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Die Oberburgermeisterei Elberfeld bestand von 1815 bis 1929 und war eine kommunale Gebietskorperschaft im Kreis Elberfeld bis 1861 der preussischen Rheinprovinz die neben der Stadt Elberfeld auch das in Rotten und spater in Sektionen eingeteilte landliche Umland umfasste Sie ging aus dem mittelalterlichen bergischen Amt Elberfeld hervor das 1806 unter den Franzosen aufgelost wurde und in eigenstandige Kantone und Mairies unterteilt wurde Unter Preussen wurde der Kanton Elberfeld in die Oberburgermeisterei Elberfeld umgewandelt Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Geschichte 1 1 Oberburgermeister 2 Gliederung und statistische Daten 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 EinzelnachweiseHintergrund und Geschichte BearbeitenDas Herzogtum Berg gehorte zuletzt aufgrund von Erbfallen zum Besitz des Konigs Maximilian I Joseph von Bayern Am 15 Marz 1806 trat er das Herzogtum an Napoleon Bonaparte im Tausch gegen das Furstentum Ansbach ab Dieser ubereignete das Herzogtum an seinen Schwager Joachim Murat der es am 24 April 1806 zusammen mit den rechtsrheinischen Grafschaften Mark Dortmund Limburg dem nordlichen Teil des Furstentums Munster und weiteren Territorien zu dem Grossherzogtum Berg vereinte Bald nach der Ubernahme begann die franzosische Verwaltung im Grossherzogtum neue und moderne Verwaltungsstrukturen nach franzosischem Vorbild einzufuhren Bis zum 3 August 1806 ersetzte und vereinheitlichte diese Kommunalreform die alten bergischen Amter und Herrschaften Sie sah die Schaffung von Departements Arrondissements Kantonen und Munizipalitaten ab Ende 1808 Mairies genannt vor und brach mit den alten Adelsvorrechten in der Kommunalverwaltung Am 14 November 1808 war dieser Prozess nach einer Neuordnung der ersten Strukturierung von 1806 abgeschlossen die altbergischen Honschaften blieben dabei haufig erhalten und wurden als Landgemeinden den jeweiligen Mairies eines Kantons zugeordnet In dieser Zeit wurde der Kanton Elberfeld im Arrondissement Elberfeld geschaffen 1813 zogen die Franzosen nach der Niederlage in der Volkerschlacht bei Leipzig aus dem Grossherzogtum ab und es fiel ab Ende 1813 unter die provisorische Verwaltung durch Preussen im sogenannten Generalgouvernement Berg die es 1815 durch die Beschlusse des Wiener Kongresses endgultig zugesprochen bekamen Mit Bildung der preussischen Provinz Julich Kleve Berg 1816 wurden die vorhandenen Verwaltungsstrukturen im Grossen und Ganzen zunachst beibehalten und unter Beibehaltung der franzosischen Grenzziehungen in preussische Landkreise Burgermeistereien und Gemeinden umgewandelt die haufig bis in das 20 Jahrhundert Bestand hatten 1 Der Kanton Elberfeld wurde zur Oberburgermeisterei Elberfeld Mit dem 1 Juni 1861 schied die Oberburgermeisterei Elberfeld aus dem Kreis Elberfeld als eigener Stadtkreis aus Mit dem Gesetz uber die kommunale Neugliederung des rheinisch westfalischen Industriegebiets von 1929 wurde die Oberburgermeisterei aufgelost und das Gemeindegebiet mit den Stadten und Gemeinden Barmen Ronsdorf Cronenberg Vohwinkel und Teilen Luttringhausens Beyenburg Herbringhausen zur Grossstadt Barmen Elberfeld vereint die im Folgejahr in Wuppertal umbenannt wurde Oberburgermeister Bearbeiten 1814 1837 Johann Rutger Bruning 1837 1851 Johann Adolf von Carnap 1851 1872 Karl Emil Lischke 1873 1899 Adolf Hermann Jaeger 1900 1919 Wilhelm Funck 1919 1920 Paul Hopf 1920 1929 Max KirschbaumGliederung und statistische Daten BearbeitenDie Oberburgermeisterei umfasste die Stadt Elberfeld die in die Stadtbezirkssektionen A bis G und Aue eingeteilt war und dem Landbezirk Aussenburgerschaft des Kirchspiels Elberfeld der bis 1838 in die Rotten Hulsbecker Rotte Steinbeck und Arrenberger Rotte Pickertsberger Rotte Dorper Rotte Katernberger Rotte Mirker Rotte Uellendahler Rotte Fuhrter Rotte Holz und Eichholzer Rotte und Hahn und Hipkendahler Rotte untergliedert war Die Rotten wurden 1838 ebenfalls in Sektionen der Aussenburgerschaft uberfuhrt 1815 16 lebten 21 574 Einwohner in der Oberburgermeisterei davon 16 401 im Stadtbezirk und 5 173 in der Aussenburgerschaft Laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf besass die Oberburgermeisterei 1832 eine Einwohnerzahl von 30 542 23 836 Stadtbezirk und 6 707 Aussenburgerschaft die sich in 5 759 5 126 und 633 katholische 24 669 18 595 und 6 047 evangelische und 115 nur Stadtbezirk judische Gemeindemitglieder aufteilten Die Wohnplatze der Burgermeisterei umfassten zusammen vier Kirchen nur Stadtbezirk 35 28 und sieben offentliche Gebaude 2 487 1912 und 575 Wohnhauser 127 117 und zehn Fabriken und Muhlen und 1 094 472 und 622 landwirtschaftliche Gebaude 2 Das Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 gibt fur die Burgermeisterei eine Einwohnerzahl von 106 499 an 77 860 evangelischen 26 385 katholischen 941 sonstig christlichen und 1 249 judischen Glaubens die in 20 Wohnplatzen mit zusammen 5 802 Wohnhausern und 21 932 Haushaltungen lebten Die Flache der Burgermeisterei 2 844 ha unterteilte sich in 1 108 ha Ackerland 295 ha Wiesen und 846 ha Wald 3 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand Es handelt sich um Volkszahlungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Amter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die Ortsanwesende Bevolkerung und 1925 auf die Wohnbevolkerung Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt Jahr Datum Einwohner1 Dezember 1831 25 4181836 2 30 5421 Dezember 1840 31 5143 Dezember 1852 40 5003 Dezember 1855 41 0803 Dezember 1858 48 7003 Dezember 1861 56 3003 Dezember 1864 62 0003 Dezember 1867 65 3001 Dezember 1871 71 3841 Dezember 1875 80 5891 Dezember 1880 93 5381 Dezember 1885 106 4991 Dezember 1890 125 8992 Dezember 1895 139 3371 Dezember 1900 156 9661 Dezember 1905 162 8531 Dezember 1910 170 1951 Dezember 1916 142 6735 Dezember 1917 136 7038 Oktober 1919 157 21816 Juni 1925 167 02531 Dezember 1928 173 235 VolkszahlungsergebnisEinzelnachweise Bearbeiten Gemeindeverzeichnis de a b Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1888 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberburgermeisterei Elberfeld amp oldid 211062516