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Das Amt Neresheim seit dem 17 Jahrhundert Oberamt Neresheim genannt war ein Amt Verwaltungsgebiet innerhalb der Grafschaft Oettingen welches bis 1806 bestand Der Sitz des Amtes war die landliche Stadt Neresheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwaltung 3 Besitztumer 3 1 Orte mit Landesherrschaft 3 2 Aussenbesitzungen 4 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp Bedingt durch die Zugehorigkeit Neresheims uber das Amt Neresheim zur Grafschaft Oettingen ist das Neresheimer Stadtwappen bis heute das der GrafenDie Entstehung des Amtes Neresheim geht auf die Herrschaft der Abtei Neresheim zuruck welche im Jahr 1298 Besitzungen in uber 82 Orten hatte Das Amt Neresheim welches erstmals in Unterlagen des 14 Jahrhunderts auftaucht hatte deutlich weniger Die Grafen von Dillingen Stifter des Klosters Neresheim hatten sich lediglich die Vogteirechte uber die Abtei gesichert was nach dem Aussterben der Grafen 1258 einen jahrhundertelangen Rechtsstreit um den Status des Klosters das sich keinesfalls mit der drohenden Landsassigkeit abfinden wollte ausloste Als Nachfolger der Dillinger beanspruchten die Grafen von Oettingen diese Rechte Ausserdem machte das Hochstift Augsburg dessen Bischof in verwandtschaftlicher Beziehung zur Stifterfamilie stand Anspruche geltend 1263 beendet ein Urteil von Albertus Magnus vorerst den Streit Die Vogtei kam formal an das Hochstift blieb de facto aber in Form einer Pfandschaft bei Oettingen Im Jahre 1764 endete der Streit endgultig die Abtei Neresheim wurde aus der Landsassigkeit entlassen und stieg zu einer Reichsabtei auf was jedoch einen grossen Verlust an Grundherrschaft auf Seiten des Klosters bedeutete zum Beispiel auch die Abtretung der Stadt Neresheim Auch das Amt Neresheim wurde dadurch verkleinert ihm kam jedoch in den weiterhin zum Amt gehorigen Orten die Grundherrschaft zu Im selben Jahr wurde auch das Kastenamt Flochberg in das Amt Neresheim eingegliedert Im Jahr 1806 kam das komplette Furstentum Oettingen und damit auch das Amt Neresheim im Zuge des Zerfalls des Alten Reiches an das Konigreich Bayern Auch die Reichsabtei kam an Bayern Mit dem Grenzvertrag zwischen Bayern und Wurttemberg 1810 kam der Westteil der Oettingischen Gebiete und damit auch der Grossteil der Besitzungen des Amtes und der Reichsabtei an das Konigreich Wurttemberg und wurden hier grosstenteils in das neue wurttembergische Oberamt Neresheim eingegliedert Verwaltung Bearbeiten nbsp Verwaltungsgebaude des Amtes links Kastenhaus und spater oettingisches Rentamt erbaut 1620 rechts Vogtei erbaut 1628 Die Oettingischen Grafen waren uber das Amt Neresheim in ihrem Herrschaftsbereich Dorfherren Gerichtsherren und Landesherren wahrend die Grundherrschaft bis 1764 bis auf wenige Sonderguter wie zum Beispiel Hohlenstein und Kosingen der Abtei unterlag in manchen Fallen auch auswartigen Besitzern Andersherum hatte das Amt Aussenbesitzungen in denen nur die Grundherrschaft ausgeubt wurde Die kommunale Verwaltung des Amtes oblag einem Rat aus 12 Mitgliedern mit zwei Burgermeistern an der Spitze Dieser fungierte als Rechtssprecherkollegium am stadtischen und Hochgericht welche seit 1502 identisch waren Stadt und Kloster trugen zur Besoldung von Vogt und Amtsknecht bei die Herrschaft und das Kloster ubernahmen hingegen Leistungen wie das Unterhalten von Mauern und Toren oder die Baulast des Rathauses Offentliche Einnahmen wurden gleichermassen zwischen Amt Kloster und Stadt aufgeteilt Besitztumer Bearbeiten nbsp Einfache Jahreszahlen stehen fur fruheste Nennung in Verbindung mit dem Ober Amt NeresheimOrte mit Landesherrschaft Bearbeiten Affalterwang 1568 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Auernheim 1477 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Aufhausen an der Kessel 1663 Dehlingen 1568 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Diepertsbuch 1568 Dorfmerkingen 1764 eingegliedertes Kastenamt Flochberg Dossingen 1568 Ebnat 1399 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Eglingen 1568 Elchingen 1399 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Flochberg 1764 eingegliedertes Kastenamt Flochberg Fluertshauserhofe Forheim 1399 bis 1477 Hochstatter Hof 1568 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Hofen 1568 Hohlenstein 1477 Iggenhausen 1568 Kleinkuchen 1568 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Kosingen 1399 Neresheim 1399 Oberriffingen 1568 Ohmenheim 1399 Schweindorf nur 1568 und 17 Jhdt Stetten 1568 Trochtelfingen 1663 Unterriffingen 1568 Utzmemmingen 1764 eingegliedertes Kastenamt Flochberg Waldzierter Hof 1663 bis 1764 danach Reichsabtei Neresheim Weilermerkingen nur 1568 und 17 Jhdt Aussenbesitzungen Bearbeiten Das Amt Neresheim hatte auch Aussenbesitzungen bei denen nur die Grundherrschaft ausgeubt wurde in Klammern die Landesherrschaft Aufhausen an der Brenz 1568 Wurttemberg Ballmertshofen 1568 Pfalz Neuburg Buchbronn 1568 Pfalz Neuburg Dischingen 1568 Pfalz Neuburg Fleinheim 1568 Wurttemberg Nattheim 1568 Wurttemberg Schrezheim 1568 Pfalz Neuburg Ziertheim 1568 Pfalz Neuburg Literatur BearbeitenDieter Kudorfer Die Grafschaft Oettingen territorialer Bestand u innerer Aufbau um 1140 bis 1806 Historischer Atlas von Bayern Teil Schwaben II 3 Michael Lassleben Kallmunz 1985 ISBN 978 3 7696 9936 4 S 74 78 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberamt Neresheim Oettingen amp oldid 230604480