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Die Quendelblattrige Kreuzblume Polygala serpyllifolia auch Quendelblattriges Kreuzblumchen genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kreuzblumen Polygala in der Familie der Kreuzblumengewachse Polygalaceae Quendelblattrige KreuzblumeQuendelblattrige Kreuzblume Polygala serpyllifolia SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Kreuzblumengewachse Polygalaceae Gattung Kreuzblumen Polygala Art Quendelblattrige KreuzblumeWissenschaftlicher NamePolygala serpyllifoliaHose Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Taxonomie 5 Quellen und weiterfuhrende Informationen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp IllustrationVegetative Merkmale Bearbeiten Die Quendelblattrige Kreuzblume ist eine mehrjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von nur 5 bis 20 Zentimetern erreicht Die Stangel sind meist aufrecht Die seitlichen Blutentriebe uberragen den Hauptstangel Untere Laubblatter kommen bisweilen gehauft vor sie bilden jedoch keine Blattrosette aus Die unteren Stangelblatter sind gegenstandig wahrend die oberen etwas grosseren Stangelblatter wechselstandig am Stangel stehen Dies unterscheidet die Quendelblattrige Kreuzblume von der grosseren Gewohnlichen Kreuzblume 1 Die Form der Blatter ist langlich lanzettlich Generative Merkmale Bearbeiten Die hauptsachliche Blutezeit ist das Fruhjahr und der fruhe Sommer sie bluht zwischen Mai und September 2 Die Tragblatter sind nicht behaart und werden nicht langer als die Blutenstiele Die dichten traubigen Blutenstanden enthalten bis zu zehn Bluten Die Blutenknospen uberragen die Blutenstandsspitze nicht Die zwittrigen Bluten sind zygomorph Von den insgesamt funf Kelchblattern sind die beiden grossen seitlichen wie Kronblatter gefarbt und hullen fast die ganze Blute ein sie werden als Flugel bezeichnet Das grosse untere gefranste Kronblatt wird Schiffchen genannt Es soll den Insekten als Anflugplatz dienen und die Bestaubung vereinfachen Die etwa 5 bis 10 Millimeter langen Kronblatter sind meist hellblau selten auch weiss Innerhalb der Blute auf der Oberseite besitzt die Kreuzblume eine zweiklappige Tasche die die acht Staubblatter wovon vier untereinander verwachsen sind und die Fruchtblatter umschliesst Zwei verwachsene Fruchtblatter bilden den oberstandigen Fruchtknoten Nektar wird durch spezielle Nektardrusen nur am Grunde der Blute ausgeschieden weswegen die Kreuzblume auch nur von relativ langrussligen Insekten bestaubt werden kann Die Flugel sind 6 bis 9 Millimeter lang und 3 bis 5 Millimeter breit und uberragen die Fruchtknoten nur wenig Sie sind oberen Ende gerundet und besitzen 6 bis 20 Netzmaschen Das Schiffchen hat vorne ein kleines zerschlitztes viellappiges Anhangsel Der Griffel ist genauso lang wie der Fruchtknoten und endet loffelartig Daran sind die Staubblatter ringartig angeordnet Die spitze Narbe ist sehr klein und klebrig Die stark abgeflachte Kapselfrucht ist geflugelt Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 oder 34 3 Okologie BearbeitenDie Quendelblattrige Kreuzblume uberdauert den Winter in der schutzenden Krautschicht Hemikryptophyt Bestaubt werden ihre Bluten vor allem durch mittel bis langrusslige Insekten wie Bienen und kleinen Faltern Diese mussen ihren Russel durch eine kleine loffelartige Bildung des Griffels und der Staubblatter stecken um an den Nektar zu gelangen Beim Herausziehen des Russels bleibt der Pollen auf dem durch die klebrige Narbe nun klebrigen Russel haften Die am Licht keimenden Samen werden meist durch den Wind seltener durch Ameisen ausgebreitet Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDie Quendelblattrige Kreuzblume ist in Europa und Gronland verbreitet Die gedeiht in Milleleuropa in Hohenlagen bis maximal 1000 Metern in atlantischem Klima Sie gedeiht in Milleleuropa meist in wechseltrockenen Wiesen und Silikatmagerrasen Sie ist eine Charakterart des Juncetum squarrosi 3 Die Quendelblattrige Kreuzblume zeigt mit ihrem Auftreten massig warmes Seeklima und feuchte saure stickstoffarme Boden an Sie steigt am Feldberg im Schwarzwald bis etwa 1490 Meter Meereshohe auf 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 1 ozeanisch Salztoleranz 1 tolerant 5 Die Quendelblattrige Kreuzblume gilt in Deutschland als gefahrdet Ursachen dafur sind die Verbuschung und Aufforstung von Magerrasen und Brachland die Aufgabe der Heidenutzung und die intensive Beweidung von Frisch und Feuchtwiesen Ausser in Bayern und im Saarland steht die Quendelblattrige Kreuzblume in allen Bundeslandern auf der Roten Liste Innerhalb Zentraleuropas gilt die Quendelblattrige Kreuzblume aber als ungefahrdet Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Polygala serpyllifolia erfolgte 1797 durch Johann Albert Hose in Paul Usteri Hrsg Annalen der Botanick Band 21 Seite 39 Das Artepitheton serpyllifolia bedeutet thymianblattrig Der Name Polygala serpyllacea Weihe ist ein spateres Synonym publiziert in Flora Band 9 Seite 745 1826 Ein weiteres Synonym ist Polygala depressa Wenderoth Die Pflanzengattung erhielt den Namen Polygala weil man fruher annahm dass der Verzehr beim Vieh zu mehr Milchproduktion fuhren wurde So bedeutet poly viel und gala entstammt ebenfalls dem Griechischen und bedeutet Milch Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenDer Artikel beruht hauptsachlich auf folgenden Unterlagen Literatur Bearbeiten Eckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 10 bearbeitete Auflage Band 4 Gefasspflanzen Kritischer Band Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1496 2 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 Einzelnachweise Bearbeiten Oskar Sebald Wegweiser durch die Natur Wildpflanzen Mitteleuropas ADAC Verlag Munchen 1989 ISBN 3 87003 352 5 S 61 Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta 2 Auflage Band V Teil 1 Angiospermae Dicotyledones 3 1 Linaceae Violaceae Carl Hanser bzw Paul Parey Munchen bzw Berlin Hamburg 1966 ISBN 3 489 72021 0 S 105 107 unveranderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 642 Siegfried Demuth Polygalaceae S 204 220 In Oskar Sebald et al Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 4 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3315 6 Polygala serpyllifoliaHose In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 13 Oktober 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quendelblattrige Kreuzblume Polygala serpyllifolia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Polygala serpyllifolia Hose Quendel Kreuzblumchen FloraWeb de Quendelblattrige Kreuzblume In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Steckbrief mit Fotos bei West Highland Flora Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quendelblattrige Kreuzblume amp oldid 227006599