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Die Familie von Pforr war im Mittelalter eine ratsfahige Adelsfamilie der Stadt Breisach am Rhein die spater weiterhin dem dortigen Patriziat angehorte Sie stellte mehrere Schultheissen Wappen derer von Pforr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErster namentlich bekannter Vertreter war ein W de Pforre der 1261 Mitglied des Breisacher Rats war Ein Wernher von Pforr wurde 1266 genannt In den Jahren 1290 1294 und 1296 gehorte Heinrich dem Rat an ebenso Johannes 1296 der 1301 noch lebte Im Jahr 1380 war Junker Werner der Altere Schoffe in Breisach In den fruhen Jahren des Breisacher Klosters Marienau waren die von Pforr auch im Kloster bestimmend gewesen Katharina von Pforr war in den 1320er 1330er Jahren dort sogar Abtissin 1 Da die Pforr von ihren Tochtern immer wieder welche als Nonnen in das Kloster gaben schenkten sie dem Kloster auch getreulich Guter und Gulten und traten so als dessen Mazene auf 2 nbsp Ein Turm in Munzingen ist der Uberrest des im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Wasserschlosses das zur lokalen Herrschaft derer von Pforr gehorteDie von Pforr besassen vom Haus Osterreich Lehen in Endingen die sie bis zum Tod des Herzogs Reinold von Urslingen gemeinsam mit diesem gehabt haben Werlin Werly von Pforr empfing 1430 1435 von Osterreich einen Teil der Veste Limpurg Hans Werner von Pforr bekam 1478 die Halfte der Burg Namsheim als osterreichisches Pfandlehen das er 1482 verkaufte Zudem hatte das Geschlecht Lehen von den Grafen von Furstenberg den Herren von Rappoltstein und von Staufen Anfang des 16 Jahrhunderts erwarben sie das Schloss zu Munzingen 3 Neben dem im Dreissigjahrigen Krieg grosstenteils zerstorten Wasserschloss Munzingen stand ein Gutshof der zum Schloss Reinach ausgebaut wurde Anlass fur die urkundlich Erwahnung von Schloss Reinach war die Hochzeit von Hans Adam von Pforr mit Maria Cleopha von Reinach von denen auch der 1626 gestiftete Taufstein in der Munzinger St Stephanskirche ruhrt Bis zum Spatmittelalter ist eine verwandtschaftliche Einordnung der Familienmitglieder derer von Pforr nur bei wenigen Personen moglich In jungen Jahren wurde Junker Hans Werner von Pforr 1444 vom Burgherrn Ritter Wilhelm von Grunenberg als oberster Vogt der Veste und Herrschaft Rheinfelden eingesetzt 1469 war er Statthalter und Amtmann der Herrschaft Burgheim Sein Sohn Gervasius von Pforr war der erste Burgermeister von Breisach aus der Familie 1490 wurde er Altburgermeister genannt musste daher das Amt vorher bereits ausgeubt haben das er im Jahr 1516 wiederum innehatte Nach Gervasius gestorben zwischen 1523 und 1532 kam dessen Neffe Paul von Pforr zum Schultheissenamt von Breisach er wurde 1524 als Altschultheiss erwahnt In den Jahren 1548 und 1554 war der Sohn von Gervasius Hans Jacob von Pforr Burgermeister von Breisach Ein weiterer Burgermeister war Pauls Urenkel Philipp Jakob zu Munzingen der das Amt 1602 innehatte Der 1483 verstorbene Antonius von Pforr war der Ubersetzer des Buches der Beispiele einer literaturgeschichtlich einflussreichen Ubersetzung der indischen Geschichtensammlung Panchatantra Antonius von Pforr um 1410 15 1483 4 war Dekan in Endingen und ist 1460 als kaiserlicher Notar belegt 5 6 Ab 1472 im Umfeld der Pfalzgrafin Mechthild in Rottenburg wo er zuletzt 1477 als Kirchherr und Hofkaplan urkundete ubertrug er das von ihm so genannte Buch der Beispiele der alten Weisen in deutsche Prosa und widmete es dem Sohn der Mechthild dem wurttembergischen ersten Herzog Eberhard im Bart 7 Diesem Buch galt das Interesse des zeitgenossischen Adels so etwa von Graf Wolfgang von Furstenberg Zeitweise hatte Antonius von Pforr auch in Diensten des Erzherzogs Siegmund von Tirol gestanden 8 Als das Geschlecht von Pforr um die Mitte des 17 Jahrhunderts erloschen war erbte ein Zweig der von Kageneck von ihm viele Guter im Breisgau und wurde dort ansassig 9 Nach dem Tod der letzten Frau von Pforr 1659 war die Ortsherrschaft Munzingen zwischen den Erben von Reinach und von Kageneck geteilt 3 Mit dem Pforr schen Wappen behauene Grenzsteine von 1575 erinnern in Munzingen noch an die Gutsherrschaft derer von Pforr 10 Im Breisacher Stephansmunster sind mehrere Angehorige des Geschlechts von Pforr zu Grab gelegt wovon heute noch die wappengeschmuckten Grabplatten des 14 bis 16 Jahrhunderts zeugen 11 12 13 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von Pforr 1449 Blasonierung In Gold eine schwarze Scheibe belegt mit einem silbernen Stern von meistens sieben Strahlen Die Helmzier mit dem silbernen Stern zwischen zwei Hornern das vordere in Gold das hintere in Schwarz Die Helmdecken aussen Schwarz innen Gold Beim Stern kommen auch Varianten mit sechs oder acht Strahlen vor Die Tinkturen der Horner in der Helmzier kommen auch vertauscht vor und bei den Helmdecken besteht eine Variante mit Silber an Stelle von Gold Ein anderes Oberwappen besteht aus dem Stern auf einem schwarzen Jagdhorn Diese Helmzier auf einer Helmkrone benutzte Antonius von Pforr 1460 urkundlich als sein Notariatssignet 5 Literatur BearbeitenJulius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Hrsg Badische Historische Kommission Band 1 A Ha Heidelberg 1898 S 86 88 Digitalisat Uni Heidelberg abgerufen am 15 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Schmidt Das Chorgestuhl von Marienau und die Geschichte der Abtei erschienen im Selbstverlag des Verfassers 2004 S 25 Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins hgg von der Badischen Historischen Kommission Neue Folge Band XVII Heidelberg 1902 Digitalisat a b Ortslexikon Baden Wurttemberg Munzingen Memento des Originals vom 3 Oktober 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot maja bsz bw de Wilhelm Kuhlmann Literaturlexikon Band 1 2008 S 177 a b Bibliotheca Augustana Antonius von Pforr Michael Barmann Antonius von Pforr und die Herren von Schonau Memento des Originals vom 9 Oktober 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ingentaconnect com Ein neuaufgefundenes Lebenszeugnis zum Verfasser des Buches der Beispiele In Daphnis Zeitschrift fur Mittlere Deutsche Literatur Vol 35 Nr 1 2 2006 S 1 23 23 Stammler Wolfgang Antonius von Pforr in Neue Deutsche Biographie 1 1953 S 320 Onlinefassung Marburger Repertorium zur Ubersetzungsliteratur im deutschen Fruhhumanismus Sigmund von Tirol der Munzreiche abgerufen am 2 Oktober 2015 Friedrich Cast Historisches und Genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden 1845 S 120 Memento des Originals vom 2 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www forgottenbooks com Nikolaus Philippi Grenzsteine in Deutschland Entstehung und Geschichte 2014 Digitalisat Franz Xaver Kraus Hrsg Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 6 1 Die Kunstdenkmaler der Amtsbezirke Breisach Emmendingen Ettenheim Freiburg Land Neustadt Staufen und Waldkirch Kreis Freiburg Land Tubingen 1904 S 66 f Bildindex der Kunst und Architektur Grabplatte von Pforr Breisach am Rhein Kirche katholisch Munster Sankt Stephan westliches Querhaus Uwe Fahrer Grabdenkmaler im Munster St Stephan In Unser Munster Munsterbauverein Breisach e V Nr 19 20 1996 97 S 6 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pforr Adelsgeschlecht amp oldid 224639035