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Philipp Simonis 1532 in Weinolsheim Rheinhessen 12 September 1587 in Speyer war ein Jurist und Speyerer Chronist im Dienste des Furstbistums Speyer Titelblatt der gedruckten Speyerer Bischofschronik des Philipp Simonis 1608 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Historische Tatigkeit 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilipp Simonis war burgerlicher Herkunft und studierte an der Universitat Trier Um 1552 arbeitete er als einer der Notare notarius substitutus des Wormser Domstifts 1553 berief ihn der damalige Speyerer Domscholaster und nachmalige Bischof Marquard von Hattstein ohne dass er sich darum beworben hatte zum Notar und Sekretar des Speyerer Domkapitels bzw Domstifts Er war der erste Laie der dieses Amt bekleidete 1 In seiner Funktion wird Simonis als fleissig und gewissenhaft beschrieben weshalb er wohl auch zusatzlich zum kaiserlichen Notar avancierte in welcher Eigenschaft er sich ofter in Trier aufhielt Uberdies verstand er sich auf die Herstellung von Pergament wodurch er sich einen Nebenverdienst sichern konnte Am 8 September 1561 fand in der Stiftskirche Bruchsal die feierliche Weihe des Speyerer Furstbischofs Marquard von Hattstein statt Sie wurde gespendet durch Weihbischof Jakob Eliner von Konstanz 2 unter Assistenz der Weihbischofe Georg Schweicker aus Speyer und Johannes Delphius von Strassburg 3 4 Bei der Konsekration war auch Philipp Simonis anwesend und den Ablauf der Feier beschreibt der Diozesanhistoriker Franz Xaver Remling gestutzt auf dessen Aufzeichnungen sehr anschaulich Zur Weihe wurde der 8 September und die Stiftskirche zu Bruchsal festgestellt Sowohl Johannes Delphius Episcopus Tripolitanus von Strassburg als Jacob Episcopus Ascaloniensis von Constanz versprachen einzutreffen und mit dem Speyerer Weihbischofe Georg Schweicker die Feierlichkeit vorzunehmen Sie kamen Samstags den 6 September nach Bruchsal Montags morgens gegen sieben Uhr wurde der zu weihende Oberhirte im feierlichen Zuge von der Stiftsgeistlichkeit an deren Spitze der Stiftsdechant Georg von Koppenstein aus dem Schlosse unter dem Gelaute der Glocken in die Stiftskirche abgeholt Marquard folgte nach seinen Anverwandten in langem schwarzem Sammetrocke mit viereckigem Priesterbaret hinter ihm der Weihbischof von Constanz welcher bestimmt war die Weihe zu spenden diesem zur Rechten der Weihbischof von Speyer zur Linken jener von Strassburg Diesen folgten eine lange Reihe Geistlicher und Weltlicher darunter mehrere Mitglieder des Domcapitels und des Weissenburger Stiftes Bei den weltlichen Amtleuten war auch Philipp Simonis Notar des Domstiftes der Domscholaster Andreas von Oberstein und der Domvicar Nicolaus Haugk waren die Ministranten Die Weihe wurde nach kirchlicher Vorschrift vollzogen und von Marquard der dem Pabste zu leistende Eid in die Hande des Konstanzer Weihbischofes abgelegt Nach geendigter Weihe samt Hochamte sprach Marquard in einer lateinischen Anrede den dreien Suffraganbischofen seinen Dank aus worauf der bischofliche Kanzler das Wort ergriff und die Anwesenden zum frommen Gebete zur Treue und zum Gehorsame gegen den Neugeweihten aufforderte Ein frohes Mahl an zehen Tischen im Schlosssaale schloss die Feierlichkeit des Tages Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 2 1854 S 365 Simonis scheint kranklich gewesen zu sein und besuchte deshalb ofter Bader zur Kur wozu man ihm wegen korperlicher Schwache manchmal den Reisewagen des Domkapitels zur Verfugung stellte Er starb 1587 und wurde im Kreuzgang des Speyerer Domes bestattet Nach seinem Tod berief man den Sexprabendar Rutger Edinger zum Amtsnachfolger Historische Tatigkeit BearbeitenPhilipp Simonis ging als Chronist in die Speyerer Bistumsgeschichte ein Geschichtlich interessiert verfasste er die Historische Beschreibung aller Bischoffen zu Speyr die zu seinen Lebzeiten als Manuskript und 1608 in Freiburg Breisgau im Druck erschien Eine zweite unveranderte Auflage kam 1773 in Speyer heraus Er benutzte dazu chronologische Aufzeichnungen die von einem unbekannten Geistlichen handschriftlich zusammengetragen waren 5 sowie die Bischofschroniken der Domvikare Johann von Mutterstadt 1472 und Wolfgang Baur 1516 6 Das Werk ist besonders in seinen alteren Teilen oft sehr fehlerhaft Es schliesst 1584 stellt aber fur die neuere Epoche die Simonis noch selbst erlebte eine wertvolle Quelle dar Uberdies beschreibt er darin alle zu seiner Zeit vorhandenen Domaltare sowie die Stifte und Kirchen von Speyer Familie BearbeitenSimonis ehelichte eine Tochter des Joachim Kegel kaiserlicher Advokat am Reichskammergericht Sie hatten drei Sohne und zwei Tochter Die Sohne waren Philipp Christoph Pfennigmeister am Reichskammergericht Markus Kanoniker am Stift St German und Mauritius Speyer sowie Philipp bischoflicher Ausfauth 7 im Oberamt Kirrweiler Philipp Christoph hatte Anna geb Seiblin geheiratet die Tochter von Georg Seiblin 1591 dem Kanzler des Hochstiftes Worms 8 Philipps Bruder Rufus Simonis 1573 amtierte als letzter Dekan des Stiftes Kaiserslautern 9 10 Literatur BearbeitenJohann Michael Anton Loebel Von den Speierischen Urkundenbuchern Chronic Schreibern und anderen Schriftstellern in Historia et commentationes Academiae Electoralis Scientiarum et Elegantiorum Litterarum Theodoro Palatinae Band 6 S 406 415 Mannheim 1789 Digitalscan Karl Albert Zolch Die Bischofe von Speyer zur Zeit Kaiser Friedrichs II Dissertation Universitat Heidelberg 2014 S 6 u 7 PDF AusgabeWeblinks BearbeitenDigitalisat der Historischen Beschreibung aller Bischoffen zu Speyr 1608 Urkundenregest mit Vermerk der Beglaubigung durch Philipp Simonis Weiteres Urkundenregest mit Vermerk der Beglaubigung durch Philipp SimonisEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Stadt Speyer Band 3 S 383 Kohlhammer Verlag 1983 ISBN 3 17 008037 7 Ausschnittscan 1 Ausschnittscan 2 Zu Weihbischof Jakob Eliner Sophronius Clasen Delphius Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 589 Digitalisat Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 2 S 365 Digitalisat Johannes Emil Gugumus Der Erbauer der grossen Speyerer Domorgel vom Jahre 1454 In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte 8 1956 S 371 378 hier S 373 Digitalisat Stefan Benz Zwischen Tradition und Kritik katholische Geschichtsschreibung im barocken Heiligen Romischen Reich Matthiesen Verlag 2003 S 137 ISBN 3 7868 1473 2 Ausschnittscan Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 S 314 u 345 Digitalscans zum Begriff des Ausfauths Johannes Motsch Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065 1437 1400 1425 S 1698 Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz 1995 ISBN 392201870X ebenda S 1698 Ausschnittscan 1 Ausschnittscan 2 Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich Bayerischen Rheinkreises Band 3 S 31 Speyer 1837 Digitalscan Ludwig Stamer Kirchengeschichte der Pfalz Band 3 Teil 1 Speyer 1955 S 76 Ausschnittscan Normdaten Person GND 100844820 lobid OGND AKS VIAF 74206004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simonis PhilippKURZBESCHREIBUNG Notar des Speyerer Domstifts Historiker und ChronistGEBURTSDATUM 1532GEBURTSORT WeinolsheimSTERBEDATUM 12 September 1587STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Simonis amp oldid 209625696