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Ernst Otto Claudius Sarwey ab 1889 von Sarwey 24 September 1825 in Tubingen 1 April 1900 in Stuttgart war ein deutscher Beamter und Politiker Von 1885 bis 1900 leitete er als Staatsminister das Departement des Kirchen und Schulwesens im Konigreich Wurttemberg Otto von Sarwey 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politischer Werdegang 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenSarwey war evangelisch Er entstammte einer im 16 Jahrhundert aus Savoyen nach Wurttemberg eingewanderten Familie und war der Sohn des Magisters Karl Gottlieb Friedrich Sarwey 1788 1843 damals Oberhelfer an der Stiftskirche in Tubingen und der Sophie Jager Tochter des Direktors der Staatsschuldenkasse Ein jungerer Bruder von Sarweys Vater war der Obertribunalrat Gottfried August von Sarwey 1796 1857 Sarwey besuchte zunachst das Lyzeum in seiner Vaterstadt Tubingen Im Anschluss daran studierte er von 1841 bis 1847 Rechtswissenschaften und Philosophie an der dortigen Eberhard Karls Universitat 1847 absolvierte er die erste und 1849 die zweite Juristische Staatsprufung Er promovierte anschliessend zum Dr jur utr 1847 trat er als Gerichtsreferendar am Oberamtsgericht Rottweil in den wurttembergischen Justizdienst ein Von 1849 bis 1868 betatigte er sich als Rechtsanwalt in Stuttgart Sarwey heiratete 1855 Franziska Siebold 1836 1901 Das Paar bekam vier Kinder darunter den Richter Karl Sarwey 1862 1938 und den Rostocker Gynakologen Otto Claudius Sarwey 1864 1933 Die Tochter Franziska Sofie Sarwey 1858 1945 war seit 1881 mit dem Verleger Karl Elben 1855 1914 verheiratet 1 Politischer Werdegang BearbeitenVon 1854 bis 1859 gehorte Sarwey dem Gemeinderat der Stadt Stuttgart an Ab 1862 bis 1869 war er Mitglied des dortigen Burgerausschusses Bereits 1856 gelang ihm der Einzug in die Zweite Kammer der Landstande Das Mandat gaben ihm die Wahler des Oberamtes Sulz welches er 1862 zunachst verteidigen konnte jedoch dann wegen Wahlanfechtung im Marz 1864 aufgeben musste Im Juli 1864 konnte er jedoch erneut in die Zweite Kammer eintreten nachdem er das freigewordene Mandat im Oberamt Crailsheim bei der anstehenden Nachwahl gewann Das Crailsheimer Mandat behielt er ununterbrochen bis 1876 In der Abgeordnetenkammer gehorte er der Fraktion der Landespartei an die einen gemassigt konservativen Kurs verfolgte und sich als Stutze der Regierung des Konigs verstand Sarwey gewann das Vertrauen des Staatsministers und spateren Ministerprasidenten Hermann von Mittnacht Im Februar 1869 wurde Sarwey zum Obertribunalrat im Justizministerium ernannt Im Juli 1870 trat er als ordentliches Mitglied in den Geheimen Rat ein Sein Versuch in das Zollparlament einzuziehen misslang Bei der Landtagswahl 1870 gehorte Sarwey zu den Anhangern der Kleindeutschen Losung Von 1874 bis 1876 war Sarwey Mitglied des 2 Deutschen Reichstags Sein Reichstagsmandat gewann er im Wahlkreis Wurttemberg 10 Gmund Goppingen Welzheim Schorndorf Im Reichstag gehorte er der Fraktion der Deutschen Reichspartei an 2 Bei den parlamentarischen Verhandlungen zum Ausfuhrungsgesetz zur Reichskonkursordnung war Sarwey 1878 Kommissar der Landesregierung Im Mai 1883 wurde er zum Mitglied der Ersten Kammer der wurttembergischen Landstande auf Lebenszeit ernannt legte das Mandat aber im Mai 1890 wieder nieder Am 1 Marz 1885 trat Sarwey in der Nachfolge Theodor von Gesslers als Staatsminister und Leiter des Departements des Kirchen und Schulwesens in die Regierung Mittnacht ein In Sarweys Amtszeit wurden zahlreiche Gesetze verabschiedet die sein Ressort betrafen Dazu gehorten das Gesetz betreffend die Vertretung der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und Verwaltung des Vermogens der Kirchengemeinden 1887 bzw 1888 das Gesetz betreffend die Neuregelung der Ortsschulbehorden 1891 und die Massnahmen zur Verbesserung der Besoldung der Geistlichen und der Lehrer an Volks und Realschulen 1899 Auch das sogenannte Religions Reversaliengesetz vom Marz 1898 kam im Wesentlichen von Sarwey Dieses Gesetz regelte die Verwaltung der evangelischen Landeskirche fur den absehbaren Fall des Erloschens der evangelischen Hauptlinie des Hauses Wurttemberg womit die Krone der katholischen Linie zugefallen ware Jedoch verhinderte die Novemberrevolution 1918 dass mit dem Tod des entthronten Konigs Wilhelm II 1921 dieser erwartete Erbgang eintreten konnte Am 1 April 1900 erlitt Sarwey in seinem Amtszimmer im Kultministerium einen todlichen Herzinfarkt Sein Grab befindet sich auf dem Pragfriedhof in Stuttgart nbsp Das Grab von Otto von Sarwey und seiner Ehefrau Franziska im Familiengrab auf dem Pragfriedhof in Stuttgart Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1874 Kommenturkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 3 womit zugleich die Erhebung in den personlichen Adelsstand verbunden war Silberne Jubilaumsmedaille Grosskreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone 1884 Grosskreuz des wurttembergischen Friedrichs Ordens 1889 Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen KroneWerke Auswahl BearbeitenMit seinen Werken war Sarwey federfuhrend in der wurttembergischen Verwaltungsrechtsprechung Die Einrichtung des wurttembergischen Verwaltungsgerichtshofs 1876 war auch seiner Initiative zu verdanken Mitherausgeber des Wurttembergischen Archivs fur Recht und Rechtsverwaltung seit 1859 Bericht der Minderheit der staatsrechtlichen Kommission der Wurttembergischen Kammer der Abgeordneten gegen die mit dem Papstlichen Stuhl abgeschlossene Ubereinkunft Metzler 1860 Dieser Bericht trug entscheidend dazu bei dass die wurttembergische Regierung von dem mit der katholischen Kirche eingegangenen Vertrag Abstand nahm und auf eine stetige Fortentwicklung der bestehenden Konkordatsregelungen auf gesetzlichem Wege hinwirkte Bericht uber den Gesetzentwurf betreffend das Verhaltnis der Staatsgewalt zur katholischen Kirche 1861 Kommentare zur Reichszivilprozessordnung 1877 Kommentare zur Reichskonkursordnung Ueber die rechtliche Natur der Concordate in Richard Dove Hrsg Zeitschrift fur Kirchenrecht Konstitutionalismus und Beamtenstaat Volk und Staat Deutsche Vierteljahrsschrift Uber Nachlassvergleiche und Zwang zum Nachlass Die Kirchengemeinde und ihre Vertretung Uber Administrativjustiz Wurtt Archiv Das offentliche Recht und die Verwaltungsrechtspflege 1880 Das Staatsrecht des Konigreichs Wurttemberg 1883 2 Bd Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Abel Die Nachkommen des Regierungsrats Carl F Feuerlein Todt Druck Medien Villingen Schwenningen 2007 S 54 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 242 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1886 S 24Literatur BearbeitenFrank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 758 f Manfred Friedrich Sarwey Otto von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 441 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteraturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Otto von Sarwey in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie auf der Webseite des Landesarchivs Baden Wurttemberg Bossert Nachruf auf den Staatsminister Dr von Sarwey in der Deutschen Juristen Zeitung Jg 5 1900 S 200 Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart Q 1 32 Otto von SarweyNormdaten Person GND 116810076 lobid OGND AKS VIAF 17983259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sarwey Otto vonALTERNATIVNAMEN Sarwey Ernst Otto Claudius vollstandiger Name bis 1889 Sarwey Ernst Otto Claudius von vollstandiger Name ab 1889 KURZBESCHREIBUNG deutscher Beamter und Politiker MdRGEBURTSDATUM 24 September 1825GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 1 April 1900STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Sarwey amp oldid 229450942