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Der Palast der Bischofe von Krakau polnisch Palac Biskupow Krakowskich befindet sich in Warschau an der Ulica Miodowa 5 und ist ein Eckgebaude zur Ulica Senatorska In unmittelbarer Umgebung befindet sich die Altstadt das Konigsschloss und viele Residenzen aus dem 17 und 18 Jahrhundert wie der Dembinski Palast der Primas Palast das Malachowski Palais der Branicki Palast der Szaniawski Palast der Mlodziejowski Palast der Pac Palast und der Borch Palast Das spatbarocke Gebaude war 150 Jahre lang der Warschauer Sitz der einflussreichen Erzbischofe aus Krakau Heute wird es zu Burozwecken genutzt Palais BiernackiVonn der Ulica MiodowaVonn der Ulica MiodowaStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit vor 1600Burgentyp PalaisErhaltungszustand RekonstruiertGeographische Lage 52 15 N 21 1 O 52 246314509722 21 011819243333 Koordinaten 52 14 46 7 N 21 0 42 5 OPalast der Bischofe von Krakau Masowien p3 Wappenkartusche uber der Gedenktafel zum Umbau des Palastes durch Bischof Kajetan Soltyk Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Prachtvolles Palastleben im 18 Jahrhundert 1 2 Sudpreussen 1 3 Kongresspolen 1 4 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 2 Architektur 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 LiteraturGeschichte BearbeitenZum Ende des 16 Jahrhunderts standen an der Stelle des heutigen Palastes das Holzhaus des Schneiders Mikolaj Czajka und die Brauerei und Malzerei des Warschauer Ratsherrn Tomasz Chawlosz Im Jahr 1597 wurde das Grundstuck vom preussischen Regenten Georg Friedrich I erworben der hier fur sich eine Residenz errichten wollte Dieser Plan wurde nicht realisiert und sein Nachfolger Johann Sigismund verkaufte das Grundstucke an Konigin Constanze Sie begann mit dem Bau eines Palastes den sie dem Bischofskapitel von Krakau schenken wollte Unter Wladyslaw IV erhielt das Krakauer Kapitel im Jahr 1635 das Grundstuck mit dem begonnenen Gebaude unter der Bedingung den Palast zu vollenden und ihn dann als Warschauer Wohnsitz zu nutzen Bischof Jakub Zadzik liess das Gebaude bis 1642 fertigbauen Prachtvolles Palastleben im 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Der Palast auf dem Gemalde Canalettos im Jahre 1777Wahrend des Schwedeneinfalls im Jahr 1656 1 wurde der Palast zerstort und unter Bischof Andrzej Trzebicki 2 wiederaufgebaut Bereits von 1760 bis 1762 wurde er vermutlich nach einem Entwurf von Giacomo Fontana auf Bestellung von Bischof Kajetan Soltyk 3 grundlegend im spatbarocken Stil mit einem prachtigen Giebel umgebaut Das Aussehen des Palastes nach dem Umbau ist auf einem 1775 entstandenen Bild von Bernardo Bellotto uberliefert Auch auf der Bordure des Warschauer Stadtplans von Pierre Ricaud de Tirregaille von 1762 findet sich eine Abbildung der Frontansicht des Palastes nach dem Umbau Kajetan Soltyk fuhrte im Palast einen grossen Hof Bei offiziellen Kutsch Ausfahrten war die Zahl der mitgenommenen Pagen und Dragoner so gross dass gemass einer Beschreibung von Lukasz Golebiowski 4 die Spitze des so entstandenen Zuges bereits den Hof des Konigsschlosses erreichte bevor das Ende den Hof des Bischofspalastes verlassen hatte Sudpreussen Bearbeiten Nach der dritten Teilung Polens wurde die preussische Regierung 1795 Eigentumer des Palastes Die grosszugigen Sale des Anwesens wurden nun zu Geschafts und Buroraumen umgebaut und vermietet Hier hatten auch das Handelstribunal das Appellationsgericht und ein Friedensgericht ihren Sitz Kongresspolen Bearbeiten 1823 kam es zu einer Lotterie Verlosung des Palastes Die Halfte des Palastes erhielt so Natan Morgensztern aus Sandomierz die andere drei judische Geschaftsleute aus Konskowola In Folge erwarb der Warschauer Lukasz Piotrowski das Objekt der es in ein Mietshaus mit klassizistischer Fassade 1 umbauen liess Unter ihm wurde die vormalige hohe erste Etage des Haupthauses in zwei Stockwerke unterteilt Nach weiteren Umbaumassnahmen im 19 Jahrhundert war der fruhere prachtige Palast zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ein Mietsgebaude ohne Charme und kunstlerischen Wert Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Bereits beim Angriff auf Warschau im September 1939 wurde das Objekt von Bomben getroffen und brannte aus Wahrend des Warschauer Aufstandes wurde es endgultig zerstort Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau fur eine Nutzung als Buro Bei der Rekonstruktion wurde das Bellotto Gemalde als Vorlage verwendet Zunachst hatte die Industrievereinigung fur Flugzeug und Motorenbau Delta polnisch Zjednoczenie Przemyslu Lotniczego i Silnikowego Delta hier ihren Sitz Derzeitiger Nutzer ist die Staatliche Sozialversicherung ZUS Im Jahr 2010 wurde der Palast an eine Erbengemeinschaft um Joanna Beller der Tochter des letzten Vorkriegsbesitzers Edward Piotrowski per letztinstanzlichem Entscheid des polnischen Hauptverwaltungsgerichtes polnisch Naczelny Sad Administracyjny zuruckgegeben Piotrowski war durch ein 1945 von Boleslaw Bierut erlassenes Dekret enteignet worden Der Ruckgabe nach der Wende war ein Streit seit Anfang der 1990er Jahre vorangegangen der 2005 auch am Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte in Strassburg verhandelt worden war 5 Architektur BearbeitenDer Palast besteht aus dem Kerngebaude an der Miodowa sowie einem rechtwinkeligen Seitenflugel an der Senatorska Er gehort zu den wenigen Residenzen Warschaus deren Kerngebaude direkt in der Flucht der Strassenbebauung liegt Beide Gebaude stehen auf einem rechteckigen Grundriss Die Fassaden haben beim Wiederaufbau ihr spatbarockes Aussehen vom ausgehenden 18 Jahrhundert zuruckerhalten Allerdings wurde die spater erfolgte Unterteilung des ursprunglichen hohen ersten Stockwerkes mit den Reprasentationsraumen des Bischofs Soltyk im Kerngebaude beibehalten Die Fenster dieser zwei Geschosse wurden in die Rahmungen der hohen Fenster der Originalfassade eingelassen und storen so den pragnanten gestreckten Eindruck der Hauptfassade nicht Uber dem Mittelteil dieser Fassade wurde ein rechteckiger Giebel in Form einer mit Wappenkartusche und Figuren bekronten eingemauerten Gedenktafel errichtet Die Tafel erinnert an den unter Soltyk erfolgten Umbau des Palastes Eine weitere Gedenktafel befindet sich an der der Senatorska zugewandten Fassade des Seitenflugels sie wurdigt den Tod von am 15 Februar 1944 hier erschossenen Polen An der Nordfassade wird auf einer dritten Tafel darauf verwiesen dass im Jahr 1869 im Gebaude der Romancier Waclaw Gasiorowski 6 geboren wurde Vor dem Eingang zum Palast stehen zwei Steine deren Locher zum Abloschen mitgebrachter Fackeln dienten 7 Die den Palast uberragende wenig ansehnliche Seiten und Ruckbebauung des 19 Jahrhunderts 8 wurde nach dem Krieg auch wegen Anlage der Trasa W Z nicht wieder aufgebaut Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b gem Informationstafel am Gebaude siehe auch den Weblink zu Commons Andrzej Zawisz Trzebicki 1607 1679 war ein polnischer Bischof in Krakau Stellvertreter des polnischen Primas sowie Unterkanzler der Krone Kajetan Ignacy Soltyk 1715 1788 war ein polnischer Bischof in Kiew und Krakau in Lukasz Golebiowski Opisanie historyczno staytstyczne miasta Warszaway 1827 Warszawski palac Biskupow Krakowskich zmieni wlasciciela bei Wprost 29 Juli 2010 in Polnisch Waclaw Gasiorowski 1869 1939 war ein polnischer Publizist Journalist und Autor Malgorzata Danecka Thorsten Hoppe Warschau entdecken Rundgange durch die polnische Hauptstadt Trescher Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 89794 116 8 S 125 siehe dazu das historische Foto bei Waszwaw1939 pl unter WeblinksWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Palast der Bischofe von Krakau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Information mit einer historischen Abbildung bei Warszawa1939 pl in Polnisch Siehe auch BearbeitenListe der Palaste in WarschauLiteratur BearbeitenJulius A Chroscicki Andrzej Rottermund Architekturatlas von Warschau 1 Auflage Arkady Warschau 1978 S 169 Tadeusz S Jaroszewski Palaste und Residenzen in Warschau Verlag Interpress Warschau 1985 ISBN 83 223 2049 3 S 11 ff Janina Rukowska Reisefuhrer Warschau und Umgebung 3 Auflage Sport i Turystyka Warschau 1982 ISBN 83 217 2380 2 S 55 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palast der Bischofe von Krakau Warschau amp oldid 233860264