www.wikidata.de-de.nina.az
Pseudorutil ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe23 Ti34 O9 4 und entwickelt plattige oder blattrige bis faserige Kristalle aber auch kornige bis massige Mineral Aggregate von schwarzer brauner oder grauroter Farbe und rotlichbrauner Strichfarbe PseudorutilAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1994 s p 1 IMA Symbol Pdrt 2 Chemische Formel Fe23 Ti34 O9Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV C 24 IV C 24 030 4 CB 25 08 04 02 01Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol hexagonal trapezoedrisch 622Raumgruppe P6322 3 Gitterparameter a 14 375 A c 4 615 A 3 4 Formeleinheiten Z 5 3 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5Dichte g cm3 gemessen ca 3 8 berechnet 4 82 5 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat muscheligFarbe schwarz braun graurotStrichfarbe rotlichbraunTransparenz undurchsichtig in sehr dunnen Lagen durchsichtigGlanz MetallglanzWeitere EigenschaftenBesondere Merkmale magnetisch Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Pseudorutil 1966 sudlich von Neptune Island in South Australia Australien und beschrieben durch G Teufer und A K Temple Aufgrund seiner Ahnlichkeit zum Rutil und damit seiner Verwechslungsgefahr wurde er nach diesem benannt mit dem Zusatz des griechischen Wortstammes pseydw pseudo fur falsch unecht bzw vorgetauscht Klassifikation BearbeitenIn der alten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage gehorte der Pseudorutil zur Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 3 wo er zusammen mit Armalcolit und Pseudobrookit eine eigene unbenannte Gruppe bildet Seit der 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik sind die Abteilungen der Oxid Hydroxid Klasse allerdings praziser unterteilt nach der Grosse der Kationen und teilweise neu benannt worden Pseudorutil steht nun in der Unterabteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 3 3 5 und vergleichbare sowie mittelgrossen Kationen wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 4 CB 25 bildet Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Pseudorutil ebenfalls in die Klasse der Oxide und Hydroxide dort allerdings in die Abteilung der Mehrfachen Oxide mit Nb Ta und Ti mit verschiedenen Formeln wo er als einziges Mitglied die unbenannte Unterabteilung 08 04 02 bildet Bildung und Fundorte BearbeitenPseudorutil bildet sich sekundar als metastabiles Zwischenglied bei der Verwitterung von Ilmenit Begleitminerale sind daher neben Ilmenit noch Rutil Anatas Hamatit und Gadolinit Neben seiner Typlokalitat Neptune Island konnte Pseudorutil in Australien noch bei Carapooee am Lake Boga und bei St Arnaud im Bundesstaat Victoria gefunden werden Weltweit wurde das Mineral bisher Stand 2010 an rund 20 Fundorten nachgewiesen Bei Algier in Algerien in der Prydz Bay in der Ostantarktis bei Bitterfeld Sachsen Anhalt sowie bei Borna Chemnitz Freiberg und Mittweida Sachsen in Deutschland bei Nkambe in Kamerun bei Montreal in Kanada im osterreichischen Fulpmes in der Oblast Tambow in Russland in der Namakwa Sandgrube in Sudafrika im tschechischen Bohmen sowie im Park County Colorado Florida bei Lakehurst New Jersey und bei Baraboo im Sauk County Wisconsin in den USA 6 Kristallstruktur BearbeitenPseudorutil kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P6322 Raumgruppen Nr 182 Vorlage Raumgruppe 182 mit den Gitterparametern a 14 375 A und c 4 615 A 3 sowie funf Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Pseudorutile 1975 englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 195 Handbook of Mineralogy Pseudorutile englisch PDF 69 5 kB Localities for Pseudorutile MindatWeblinks BearbeitenMineralienatlas Pseudorutil Wiki Pseudorutil Webmineral Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pseudorutil amp oldid 237366007