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Paul Christian Henrici 18 April 1816 auf Schloss Augustenburg Alsen 3 Juni 1899 in Charlottenburg 1 war ein deutscher Jurist und Senatsprasident am Reichsgericht Sein Leben war gepragt von der Schleswig Holstein Frage Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Familie 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHenrici war Sohn des Leibarztes von Friedrich Christian II Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg Er erhielt Privatunterricht durch den Hofprediger im Schloss Augustenburg und studierte ab 1834 in Kiel und Berlin Rechtswissenschaften Nach bestandenem juristischen Amtsexamen 1838 auf Schloss Gottorf begann er seine Laufbahn im danischen Staatsdienst als Auscultant beim holsteinischen Obergericht in Gluckstadt um ein Volontariat in der schleswig holstein lauenburgischen Kanzlei in Kopenhagen zu vermeiden In der Schleswig Holsteinischen Erhebung wurde er von der provisorischen Regierung zum Polizeimeister in Apenrade ernannt Da er sich dort bewahrt hatte folgte die am 12 Januar 1849 2 designierte und 23 Februar ausgefuhrte Beforderung durch die preussisch danische Regierung zum Obergerichtsrat in Gluckstadt Nach dem Frieden 1850 blieb er im Land und fungierte weiterhin als Richter in Gluckstadt Als im Deutsch Danischen Krieg Holstein im Dezember 1863 besetzt wurde trat er im Januar 1864 als Prasident an die Spitze der von den Bundeskommissaren errichteten holsteinischen Landesregierung Durch den Kompromiss im Londoner Protokoll von 1852 war der Konflikt um die Herzogtumer nur aufgeschoben Durch die abweichende salische Erbfolge in den Herzogtumern hatte nach dem Tod des danischen Konigs 1863 Friedrich von Augustenburg Erbanspruche Henrici trat offentlich fur dessen Erbanspruche ein um von Danemark loszukommen war aber der Meinung dass Schleswig Holstein eine preussische Provinz werden sollte Da mit dem Frieden von Wien 1864 ein preussisch osterreichisches Kondominium errichtet wurde und die Erbanspruche inzwischen aussichtslos waren sowie Ende 1864 der bisherige Direktor der holsteinischen Oberdikasterien Wilhelm Benedict von Schirach seinen Abschied einreichte nahm er die Gelegenheit wahr im Januar 1865 Direktor der Oberdikasterien zu werden Die Oberdikasterien in Gluckstadt umfassten das Obergericht Oberkonsistorium und Landesoberkonsistorium Landgericht fur Adlige 3 Mit der Auflosung der Oberdikasterien 1867 ging er als Rat zum Oberappellationsgericht nach Berlin das fur die 1866 annektierten Lander geschaffen wurde Dort machte er auf Anraten des Gerichtsprasidenten Adolph Leonhardt seinen aus Holstein stammenden Rang als erster Rat erfolgreich geltend im Gegensatz zum Angebot von Justizminister Graf zur Lippe als Rat an achter Rangstelle Dies wurde ihm von den Kollegen verubelt obwohl die Ratsstelle fur Henrici eine Gehaltskurzung war Mit der Berufung Leonhardts zum Justizminister wenige Monate spater wurde er Vorsitzender des I Senats Den raschen Anschluss an die Berliner Gesellschaft zeigt der Eintritt 1869 in die Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin 4 Als der zweite Prasident des Oberappellationsgericht August Heinrich Oberg 1809 1872 verstorben war wurde Henrici 1872 Vizeprasident des Oberappellationsgerichts Im selben Jahr wurde er auf Lebenszeit in das Preussische Herrenhaus berufen Als das Oberappellationsgericht 1874 im Preussischen Obertribunal aufging ernannte man ihn wieder zum Vizeprasidenten 1879 kam als Senatsprasident zum III Zivilsenat des Reichsgerichts Aufgrund seines Umzug nach Leipzig ruhte in den folgenden Jahren seine Mitgliedschaft im Preussischen Herrenhaus Erst nachdem er 1891 in den Ruhestand eingetreten war und seinen Wohnsitz zuruck nach Berlin verlegt hatte erhielt er am 14 Januar 1892 das Stimmrecht im Herrenhaus zuruck 5 Paul Christian Henrici starb 1899 im Alter von 83 Jahren in Charlottenburg 1 Beigesetzt wurde er auf dem Kaiser Wilhelm Gedachtnis Friedhof in Charlottenburg Westend Das Grab ist nicht erhalten 6 Ehrungen BearbeitenEtatsrat 1858 Wirklicher Geheimer Oberjustizrat 1875 Dr iur h c der Universitat Kiel 1876 Stern zum Roten Adler Ordens II Klasse Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat mit dem Pradikat Exzellenz 1888 Familie BearbeitenEr war der Sohn von Heinrich Wilhelm Henrici 1772 1850 und Catharina Jessen 1790 1858 Sein Grossvater war Paul Christian Henrici 1715 1794 Direktor des Altonaer Christianeums der eine Tochter Georg Schades geheiratet hat 7 Er heiratete 1846 in Gluckstadt Elise Marie Christiane Tiedemann 1822 1899 Tochter des Obergerichtsadvokaten Johann Georg Hartwig Tiedemann 1790 1866 und Johanna Christina Heyenberg 1797 1834 Ein Vetter war der Abgeordnete der danischen Minderheit im Land und Reichstag Nicolay Ahlmann Schriften BearbeitenVon 1855 bis 1867 redigierte er den holsteinischen Teil der Schleswig Holsteinische Anzeigen Bucher Lebenserinnerungen eines Schleswig Holsteiners Autobiographie Stuttgart amp Leipzig 1897 Google Books auszugsweise abgedruckt in Deutsche Revue uber das gesamte nationale Leben der Gegenwart 21 Jahrgang 1896 3 Band Juli bis September 1896 S 28 218 333 Aufsatze Zur Lehre vom Inselerwerb Jherings Jahrbucher fur die Dogmatik des burgerlichen Rechts Band 13 Neue Folge Band 1 1874 S 57 Ueber die Frage auf welche von mehreren Forderungen eine geleistete Zahlung abzurechnen ist Jherings Jahrbucher fur die Dogmatik des burgerlichen Rechts Band 14 Neue Folge Band 2 1875 S 428 Noch ein Wort zur Lehre vom Inselerwerb Jherings Jahrbucher fur die Dogmatik des burgerlichen Rechts Band 15 Neue Folge Band 3 1877 S 313 Das Reichsgericht Jherings Jahrbucher fur die Dogmatik des burgerlichen Rechts Band 24 Neue Folge Band 12 1886 S 1 Ueber die Verpflichtung des Arrestlegers zur Erstattung des durch ungerechtfertigten Arrest verursachten Schadens nach gemeinem Rechte Beitrage zur Erlauterung des deutschen Rechts Jahrgang 32 1888 S 161 Ueber den 267 des Entwurfes des burgerlichen Gesetzbuchs fur das Deutsche Reich Jherings Jahrbucher fur die Dogmatik des burgerlichen Rechts Band 32 Neue Folge Band 20 1893 S 99 Nachtrag 262 Der Konkursverwalter der deutschen Konkursordnung steht weder zu dem Gemeinschuldner noch zu den Konkursglaubigern in einem personlichen Vertretungsverhaltniss Die Konkursmasse ist keine juristische Person Sachsisches Archiv fur burgerliches Recht und Prozess Band 2 1892 S 337 Ueber die Frage Hat Derjenige welcher im gemeinrechtlichen Gebiete Preussens mit einem Anderen in einer verbotenen Lotterie gespielt hat eine Klage auf Herausgabe der Halfte des auf das Loos gefallenen von Jenem erhobenen Gewinnes Beitrage zur Erlauterung des deutschen Rechts Jahrgang 36 1892 S 161 Die Ernennung der Mitglieder des Reichsgerichts Die Grenzboten 55 Jahrgang 1896 Viertes Vierteljahr S 489 Ueber die Voraussetzungen des Anspruchs auf Ersatz eines durch unerlaubte Handlungen verursachten Schadens nach gemeinem Rechte und dem Rechte des Burgerlichen Gesetzbuches Beitrage zur Erlauterung des deutschen Rechts Jahrgang 42 1898 S 625 Literatur BearbeitenEduard Alberti Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866 1 Abteilung A L Kiel 1867 S 353 Textarchiv Internet Archive Nachruf In Deutsche Juristen Zeitung Jahrgang 4 1899 S 250 dlib zs mpier mpg de Joh Sass Henrici Paul Christian In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Vom 1 Januar bis 31 December 1899 Totenliste 1897 und 1899 4 Band Berlin 1900 S 252 253 Textarchiv Internet Archive H R Hiort Lorenzen Henrici Paul Christian In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 7 I Hansen Holmsted Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1893 S 359 360 danisch runeberg org Albert Teichmann Henrici Paul Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 196 f Adolf Lobe Funfzig Jahre Reichsgericht am 1 Oktober 1929 Berlin 1929 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Hildesheim 1999 2003 Rainer Paetau Hartwin Spenkuch Bearb Band 6 II 1867 1878 S 649 preussenprotokolle bbaw de PDF Weblinks BearbeitenGerhard Kobler Wer ist Wer Einzelnachweise Bearbeiten a b StA Charlottenburg I Sterbeurkunde Nr 337 1899 Schleswig Holsteinische Anzeigen fur das Jahr 1849 13 Jahrgang Neue Folge Beilage zum 4 Stuck vom 22 Januar 1849 S 25 Textarchiv Internet Archive Darstellung der Gerichtsverfassung im Herzogthum Holstein In Justiz Ministerialblatt fur die preussische Gesetzgebung und Rechtspflege Jahrgang XIX 1867 S 123 ff Textarchiv Internet Archive Chronologisches Mitgliederverzeichnis abgerufen am 16 Oktober 2012 Allgemeine Zeitung 6 Juni 1899 S 10 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 474 Martin Mulsow Schade Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 494 f Digitalisat Normdaten Person GND 135906180 lobid OGND AKS VIAF 80342862 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henrici Paul ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Senatsprasident am ReichsgerichtGEBURTSDATUM 18 April 1816GEBURTSORT auf Schloss Augustenburg AlsenSTERBEDATUM 3 Juni 1899STERBEORT Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Christian Henrici amp oldid 225712074