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Ordines Romani lateinisch fur Romische Ordnungen meist im Plural gebraucht Singular Ordo Romanus gangige Abkurzung OR sind Zusammenstellungen von Rubriken fur den Verlauf verschiedener Gottesdienste des Romischen Ritus aus dem Fruhmittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Eigenart 2 Bedeutende einzelne Ordines Romani 3 Quellensammlung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntstehung und Eigenart Bearbeiten nbsp Kronungsliturgie Der Konig zwischen zwei Bischofen aus dem Pontifikale Heinrichs II einer wichtigen Quelle fur den Ordo Romanus 50Die Liturgie der unterschiedlichen Ortskirchen ist im fruhen Mittelalter durch einen zunehmenden Trend zur schriftlichen Fixierung gekennzeichnet Es entstanden einerseits Bucher fur die liturgischen Texte d h den Vortrag der Lesungen Lektionare Epistolare Evangelistare die Gebete in den Sakramentaren und die Gesange Cantatorien Gradualien etc Andererseits erwies es sich auch als notwendig den ausseren Ablauf der komplizierteren nicht alltaglichen Gottesdienste in Schriftform festzuhalten Zu diesem Zweck entstanden etwa ab dem 7 Jahrhundert fur die einzelnen liturgischen Handlungen eigene Bucher meist kleineren Umfangs libelli deutsch Heftchen die festlegten in welcher Reihenfolge die Textelemente aufeinander folgten die aber auch die Verteilung der Dienste auf die verschiedenen Rollentrager und den ausseren Ablauf der symbolischen Handlungen regelten Die gesprochenen und gesungenen Texte selbst finden sich in diesen Ablaufen meist nur als Kurzzitat der ersten Worte sog Incipit Die so entstandenen Schriften nannten sich im Titel zumeist Ordo Ordnung wenn sie auf den stadtromischen Gottesdienst zuruckgingen oder zumindest diesen Anspruch erhoben war die Selbstbezeichnung Ordo Romanus 1 Im weiteren Verlauf wurden die Ordines zu Sammlungen vereinigt und bildeten so das Gerust fur die ab dem 9 Jahrhundert entstehenden Pontifikalien die Ordines und Gebetstexte miteinander kombinierten Insbesondere das Romisch Germanische Pontifikale aus dem spaten 10 Jahrhundert das zum Ausgangspunkt fur die Ausbildung des spateren Romischen Pontifikale wurde geht auf eine solche Sammlung von Ordines zuruck 1 Auf diesem Weg pragten die Ordines Romani die spatere romische Liturgie und wirken bis in die Liturgie der Gegenwart Sie sind eine bedeutenden Quelle fur die Liturgiegeschichte des Mittelalters und tragen viel zum Verstandnis der gottesdienstlichen Feiern auch noch in ihrer heutigen Gestalt bei 2 Die Ordines Romani fanden schon fruh das Interesse der liturgiewissenschaftlichen Forschung Eine erste Sammlung publizierte bereits im Jahr 1568 der Kolner Theologe Melchior Hittorp 3 Im 20 Jahrhundert edierte der franzosische Liturgiewissenschaftler Michel Andrieu aus zahlreichen Handschriften insgesamt 50 Ordines Romani in funf Banden die von 1931 bis 1961 erschienen Andrieus Zahlung ist die bis heute verbindliche auch wenn nach dem Erscheinen seiner Ausgabe weitere Ordines entdeckt wurden 2 Bedeutende einzelne Ordines Romani BearbeitenDer Ordo Romanus 1 beschreibt die feierliche Papstmesse wie sie als Stationsliturgie in einer romischen Diakonie gefeiert wird Er ist nicht nur die erste erhaltene Beschreibung einer papstlichen Messliturgie sondern bietet auch wertvolle Einblicke in die Struktur der fruhmittelalterlichen Ortskirche von Rom Die Ausbildung einer romisch frankischen Messliturgie des Mittelalters hat im OR 1 eine wesentliche Wurzel Er kann auf das spate 7 oder die ersten Jahre des 8 Jahrhunderts datiert werden 4 Eine deutschsprachige Umschreibung des OR 1 findet sich im Werk Missarum sollemnia von Josef Andreas Jungmann 5 Der Ordo Romanus 11 ordnet die Initiation von Erwachsenen beginnend mit sieben Skrutinien exorzistische Vorbereitungsgottesdienste in der Fastenzeit und endend mit der Feier der Taufe der Firmung und der Erstkommunion in der Osternacht Der Ordo 11 gehort zu den altesten Ordines Romani er stammt wohl aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts 6 Der Ordo Romanus 23 beschreibt die romische Liturgie des Ostertriduums Grundonnerstag Karfreitag Osternacht aus des Sicht eines deutschsprachigen Zeugen des 8 Jahrhunderts 7 Die Ordines Romani 24 33 sind fruhmittelalterliche Ordnungen fur die Fastenzeit die Karwoche und die osterliche Dreitagefeier unterschiedlichen Umfangs 8 Der Ordo Romanus 40 A und B ordnet die Weihe des neu gewahlten Papstes durch den suburbikarischen Bischof von Ostia fur den damals noch normalen Fall dass ein Nicht Bischof zum Papst gewahlt wurde In seinen Grundzugen geht er auf das 6 Jahrhundert zuruck 9 Der Ordo Romanus 41 ist die Ordnung zur Weihe einer Kirche Er wird auf die Zeit nach 775 datiert und entstammt in der uberlieferten Form der westfrankischen Redaktion eines ursprunglich romischen Ritus 10 Der Ordo Romanus 42 beschreibt den romischen Brauch der Beisetzung von Reliquien in einem Altar im Rahmen der Kirch oder Altarweihe Er ist weitgehend romischen Ursprungs und stammt wohl aus der Zeit zwischen 720 und 750 11 Die Ordines Romani 45 47 regeln die Kronung des Romischen d h faktisch des romisch deutschen Kaisers etwa im 9 Jahrhundert 12 Der Ordo Romanus 49 aus der Zeit zwischen 700 und 750 regelt die romische Liturgie der Sterbebegleitung und des Begrabnisses 13 Der Ordo Romanus 50 ist der bei weitem umfangreichste der romischen Ordines Er regelt die Feier des Kirchenjahres insbesondere des Osterfestkreises im Kontext einer Bischofskirche Seine Entstehungszeit liegt spater als die aller anderen Ordines Romani Er wurde als Teil des romisch germanischen Pontifikale etwa in der Zeit zwischen 950 und 962 in der Abtei St Alban in Mainz redigiert und griff auf mehrere altere Ordines zuruck 14 Quellensammlung BearbeitenMichel Andrieu Les Ordines Romani du haut mouyen age Les manuscrits Band 1 Louvain 1931 Michel Andrieu Les Ordines Romani du haut mouyen age Les textes Ordines 1 13 Band 2 Louvain 1948 Michel Andrieu Les Ordines Romani du haut mouyen age Les textes Ordines 14 34 Band 3 Louvain 1951 Michel Andrieu Les Ordines Romani du haut mouyen age Les textes Ordines 35 49 Band 4 Louvain 1956 Michel Andrieu Les Ordines Romani du haut mouyen age Les textes Ordo 50 Band 5 Louvain 1961 Literatur BearbeitenCyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Martin Klockener Ordo Ordines Romani In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau 1998 Sp 1114 1116 Einzelnachweise Bearbeiten a b Martin Klockener Ordo Ordines Romani In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau Sp 1114 1116 Hier Sp 1115 a b Martin Klockener Ordo Ordines Romani In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 7 Herder Freiburg im Breisgau Sp 1114 1116 Hier Sp 1115 f Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 140 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 155 160 Josef Andreas Jungmann Missarum Sollemnia Eine genetische Erklarung der romischen Messe 5 Auflage Band 1 Nova amp Vetera Bonn 2003 ISBN 3 936741 13 1 S 88 98 Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Freiburg 1962 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 164 166 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 170 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 170 174 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 179 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 180 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 181 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 182 f Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 187 Cyrille Vogel Medieval Liturgy An Introduction to the Sources The Pastoral Press Washington D C 1986 ISBN 0 912405 10 4 S 135 224 franzosisch Introduction aux sources de l histoire du culte chretien au moyen age Spoleto 1981 Ubersetzt von William G Storey und Niels Krogh Rasmussen Hier S 187 und 230 235 Normdaten Sachbegriff GND 4280561 2 lobid OGND AKS VIAF 176757157 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ordines Romani amp oldid 238799639