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Die Most Kierbedzia dt Kierbedz Brucke fehlerhaft haufig Kierbedz Brucke war eine Brucke fur den Strassenverkehr in Warschau Sie uberbruckte die Weichsel und verband den Warschauer Innenstadtbereich mit dem Stadtbezirk Praga heute Praga Polnoc auf der anderen Flussseite Sie war die erste Warschauer Stahlbrucke uber die Weichsel und wurde zwischen 1859 und 1864 gebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie durch die Most Slasko Dabrowski ersetzt Most KierbedziaMost Kierbedzia Blick auf die erste Brucke vor Schloss und Altstadt vom Ostufer der Weichsel um 1900Offizieller Name 1864 Most Aleksandryjskiego1920 Most KierbedziaUberfuhrt WeichselKonstruktion StahlGesamtlange 475 MeterBreite 17 5 MeterAnzahl der Offnungen 6Langste Stutzweite 6 79 MeterBaubeginn 1859Fertigstellung 1864Eroffnung 22 November 1864 Aufbau 27 Januar 1916Bauzeit 1859 1864Planer Stanislaw KierbedzSchliessung WW I 5 August 1915WW II 13 September 1944LageKoordinaten 52 14 57 N 21 1 19 O 52 24925 21 022 Koordinaten 52 14 57 N 21 1 19 OMost Kierbedzia Masowien f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung 1 2 Erste Zerstorung 1 3 Zweite Zerstorung 2 Einzelnachweise 3 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Brucke wurde auf Initiative der Towarzystwo Rosyjskich Kolei Zelaznych dt etwa Russische Eisenbahn Gesellschaft errichtet Zunachst sollte eine Eisenbahnbrucke zwischen dem damals auf der Ostseite der Weichsel liegenden Dworzec Petersburski und dem ebenfalls nicht mehr existierenden Dworzec Wiedenski gebaut werden Damit waren die Eisenbahnlinien der Warschau Wiener und der Petersburg Warschauer Eisenbahn verbunden worden Diese Plane wurden zugunsten der Errichtung einer Strassenverkehrsbrucke mit Gleisen fur eine Pferdebahn aufgegeben 1 Die erste Eisenbahnbrucke Warschaus wurde erst 1875 eroffnet die Most przy Cytadeli lag rund 1500 Meter nordwarts der Most Kierbedzia Errichtung Bearbeiten Es war die zweite feststehende Weichselbrucke in Warschau die erste war die im 16 Jahrhundert aus Holz errichtete und nicht mehr existierende Most Zygmunta Augusta Die Gesamtbaukosten des Baus betrugen 2 7 Millionen Rubel Fur Projekterstellung und Realisierung war Stanislaw Kierbedz 1810 1899 verantwortlich ein polnischer Ingenieur der als General in der russischen Armee diente Er hatte sich fur die Verwendung der Gittertragertechnik entschieden Sechs genietete Bruckenelemente lagen auf funf Beton und Steinpfeilern sowie zwei Widerlagern Die einzelnen Elemente waren neun Meter hoch 10 5 Meter breit und 69 Meter lang 2 Die Grundungsarbeiten unterhalb des Wasserspiegels der Weichsel waren herausfordernd und erfolgten mit dem damals im Russischen Reich noch unbekannten Senkkasten Verfahren Mit der Methode wurde erfolgreich gearbeitet mangelnde Kenntnisse zur Dekompressionskrankheit fuhrten allerdings bei rund 175 Bauarbeitern zu gesundheitlichen Schaden zwolf von ihnen starben Die Bauarbeiten wurden von zwei franzosischen Unternehmen Ernest Gouin et Compagnie the Batignolles und Schneider Creuzot ausgefuhrt Diese wurden vor Ort von dem franzosischen Ingenieur Gottard und seinem polnischen Kollegen Stanislaw Janicki vertreten Die Brucke wurde am 22 November 1864 eroffnet Die Fahrtrasse war asphaltiert und enthielt zwei Gleise fur Pferdebahnen mit denen Bahnreisende zwischen den beiden Kopfbahnhofen verkehren konnten Burgersteige befanden sich beidseitig ausserhalb der Gitterstrukturen des Uberbaus Die stabile Konstruktion ermoglichte auch die spatere Montage von Versorgungsleitungen zum ostwartigen Stadtteil unterhalb des Uberbaus 1867 wurde eine Gasleitung 1882 Telefonkabel 1884 Wasserleitungen und 1905 Stromleitungen verlegt Vergleichbare Bruckenkonstruktionen uber der Weichsel entstanden etwa zeitgleich in Tczew Weichselbrucke Dirschau und Malbork Eisenbahnbrucke Malbork der dortige Architekt war Carl Lentze 3 nbsp Die Brucke nach der Sprengung der beiden mittleren Elemente durch russische Truppen im August 1915 nbsp Die wiederaufgebaute Brucke mit den zwei nach oben gewolbten Halbparabeltragern 1934Zunachst erhielt die neue Brucke zu Ehren des russischen Zaren Alexander II den offiziellen Namen Most Aleksandryjskiego dt Alexanderbrucke Sie wurde von der Bevolkerung jedoch schon damals nach dem Erbauer benannt Nach der Wiederherstellung der Unabhangigkeit Polens wurde dies der offizielle Name Erste Zerstorung Bearbeiten Am Morgen des 5 August 1915 sprengten russische Truppen im Rahmen ihres kriegsverlaufbedingten Ruckzuges aus Warschau die beiden mittleren Bruckenelemente die Pfeiler wurden dabei nicht beschadigt Am selben Tag marschierten die deutschen Truppen unter Prinz Leopold von Bayern in die Stadt ein Die deutschen Besatzungsbehorden liessen die Brucke zugig wieder aufbauen Die Arbeiten fuhrten zwei deutsche Unternehmen aus C H Jucho aus Dortmund und Philipp Holzmann amp Cie aus Frankfurt am Main die Bauaufsicht lag bei dem Ingenieur Martin Arndt 1883 1943 Die zwei zu ersetzenden Elemente in der Bruckenmitte unterschieden sich zu den fruheren nach oben formten sie je einen flachen Rundbogen weshalb deren Fachwerke nun nicht mehr parallelgurtig verliefen Fur Fussganger wurde die Most Kierbedzia am 27 November 1915 freigegeben Fur den Strassenverkehr erfolgte die offizielle Wiedereroffnung am 27 Januar 1916 anlasslich des Geburtstages des deutschen Kaisers Wilhelm II 2 Zweite Zerstorung Bearbeiten Die Brucke wurde wahrend des Warschauer Aufstandes erneut zerstort Die aus dem Osten anruckende sowjetische Armee hatte die deutschen Truppen zum Ruckzug auf die westliche Weichselseite gezwungen Nach erfolglosen Versuchen der Aufstandischen die Brucke zu nehmen wurde sie am 13 September 1944 von der 2 Kompanie des Pionier Bataillons 654 der Wehrmacht gesprengt 2 In der Nachkriegszeit wurde auf den noch erhaltenen Pfeilern eine neue Brucke errichtet Mit dem Neubau der Most Slasko Dabrowski kam es auch zu einer Anderung der Trassenfuhrung auf der Westseite des Flusses unter anderem wurde das Pancer Viadukt das bei der alten Brucke den Warschauer Schlossplatz mit dem westlichen Bruckenende verbunden hatte abgetragen und ein Tunnel Trasa W Z unter dem vorher durchfahrenen Schlossplatz angelegt Teile der Most Kierbedzia wurden im Jahr 2011 aus dem Fluss geborgen Sie waren im Auftrag eines Warschauer Forschungsinstituts Instytut Badawczy Drog i Mostow gesucht worden Die geborgenen Teile darunter ein sechs Meter langes Stahlfragment der Gitterkonstruktion wurden Korrosionsschutzarbeiten unterzogen 4 Zusammen mit Fundstucken weiterer historischer Warschauer Brucken werden sie auf dem Gelande des Instituts ausgestellt 5 Einzelnachweise Bearbeiten Krotka historia kolei w Warszawie warszawa1939 pl Fundacja Warszawa 1939 polnisch a b c Anna Mistewicz Wojenne zniszczenia i odbudowa mostu Kierbedzia w Warszawie Formy upamietniania historycznych mostow in Ewa Luzyniecka Dziedzictwo architektoniczne Restauracje i adaptacje zabytkow Oficyna Wydawnicza Politechniki Wroclawskiej ISBN 978 83 7493 036 9 Wroclaw 2018 S 99ff polnisch Henryk Ditchen und Jozef Glomb Beruhmte Bruckenbauer Ihre Zeiten und Bauwerke ISBN 978 3 83253 2 710 Logos Verlag 2012 Berlin 214f Jakub Chelminski Slynny most odnaleziony Wyciagneli fragment z Wisly 19 September 2011 Gazeta Wyborcza polnisch Barbara Rymsza Anna Mistewicz und Zbigniew Tucholski Kierbedz Bridge A History of the First Permanent Bridge across the Vistula river in Warsaw Poland in Icon Jahrgang 23 2017 Hrsg International Committee for the History of Technology ICOHTEC S 145 166 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Most Kierbedzia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Boleslaw Orlowski Pierwszy most zelazny na Wisle w Warszawie Fachzeitschrift Inzynier Budownictwa April 2007 S 42 43 polnisch Iwona Kurz Album budowy mostu Aleksandryjskiego na rzece Wisle Website der Stiftung Widok Fundacja Kultury Wizualnej polnisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Most Kierbedzia amp oldid 233160341