www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde in Thuringen Fur weitere Bedeutungen siehe Ollendorf Begriffsklarung Ollendorf ist eine Gemeinde im thuringischen Landkreis Sommerda und verwaltungsrechtlich Teil der Verwaltungsgemeinschaft Gramme Vippach Wappen Deutschlandkarte 51 036666666667 11 188333333333 212 Koordinaten 51 2 N 11 11 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis SommerdaVerwaltungs gemeinschaft Gramme VippachHohe 212 m u NHNFlache 9 16 km2Einwohner 425 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner je km2Postleitzahl 99198Vorwahl 036203Kfz Kennzeichen SOMGemeindeschlussel 16 0 68 039Adresse der Verbandsverwaltung Erfurter Str 699195 SchlossvippachWebsite www ollendorf online deBurgermeister Volker ReifarthLage der Gemeinde Ollendorf im Landkreis SommerdaKarte Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geografie 3 Geschichte 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Vereinsleben 6 Veranstaltungen 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenAuf einer Landkarte Thuringens von Gerhard Mercator 2 wurde Ollendorf noch 1585 als Oltorff bezeichnet Es liegt daher erst mal nahe den Namen als eine Bezeichnung fur ein altes Dorf zu interpretieren Laut Ernst Forstemann 3 ware es aber auch denkbar dass der Wortteil Ol aus dem Wortstamm Aul hervorgeht welcher von ihm eher als Personenname eingeordnet wird Leitet man weiter wie Wilfried Seibicke die mitteldeutsche Bezeichnung eines Topfers den Aulner vom mittelhochdeutschen Wort fur Topf ule lat olla ab 4 hat das durchaus Ahnlichkeit mit Schreibweisen die Ollendorf im Laufe seiner Geschichte trug Es ware also genauso denkbar dass der Ort schon in alten Zeiten als Herstellungsort von Topferwaren bekannt war Hinzu kommt dass es bis heute in Ortsnahe Tonvorkommen gibt Geografie BearbeitenDas Dorf ist am Ursprung des Rossenbaches gegrundet worden der in der Ortslage mit einer kraftig schuttenden Quelle entspringt die der Heilsborn genannt wird Ollendorf befindet sich auf halbem Wege zwischen Weimar und Erfurt am Westhang des Ettersbergs Der Reisende durchquert Ollendorf in der Regel wenn er fur den Weg zwischen den zwei Stadten nicht uber die Autobahn 4 oder die Bundesstrasse 7 fahrt sondern den landschaftlich reizvolleren Weg uber den Ettersberg einschlagt wo er am fruheren Konzentrationslager Buchenwald vorbei nach Weimar gelangt Ollendorf liegt am Kreuzungspunkt zweier alter Handelsstrassen In Nord Sud Richtung verlauft von Bad Frankenhausen nach Nurnberg eine alte Salzstrasse in Ost West Richtung zieht sich die Via Regia durch den Ort Seiner Lage hat Ollendorf auch zu verdanken dass es heute am Okumenischen Pilgerweg liegt der in Gorlitz beginnt und sich entlang der Via Regia durch Sachsen Sachsen Anhalt und Thuringen bis nach Vacha schlangelt und eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela ermoglicht Geschichte BearbeitenDie Anfange der Besiedlung reichen bis in die fruhe Altsteinzeit zuruck Ollendorf wird im Codex Eberhardi der Reichsabtei Fulda in einem auf 822 bis 842 zu datierenden Regest als Ollendorf erstmals erwahnt Das Dorf entwickelte sich aus zwei Siedlungskernen bei der Oberkirche Sankt Petri 1646 von schwedischer Reiterei zerstort und der Unterkirche Sankt Philippus amp Jakobus Die Lange Gasse verbindet beide Siedlungskerne zu einem Haufendorf Lange Zeit bis 1518 gehorte die kaum nachgewiesene Wasserburg den Grafen von Gleichen Man ubergab sie zu dieser Zeit den Herren von Utzberg 1532 erwarb sie die Stadt Erfurt 1692 brannte die Anlage ab und wurde 1694 wieder als Wirtschaftshof aufgebaut Napoleon rastete am 22 Oktober 1813 auf der Flucht nach der Volkerschlacht in diesem Anwesen Von der Wasserburg sind nur noch wenige verbaute Restanlagen vorhanden 5 6 Ein letzter Umbau mit Erweiterung des Wasserschlosses erfolgte 1863 Es befindet sich heute 2011 im Zustand des Verfalls Jugendgruppen leisten Aufbauarbeit Der umgebende Wassergraben ist ungepflegt Ein Fachwerk Wirtschaftsgebaude an der Dorfstrasse dient als Kulturspeicher Mit dem Wiener Kongress kam der Ort mit dem Amt Azmannsdorf zum Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Vieselbach zu dessen Verwaltungsbezirk Weimar er ab 1850 gehorte Wahrend des Zweiten Weltkrieges kamen 1940 die ersten 21 polnischen Zwangsarbeiter nach Ollendorf Ab 1942 folgten 43 Manner und Frauen aus der Sowjetunion und 28 Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien Im Marz 1944 wurden 68 Personen aus der Ukraine Polen Serbien und Kroatien registriert Zusatzlich waren italienische Militarinternierte aus dem Stalag IX C Bad Sulza und aus dem Lager Mohlsdorf Teichwolframsdorf im Einsatz Die Inhaftierten mussten Zwangsarbeit in der Landwirtschaft verrichten Es ist bekannt dass die 18 jahrige Zwangsarbeiterin Sinaida Kalaschnikowa aufgrund von Arbeitsverweigerung der Geheime Staatspolizei in Weimar uberstellt wurde und vom 2 September bis 1 November 1944 zu Erziehungshaft in das Arbeitserziehungslager Watenstedt eingewiesen 7 nbsp Blick auf Ollendorf 2010 nbsp Philippus und Jakobus 2011 nbsp Blick auf Burg und Burggraben 2007 nbsp Gutshaus Wasserschloss in Ollendorf 2011 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Philippus und Jakobus Wasserburg Ollendorf Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in OllendorfVereinsleben BearbeitenSportverein mit den Sektionen Fussball Breitensport und Kegeln Heimat und Kirmesverein Schutzenverein Freiwillige Feuerwehr Laienspielgruppe Kirchbauinitiative LandfrauenbundVeranstaltungen BearbeitenJanuar Weihnachtsbaumverbrennung 30 April Maifeuer Himmelfahrt Kirmes Juni Juli Sportfest des SV 1927 Ollendorf September Dorfflohmarkt 10 November Laternenumzug Dezember WeihnachtsmarktPersonlichkeiten BearbeitenGustav Zunkel 1886 1934 ein deutscher Politiker NSDAP in Ollendorf geboren Thomas A Seidel 1958 evangelischer Theologe und Historiker absolvierte von 1986 bis 1988 sein Vikariat in Ollendorf Ab 1 Januar 1989 als Gemeinde und Kreisjugendpfarrer im Kirchspiel Ollendorf tatig Literatur BearbeitenOtmar Ellinger Hans Jurgen Lange Dr Thomas A Seidel Frank Storzner und Karl Heinz Volklandt Ollendorf Beitrage zur Ortsgeschichte 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ollendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Kohler thueringenfotos de Fotos aus dem Dorf von 1989 Memento vom 2 Februar 2022 im Internet Archive www ollendorf online de MDR Der Ortsname OllendorfEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Zoombare Landkarte von 1585 Ernst Forstemann Altdeutsches Namenbuch Bd 2 Ortsnamen Nordhausen 1872 Scan Seite 88 Wilfried Seibicke Die Personennamen im Deutschen 2 Auflage 2008 ISBN 978 3 11 020466 7 Scan Seite 172 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen 430 Burgen Burgruinen und Burgstatten Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 S 289 Wasserburg Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Band 8 Thuringen VAS Verlag fur Akademische Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 272 Stadte und Gemeinden im Landkreis Sommerda Alperstedt Andisleben Buchel Buttstadt Eckstedt Elxleben Gangloffsommern Gebesee Griefstedt Grossmolsen Grossneuhausen Grossrudestedt Gunstedt Hassleben Kindelbruck Kleinmolsen Kleinneuhausen Kolleda Markvippach Noda Ollendorf Ostramondra Rastenberg Riethnordhausen Ringleben Schlossvippach Schwerstedt Sommerda Sprotau Straussfurt Udestedt Vogelsberg Walschleben Weissensee Werningshausen Witterda Wundersleben Normdaten Geografikum GND 4779843 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ollendorf amp oldid 231753446