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Neuhammer obersorbisch Nowy Hamor ist eine Ortschaft in der sachsischen Gemeinde Rietschen im Landkreis Gorlitz mit rund 200 Einwohnern Das Gassendorf liegt im sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz Neuhammer Nowy Hamor Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde RietschenKoordinaten 51 24 N 14 48 O 51 397222222222 14 804166666667 146 Koordinaten 51 23 50 N 14 48 15 OHohe 146 m u NHNEinwohner 201 31 Dez 2009 Eingemeindung 1 Juli 1950Postleitzahl 02956Vorwahl 035772Luftbild 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Quellen und weiterfuhrende Literatur 3 1 Literatur 3 2 Fussnoten 3 3 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Historisches Messtischblatt 1887 Sektion Mucka Nr 2692 mit Neuhammer und Teicha nbsp Neugraben an der ehemaligen HammermuhleNeuhammer liegt fast mittig zwischen Rietschen und Daubitz an der Rothenburger Strasse Kreisstrasse 8413 Anderthalb Kilometer sudsudostlich von Neuhammer liegt Teicha Von dort fliesst der Neugraben Neuhammer entgegen und mundet nordlich der Ortschaft in den von Daubitz kommenden und nach Ostnordost weiterfliessenden Weissen Schops Der kurz vor Neuhammer vom Neugraben nach rechts abzweigende Steinbachgraben fliesst auf kurzerem Weg nach Rietschen und mundet dort in den Weissen Schops Rund zwei Kilometer nordlich von Neuhammer befindet sich die Daubitzer Streusiedlung Heidehauser am Sudrand des Truppenubungsplatzes Oberlausitz Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Der auf dem Rittergut Daubitz sitzende Herr von Rackel liess um die Wende vom 14 zum 15 Jahrhundert westlich des Rittergutes in nur circa einem Kilometer Entfernung ein Hammerwerk anlegen aus dem der Ort Neuhammer hervorging Nachdem der knapp vier Kilometer westlich gelegene und zur Gutsherrschaft Rietschen gehorende Ort Hammerstad 1403 in einem Gorlitzer Stadtbuch erwahnt wurde erfolgte am 10 Juli 1447 im Stadtbuch die urkundliche Ersterwahnung Neuhammers im Zusammenhang mit George hammermeister im nuwen smedewergke by dem Dupczk 1 Der namensgebende Eisenhammer wurde 1651 in eine Muhle und Sagemuhle umgewandelt 1868 stellten sie ihren Betrieb ein Von Anfang an war Neuhammer nach Daubitz gepfarrt Seit in Daubitz wahrend oder kurz nach der Reformation auch eine Schule eingerichtet wurde ist der Ort zugleich Schulort fur Neuhammer Die gutsherrschaftliche Verbindung mit Daubitz bestand bis in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts die kirchliche uberdauerte bis in die Gegenwart trotz zweier Teilungen der Kirchgemeinde Im Zuge des Prager Friedens kam Neuhammer mit der Ober und Niederlausitz 1635 vom Konigreich Bohmen an das Kurfurstentum Sachsen Das 1806 zum Konigreich erhobene Sachsen musste beim Wiener Kongress grosse Gebietsabtretungen an das Konigreich Preussen akzeptieren so dass auch Neuhammer ab 1815 fur die nachsten 130 Jahre preussisch wurde Im Rahmen einer Verwaltungsreform kam die Gemeinde 1816 an den neu gegrundeten Landkreis Rothenburg Ob Laus in der preussischen Provinz Schlesien erster Landrat wurde Friedrich Wilhelm Heinrich von Roeder Besitzer der Ritterguter Daubitz und Teicha sowie des Vorwerks Neuhammer Die sudlich von Neuhammer vorhandenen Lehm und Tonvorkommen wurden bis 1905 von einer Ziegelei genutzt aus der 1907 die Bergbaugesellschaft Teicha und 1909 schliesslich das bis 1991 bestehende Schamottewerk Rietschen hervorging Neuhammer wurde 1920 elektrifiziert und in den dreissiger Jahren entstand eine neue Siedlung westlich der Ortslage am Haberteichweg Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Neuhammer 1945 mit dem westlich der Lausitzer Neisse liegenden Teil der preussischen Oberlausitz wieder an das Land Sachsen Am 1 Juli 1950 wurde die Gemeinde Neuhammer nach Rietschen eingemeindet Im Zuge der Vergrosserung der Gemeinde Rietschen im Jahr 1992 wurden die vorher bestehenden Rietschener Ortsteile Rietschen Neuhammer 2 Nieder Prauske und Werda zu einem Ortsteil Rietschen zusammengeschlossen Im Jahr 2015 hat der Landkreis Gorlitz als Unterhalter der durch Neuhammer verlaufenden Kreisstrasse die Brucke uber den Steinbachgraben durch einen Neubau ersetzen lassen 3 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 4 1261863 5 1631871 1541885 1941905 2131925 2541939 3371946 3761999 2272002 2202009 6 201Fur den sachsischen Landesrezess im Jahr 1777 wurden in Neuhammer 7 Gartner und 14 Hausler ermittelt Von der ersten Einwohnerzahlung im Jahr 1825 verdoppelte sich die Einwohnerzahl von 126 auf 254 im Jahr 1925 Nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem durch Fluchtlingsaufnahme auf fast 400 Einwohner angewachsen sank die Einwohnerzahl Neuhammers zu DDR Zeiten wieder so dass zur Jahrtausendwende noch etwa 225 Einwohner im Ort lebten Bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts war Neuhammer fast rein deutsch und lag im Randbereich des sorbischen Sprachgebiets Als Arnost Muka in den fruhen 1880ern die Dorfer der Oberlausitz aufsuchte um eine Statistik der sorbischen Bevolkerung aufzustellen zahlte er in den drei benachbarten Orten Rietschen Teicha und Neuhammer nur 14 Sorben die einen Bevolkerungsanteil von 1 3 unter den 1047 Einwohnern hatten 7 Ortsname Bearbeiten Der Ortsname ist direkt auf den Eisenhammer zuruckzufuhren Nachdem 1447 George hammermeister im nuwen smedewergke Erwahnung gefunden hatte wurde 10 Jahre spater mit dem Newenhammer under Rackel gelegin eine Bezeichnung verwendet die dem heutigen Ortsnamen sehr ahnelte Weitere Namensformen waren unter anderem Nawenhammer Newen Hammer beide 1486 Newnhammer 1499 Newhammer beym Dauptzigk 1533 und spatestens 1786 Neuhammer 8 Der sorbische Name Nowy Hamor ist eine Ubersetzung des deutschen Namens in alteren Veroffentlichungen finden sich auch die Namen Nowy Hammer 1800 und Nowe Hammory 1848 8 Hamor fur Eisen Hammer findet sich unter anderem auch in den sorbischen Namen von Boxberg Hamor Burghammer Borkhamor und Hammerstadt Hamorsc wieder Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Irmgard Marko Neuhammer In Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 978 3 929091 96 0 S 246 Robert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L fur Schule und Haus Buchdruckerei Emil Hampel Weisswasser O L 1924 S 226 Jan Bergmann Erich Schulze Neuhammer Ein kleines Dorf in sechs Jahrhunderten Daubitz 2014 Fussnoten Bearbeiten Richard Jecht Hrsg Codex diplomaticus Lusatiae superioris IV umfassend die Oberlausitzer Urkunden von 1437 1457 Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Gorlitz S 474 f Digitalisat 1911 1927 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Neuhammer im Regionalregister Sachsen abgerufen am 24 Marz 2013 Symbolischer Spatenstich zum Baubeginn der Brucke in Neuhammer In Rietschen online de 6 Mai 2015 archiviert vom Original am 25 Marz 2017 abgerufen am 22 Marz 2017 Neuhammer im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises S 246 Angabe des Einwohnermeldeamtes Rietschen mit Stand vom 31 Dezember 2009 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Landbevolkerung Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen des Instituts fur Slawistik Band 4 Akademie Verlag Berlin 1954 S 120 f a b Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 203 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuhammer Nowy Hamor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile der Gemeinde Rietschen Altliebel Stary Luboln Daubitz Dubc Hammerstadt Hamorsc Neuliebel Nowy Luboln Rietschen Recicy mit Neuhammer Nowy Hamor Nieder Prauske Delnje Brusy Werda Teicha Hatk Abgerufen von https de wikipedia org w 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