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Das Signet des Notars auch Signum Chyrographum Symbolum Merk Piczetum hantzeichen mal signetum signetum publicum oder signetum notarile genannt war ein personliches Erkennungszeichen und bildete sich im 11 und 12 Jahrhundert aus Es war gleichwertig mit dem Siegel war aber ein mit der Feder ausgefuhrtes Zeichen Es hatte die Grundform eines zunehmend komplizierter werdenden Kreuzes das auf einem Podest steht Der Platz wo das Notariatssignet untergebracht wurde war bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts noch wechselnd an alteren Urkunden dem romanischen Vorbild folgend zumeist am linken oberen Beginn der Urkunde mit fortschreitender Zeit dann haufig am Ende der Urkunde Seit dem 14 Jahrhundert stand es immer am Schluss links neben der Beurkundungsformel mit der Unterschrift des Notars Seit der Mitte des 15 Jahrhunderts gab es gelegentlich Stempel fur das Signet Notarszeichen in Form eines einfachen punktierten Kreuzes des Trienter Notars Malwarnitus aus dem Jahr 1174 1 Notariatsinstrument Gerwins von Hameln vom 5 Marz 1445 mit seinem NotariatssignetNotariatssignet des Augustin von Hammerstetten Linz 1490Das Signet war eine Fertigungsmarke Mit dem Signet galt das Notariatsinstrument als ebenso beweiskraftig wie die Siegelurkunde Erst im 17 Jahrhundert wurde dem Notar ein Signet offiziell verliehen Davor gab es grosse Variation unter den Signeten Das Signet anderte sich nur selten im Laufe einer Notarskarriere hochstens wenn ein Notar zu seiner kaiserlichen Autorisation auch eine papstliche bekam oder umgekehrt Eine Lehre von den Notariatssigneten analog etwa zur Heraldik hat sich trotz Ansatzen aus dem spaten 18 und beginnenden 19 Jahrhundert 2 3 die eine Notarszeichen Lehre als Teildisziplin der Zeichenkunde ansahen nicht etabliert Daher besteht auch kein allgemein anerkanntes Regelwerk fur ihre Gestaltung Dies gilt auch fur die Verwendung von Floskeln als Zusatz wie sie ab Mitte des 14 Jahrhunderts auftauchten meist biblisch spater auch weltlich z B suum cuique Auch die Reichsnotariatsordnung von 1512 enthielt keine spezifischen Regeln fur Signete Die Verwendung des Notariatssignets verschwand mit der Auflosung des deutschen Reiches 1806 Literatur BearbeitenElfriede Kern Notare und Notarssignete vom Mittelalter bis zum Jahr 1600 aus den Bestanden der Staatlichen Archive Bayerns Sonderveroffentlichungen der Staatlichen Archive Bayerns 6 Erfasst und bearbeitet von Elfriede Kern unter Mitwirkung von Walter Jaroschka Albrecht Liess und Karl Ernst Lupprian Gesamtredaktion Albrecht Liess Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns Munchen 2008 ISBN 978 3 938831 12 0 Elfriede Kern Funktionen und Beurkundungsorte Quellennachweise Indizes und Nachtrage Sonderveroffentlichungen der Staatlichen Archive Bayerns 8 Erfasst und bearbeitet von Elfriede Kern und Magdalena Weileder unter Mitwirkung von Karl Ernst Lupprian und Susanne Wolf Gesamtredaktion Susanne Wolf Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns Munchen 2012 ISBN 978 3 938831 41 0 James M Murray Notarial Signs and the Diplomatics of Notarial Documents in Medieval Flanders Peter Ruck Hrsg Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden Beitrage zur diplomatischen Semiotik Historische Hilfswissenschaften 3 Thorbecke Sigmaringen 1996 ISBN 3 7995 4203 5 S 689 702 Peter Ruck Hrsg Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden Beitrage zur diplomatischen Semiotik Historische Hilfswissenschaften 3 Thorbecke Sigmaringen 1996 ISBN 3 7995 4203 5 Wilhelm Schmidt Thome Notariatssignet In Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte Band 3 List Protonotar Schmidt Berlin 1984 Sp 1049 1050 Mathias Schmoeckel Werner Schubert Hrsg Handbuch zur Geschichte des Notariats der europaischen Traditionen Rheinische Schriften zur Rechtsgeschichte 12 Nomos Baden Baden 2009 ISBN 978 3 8329 4068 3 Mathias Schmoeckel Werner Schubert Hrsg Handbuch zur Geschichte des deutschen Notariats seit der Reichsnotariatsordnung von 1512 Rheinische Schriften zur Rechtsgeschichte 17 Nomos Baden Baden 2012 ISBN 978 3 8329 7642 2 Peter Johannes Schuler Sudwestdeutsche Notarszeichen Mit einer Einleitung uber die Geschichte des deutschen Notarszeichens Konstanzer Geschichts und Rechtsquellen 22 Thorbecke Sigmaringen 1976 ISBN 3 7995 6822 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notariatssignet Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen zu Notariatssignet im Opac der Regesta Imperii Veroffentlichungen zu Notarszeichen im Opac der Regesta Imperii Ellinor Reckenzaun Zur Kunstgeschichte des Notariatssignets in der Steiermark von 1344 bis zur Mitte des 16 JahrhundertsEinzelnachweise Bearbeiten Zum biografischen Profil des Notars Malwarnitus ausfuhrlich Hannes Obermair Martin Bitschnau Die Traditionsnotizen des Augustinerchorherrenstiftes St Michael a d Etsch San Michele all Adige In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Band 105 1997 S 263 329 hier S 288 289 doi 10 7767 miog 1997 105 jg 263 Johann Christoph Gatterer Abriss der Diplomatik Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1798 Zweyter Abschnitt Zeichenkunde Zweytes Hauptstuck Notarszeichen Lehre Semiotica notarialis S 68 ff 66 ff Johann Georg Fessmaier Grundriss der historischen Hilfswissenschaften vorzuglich nach Gatterers Schriften zum akademischen Gebrauche bearbeitet bei Anton Weber Buchhandler Landshut 1802 S 110 ff 121 ff Normdaten Sachbegriff GND 4172055 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notariatssignet amp oldid 233887735