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Die Deutsche Kanzlei danisch Tyske Kancelli ab 1806 Schleswig Holsteinische Kanzlei von 1816 bis 1849 Schleswig Holstein Lauenburgische Kanzlei war vom 17 bis 19 Jahrhundert die fur die in Personalunion vom danischen Konig regierten Herzogtumer Schleswig und Holstein zustandige Verwaltungsbehorde mit Sitz in Kopenhagen 1 Den Rode Bygning Sitz der Deutschen Kanzlei seit 1721 heute FinanzministeriumDer Begriff Deutsche Kanzlei erklart sich uber die von der Kanzlei verwendete deutsche Verwaltungssprache Schleswig selbst war danisches Lehen wahrend Holstein deutsches Reichslehen und spater Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes war Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Kompetenzen 2 Uberlieferung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Kompetenzen BearbeitenDie Deutsche Kanzlei wurde 1523 von Konig Friedrich I fur die Ausubung der Herrschaft in den Grafschaften und Herzogtumern des Gesamtstaates eingerichtet Der Aufgabenbereich umfasste in erster Linie das Rechts Schul und Kirchenwesen Bis 1770 nahm die Deutsche Kanzlei auch aussenpolitische Aufgaben wahr mit Ausnahme der nordischen Lander Sie hatte entsprechend eine Abteilung fur aussere Tyske Kancellis udenrigske afdeling und innere Angelegenheiten Tyske Kancellis indenrigske afdeling 2 3 Die Verwaltung der zentralen Landesteile Jutland Funen Seeland und bis 1645 Halland und bis 1656 Schonen und Blekinge sowie Norwegens und der nordatlantischen Besitzungen Island Faroer und Gronland nahm die Danische Kanzlei in danischer Sprache wahr Beide Behorden hatten ihren Ursprung in der Herzoglichen Kanzlei von Friedrich I auf Schloss Gottorf und markieren den Aufbau einer zentralen staatlichen Verwaltungsorganisation der Fruhen Neuzeit 4 Die deutsche Kanzlei war anfangs vor allem von Vertretern des holsteinischen Adels besetzt 5 der Akten und Schriftverkehr wurde zunachst in Niederdeutsch ab etwa 1540 in Neuhochdeutsch gefuhrt Nach der Einfuhrung des Absolutismus 1660 wurde die Deutsche Kanzlei als Kollegium organisiert und war als solches die zentrale oberste Behorde fur die Wahrnehmung der staatlichen Verwaltungsangelegenheiten in Schleswig mit Ausnahme der Koniglichen Enklaven die der danischen Kanzlei unterstellt waren und im koniglichen Anteil von Holstein Nach der Aufhebung des gottorfschen Anteils im Herzogtum Holstein verwaltete die Deutsche Kanzlei die gesamten Herzogtumer Schleswig und Holstein und ab 1815 auch Lauenburg Von 1667 bis 1773 war sie auch fur die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst zustandig Ihr zugeordnet waren unter anderem die konigliche Kanzlei in Gluckstadt und ab 1713 das Obergericht Gottorf in Schleswig Die Kanzlei deren Amtssprache immer Deutsch blieb spielte eine wichtige Rolle bei der Formung des danischen Gesamtstaats Die Kanzlei wurde am 2 September 1849 wahrend des Schleswig Holsteinischen Krieges 1848 1851 aufgehoben Die von der Deutschen Kanzlei in den Herzogtumern verwendete deutsche Verwaltungssprache war einer von mehreren Faktoren die den Sprachwechsel im sudlichen Schleswig vom Danischen zum Deutschen bewirkt haben 6 Uberlieferung BearbeitenDie Akten die die auswartigen Angelegenheiten sowie Oldenburg und Delmenhorst betreffen liegen geschlossen im Reichsarchiv Kopenhagen Die restliche Uberlieferung ist zwischen dem Reichsarchiv und dem Landesarchiv Schleswig Holstein geteilt Aus der Zeit bis 1730 liegt der grossere Teil im Reichsarchiv aus der Zeit nach 1730 der grossere Teil im Landesarchiv in Schleswig Siehe auch BearbeitenDeutsche Kanzlei London Danische Statthalter in Schleswig HolsteinLiteratur BearbeitenHeinz Lehmann Die deutsche Kanzlei zu Kopenhagen als Vorkampferin fur den Absolutismus in Danemark und als Verwaltungszweig innerhalb des danischen Verwaltungssystems bis 1676 1936 Weblinks BearbeitenBestand Tyske kancelli Memento vom 5 Februar 2008 im Internet Archive im danischen Reichsarchiv Schleswig Holstein insgesamt bis 1867 Bestand 65 Deutsche Kanzlei zu Kopenhagen im Landesarchiv Schleswig HolsteinEinzelnachweise Bearbeiten Jann Markus Witt Schleswig Holstein von den Ursprungen bis zur Gegenwart Hrsg Jann Markus Witt Heiko Vosgerau Convent Hamburg 2002 ISBN 3 934613 39 X Frieden Wohlstand und Reformen Die Herzogtumer im danischen Gesamtstaat S 222 223 Heiko Wartenberg Archivfuhrer zur Geschichte Pommerns bis 1945 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58540 7 S 219 Robert Bohn Danische Geschichte Beck Munchen 2001 S 57 Danske Kancelli Aarhus Universitet Institut for Historie og Omradestudier abgerufen am 28 Mai 2012 Tyske Kancelli Graenseforeningen abgerufen am 28 Mai 2012 Manfred Hinrichsen Die Entwicklung der Sprachverhaltnisse im Landesteil Schleswig Wachholtz Neumunster 1984 ISBN 3 529 04356 7 S 110 55 675565 12 582332 Koordinaten 55 40 32 N 12 34 56 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Kanzlei Kopenhagen amp oldid 232277671