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Die romisch katholische Pfarrkirche Notre Dame in Vitre einer Gemeinde im Departement Ille et Vilaine in der franzosischen Region Bretagne geht auf eine Kollegiatkirche aus dem 11 Jahrhundert zuruck Das heutige Gebaude wurde weitgehend im 15 16 Jahrhundert im Stil des Ubergangs von der Flamboyantgotik zur Renaissance errichtet Die Kirche gehort zu den ersten Bauwerken die im Jahr 1840 als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler Base Merimee in Frankreich aufgenommen wurden 1 Pfarrkirche Notre Dame SudseiteWestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Aussenkanzel 2 3 Innenraum 3 Bleiglasfenster 3 1 Fenster aus dem 15 16 Jahrhundert 3 2 Fenster aus dem 19 Jahrhundert 4 Wandmalereien 5 Ausstattung 6 Grabmaler 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde um 1060 von Robert I von Vitre gestiftet Im 15 und 16 Jahrhundert wurde sie vollstandig neu aufgebaut nur der sogenannte Monchschor blieb von der alten Kirche erhalten 1467 wurde das nordliche Seitenschiff errichtet und in den folgenden Jahren die nordlichen Seitenkapellen Zwischen 1480 und 1500 entstanden das Querhaus und die sudlichen Chorkapellen Die Sudseite mit ihren sieben Giebeln wurde in zwei Bauphasen errichtet in den Jahren 1480 bis 1500 und zwischen 1530 und 1540 Die Westfassade entstand um 1580 am Portal sind noch die originalen holzgeschnitzten Turflugel von 1586 erhalten Die steinerne Turmspitze wurde 1858 erneuert Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp Westportal nbsp SudportalDie schlichte Westfassade wird durch drei Giebel gegliedert die durch massive Strebepfeiler verstarkt werden Der mittlere Giebel wird von einem grossen funfbahnigen Masswerkfenster durchbrochen unter dem sich ein triumphbogenartiges Portal offnet Das Rundbogenportal wird von schlanken Saulen gerahmt die auf hohen Sockeln stehen und auf denen ein Gebalk mit Dreiecksgiebel aufliegt Die holzgeschnitzten Turflugel sind mit der Jahreszahl 1586 datiert und mit Reliefs verziert 2 Auf dem Tympanon sind aussen die Apostel Petrus und Paulus und in der Mitte die Apostel Johannes und Andreas dargestellt Die sieben Giebel an der Sudseite des Langhauses werden durch Strebepfeiler mit aufgesetzten Fialen abgegrenzt Das Sudportal entstand zwischen 1530 und 1609 Der steinerne Dekor des Portals mit seinen geometrischen Motiven stammt aus der Zeit der fruhen Renaissance Die holzgeschnitzten Turflugel sind mit der Jahreszahl 1609 datiert 3 Sie sind mit Reliefs verziert auf denen oben die Verkundigungsszene und darunter die Busten der Apostel Thomas und Johannes links und Petrus und Paulus rechts dargestellt sind nbsp Verkundigungsszene und Apostelbusten am Sudportal nbsp Engelskopfe am Sudportal nbsp Tympanon des WestportalsAussenkanzel Bearbeiten nbsp AussenkanzelDie Aussenkanzel wurde um 1490 1500 aus Sandstein skulptiert und ist an einen Strebepfeiler der Sudfassade angebaut Der Kanzelkorb ist mit Figuren und Kopfen verziert Am oberen Rand verlauft ein Fries aus Dreipassbogen die von mit Krabben besetzten Kielbogen gerahmt werden Unter dem Rand in der Mitte sieht man einen Kopf mit drei Gesichtern der die Dreifaltigkeit symbolisieren soll Die Kanzel wurde bis ins fruhe 20 Jahrhundert genutzt nbsp Steinerner Korb der Aussenkanzel nbsp Skulpturen am KanzelkorbInnenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp MonchschorDas dreischiffige Langhaus ist in sechs Joche gegliedert Hohe Spitzbogenarkaden die auf achteckigen Pfeilern mit schlichten Kapitellen aufliegen offnen das Mittelschiff zu den beiden Seitenschiffen Die Seitenschiffe werden von Kreuzrippengewolben gedeckt deren Schlusssteine mit den Wappen der Bretagne und der Herren von Vitre verziert sind Die Gewolberippen ruhen auf Konsolen auf denen Engel oder Tiere dargestellt sind Das Hauptschiff wird von einer holzernen Spitztonne gedeckt die Bemalung stammt aus dem 19 Jahrhundert Der sogenannte Monchschor die Sakramentskapelle stammt noch aus dem 12 Jahrhundert und war ursprunglich das Schiff der romanischen Vorgangerkirche Er wird wie das Hauptschiff von einer holzernen Spitztonne uberwolbt in seine Ostwand ist ein hohes dreibahniges Masswerkfenster eingeschnitten dessen Bleiverglasung aus dem 19 Jahrhundert stammt und die Himmelfahrt Mariens darstellt Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp Einzug in JerusalemFenster aus dem 15 16 Jahrhundert Bearbeiten Das dreibahnige Bleiglasfenster uber dem Sudportal ist das einzige vollstandig erhaltene Fenster aus der Bauzeit der Kirche Es stellt den Einzug Jesu in Jerusalem dar und ist mit der Jahreszahl 1537 bezeichnet 4 In zwei weiteren Fenstern sind Fragmente alterer Scheiben erhalten Im Masswerk eines Fensters ist eine Kreuzigungsszene aus der Zeit um 1500 zu erkennen Auf einer anderen Scheibe ein Ausschnitt einer Verkundigungsszene die vermutlich 1473 ausgefuhrt wurde ist der Erzengel Gabriel dargestellt nbsp Einzug in Jerusalem von 1537 nbsp Kreuzigungsszene um 1500 nbsp Erzengel Gabriel vermutlich von 1473Fenster aus dem 19 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert wurde die Kirche mit zahlreichen Bleiglasfenstern verschiedener Glasmalereiwerkstatten ausgestattet Zwei Fenster das Wurzel Jesse Fenster von 1868 im sudlichen Querhaus und das Rosenkranzfenster von 1870 wurden in der Werkstatt von Joseph Chauvel in Vitre hergestellt und weisen seine Signatur auf Das Fenster mit der Darstellung der Anbetung der Hirten aus dem Jahr 1888 tragt die Signatur von Georges Claudius Lavergne dem Sohn des Glasmalers Claudius Lavergne 1815 1887 In der Werkstatt Lavergne in Paris wurden auch das Fenster der Taufe Jesu aus dem Jahr 1884 und vermutlich auch das Fenster auf dem Maria und die heilige Elisabeth vor dem Hintergrund einer mittelalterlichen Stadt zusammen mit Jesus und Johannes dem Taufer als kleine Kinder dargestellt sind Das Fenster der Auferstehung Christi entstand 1896 in der Pariser Werkstatt von Charles Champigneulle Aus der gleichen Werkstatt stammt auch das Fenster der Prasentation Mariens im Tempel Das Fenster mit Szenen aus dem Marienleben wurde 1876 in der Glasmalereiwerkstatt der Karmelitinnen von Le Mans ausgefuhrt Das Fenster der Kreuztragung aus dem Jahr 1886 stammt aus der Werkstatt von Clamens und Bordereau in Angers nbsp Wurzel Jesse Fenster nbsp Auferstehung Christi nbsp Taufe Jesu nbsp Maria und Elisabeth mit Jesus und Johannes dem Taufer nbsp WandmalereiWandmalereien BearbeitenIn der nordlichen Apsiskapelle wurden im Jahr 2007 Reste von Wandmalereien wieder freigelegt auf denen die Geheimnisse des Rosenkranzes dargestellt sind Die Malereien werden in das Jahr 1619 datiert Ausstattung BearbeitenDie vier grossen Altaren der Michaelsaltar der Sebastiansaltar der Altar des heiligen Franziskus und der Altar des heiligen Melanius des Bischofs von Rennes sind mit Gemalden und Skulpturen aus dem 17 Jahrhundert ausgestattet Die Kirche besitzt zwei Weihwasserbecken aus dem 16 Jahrhundert Ein Becken aus weissem Marmor ist mit vier Kopfen verziert 5 Das andere Becken weist einen Sockel aus Granit und eine godronierte Schale aus Marmor auf in die die Jahreszahl 1593 eingemeisselt ist 6 Die Kanzel im Stil der Neugotik wurde 1855 nach Entwurfen des Architekten Charles Langlois geschaffen nbsp Weihwasserbecken nbsp Weihwasserbecken nbsp KanzelGrabmaler BearbeitenDas Wandnischengrab fur den Chorherren Pierre Hubert wurde 1498 aus Sandstein geschaffen Auf der Grabplatte ist die Liegefigur des Verstorbenen eingemeisselt 7 Ein weiteres Grabmal wurde 1888 von dem Bildhauer Jean Marie Valentin fur den Pfarrer Gilles Aubree geschaffen Der Verstorbene wird an seinem Betstuhl kniend dargestellt Gilles Aubree liess die neugotische Ausstattung der Kirche anfertigen nbsp Wandnischengrab fur Pierre Hubert nbsp Grabmal fur Gilles AubreeLiteratur BearbeitenBretagne Hachette Guides Bleus Paris 1991 ISBN 2 01 015841 5 S 769 Le Patrimoine des Communes d Ille et Vilaine Flohic Editions Band 2 Paris 2000 ISBN 2 84234 072 8 S 1730 1735 Francoise Gatouillat Michel Herold Les vitraux de Bretagne Corpus Vitrearum Band VII Presses Universitaires de Rennes Rennes 2005 ISBN 2 87535 0151 3 S 265 267 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Vitre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Patrimoine de Vitre infoBretagne com franzosisch abgerufen am 8 April 2020 Vitre eglise Notre Dame patrimoine histoire fr franzosisch abgerufen am 8 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Tur des Westportals in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Tur des Sudportals in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Einzug in Jerusalem in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Weihwasserbecken in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Weihwasserbecken in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Wandnischengrab fur Pierre Hubert l in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 48 1249 1 21184 Koordinaten 48 7 29 6 N 1 12 42 6 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Vitre amp oldid 221096579