www.wikidata.de-de.nina.az
Paul Simon 23 August 1882 in Dortmund 25 November 1946 in Paderborn war ein romisch katholischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Simon studierte Philosophie und Theologie in Paderborn und Munster sowie an den Universitaten in Innsbruck Freiburg und Strassburg er war Schuler von Norbert Peters Albert Ehrhard Bernhard Bartmann und Clemens Baeumker 1907 empfing er die Priesterweihe durch Bischof Wilhelm Schneider Er war zunachst im Schuldienst an Gymnasien in Werl und Munster tatig 1919 wurde er von Bischof Karl Joseph Schulte zum Leiter des Paderborner Collegium Leoninum ernannt Zugleich wurde er Ordinarius des neuen Lehrstuhls fur Patrologie und klassische Philologie der Theologischen Akademie Paderborn 1925 erhielt er einen Ruf auf die Professur fur scholastische Philosophie und Apologetik an der Universitat Tubingen 1932 wurde er Rektor der Tubinger Universitat 1933 auf eigenen Antrag aus dem Staatsdienst entlassen Das Paderborner Metropolitankapitel wahlte ihn im Marz 1933 zum Dompropst in Paderborn die Wahl wurde von Papst Pius XI bestatigt Mehrere seiner nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verfassten Schriften waren scharf antinazistisch und wurden verboten Die 1934 unter dem Titel Mythos oder Religion in der Schriftenreihe Der Christ in der Zeit 1 des Bonifatiuswerks erschienene Abhandlung von der nach ihrem Verbot Auszuge anonym in der von Simon mitherausgegebenen Paderborner Fachzeitschrift Theologie und Glaube veroffentlicht wurden war Knut Backhaus zufolge die wohl grundlichste Auseinandersetzung mit Alfred Rosenbergs Mythus des 20 Jahrhunderts vonseiten der katholischen Fachtheologie 2 wobei Simon besonders eloquent die nationalsozialistische Rassenlehre bekampfte und ironisch aufspiesste Den Lesern blieb sein Vorschlag in Erinnerung Winnetou als Prototyp des nordischen Menschen anzusehen Simon war mit wenigen anderen wie Max Joseph Metzger Matthias Laros und Robert Grosche ein fruher Wegbereiter der okumenischen Bewegung und organisierte die erste evangelisch katholische Theologenkonferenz in Deutschland die 1934 geheim in Berlin stattfand Den 1941 eingesetzten Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger fuhrte Simon in den 1930er Jahren in das okumenische Denken ein Seine Kontakte mit evangelischen Theologen reichten in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zuruck Ebenfalls bereits seit dieser Zeit engagierte er sich zusammen mit Ildefons Herwegen dem spateren Abt von Maria Laach fur eine liturgische Erneuerung in der katholischen Kirche Noch kurz vor seinem Tod war Simon massgeblich an der Grundung des Jaeger Stahlin Kreises in Werl beteiligt einer okumenischen Plattform deren theologische Leitung er zusammen mit Edmund Schlink ausubte Simon war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KDStV Hercynia Freiburg im Breisgau VKDSt Saxonia Munster und AV Guestfalia Tubingen im CV und Ehrenmitglied des Wingolf Nibelungen zu Tubingen Er war Mitbegrunder des Katholischen Akademikerverbandes 1913 und seit einem gemeinsamen Studienaufenthalt in Strassburg 1906 mit dem spateren Zentrumspolitiker Heinrich Bruning befreundet Freundschaftlich verbunden war er ausserdem mit dem Hochland Herausgeber Carl Muth Schriften Auswahl BearbeitenWiedervereinigung der Kirche und Einheit des Abendlandes In Theologie und Glaube 21 1929 S 1 20 Mythos oder Religion Der Christ in der Zeit Schriftenreihe herausgegeben von der Akademischen Bonifatius Einigung Heft 7 Bonifacius Druckerei Paderborn 1934 verboten Der Mythus des 20 Jahrhunderts In Theologie und Glaube 26 1934 S 273 301 zunachst ohne Verfasserangabe veroffentlicht Weltanschauung Bonifacius Druckerei Paderborn 1935 verboten Das Priestertum als Stand und der Laie Pustet Salzburg 1938 Die Geschichte der Reformation als okumenische Aufgabe Hochland 37 1939 40 Heft 11 Kosel Kempten A 1939 Zur naturlichen Gotteserkenntnis zwei Aufsatze Bonifacius Druckerei Paderborn 1940 Kirche und Kirchen In Paul Simon Karl August Meissinger Otto Urbach Zum Gesprach zwischen den Konfessionen Mit einem Vorwort der Schriftleitung des Hochland Kosel Pustet Munchen 1940 Das Menschliche in der Kirche Christi Herder Freiburg B 1936 verboten Neuausgabe 1948Literatur BearbeitenKnut Backhaus In das Gebiet der Aufgeklarten siegreich eingefallen Uber das geistige Genre einer scheinbar schwarzen Stadt In Jahres und Tagungsbericht der Gorres Gesellschaft 2001 Mit den in Paderborn gehaltenen Vortragen von Knut Backhaus Wolfgang Clement Otto Depenheuer Gerfried W Hunold Paul Mikat Rudolf Morsey Koln 2001 S 5 22 zu Simon S 14 17 Jorg Ernesti Paul Simon Humanist und Pionier der Okumene In Catholica 58 2004 S 297 313 Jorg Ernesti Simon Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 440 f Digitalisat Aloys Klein Simon Paul In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 9 Herder Freiburg im Breisgau 2000 Sp 606 Karl Muhlek SIMON Paul In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 1296 1300 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Dieter Riesenberger Der Paderborner Dompropst Paul Simon 1882 1946 Ein Beitrag zur Geschichte des Nationalsozialismus der Okumene und der Nachkriegsjahre in Paderborn In Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn Bd 1 Bonifatius Verlag Paderborn 1992 ISBN 3 87088 723 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Simon im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Norbert Fiedler Von der Akademischen Bonifatius Correspondenz zum Lebendigen Zeugnis Zur Geschichte einer religios wissenschaftlichen Zeitschrift Memento vom 6 Juli 2017 imInternet Archive Onlineveroffentlichung auf der Webseite der Bonifatiuswerk Zeitschrift Lebendiges Zeugnis abgerufen im Juli 2017 Knut Backhaus In das Gebiet der Aufgeklarten siegreich eingefallen In Jahres und Tagungsbericht der Gorres Gesellschaft Koln 2001 S 16 Normdaten Person GND 119079127 lobid OGND AKS LCCN n94092370 VIAF 29525232 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simon PaulKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer Theologe Professor und Dompropst in Paderborn Professor in TubingenGEBURTSDATUM 23 August 1882GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 25 November 1946STERBEORT Paderborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Simon Dompropst amp oldid 214737262