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Der im klassizistischen Stil errichtete Primas Palast Polnisch Palac Prymasowski liegt an der Warschauer Ulica Senatorska 13 15 Damit befindet sich die Anlage aus dem 18 Jahrhundert in der Nahe des Konigsschlosses im Innenstadtdistrikt Der Palast war der Sitz des jeweiligen Primas von Polen und gehort zu den imposantesten Residenzen der Stadt Er gilt als erster klassizistischer Palast Polens 1 Heute befindet er sich in privater Hand und wird als Hotel genutzt Primas PalastHauptfassadeHauptfassadeStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit vor 1600Burgentyp PalaisErhaltungszustand RekonstruiertGeographische Lage 52 15 N 21 1 O 52 245357 21 012329 Koordinaten 52 14 43 3 N 21 0 44 4 OPrimas Palast Masowien p3 Der Kernbau des Palastes im Sommer 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Zerstorungen und Wiederaufbau 2 2 Klassizistischer Stil und Erweiterung 2 3 Besatzungszeiten 2 4 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 3 Ansichten 4 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 LiteraturLage BearbeitenDie Anlage offnet sich zur Ulica Senatorska die hier in unmittelbarer Nahe zur Kreuzung mit der Ulica Miodowa liegt Gegenuber an der Senatorska liegt ein langgestreckter ebenfalls nach dem Krieg wiederaufgebauter Mehrgebaudekomplex Senatorska 6 12 zu dessen sudostwartigen Teil der Dembinski Palast Senatorska 12 zum nordwestlichen der Seitenflugel des Warschauer Palastes der Bischofe von Krakau gehort Im Norden liegt hinter dem linken Seitenflugel des Palastes die schmale Ulica Kozia in etwa deren Mitte sich das Karikatur Museum Warschaus befindet Sowohl von diesem Museum aus wie auch von der der Seite des Plac Tetralny hat man freien Zugang zu dem ehemaligen Garten des Primas Palastes der heute ein offentlicher Park ist Im Umkreis von 50 Metern um den Palast herum befinden sich das Teatr Wielki der Blank Palast sowie der Malachowski Palast nbsp Primas und Erbauer des ersten Palastes Wojciech Baranowski 1548 1615 unbekannter Kunstler 1864 nbsp Feldmarschall und Palastbewohner Alexander Wassiljewitsch Suworow 1730 1800 Portrat von George Dawe ca 1830 nbsp Palastbewohner Karl Georg von Hoym 1739 1807 Stich von C D F Bach 1794 Geschichte BearbeitenZum Ende des 16 Jahrhunderts liess der Bischof von Plock Wojciech Baranowski hier einen Palast errichten nachdem er an dieser Stelle vorher befindliche Stallungen und Gehofte angekauft und abreissen hatte lassen Der Architekt des damaligen Palastgebaudes ist unbekannt Als Baranowski zum Erzbischof von Gniezno und damit zum Primas von Polen ernannt wurde ubertrug er 1612 diesen Palast an das Erzbistum Gnesen als zukunftig durch den Primas zu nutzenden Sitz in Warschau Die Bauarbeiten wurden unter Primas Wawrzyniec Gembicki 2 fortgefuhrt Primas Jan Lipski 3 sorgte fur dekorative Erganzungen Zerstorungen und Wiederaufbau Bearbeiten Wahrend des Einfalls der Schweden in Polen in der Mitte des 17 Jahrhunderts wurde der Palast zerstort Nach Entwurfen von Jozef Fontana 4 wurde er in den Jahren 1666 bis 1673 im Auftrag von Primas Michal Prazmowski wiederaufgebaut Eine Restaurierung und Erweiterung erfolgte auf Veranlassung von Primas Michal Radziejowski vermutlich nach einem Entwurf von Tylman van Gameren in den Jahren 1690 91 1704 wurde der Palast erneut diesmal von sachsischen walachisch italienischen und Kosakentruppen im Rahmen des Grossen Nordischen Krieges vernichtet Unter dem Primas Stanislaw Szembek 5 wurde das Gebaude wiederaufgebaut an den Arbeiten war der Architekt Jan Chrzciciel Ceroni 6 beteiligt Bis 1795 blieb der Palast Sitz des polnischen Primas Unter ihnen wurde die Residenz mehrfach ausgebaut So anderte Theodor Andreas Potocki die Innengestaltung Grundlegend wurde das Gebaude von 1749 bis 1759 unter Primas Adam Ignacy Komorowski 7 im Rokokostil neugestaltet In der damaligen Form wurde der Palast auf der Bordure des Warschauer Stadtplanes von Pierre Ricaud de Tirregaille im Jahr 1762 abgebildet Im November 1767 fanden im Palast Sitzungen einer vom sogenannten Repnin Sejm gebildeten Delegation statt die mit dem russischen Botschafter Nikolai Wassiljewitsch Repnin uber die Religionsgleichbehandlung in Polen verhandelte Klassizistischer Stil und Erweiterung Bearbeiten Ab 1777 wurde das Ensemble erneut in grossem Umfang um und ausgebaut Primas Antoni Kazimierz Ostrowski 8 beauftragte Ephraim Schroger mit den Arbeiten zu einer klassizistischen gestalteten Anlage Nach dem Tode Schrogers ubernahm Simon Gottlieb Zug die Bauleitung Nachdem auch der Bauherr starb fuhrte dessen Nachfolger Michal Poniatowski 9 ein Bruder des Konigs Stanislaus II August Poniatowski den Umbau fort Im Laufe der Arbeiten erhielt der Kernbau vor dem Mittelrisalit einen Portikus mit vier ionischen Saulen die Eckrisalite wurden um blinde Mauern ohne Anderung des barocken Mansarddaches erhoht An den Kernbaun mit seinen Eckrisaliten wurden je zwei nach vorne zu einem Halbrund schliessende Flugel errichtet die von je einem Pavillon ebenfalls mit Portikus gerichtet zur Hofseite abgeschlossen wurden Schliesslich wurde an das Corps de Logis ein grosser Ballsaal angebaut Die Innenausstattung wurde von Johann Christian Kamsetzer verantwortet der einige Raume im klassizistischen Stil umgestalten liess Besatzungszeiten Bearbeiten Michal Poniatowski starb am 12 August 1794 aufsehenerregend in seinem Palast Angeblich nahm er Gift das ihm sein koniglicher Bruder hatte schicken lassen Andernfalls ware er verhaftet worden da er wahrend des Kosciuszko Aufstand den preussischen Truppen Schwachpunkte der Warschauer Verteidigungsanlagen mitteilen wollte Nach der Niederschlagung des Aufstandes nahm der russische Feldmarschall Alexander Wassiljewitsch Suworow seinen Sitz im Palast Wahrend der Zeit der preussischen Besatzung Warschaus residierte hier der Minister Karl Georg Heinrich von Hoym In der Zeit des Herzogtums Warschau ubernahm die Regierung die Anlage Von 1816 bis 1832 befand sich in dem Gebaude die Regierungskommission fur Kriegswesen polnisch Komisja Rzadowa Wojny Spater waren hier Buros von verschiedenen militarischen Einrichtungen untergebracht Ab 1870 war es Sitz einer Offiziersschule polnisch Szkola Junkrow und spater der Verwaltung fur das Festungsbauwesen Zarzad Inzynierii Wojskowej Umbauten und Erweiterungen so die Aufstockung des Kernbaues im 19 Jahrhundert zerstorten den Charme dieser einstmals prachtigen Residenz Im Jahr 1927 wurde der Palast nach einem Entwurf von Marian Lalewicz als Sitz des Ministeriums fur Landwirtschaft und Agrarreform polnisch Ministerstwo Rolnictwa i Reform Rolnych eingerichtet Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Beim Kampf um Warschau zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Palast durch Bombentreffer beschadigt und brannte aus Unter der Leitung von Kazimierz Saski 10 wurde die Anlage 1949 als Sitz der Generaldirektion der Museen und des Denkmalschutzes wiederaufgebaut Dabei erhielt er sein Aussehen vom Ende des 18 Jahrhunderts zuruck Spater wurde der Palast vom Warschauer Standesamt genutzt Seit dem Jahr 1999 befindet er sich im Eigentum der ZPR S A eines Medien und Casino Konglomerats unter anderem Herausgeber des Tabloids Super Express das hier Buroraume und Veranstaltungsangebote unterhalt Der von den Flugelbauten des 18 Jahrhunderts eingefasste halbrunde ehemalige Ehrenhof wird heute als offentlicher Parkplatz genutzt Ansichten Bearbeiten nbsp Das Gesamtensemble an der Ulica Senatorska nbsp Der linke Eckpavillon der den geschwungenen Flugel abschliesst nbsp Flachrelief auf der Blindmauer eines der beiden Eckrisalite des Kernbaus nbsp Ruckseite des Palastes mit ehemaligem Park nbsp Blick vom heute offentlichen Park auf die Ruckseite des PalastesEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten gem Teresa Czerniewicz Umer Malgorzata Omilanowska Jerzy S Majewski Hauptautoren Die Stadtteile Warschaus in Polen aus der Serie Vis a vis Dorling Kindersley aktualisierte Neuauflage Munchen 2006 S 85 Wawrzyniec Gembicki 1559 1624 Lowicz war ein polnischer Erzbischof in Gnesen Primas von Polen und Unterkronkanzler und Grosskronsekretar Jan Lipski 1589 1641 war ein polnischer Erzbischof in Gnesen und Primas von Polen Jozef II Fontana 1670 1741 war ein polnischer Architekt und Vater von Giacomo Fontana Stanislaw II Szembek 1650 1721 war ein polnischer Erzbischof in Gnesen und Primas von Polen Jan Chrzciciel Ceroni auch Giovanni Battista Ceroni 1708 war ein polnisch italienischer Baumeister Adam Ignacy Komorowski 1699 1759 war ein polnischer Erzbischof in Gnesen und Primas von Polen Antoni Kazimierz Ostrowski 1713 1784 war ein polnischer Erzbischof in Gnesen Michal Jerzy Poniatowski 1736 1794 war ein polnischer Grosskronsekretar Bischof von Plock und Primas von Polen Kazimierz Saski 1886 1979 war ein polnischer Architekt Stadtplaner und DenkmalschutzerSiehe auch BearbeitenListe der Palaste in WarschauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Primas Palast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Information mit einer historischen Abbildung bei Warszawa1939 pl in Polnisch Information zur Geschichte auf der Webseite der Palastverwaltung in Englisch Literatur BearbeitenJulius A Chroscicki und Andrzej Rottermund Architekturatlas von Warschau 1 Auflage Arkady Warschau 1978 S 179 Tadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress ISBN 83 223 2049 3 Warschau 1985 S 94f Janina Rukowska Reisefuhrer Warschau und Umgebung 3 Auflage ISBN 83 217 2380 2 Sport i Turystyka Warschau 1982 S 55 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Primas Palast Warschau amp oldid 218796265