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Nikolaos Plastiras griechisch Nikolaos Plasthras 4 November 1883 in Karditsa 26 Juli 1953 in Athen war ein griechischer General Politiker und Ministerprasident Nikolaos Plastiras Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 1 1 Balkankriege und Erster Weltkrieg 1 2 Griechisch Turkischer Krieg und Revolution von 1922 1 3 Zeit der Griechischen Republik und Zweiter Weltkrieg 2 Politische Laufbahn 2 1 Ministerprasident Januar bis April 1945 2 2 Ministerprasident April bis August 1950 2 3 Ministerprasident 1951 bis 1952 3 Biographische Quellen und Hintergrundinformationen 4 WeblinksMilitarische Laufbahn BearbeitenBalkankriege und Erster Weltkrieg Bearbeiten Plastiras begann nach dem Schulbesuch 1904 als Freiwilliger eine militarische Laufbahn im 5 Infanterieregiment Von 1904 bis 1908 nahm er an den Kampfen gegen Bulgarien und das Osmanische Reich im besetzten Makedonien teil 1910 war er Absolvent der Unteroffizierschule und nahm anschliessend als Unterleutnant 1912 bis 1913 an den Balkankriegen teil Dort zeichnete er sich durch Tapferkeit aus die ihm auch den Beinamen Der schwarze Reiter einbrachte Wahrend des Ersten Weltkrieges unterstutzte er als Major die Erreichung einer Megali Idea des damaligen Ministerprasidenten Eleftherios Venizelos Diese Idee sah die Bildung eines Gross Griechenlands vor die durch den Gewinn des Ersten Weltkrieges durch die Staaten der Entente uber die Mittelmachte Deutsches Reich Osterreich Ungarn Osmanisches Reich Bulgarien in greifbare Nahe ruckte Wahrend der Kampfe an der Salonikifront stieg er nach der Schlacht von Skra di Legen am 16 Mai 1918 zum Oberstleutnant auf Griechisch Turkischer Krieg und Revolution von 1922 Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg war er 1919 als Oberst Kommandeur des 42 Evzonenregimentes in der Ukraine um dort letztlich erfolglos gegen die Rote Armee zu kampfen Im darauf folgenden Griechisch Turkischen Krieg von 1919 bis 1923 erlitten die griechischen Truppen letztendlich eine schmerzlich Niederlage die auf griechischer Seite als Kleinasiatische Katastrophe auf turkischer Seite als Sieg im Turkischen Befreiungskrieg bezeichnet wird Gleichwohl war Oberst Plastiras und das 42 Evzonenregiment einer der erfolgreichen Truppenteile der unter anderem Tausende anatolischer Griechen rettete was ihm auf griechischer Seite grosse Popularitat auf turkischer Seite den Beinamen Der schwarze Pfeffer Kara Biber und seinem Regiment den Beinamen Die Armee des Satans Seytan Askeri einbrachte Nach der letztendlichen Niederlage gegen die Turkei kehrten die restlichen griechischen Truppen nach Athen zuruck wo Oberst Plastiras mit einigen anderen Offizieren am 11 September 1922 eine Revolution anfuhrte Durch die Unterstutzung der Armee und der Marine die weitgehend dem fruheren Ministerprasidenten Venizelos nahestand sowie der grossen Unterstutzung in der Bevolkerung ubernahm Plastiras rasch die Kontrolle uber das Land zwang Konig Konstantin I am 27 September 1922 zur Abdankung und setzte Konig Georg II als Konig ein In der Folgezeit reorganisierte Plastiras die griechischen Truppen an der Grenze zur Turkei in Westthrakien Am 28 November 1922 kam es zu der umstrittenen Hinrichtung der fruheren Ministerprasidenten Dimitrios Gounaris und Petros Protopapadakis sowie von vier hohen Generalen wegen Hochverrats aufgrund der Niederlage im Griechisch Turkischen Krieg Bald darauf kehrte Venizelos aus dem Exil zuruck und leitete die griechische Delegation zur Unterzeichnung des Vertrages von Lausanne am 24 Juli 1923 In der Folgezeit sah sich Plastiras zu umfangreichen politischen Anderungen wegen der notwendigen Versorgung von 1 3 Millionen Fluchtlingen einer enormen Wirtschaftskrise der nunmehrigen internationalen Isolation und inneren Spaltung gezwungen Nachdem er einen royalistischen Putsch verhindert hatte zwang er Konig Georg II zum Verlassen des Landes und setzte stattdessen am 19 Dezember 1923 Pavlos Koundouriotis als Regenten ein der kurze Zeit spater Prasident der Republik wurde Nach den Wahlen zur Nationalversammlung Vouli ton Ellinon vom Dezember 1923 schied er am 2 Januar 1924 aus dem aktiven Militardienst aus und zog sich ins Privatleben zuruck Die Nationalversammlung verlieh ihm den Titel Ehrwurdiger des Vaterlandes und beforderte ihn zum Generalleutnant der Reserve Zeit der Griechischen Republik und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Die von ihm mitbegrundete Griechische Republik erwies sich in der Folgezeit als politisch instabil und war gepragt von Regierungskrisen Putschversuchen und Konflikten zwischen den Republikanern unter Venizelos und den Konigstreuen Daruber hinaus plagten standige wirtschaftliche Probleme das Land Wahrend der Diktatur von General Theodoros Pangalos wurde er verfolgt Erst im Marz 1933 leitete er wieder einen Putschversuch nachdem die Royalisten die Wahlen zur Nationalversammlung gewonnen hatten und Alexandros Othoneos Ministerprasident geworden war Als aber sogar Venizelos gegen diesen Putschversuch protestierte floh Plastiras ausser Landes Nach der missgluckten Revolution von Anhangern von Venizelos 1935 wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt Gleichwohl wurde er wegen seiner Verdienste als Kriegsheld und als treuer Republikaner geehrt Nach dem Einmarsch von Truppen der deutschen Wehrmacht in Griechenland Mitte 1941 organisierte er von seinem Exil in Frankreich den Widerstand der National Republikanischen Liga EDES deren nomineller Vorsitzender er war Politische Laufbahn BearbeitenMinisterprasident Januar bis April 1945 Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr nach Griechenland wurde er am 3 Januar 1945 erstmals Ministerprasident Wahrend seiner bis zum 9 April 1945 dauernden dreimonatigen Regierung versuchte er sich als Vermittler zwischen den Royalisten die die Ruckkehr von Konig Georg II forderten und der linksdemokratischen Guerilla der Nationalen Befreiungsfront EAM sowie der Volksbefreiungsarmee ELAS Letztlich gelang es ihm durch das Abkommen von Varkiza von 12 Februar 1945 einen Waffenstillstand zwischen der Regierung und der EAM ELAS zu erreichen Dennoch fuhrten seine moderate Politik und die republikanischen Sympathien zum Misstrauen auf Seiten der britischen Kontrollmacht und seinem baldigen Amtsverlust Im Anschluss nahmen die Spannungen mit der EAM ELAS wieder zu und gipfelten letztlich im Burgerkrieg von Juni 1946 bis Oktober 1949 Ministerprasident April bis August 1950 Bearbeiten Nach dem Burgerkrieg grundete Plastiras 1949 die Nationale Progressive Zentrumsunion E8nikh Proodeytikh Enwsh Kentroy EPEK der sich insbesondere enttauschte Mitglieder der Liberalen Partei und linksgerichtete Demokraten anschlossen Sein Programm der nationalen Aussohnung stiess bei der rechtsgerichteten Gesellschaft auf Ablehnung Am 15 April 1950 bildete er eine Koalitionsregierung mit der Liberalen Partei des Sohnes von Eleftherios Venizelos Sophoklis Venizelos sowie der Demokratisch Sozialistischen Partei DSKE von Georgios Papandreou Nachdem seine Koalitionspartner ihm aber die weitere Unterstutzung versagten musste er am 21 August 1950 zurucktreten und wurde von Venizelos abgelost Ministerprasident 1951 bis 1952 Bearbeiten Aus den Wahlen zur Nationalversammlung vom August 1951 ging seine EPEK als starkste Partei der Mitte hervor Am 1 September 1951 bildete er zusammen mit der Liberalen Partei unter Venizelos sein drittes Kabinett zur Losung der grossen Probleme des Landes In der Folgezeit wurden der wirtschaftliche Aufschwung der Wiederaufbau und grosse Projekte wie der Plastiras Stausee oder der Wiederaufbau der durch den Krieg zerstorten Eisenbahnlinien vorangetrieben Sein nationales Versohnungsprogramm wurde jedoch nach wie vor vom rechten politischen Lager bekampft vom linken Lager mit Misstrauen betrachtet und sogar von Mitgliedern seines Kabinetts untergraben Ein bezeichnender Moment seines Scheiterns war die Verurteilung und Hinrichtung des Kommunisten und Widerstandskampfers Nikos Belogiannis am 30 Marz 1952 Im Oktober 1952 verlor er schliesslich die Wahlen und trat am 11 Oktober 1952 als Ministerprasident zuruck Er zog sich darauf aus der Politik zuruck und verstarb neun Monate spater verarmt in Athen Sein Tod loste allerdings tiefe Trauer im griechischen Volk aus Biographische Quellen und Hintergrundinformationen BearbeitenMinisterliste des Kabinetts 1951 1952 Ministerlisten der Regierungen 1946 1951 Memento vom 17 Juli 2012 im Internet Archive Nikolaos Plastiras im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenZeitungsartikel uber Nikolaos Plastiras in den Historischen Pressearchiven der ZBWVorgangerAmtNachfolgerGeorgios PapandreouSophoklis VenizelosSophoklis VenizelosPremierminister von Griechenland 194519501951 1952Petros VoulgarisSophoklis VenizelosDimitrios KiousopoulosNormdaten Person GND 119152649 lobid OGND AKS LCCN n82037656 VIAF 39793051 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Plastiras NikolaosKURZBESCHREIBUNG griechischer General Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 4 November 1883GEBURTSORT KarditsaSTERBEDATUM 26 Juli 1953STERBEORT Athen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaos Plastiras amp oldid 221171508