www.wikidata.de-de.nina.az
Die Trasa W Z Trasa Wschod Zachod deutsch Ost West Trasse war die erste grosse Infrastrukturinvestition der Stadt Warschau nach dem Zweiten Weltkrieg Die Verkehrsmagistrale entstand in den Jahren 1947 bis 1949 und ubernahm nach ihrer Inbetriebnahme eine wichtige Rolle beim Transitverkehr in Ost West Richtung Auch wenn sie heute nicht mehr die wichtigste Ost West Schnellstrasse der Stadt ist ist sie noch immer stark befahren Ihre wesentlichen Bestandteile sind die Slasko Dabrowski Brucke sowie die Untertunnelung des Warschauer Schlossplatzes Einfahrt zum Tunnel unter dem Schlossplatz aus ostwartiger RichtungVerlauf der Trasa W Z rot in der Warschauer Stadtmitte uber die Weichsel blau Der Bau des Tunnels in der Endphase 1948 Im hinteren Teil wurde die Miodowa bereits wiederhergestellt Linienbus passiert gerade rechts die Reste der Ruinen des spater wiederaufgebauten Branicki Palastes in der Bildmitte hinten sind die Anlage des Kapuzinerordens und das Gebaude des Bezirksgerichtes erkennbar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Biuro Odbudowy Stolicy 1 2 Erste Rolltreppe Warschaus 1 3 Bedeutung 2 Verlauf 3 Ansichten 4 Trivia 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenAm 4 Juli 1947 entschied sich der polnische Staatsprasident Boleslaw Bierut fur den Bau einer neuen Verkehrsmagistrale durch Warschaus Stadtmitte in Ost West Richtung Vorausgegangen war dieser Entscheidung eine rund zweijahrige Auseinandersetzung zwischen dem Biuro Odbudowy Stolicy BOS und dem polnischen Verkehrsministerium Bereits vor dem Krieg und spater wahrend der Besetzung Polens durch deutsche Truppen war an der Idee einer solchen neuen Magistrale gearbeitet worden Durch die Anlage der neuen Verkehrstrasse in Verbindung mit der Untertunnelung des Schlossplatzes sollte der Durchgangsverkehr vom lokalen Verkehr entflochten werden Bis zum Bau der Trasa W Z lief der aus Osten uber die Most Kierbedzia kommende Verkehr direkt uber den Schlossplatz und ergoss sich in die dort angrenzenden engen Strassen mit alter Bausubstanz Die Untertunnelung und Anlage einer neuen Verkehrstrasse ab dem Schlossplatz versprach eine erhebliche Entlastung am Beginn der Krakowskie Przedmiescie und eine Verflussigung der zunehmenden Ost West Verkehrsstrome Biuro Odbudowy Stolicy Bearbeiten Leitende Architekten und Stadtplaner im BOS die an dem Projekt beteiligt waren waren Jozef Sigalin Jan Knothe Stanislaw Jankowski und Zygmunt Stepinski Sie beschaftigten bis zu 163 Mitarbeiter bei der Planung obwohl das Verkehrsministerium den Vorschlag bereits im Vorfeld abgelehnt hatte weil es der zur Durchfuhrung notwendigen Zerstorung noch intakter Wohngebaude im stark zerstorten Warschau nicht zustimmte Nachdem jedoch Bierut von den BOS Leitern uberzeugt werden konnte wurde im Sommer 1947 mit der Verwirklichung des ambitionierten Projektes begonnen Zunachst musste die alte Auffahrt zur Uberwindung der Weichselboschung von der Most Kierbedzia zum Schlossplatz das Pancer Viadukt Strassenname Nowy Zjazd sowie weitere Bebauung im Vorfeld wie hinter dem Schlossplatz abgerissen werden Der Tunnel der heute unter dem Schlossplatz der Ulica Senatorska sowie der Ulica Miodowa verlauft wurde offen gebaut Erst nach seiner Fertigstellung wurde die daruberliegenden historischen Hauserzeilen Krakowskie Przedmiescie Nr 79 89 und Ulica Senatorska 1 11 am Schlossplatz sowie Teile der historischen Objekte vor allem des Branicki Palastes deren Ruinen zunachst abgetragen wurden an der Miodowa wiederaufgebaut Der Tunnel wurde komplett mit glasierten Keramikfliesen und Klinkerziegeln ausgestattet Erste Rolltreppe Warschaus Bearbeiten Kurz vor der Einfahrt des neuerstellten Strassenviadukts in den Tunnel wurde eine Haltestelle fur den OPNV Busse und Strassenbahnen eingerichtet An dieser Haltestelle wurde ein Rolltreppenschacht zum 12 Meter hoherliegenden Schlossplatz gebaut Die hier installierten drei Rolltreppen waren die ersten Warschaus wurden aus Moskau Firma Metrostroj russisch Metrostroj geliefert und von sowjetischen Spezialisten montiert Erst im Jahr 2005 wurden sie durch eine Anlage von ThyssenKrupp ersetzt nachdem sie schon einige Jahre nicht mehr funktionierten Die bei der von Porr durchgefuhrten Totalsanierung des Fahrstuhlschachtes ausgebaute alte sowjetische Antriebsmaschine wurde in das Warschauer Technikmuseum verbracht Die pompose teilweise bereits sozrealistische Gestaltung des Treppenschachtes mit Holzpanelen und Skulpturen von Jerzy Jarnuszkiewicz lehnte sich an die Ausstattung der Moskauer Metro an der Ausgang am Schlossplatz befindet sich im John Haus Von 1947 bis 1949 wurde die Slasko Dabrowski Brucke anstelle der alten Most Kierbedzia errichtet Zum Teil konnten dabei Pfeiler des alten Baus wiederverwendet werden Dem vollig neu entstandenen Strassenverlauf ab dem Schlossplatz bis zum Plac Bankowy fiel die dort noch vorhandene Vorkriegsbebauung zum Opfer Vor allem teilweise noch wiederaufbaufahige Mietshauser mussten abgerissen werden Um den Przebendowski Palast zu erhalten setzten sich die Traditionalisten im BOS erfolgreich fur den Bau einer Umfuhrung der hier zweigeteilten Trasa W Z ein Bis etwa zum Palast erfolgte eine Ausschachtung zur Trassenfuhrung entlang des Komplexes des Kapuzinerklosters und der Kirche der Verklarung Christi polnisch Kosciol Przemienienia Panskiego der Sudwestspitze des Pac Palastes sowie des Gebaudes der Hypothekenabteilung des Bezirksgerichtes Von 1949 bis 1950 entstand am westlichen Ende der Trasa W Z das Kino W Z nach einem Entwurf des Kinoarchitekten Mieczyslaw Piprek Das Kino wurde bis 1991 betrieben spater befand sich hier der Club Fugazi Music Pub und der Lebensmitteleinzelhandler Grosz Das Gebaude steht heute unter Denkmalschutz Im Jahr 2009 kam es an Mauern der sudlich oberhalb des Tunnels direkt an der hier steil abfallenden Weichselboschung gelegenen St Anna Kirche zu Rissen da bei Ausbesserungsarbeiten an der Trasa W Z ein Teil dieser Boschung abgerutscht war 1 Bedeutung Bearbeiten Die Trasa W Z wurde nach ihrer Fertigstellung zu Ehren des heute umstrittenen polnischen Generals Karol Swierczewski als Ulica Swierczewskiego bezeichnet Infolge der politischen Wende in Polen heisst sie seit 1991 Aleja Solidarnosci Zeitgleich mit der Trasa W Z wurde sudlich des neuen Viadukts die Siedlung Mariensztat errichtet Die Trasa W Z mit ihrem Tunnel dem Viadukt und der neuen Brucke sowie die Mariensztat Siedlung waren die ersten grossen Wiederaufbauprojekte im zerstorten Warschau Ihr Bauabschluss nach einer Rekordbauzeit von nur zwei Jahren und die feierliche Einweihung am 22 Juli 1949 anlasslich des funften Jubilaums der Verkundung des Juli Manifestes der PKWN hatten eine grosse politische und stadtplanerische Auswirkung auf den dann folgenden Wiederaufbau Warschaus Verlauf BearbeitenDie Trasa W Z ist ein 6 7 Kilometer langer Strassenabschnitt der heute den Namen Aleja Solidarnosci tragt Er beginnt im Warschauer Stadtteil Praga Polnoc beim Bahnubergang im Abschluss an die aus Osten kommende Ulica Radzyminska und endet im Stadtteil Wola an der Kreuzung mit der Ulica Mlynarska wo er in die nach Westen fuhrende Ulica Wolska bzw bereits einige hundert Meter vorher in die sich hier abspaltende historische Ulica Leszno ubergeht Ein Grossteil der Trasa W Z verlauft im Warschauer Innenstadtdistrikt Ansichten Bearbeiten nbsp Das fruhere Pancer Viadukt etwa um 1900 Im Vordergrund Marktgeschehen auf dem Gelande auf dem nach dem Krieg die Mariensztat errichtet wurde nbsp Blick auf die Trasa W Z vom Schlossplatz in Richtung des Stadtteils Praga nbsp Erinnerungstafel zur Einweihung der Trasa W Z am 22 Juli 1949 nbsp Beschadigungen an der St Anna Kirche durch einen Erdrutsch bei Trassen Bauarbeiten im Jahr 2009 nbsp Rolltreppenschacht nach der Sanierung 2010 Trivia BearbeitenAls Wuzetka wird ein spezieller Schokoladen und Creme Kuchen aus Warschau bezeichnet dessen Name gegen Ende der 1940er Jahre entstand und sich vermutlich von der damals vielgenannten Trasa W Z ableitete Einzelnachweise Bearbeiten gem Artikel Kosciol sw Anny peka przez wody gruntowe Memento des Originals vom 4 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tvnwarszawa pl bei TvnWarszaw pl vom 22 Februar 2011 in Polnisch Literatur BearbeitenJulius A Chroscicki Andrzej Rottermund Architekturatlas von Warschau 1 Auflage Arkady Warschau 1978 S 208 u a Werner Huber Warschau Phonix aus der Asche Ein architektonischer Stadtfuhrer Verlag Bohlau Koln 2005 ISBN 3 412 14105 4 S 80 ff Jerzy S Majewski Spacerownik Warszawa Sladami PRL u Books of Walks Landmarks of People s Poland in Warsaw Aus der Serie Biblioteka Gazety Wyborczej Agora S A Warschau 2010 ISBN 978 83 932220 0 1 S 32 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trasa W Z Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Trasa W Z im Warschau Wiki in Polnisch Artikel von Rafal Jablonski Trasa W Z chyba jej nie znamy bei ZycieWarszawy pl vom 10 September 2009 in Polnisch mit historischen Fotos 52 246722 21 014786 Koordinaten 52 14 48 2 N 21 0 53 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trasa W Z Warschau amp oldid 238214713