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Die Deutsche Kanzlei englisch German Chancery auch Hanoverian Chancery genannt war von 1714 bis 1837 eine Regierungsbehorde in London die wahrend der Personalunion zwischen dem Kurfurstentum Braunschweig Luneburg ab 1814 Konigreich Hannover und dem Konigreich Grossbritannien ab 1801 Vereinigtes Konigreich Grossbritannien und Irland bestand Die Deutsche Kanzlei hatte ihren Sitz im St James s Palace und erledigte die wichtigsten Geschafte zugleich die auswartigen Angelegenheiten bis zu ihrer Auflosung 1837 Die Deutsche Kanzlei war eine Immediatbehorde mit seit 1730 nur jeweils einem aber auf den Monarchen sehr einflussreichen Minister St James s Palace in London 1753 Sitz der Deutschen Kanzlei Inhaltsverzeichnis 1 Einrichtung 2 Funktion und Aufgaben 3 Uberlieferung 4 Leiter der Kanzlei 5 Weitere Deutsche Kanzleien 6 Literatur 7 AnmerkungenEinrichtung Bearbeiten1714 stand der neue bisher in Hannover als Kurfurst Georg Ludwig regierende Konig von Grossbritannien vor der Herausforderung in zwei sehr unterschiedlichen Territorien gleichzeitig herrschen zu mussen Die beiden Residenzstadte London und Hannover waren mindestens vier Tagesreisen voneinander entfernt Auch die verfassungsrechtlichen und gesellschaftlichen Grundlagen waren sehr unterschiedlich Der sich nun auch Konig Georg I von Grossbritannien nennende Furst war der englischen Sprache kaum machtig Zudem war Georg in der englischen Innenpolitik sehr unerfahren Seine wichtigsten Ratgeber Andreas Gottlieb von Bernstorff und Friedrich Wilhelm von Schlitz mussten ihn nach London begleiten Am 29 August 1714 entstand eine erste Verordnung vor allem militarischen Inhalts die die Regierungsgeschafte im Kurfurstentum bei Abwesenheit des Kurfursten beinhaltete Sie bildet eine erste Grundlage fur das Regieren Hannovers von London aus Funktion und Aufgaben BearbeitenDer schriftliche Verkehr der hannoverschen Konige Georg III Georg IV und Wilhelm IV mit den Regierungsstellen in Hannover fuhrte stets uber die Deutsche Kanzlei in London und ihren Minister Ab 1720 gab es mehrere Leiter der Kanzlei nebeneinander 1 Diese Praxis endete mit dem Tod Graf von Bothmers 1732 Uberlieferung BearbeitenDie 1837 mit dem Ende der Personalunion nach Hannover verbrachten Akten der Deutschen Kanzlei sind etwa zu einem Drittel erhalten und liegen heute im Landesarchiv Niedersachsen Standort Hannover 2 Dagegen sind die Aktenbestande der Geheimen Rate die in Hannover vor Ort die Amtsgeschafte erledigten und anderer wichtiger Behorden 1943 bei einem Luftangriff auf Hannover nahezu komplett verbrannt Leiter der Kanzlei BearbeitenAndreas Gottlieb Baron von Bernstorff 1714 1720 Hans Caspar von Bothmer 1720 1732 Christian Ulrich von Hardenberg 1725 1727 Johann Philipp von Hattorf 1728 1737 Ernst von Steinberg Minister 1737 1748 Philipp Adolph von Munchhausen 1748 1762 Johann Burchard von Behr 1762 1771 Johann Friedrich Carl von Alvensleben 1771 1795 Georg August von Steinberg 1795 3 Ernst Ludwig Julius von Lenthe 1795 1805 Ernst Friedrich Herbert Graf zu Munster Ledeburg 1805 1831 Ludwig Conrad Georg von Ompteda 1831 1837 Weitere Deutsche Kanzleien BearbeitenDeutsche Kanzlei Kopenhagen Literatur BearbeitenRudolf Grieser Die Deutsche Kanzlei in London ihre Entstehung und Anfange In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 89 1952 S 153 168 Anmerkungen Bearbeiten Rudolf Grieser Die Deutsche Kanzlei in London ihre Entstehung und Anfange In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 89 1952 S 153ff NLA HA Hann 92 Arcinsys Detailseite Abgerufen am 24 Juli 2017 Torsten Riotte Hannover in der britischen Politik 1792 1815 Dynastische Verbindung als Element aussenpolitischer Entscheidungsprozesse Munster LIT Verlag 2005 S 52 Normdaten Korperschaft GND 1178629503 lobid OGND AKS VIAF 2486155105813576320008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Kanzlei London amp oldid 228074660