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Dieser Artikel befasst sich mit dem Marschall von Frankreich Fur den deutschen Generalmajor siehe Nikolaus Graf von Luckner Johann Nikolaus Graf Luckner franzosisch Nicolas Luckner 12 Januar 1722 in Cham in der Oberpfalz 4 Januar 1794 in Paris war ein deutscher Offizier in bayerischen hollandischen hannoverschen und franzosischen Diensten zuletzt Marschall von Frankreich Er ist der Urgrossvater des deutschen Seeoffiziers und Schriftstellers Felix Graf von Luckner Nikolaus Graf Luckner idealisierend in kleiner Generalsuniform von 1791 Auguste Couder 1834 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Fruher Kriegsruhm 3 Marschall von Frankreich 4 Verurteilung und Hinrichtung 5 Dekorationen 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten nbsp Luckner 1792 nbsp Cham Straubinger Str 2 Lucknerhaus GedenktafelLuckner war der Sohn burgerlicher Eltern Sein Vater war der Chamer Gastwirt Bierbrauer und Hopfenhandler Samuel Luckner seine Mutter eine geborene Billich aus Kotzting Nach dem fruhen Tod seines Vaters verliess seine Mutter mit ihm und seinen Geschwistern das elterliche Wirtshaus Zur Gans 1730 und zog zu ihrer Mutter nach Kotzting wo Luckner seine Kinder und Jugendjahre verbrachte Er besuchte das Jesuitenkolleg Passau und trat 1741 in die bayerische Armee ein Im selben Jahr wurde er Kadett im Infanterieregiment Morawitzky Er selbst behauptete zu Lebzeiten bereits 1737 in den Militardienst getreten zu sein und gegen die Turken gekampft zu haben was aber anhand verschiedener Quellen widerlegt werden konnte 1 Fruher Kriegsruhm Bearbeiten nbsp Lucknersches Husarenkorps im Siebenjahrigen Krieg fruhe Uniform zeitgenossische Darstellung im Gmundener Prachtwerk nbsp Das Regiment mit der spateren UniformWahrend des Osterreichischen Erbfolgekrieges machte er als Husar durch einen Ausfall aus dem belagerten Straubing erstmals auf sich aufmerksam Er nahm am bohmischen Feldzug Karl Albrechts teil von dem er 1743 als Premierleutnant der Grenadiere zuruckkehrte Er schloss sich nun dem Freikorps des Johann Michael Gschray in Deggendorf an 1745 stiess er wieder zu seinem alten Regiment und wurde 23 jahrig Kapitanleutnant Hauptmann Da der Osterreichische Erbfolgekrieg inzwischen beendet war ging Luckner mit dem bayerischen Husarenregiment Frangipani nach Holland und trat mit seinem Regiment in den Sold der Niederlande Nach seiner Heirat mit der beguterten Niederlanderin de Cypres und Auflosung des Regiments lebte er als verabschiedeter Major auf seinen Gutern in Holstein Bei Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges trat er als Major 1757 in hannoversche Dienste Luckner begann als Befehlshaber eines Husarenkorps von 54 Mann Er zeichnete sich namentlich bei Krefeld Marburg Eisenach Gottingen Hameln Kassel und Northeim gegen die Franzosen aus und fuhrte mit seinen Husaren eine Art Partisanenkrieg im Rucken des Feindes Er war erfolgreich im Zerstoren von Nachschubkolonnen und bei nachtlichen Uberfallen Im August 1759 erbeutete er das Portefeuille des franzosischen Marschalls mit geheimen Anweisungen des Kriegsministeriums Im selben Jahr wurde er zum Oberst befordert 1761 verfugte der inzwischen zum Generalleutnant aufgestiegene Luckner uber ein Regiment und besass einen legendaren Ruf Als bei Kriegsende sein Regiment aufgelost wurde warf er vor dem versammelten Offizierskorps seinen mit allen Orden behangten Generalsmantel in das Kaminfeuer und bat um seine Entlassung Nun bewarben sich Russland und Frankreich um ihn und er trat gegen ein Jahresgehalt von 30 000 Livres 1763 als General in franzosische Dienste Luckner wurde 1778 vom danischen Konig in den Freiherrenstand aufgenommen und 1784 zum erblichen Grafen erhoben Da jahrelang Friede herrschte verbrachte er die meiste Zeit auf seinen ausgedehnten Gutern in Holstein Marschall von Frankreich BearbeitenNach dem Ausbruch der Revolution trat er 1790 in die Dienste der Nationalversammlung Am 28 Dezember 1791 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt 1792 ubergab man ihm den Oberbefehl uber die Rheinarmee In dieser Eigenschaft wurde ihm zu Ehren am 26 April 1792 das spater als franzosische Nationalhymne Marseillaise bekannt gewordene Kriegslied der Rheinarmee von Rouget de Lisle komponiert In Strassburg sammelte der inzwischen 70 Jahrige seine Armee brachte aber kaum 25 000 Mann zusammen Er ruckte damit nach Norden vor uberschritt die belgische Grenze und es gelang ihm die Osterreicher zuruckzudrangen Danach wurde er zum Befehlshaber der Nordarmee ernannt und nahm die Stadte Menen und Kortrijk ein Er erhielt nach der Flucht Lafayettes August 1792 den Titel eines Generalissimus mit dem Auftrag in der Gegend von Chalons sur Marne ein neues Reserveheer zu bilden Hier kamen im Laufe der Zeit etwa 60 000 junge Bauernburschen ohne Waffen zusammen und Luckner zeigte ihnen gegenuber einen solchen Mangel an Energie dass ihm der Konvent den Colonel Choderlos de Laclos an die Seite setzte Luckner bat daraufhin um seine Entlassung welche die Regierung im Januar 1793 mit vollen Bezugen bewilligte Verurteilung und Hinrichtung Bearbeiten nbsp Luckner posthumes Portrat 1834 Da ihm seine Pension nicht ausbezahlt wurde ging er nach Paris um sich zu beschweren obwohl dort gerade die Schreckensherrschaft wutete Luckner wurde auf eine angebliche Denunziation des Prinzen Carl von Hessen hin verhaftet und stand am 3 Januar 1794 vor dem Revolutionstribunal Fouquier Tinville stellte ihn als vorsichtigen aber hartnackigen Royalisten dar und warf ihm vor als Marschall von Frankreich ohne erkennbaren Grund gewonnene Positionen wieder aufgegeben zu haben Nach kurzer Beratung wurde er zum Tod durch das Fallbeil verurteilt und am 4 Januar 1794 guillotiniert Bereits ein Jahr spater rehabilitierte der Nationalkonvent Marschall Luckner Seinem altesten Sohn Nikolaus Graf von Luckner 1750 1824 wurden der Marschallstab mit Bestallungsurkunde sowie die zuruckbehaltenen Gelder ausgehandigt Diese Erinnerungsstucke blieben bis 1967 im Familienbesitz und befinden sich heute im Armeemuseum von Paris 2 Dekorationen Bearbeiten1763 Russischer Sankt Annen Orden29 Februar 1768 Ritterkreuz des Merite Militaire7 Juni 1777 Polnischer Weisser Adlerorden7 Marz 1792 Grosskreuz des Sankt Ludwig Ordens 3e degre de la decoration militaire Sein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 3 Spalte eingetragen Trivia BearbeitenZu Ehren des beruhmten Sohnes der Stadt spielt das Glockenspiel am Rathausfirst von Cham jeden Mittag um 12 05 Uhr die Luckner gewidmete Marseillaise Literatur BearbeitenTheodor Heuss Der Marschall aus der Oberpfalz In Schattenbeschworung Randfiguren der Geschichte Wunderlich Stuttgart Tubingen 1947 Neuausgabe Klopfer und Meyer Tubingen 1999 ISBN 3 931402 52 5 Theodor Horstmann Michael Hochedlinger Hrsg Generallieutenant Johann Nicolaus von Luckner und seine Husaren im Siebenjahrigen Kriege Biblio Verlag Osnabruck 1997 ISBN 3 7648 2506 5 Elisabeth Muller Luckner Luckner Nikolaus Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 282 Digitalisat Bernhard von Poten Luckner Nikolaus Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 359 361 Engelbert Schwarzenbeck Graf Luckner Buchreihe der Mittelbayerischen Zeitung 1993 ISBN 3 927529 38 9 Franz Weyr Das abenteuerliche Leben des Nikolaus Luckner aus Cham Marschall von Frankreich In Unbekanntes Bayern 1 Entdeckungen und Wanderungen Suddeutscher Verlag 1955 ISBN 3 7991 5839 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicolas Luckner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Nikolaus von Luckner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie mit zeitgenossischen Abbildungen Memento vom 7 September 2011 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Theodor Horstmann Generallieutenant Johann Nicolaus von Luckner und seine Husaren im Siebenjahrigen Kriege Zeller Verlag Osnabruck 1997 S 16 Fritzsche Werner Die Grafen von Luckner auf Schloss Altfranken und vom Gutshof Pennrich Dresden 2006 S 2 Normdaten Person GND 118780689 lobid OGND AKS LCCN n94080903 VIAF 69063658 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luckner Nikolaus vonALTERNATIVNAMEN Luckner Nikolaus Graf Luckner NicolasKURZBESCHREIBUNG Marschall von FrankreichGEBURTSDATUM 12 Januar 1722GEBURTSORT Cham OberpfalzSTERBEDATUM 4 Januar 1794STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus von Luckner amp oldid 237914742