schwerverletzten der spater im Krankenhaus starb Am 12 Juni 1963 besuchte er als Innenminister zusammen mit Prasident de Gaulle und Informationsminister Alain Peyrefitte das Memorial de la Resistance eine Gedenkstatte und zugleich Nationalfriedhof in der franzosischen Gemeinde Chasseneuil sur Bonnieure die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Gedenken an die mehr als eintausend gefallenen Resistance Kampfer aus den Departements Charente und Charente Maritime errichtet wurde Mitglied der Nationalversammlung und Staatsminister Bearbeiten Bei den Wahlen vom 18 November 1962 wurde Frey als Kandidat der UNR UDT Union pour la Nouvelle Republique erstmals zum Mitglied der Nationalversammlung gewahlt und vertrat zunachst bis zum 6 Januar 1963 das Departement Seine 8 Am 12 Marz 1967 wurde er abermals zum Mitglied der Nationalversammlung gewahlt und vertrat nunmehr fur die Union des Democrates pour la Ve Republique UDR die Interessen des elften Wahlbezirk von Paris wobei er auch diesmal aufgrund seines Ministeramtes das Mandat am 7 Mai 1967 ruhen liess 9 Bereits am 7 April 1967 wurde Frey von Premierminister Pompidou in dessen viertes Kabinett berufen und ubernahm in diesem bis zum 31 Mai 1968 das Amt des Staatsministers fur die Beziehungen zum Parlament Ministre d Etat charge des relations avec le Parlement 10 Am 30 Juni 1968 wurde er fur die Union des democrates pour la Republique UDR fur Paris wieder zum Mitglied der Nationalversammlung gewahlt und legte aufgrund seines Ministeramtes das Mandat am 12 August 1968 wieder nieder 11 Kurz zuvor war er am 12 Juli 1968 von Premierminister Maurice Couve de Murville wieder zum Staatsminister fur die Beziehungen zum Parlament in dessen Regierung ernannt worden und ubte dieses Ministeramt auch im Kabinett von dessen Nachfolger Jacques Chaban Delmas bis zum 7 Januar 1971 aus Am 7 Januar 1971 wurde dieses Ministeramt abgeschafft und stattdessen fungierte Frey vom 7 Januar 1971 bis zum 5 Juli 1972 im Kabinett Chaban Delmas als Staatsminister fur Verwaltungsreformen Ministre d Etat charge des reformes administratives 12 13 14 15 Prasident des Conseil constitutionnel Bearbeiten Bei den Wahlen vom 11 Marz 1973 wurde Frey abermals fur die UDR im elften Wahlbezirk von Paris zum Mitglied der Nationalversammlung gewahlt und legte sein Mandat am 4 Marz 1974 nieder 16 Wahrend dieser Legislaturperiode war er Vorsitzender der Fraktion der UDR sowie nacheinander erst Mitglied des Ausschusses fur Verfassungsrecht Gesetzgebung und allgemeine Verwaltung der Republik Commission des lois constitutionnelles de la legislation et de l administration generale de la Republique des Ausschusses fur Kultur Familie und Soziales Commission des affaires culturelles familiales et sociales sowie zuletzt des Auswartigen Ausschusses Commission des affaires etrangeres Grund fur die Niederlegung seines Abgeordnetenmandats war die Ernennung zum Mitglied des Conseil constitutionnel des Verfassungsgerichts von Frankreich am 23 Februar 1974 Zwei Tage spater wurde er als Nachfolger von Gaston Palewski zum Prasidenten des Court constitutionel berufen Diese Funktion bekleidete er neun Jahre lang ehe er 1993 von Daniel Mayer abgelost wurde Frey ist der Grossvater des Regisseurs und Drehbuchautor Xavier Giannoli ein Sohn seiner Tochter Marianne Frey und des Journalisten Paul Giannoli Weblinks BearbeitenEintrag auf der Homepage der Nationalversammlung French Ministeries rulers org Einzelnachweise Bearbeiten Jerome Pozzi Les Mouvements Gaullistes Hrsg Presses universitaires de Rennes Chapitre III L Union pour la nouvelle Republique UNR organisation et pratiques du pouvoir Autour des elections legislatives de novembre 1958 openedition org Pour selectionner les candidats qui souhaitent se presenter sous les couleurs de l UNR R Frey met en place une commission des investitures dont les membres les plus actifs sont J Baumel J Richard Ch de La Malene et A Fanton Laure Squarcioni Devenir candidat en France regles et pratiques de selection au PS et a l UMP pour les elections legislatives Hrsg Politique et Societes Volume 36 numero 2 2017 erudit org Les Republicains Statuts 2021 Article 39 La commission nationale d investiture republicains fr PDF Kabinett Debre Kabinett Pompidou I Kabinett Pompidou II Kabinett Pompidou III Eintrag auf der Homepage der Nationalversammlung 2 Legislaturperiode Eintrag auf der Homepage der Nationalversammlung 3 Legislaturperiode Kabinett Pompidou IV Eintrag auf der Homepage der Nationalversammlung 4 Legislaturperiode Kabinett Couve de Murville Kabinett Chaban Delmas French Ministeries rulers org Eric Roussel Georges Pompidou 2004 Eintrag auf der Homepage der Nationalversammlung 4 Legislaturperiode Innenminister der Funften Franzosischen Republik Emile Pelletier Jean Berthoin Pierre Chatenet Roger Frey Christian Fouchet Raymond Marcellin Jacques Chirac Michel Poniatowski Christian Bonnet Gaston Defferre Pierre Joxe Charles Pasqua Pierre Joxe Philippe Marchand Paul Quiles Charles Pasqua Jean Louis Debre Jean Pierre Chevenement Daniel Vaillant Nicolas Sarkozy Dominique de Villepin Nicolas Sarkozy Francois Baroin Michele Alliot Marie Brice Hortefeux Claude Gueant Manuel Valls Bernard Cazeneuve Bruno Le Roux Matthias Fekl Gerard Collomb Christophe Castaner Gerald Darmanin PersonendatenNAME Frey RogerKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker UNR Mitglied der NationalversammlungGEBURTSDATUM 11 Juni 1913GEBURTSORT Noumea NeukaledonienSTERBEDATUM 13 September 1997STERBEORT Neuilly sur Seine Departement Hauts de Seine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roger Frey amp oldid 238754934