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Georg Seiblin auch Seyblin oder Seublin 9 Oktober 1529 18 August 1591 war ein Jurist und Diplomat im Dienste des Hochstifts Worms Wappen der Familie Seiblin in blau ein goldener Balken daruber ein goldener sechsstrahliger Stern Leben und Wirken BearbeitenGeorg Seiblin studierte Jura und erwarb schon mit 23 Jahren den Titel eines Doktors beider Rechte kirchliches und weltliches Recht Vermutlich ist er identisch mit jenem Georg Seublin aus Vaihingen an der Enz der sich am 21 Mai 1541 zusammen mit seinem Bruder Philipp der spater als Prokurator am Reichskammergericht erscheint an der Universitat Tubingen immatrikulierte und im September 1542 seinen Baccalaureustitel erhielt 1 Bald nach seinem Doktorat avancierte er zum Kanzler des Hochstiftes Worms und blieb 35 Jahre lang in dieser Stellung Ausserdem ernannte ihn der Kurfurst von Mainz zu seinem Rat Seiblin vertrat seine bischoflichen Herren Dietrich von Bettendorf 1580 bzw Georg von Schonenberg 1595 bei vielerlei Gelegenheiten u a als Gesandter auf den Reichstagen in Augsburg 1566 sowie 1582 2 3 und 1583 bei einer Visitation des Reichskammergerichtes zu Speyer 4 Fur seine Verdienste um das Hochstift verlieh ihm Bischof Dietrich von Bettendorf verschiedene kleinere Erb Mannlehen so etwa einen Hof mit Zubehor beim Brunnen in Neuleiningen 5 einen Anteil am Kirchengut in Wintersheim 6 Korn und Weingulten in Sausenheim eine Geldgulte in Grunstadt die Montforter Wiesen zwischen Neu und Altleiningen sowie ein Gut mit Zehntanteil in Bohl nach dem sich die Familie spater auch als Seiblin genannt von Bohl bezeichnete 7 8 Seiblin war verheiratet mit Anna geb Fauth und sie hatten mehrere Kinder Georg Dietrich Doktor beider Rechte und Karl Lizentiat beider Rechte wirkten auch als Juristen Ersterer fungierte spater als Syndikus des Speyerer Domstiftes und Beisitzer Richter am Reichskammergericht 9 letzterer als dortiger Fiskal Staatsanwalt 10 Der Sohn Daniel erwarb den Titel eines Magister artium und ging als Advokat bzw Prokurator ebenfalls ans Reichskammergericht er erbaute sich ein Haus in Berghausen 11 Laut den Universitatsmatrikeln der Sohne lebte die Familie ursprunglich in Ladenburg Die Tochter Anna heiratete Philipp Christoph Simonis Pfennigmeister am Reichskammergericht Sohn von Philipp Simonis 1587 Notar und Sekretar des Domstiftes Speyer 12 Georg Seiblin starb 1591 und erhielt ein Epitaph im 1689 zerstorten Kreuzgang des Wormser Domes Dieses ging verloren seine Inschrift wird jedoch im Band 2 des Thesaurus Palatinus von Johann Franz Capellini von Wickenburg 1752 uberliefert 13 Dort heisst es u a dass er das Wormser Kanzleramt 35 Jahre lang mit hochstem Einsatz Lauterkeit Beharrlichkeit Gewandtheit und Weisheit versehen hatte zugleich dem Erzbischof und Kurfursten von Mainz 11 Jahre lang von Rat gewesen und in diesen ausserst schwarentreibenden Zeiten von seinem Kummer uber das dahinsinkende Vaterland ausserordentlich bewegt und ermudet schliesslich von den bestandigen fur das Gemeinwesen ausgehaltenen Anstrengungen und dem Alter erschopft katholisch im Bekenntnis das er aufrichtig bis zum letzten Seufzer des Lebens pflegte gestorben war Literatur Bearbeiten nbsp Die Teilnehmer des Furstbistums Worms am Augsburger Reichstag von 1582 ganz unten Georg Seiblin als KanzlerRudiger Fuchs Die Inschriften der Stadt Worms Band 29 von Die Deutschen Inschriften Verlag L Reichert Wiesbaden 1991 ISBN 3882264985 Digitalansicht Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Hermelink Die Matrikeln der Universitat Tubingen 1 Band S 321 Kohlhammer Verlag Stuttgart 1906 Digitalansicht Nicolaus Mameranus Der anhangig Thail des Catalogi von Rom Kay May und dann aller Fursten und Herren des Reichs so auf dem Reichsstag zu Augspurg gewesen Rhat und Hofgesind 1566 ohne Seitenangabe Digitalscan Josef Leeb Der Reichstag zu Augsburg 1582 Teil 2 S 1443 u 1529 Oldenbourg Verlag 2007 ISBN 3486581392 Ausschnittscan Dietrich Kratsch Justiz Religion Politik das Reichskammergericht und die Klosterprozesse im ausgehenden sechzehnten Jahrhundert S 122 Verlag Mohr Siebeck 1990 ISBN 3161455649 Digitalscan Peter Gartner Geschichte der bayerisch rheinpfalzischen Schlosser Band 2 S 125 Speyer 1854 Digitalscan Regest zur Inhaberschaft des Kirchengutes in Wintersheim 1577 Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises Band 2 S 188 Speyer 1836 Digitalscan Johannes Motsch Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1065 1437 1400 1425 S 1681 u 1682 Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz 1995 ISBN 392201870X Ausschnittscan 1 Ausschnittscan 2 Alexander Brunotte Raimund J Weber Veroffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg Ausgabe 46 Teil 3 S 407 Kohlhammer Verlag 1999 Ausgabe 16 von Inventar der Akten des Reichskammergerichts Ausschnittscan Aschkenas Band 14 S 335 u 337 Bohlau Verlag 2004 Ausschnittscan Geschichte der Stadt Speyer Band 3 S 225 Kohlhammer Verlag 1983 ISBN 3170080377 Ausschnittscan Vgl Geschichte der Stadt Speyer 1983 S 1698 Ausschnittscan 1 Ausschnittscan 2 Epitaphinschrift im Thesaurus Palatinus S 93 u 94PersonendatenNAME Seiblin GeorgALTERNATIVNAMEN Seyblin Georg Seublin GeorgKURZBESCHREIBUNG Jurist Kanzler und Diplomat des Hochstifts WormsGEBURTSDATUM 9 Oktober 1529STERBEDATUM 18 August 1591 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Seiblin amp oldid 237569241