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Der Nonnenmattweiher ist ein mittels Damm aufgestauter See mit einer Moor bzw Torfinsel und ein ihn und seine Umgebung umfassendes namensgleiches Naturschutzgebiet im Sudschwarzwald und Naturraum Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Natur und Landschaftsschutzgebiet Nonnenmattweiher IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlick auf den NonnenmattweiherBlick auf den NonnenmattweiherLage Kleines Wiesental Landkreis Lorrach Baden Wurttemberg DeutschlandFlache 70 8 haKennung 3 161WDPA ID 164836Geographische Lage 47 48 N 7 48 O 47 794722222222 7 7991666666667 Koordinaten 47 47 41 N 7 47 57 ONonnenmattweiher Baden Wurttemberg Meereshohe von 910 m bis 1070 mEinrichtungsdatum 31 Juli 1987Verwaltung Regierungsprasidium Freiburg Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 3 Entwicklungsgeschichte 4 Schutzgebiete 4 1 Landschaftsschutzgebiet 4 2 Naturschutzgebiet 5 Vegetation 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name des Sees geht auf die fruher gebrauchliche Bezeichnung fur zur Mast vorgesehene Kuhe sog Nonnen oder Nunnen zuruck Sie wurden fruher auf den Matten im Alemannischen fur Wiese des Karbodens geweidet Spater vermutete der Volksmund ein Nonnenkloster als Namensgeber welches der Sage nach durch ein Gottesgericht im See versunken sei Geographie BearbeitenDer Weiher und das Naturschutzgebiet liegen in der Nahe von Heubronn Ortsteil von Neuenweg Gemeinde Kleines Wiesental im Sudschwarzwald in Baden Wurttemberg Weitere nahe gelegene Ortschaften sind Badenweiler und Munstertal Der See liegt in den Osthangen des Kohlgartenmassivs in etwa 915 m u NHN und ist fast 325 m lang 200 m breit und bis zu 7 m tief 3 7 ha Der ohne seine grosse Insel im Suden 3 1 ha 1 grosse See wird vom auf dem westlichen liegenden Heubronner Hang entspringenden Weiherbach ostwarts durchlaufen der uber den Heubronner Klemmbach die Belchenwiese und die Kleine Wiese zur Wiese entwassert Entwicklungsgeschichte BearbeitenDer Nonnenmattweiher ist ursprunglich als Karsee durch einen Gletscher in der Eiszeit entstanden war aber wohl schon im Mittelalter verlandet und von einem Hochmoor und anmoorigen Weiden eingenommen Der Aufstau als Muhlenweiher fur talab liegende Muhlen im Jahre 1758 diente anfangs auch der Forellen und Karpfenzucht Da aber mit dem Aufstau das uberflutete Moor abriss und aufschwamm durch Gaskavernenbildungen infolge von Garungsprozessen im Moorgefuge war ein Befischen kaum moglich Am 1 Marz 1922 hielt der regendurchweichte Damm dem Wasserdruck nicht stand und die hinabsturzende Flut verwustete die Ufer bis ins Kleine Wiesental 2 3 Das Seebecken lag nun trocken bis zur Wiedererrichtung des Damms Anfang der 1930er Jahre Anfang Juni 1934 feierte man die Einweihung des neu und noch 2 Meter hoher als vorher aufgestauten Gewassers Das Moor schwamm wiederum und noch grossflachiger auf Bis heute bildet es eine schwimmende Torfinsel ein Phanomen wie es auch der Huzenbacher See im Nordschwarzwald und der Kleine Arbersee im Bohmerwald zeigt Im Jahr 2004 geriet das Gebiet in die Schlagzeilen als eine von vielen Naturfreunden als unsensibel eingestufte Baumfallaktion den Charakter des Kares stark veranderte Im Jahre 2007 fanden weitere Fallungen und Eingriffe in das Schutzgebiet statt Im Juli 2018 brach ein 35 Quadratmeter grosses Stuck der Torfinsel ab und trieb auf den Ablauf des Weihers zu den es zu verstopfen drohte 4 Im Oktober wurde das abgebrochene Stuck wieder an die Torfinsel gezogen und mit dieser verbunden 5 Schutzgebiete Bearbeiten nbsp Torfinsel auf dem Nonnenmattweiher nbsp Topographische Karte des Landschaftsschutzgebietes Nonnenmattweiher und des KlemmbachsLandschaftsschutzgebiet Bearbeiten Am 20 Januar 1941 wurde das Gebiet als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen Nach Ausweisung des Naturschutzgebietes ist eine kleine Restflache von rund 2 8 Hektar immer noch Landschaftsschutzgebiet Naturschutzgebiet Bearbeiten Durch Verordnung des Regierungsprasidiums Freiburg vom 31 Juli 1987 wurde der Nonnenmattweiher auf einer Flache von 70 8 Hektar als Naturschutzgebiet Schutzgebietsnummer 3 161 ausgewiesen 6 Es ist in die IUCN Kategorie IV eingeordnet Der CDDA Code lautet 164836 7 und entspricht zugleich der WDPA ID Der Schutzzweck 8 ist die Erhaltung des Gebiets als besonders schon ausgebildetes Kar mit hohen Felswanden dem Nonnenmattweiher als Karsee und vorgelagerten Moranenwallen und als Lebensraum fur zahlreiche seltene und gefahrdete Tier und Pflanzenarten in verschiedenen teilweise fur diesen Naturraum einzigartigen Lebensgemeinschaften Vegetation BearbeitenUm und auf dem See finden sich zahlreiche seltene Pflanzen Es kommen die Arten Quendelblattrige Kreuzblume und Arnika vor die in Deutschland auf der Roten Liste gefahrdeter Arten stehen Eine Besonderheit ist die auf dem Wasser schwimmende Torfinsel die eine Vegetation von Flach und Ubergangsmooren aufweist Das Betreten der Insel ist untersagt Die nordliche Halfte des Sees ist zum Baden durch eine Barriere aus schwimmenden Baumstammen von dem Sudteil mit Torfinsel abgegrenzt Siehe auch BearbeitenFeuchtgebiet Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Lorrach Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Lorrach Liste der Naturschutzgebiete in Baden Wurttemberg Liste von Seen in DeutschlandLiteratur BearbeitenRegierungsprasidium Freiburg Referat Naturschutz und Landschaftspflege Hrsg Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg 3 Auflage Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5177 9 Geographisch kartographisches Institut Meyer 1989 Sudschwarzwald Meyers Naturfuhrer Meyers Lexikonverlag Mannheim ISBN 3 411 02775 4 Kurt Uckert Der Nonnenmattweiher zur Geschichte eines kleinen Sees Schopfheim 1989 Alfred Drexlin Der Nonnenmattweiher bei Heubronn In Der Schwarzwald Band 1978 S 152 153Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nonnenmattweiher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Badisches Sagenbuch herausgegeben von August Schnezler Band 1 Georg Zetter Nonnenmattweiher S 237 239 Quellen und Volltexte Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Der Nonnenmattweiher und seine Umgebung auf Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Naturschutzgebiet Nonnenmattweiher Bilder und InformationenEinzelnachweise Bearbeiten Seeflache nach dem Layer Stehende Gewasser von Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Freiburger Zeitung vom 3 Marz 1922 abgerufen am 4 Oktober 2014 Nicolai Ernesto Kapitz Vor 100 Jahren sturzte eine zerstorerische Flutwelle ins Kleine Wiesental Badische Zeitung 1 Marz 2022 abgerufen am 8 Marz 2022 Stefan Ammann Die Torfinsel auf dem Nonnenmattweiher ist gebrochen in Badische Zeitung 9 September 2018 abgerufen am 14 Oktober 2018 Stefan Ammann So wird ein Inselstuck im Nonnenmattweiher gerettet in Badische Zeitung 5 Oktober 2018 abgerufen am 14 Oktober 2018 Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise 3 Schutzzweck Verordnung des Regierungsprasidiums Freiburg vom 31 Juli 1987 abgerufen am 25 November 2013 Naturschutzgebiete im Landkreis Lorrach Altrhein Wyhlen Auf der Eckt Belchen Blansinger Grien Buchswald bei Grenzach Buhrenboden Buttenberghalde Eichholz Buchholz Feldberg Galgenloch Gletscherkessel Prag Isteiner Klotz Kapellengrien Kiesgrube Kappelin Kiesgrube Weberalten Krebsbachtal Langenbach Trubelsbach Leuengraben Nonnenmattweiher Rumminger Moos Ruschbachtal Rutscheten Totengrien Utzenfluh Wehramundung Wiedener Weidberge Normdaten Geografikum GND 4451023 8 lobid OGND AKS VIAF 243848307 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nonnenmattweiher amp oldid 234799926