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Die Paulownien Paulownia sind die einzige Gattung der Pflanzenfamilie Blauglockenbaumgewachse Paulowniaceae Die etwa sieben Arten sind in Ostasien heimisch aber wachsen auch in Europa als Neophyt PaulownienBlauglockenbaum Paulownia tomentosa in voller BluteSystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie BlauglockenbaumgewachseGattung PaulownienWissenschaftlicher Name der FamiliePaulowniaceaeNakaiWissenschaftlicher Name der GattungPaulowniaSiebold amp Zucc Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 2 Systematik und Verbreitung 3 Nutzung 4 Symbolik 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration des Blauglockenbaumes Paulownia tomentosa Syn Paulownia imperialis aus Siebold amp Zuccarini Flora Japonica 1870 Tafel 10 nbsp Griffel und Staubblatter von Paulownien man sieht beim Griffel oben eine kleine Offnung darin sind die Narben versteckt darum heissen sie auch Rohrennarben nbsp Blutenstand des Blauglockenbaumes Paulownia tomentosa nbsp Laubblatter und Fruchte Ende August nbsp Unreife Kapselfrucht der Paulownia mit dem charakteristischen Toment des Kelchs nbsp Geoffnete Kapselfrucht mit den Samen des BlauglockenbaumesErscheinungsbild und Blatter Bearbeiten Die Paulownia Arten sind sommergrune oder in tropischem Klima immergrune Baume Die glatte Borke besitzt schon in jungen Jahren auffallige Lentizellen die sich im Laufe der Zeit langs erweitern Die Zweige besitzen keine Endknospen Die gegenstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter bestehen aus einem langen Blattstiel und einer einfachen Blattspreite Die Blattspreite ist ungeteilt oder leicht drei bis funflappig mit gewelltem an jungen Baumen oft gesagten Blattrandern Blutenstande und Bluten Bearbeiten Der grosse Gesamtblutenstand ist ein pyramidaler bis zylindrischer Thyrsus mit meist drei bis funfblutigen ein bis achtblutigen zymosen Teilblutenstanden Es kann ein Blutenstandsschaft vorhanden sein Die zwittrigen zygomorphen Bluten sind mit Langen von 5 bis 7 Zentimetern ziemlich gross und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die grossten Bluten hat Paulownia fortunei mit Langen von 8 bis 12 Zentimetern und die kleinsten Paulownia kawakamii mit Langen von 3 bis 5 Zentimetern Die funf behaarten Kelchblatter sind glockenformig bis verkehrt kegelformig miteinander verwachsen mit fast gleichen Kelchzahnen wobei der obere etwa grosser ist Die funf weissen bis purpurfarbenen Kronblatter sind trichterformig glockig bis rohrig trichterformig verwachsen Die Kronrohre ist an ihrer Basis verengt und leicht gekrummt Die Blutenkrone ist zweilippig mit langerer dreilappiger Unterlippe und kurzerer zweilappiger Oberlippe Innen an der Blutenkrone angewachsen sind die vier Staubblatter von denen zwei langer und zwei kurzer sind und nicht aus der Krone herausragen Manchmal sind auch funf Staubblatter vorhanden Die Staubfaden sind in der Nahe ihrer Basis gedreht Der oberstandige zweifachrige Fruchtknoten tragt an der Spitze den Griffel der etwa so lang wie die Staubblatter ist Es werden spezielle Rohrennarben gebildet hier sind die Narben in einer Hohlung am Griffelende versteckt 1 Fruchte und Samen Bearbeiten Die lokuliziden Kapselfruchte offnen sich mit zwei oder unvollstandig vier Klappen und enthalten zahlreiche Samen Die kleinen Samen besitzen wenig Endosperm und sind hautig geflugelt nbsp Bluten von Paulownia kawakamiiSystematik und Verbreitung BearbeitenDie Erstbeschreibung der Gattung Paulownia erfolgte 1835 mit der Typusart Paulownia imperialis heute ein Synonym von Paulownia tomentosa var tomentosa durch Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini in Flora Japonica 1 S 27 2 Der Gattungsname Paulownia ehrt die russische Zarentochter Anna Pawlowna Die Familie Paulowniaceae wurde 1949 durch Takenoshin Nakai im Journal of Japanese Botany 24 S 13 erstmals erwahnt 3 Die Gattung Paulownia wurde lange zur Familie der Braunwurzgewachse Scrophulariaceae gerechnet Nach neueren mit molekularbiologischen Methoden gewonnenen Erkenntnissen stellt sie aber die einzige Gattung der eigenstandigen Familie Blauglockenbaumgewachse Paulowniaceae dar Alle Paulownia Arten sind im ostlichen und zentralen China heimisch drei davon auch auf Taiwan Eine Art Paulownia fortunei kommt im Suden noch bis Laos und nordliche Vietnam vor Als Neophyt verbreitet sich Paulownia tomentosa in der Schweiz selbststandig und steht auf der Watch List fur invasive Neophyten Es wird erwartet dass sich die Art in Zukunft unkontrolliert verbreitet mit dem Potential einheimische Pionierpflanzen zu verdrangen 4 In Deutschland hat sie den Status einer potentiell invasiven Art und ist auf der grauen Liste des Bundesamts fur Naturschutz aufgefuhrt 5 Es gibt etwa sieben Paulownia Arten Paulownia catalpifolia T Gong ex D Y Hong Dieser Endemit gedeiht in tiefen Hohenlagen nur im Zou Xian in der chinesischen Provinz Shandong Paulownia elongata S Y Hu Er gedeiht wild oder kultiviert in tiefen Hohenlagen in den chinesischen Provinzen Anhui Hebei Henan Hubei Jiangsu Shaanxi Shandong sowie Shanxi Paulownia fargesii Franchet Er gedeiht wild oder kultiviert in Vietnam und in den chinesischen Provinzen Guizhou Hubei Hunan Sichuan sowie Yunnan Paulownia fortunei Seemann Hemsley Er gedeiht wild oder kultiviert in Laos Vietnam Taiwan und in den chinesischen Provinzen Anhui Fujian Guangdong Guangxi Guizhou Hubei Hunan Jiangxi Sichuan Yunnan sowie Zhejiang Paulownia kawakamii T Ito Er gedeiht in Hohenlagen von 200 bis 1500 Meter in Taiwan und in den chinesischen Provinzen Fujian Guangdong Guangxi Guizhou Hubei Hunan Jiangxi sowie Zhejiang Paulownia taiwaniana T W Hu amp H J Chang Diese Art wurde 1991 und 1994 unter dem Namen Paulownia taiwaniana T W Hu amp H J Changals als naturliche Hybride zwischen Paulownia fortunei und Paulownia kawakamii identifiziert 6 7 Aber sie wird 1998 in der Flora of China und allen spateren Arbeiten mit dem gultigen Namen Paulownia taiwaniana gefuhrt Ein weiteres Synonym ist Paulownia australis Gong Tong Er gedeiht in Sekundarwaldern unterhalb von 1200 Meter in Taiwan und in den chinesischen Provinzen Fujian Guangdong Hunan sowie Zhejiang Blauglockenbaum Kaiser Paulownie Paulownia tomentosa Thunb Steudel Paulownia tomentosa Thunb Steudel var tomentosa Er gedeiht meist kultiviert unterhalb von etwa 1800 Meter in den chinesischen Provinzen Anhui Hebei Henan Hubei Hunan Jiangsu Jiangxi sudlichen Liaoning Shaanxi Shandong Shanxi Er wird in den gemassigten Breiten als Zierpflanze verwendet Paulownia tomentosa var tsinlingensis Pai Gong Tong Er gedeiht wild oder kultiviert in Hohenlagen unterhalb von 1700 Meter in den chinesischen Provinzen Gansu Henan Hubei Shaanxi Shandong Shanxi sowie nordlichen Sichuan Nutzung BearbeitenDer Blauglockenbaum Paulownia tomentosa wird in klimatisch warmebegunstigten Gebieten in Japan Europa und Nordamerika als Zierpflanze und schnellwachsende Nutzpflanze verwendet Sein Holz ist fast so leicht wie Balsaholz und relativ steif Es wird als leichte Zwischenschicht beispielsweise im Mobelbau fur Musikinstrumente oder als Kernmaterial fur Surfboards genutzt Auch manche traditionelle Mobelstucke werden in Japan aus Paulownia gefertigt 8 Seit 2012 werden Blauglockenbaume Paulownia elongata Paulownia fortunei Paulownia tomentosa auch in Deutschland in Plantagen zur Nutzholzgewinnung angebaut Die deutschen Holzproduzenten bezeichnen diesen Baum auch japanisch als Kiribaum 9 nbsp 5 7 5 Paulownie als Wappen der japanischen Regierung Symbolik BearbeitenIn Japan ist die 5 7 5 Paulownie ursprunglich Wappen der Ashikaga Fursten das Wappen des japanischen Premierministers bzw der Regierung Auch die japanische 500 Yen Munze ziert der Blutenstand der Paulownie Quellen BearbeitenDie Familie der Paulowniaceae bei der APWebsite Abschnitte Beschreibung und Systematik https www holzvomfach de fachwissen holz holz abc kiri Deyuan Hong Hanbi Yang Cun li Jin Manfred A Fischer Noel H Holmgren Robert R Mill Scrophulariaceae Paulownia S 8 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 18 Scrophulariaceae through Gesneriaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 1998 ISBN 0 915279 55 X Abschnitte Beschreibung Verbreitung und Systematik Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Erbar Christoph Gulden Ontogeny of the flowers in Paulownia tomentosa A contribution to the recognition of the resurrected monogeneric family Paulowniaceae In Flora Morphology Distribution Functional Ecology of Plants Volume 206 Issue 3 2011 S 205 218 doi 10 1016 j flora 2010 05 003 Erstbeschreibung in der Flora Japonica 1835 eingescannt Paulownia bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis infoflora ch Blauglockenbaum In infoflora ch Infoflora 2020 abgerufen am 20 Januar 2020 deutsch Landesbetrieb Wald und Holz NRW WUH Kurzportrait Blauglockenbaum Paulownia tomentosa Abgerufen am 20 Januar 2022 deutsch Tsan Piao Lin Ying Seng Wang Paulownia taiwaniana a hybrid between P fortunei and P kawakamii Scrophulariaceae In Plant Systematics and Evolution Band 178 1991 No 3 4 S 259 269 W Y Wang R C Pai C C Lai T P Lin Molecular evidence for the hybrid origin of Paulownia Taiwaniana based on RAPD markers and RFLP of chloroplast DNA In TAG Theoretical and Applied Genetics Volume 89 1994 No 2 3 S 271 275 Japanology Plus Japanology Plus Wood Culture 7 Marz 2019 abgerufen am 12 Marz 2019 Kiribaum Plantage in Hoholz von Holger Willcke Bonner Generalanzeiger 14 Oktober 2012 Archivlink Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paulownien Paulownia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paulownien amp oldid 237658830