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Muldenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Grunbach im Vogtlandkreis Freistaat Sachsen Er hiess bis 1934 Mulde und wurde dann in Muldenberg umbenannt Der Ort wurde am 1 Marz 1994 nach Grunbach eingemeindet MuldenbergGemeinde GrunbachKoordinaten 50 25 N 12 24 O 50 416342 12 400951 740 Koordinaten 50 24 59 N 12 24 3 OHohe 740 mEinwohner 197 1 Eingemeindung 1 Marz 1994Eingemeindet nach GrunbachPostleitzahl 08223Vorwahl 037465Muldenberg Sachsen Lage von Muldenberg in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Einwohnerstatistik 3 Verkehr 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Muldenwiesen in MuldenbergLage Bearbeiten Muldenberg liegt im Sudosten des sachsischen Teils des historischen Vogtlands gehort jedoch bezuglich des Naturraums bereits zum Westerzgebirge Sudlich des Orts vereinigen sich die Rote Mulde die Weisse Mulde und der Saubach zur Zwickauer Mulde Der Mundungsbereich ist seit 1925 zur Talsperre Muldenberg aufgestaut Diese liegt auf einer Hohe von 715 m Muldenberg liegt auf einer Hohe zwischen 690 m am Bahnhof Muldenberg und 740 m im Ort Muldenberg liegt im Naturpark Erzgebirge Vogtland Nachbarorte Bearbeiten Grunbach Hammerbrucke nbsp SchneckensteinSchoneck Vogtl Zwota KlingenthalGeschichte Bearbeiten nbsp Muldenberg Blick auf den gleichnamigen Ortsteil rechts der Zwickauer Mulde nbsp Flossplatz in Muldenberg nbsp Bahnhof Muldenberg nbsp Talsperre Muldenberg nbsp Haltepunkt Muldenberg Flossplatz Wartehalle 2016 Das Gebiet am Zusammenfluss von Roter und Weisser Mulde zur Zwickauer Mulde war bis um 1590 dichter Urwald Der sachsische Kurfurst Johann Friedrich der Grossmutige erwarb im Jahr 1533 die Schonecker Walder und die Kottenheide Zwischen 1563 und 1582 erweiterte Kurfurst August I von Sachsen den kurfurstlichen Waldbesitz durch Erwerbungen derer von Planitz und von Ellefeld Ab 1579 erfolgte der Bau von Flossgraben um das Holz besser vermarkten zu konnen 2 In den Jahren 1586 bis 1592 wurden nachweislich die ersten Gebaude im Bereich des heutigen Orts Muldenberg errichtet Anfang des 17 Jahrhunderts entstand im kurfurstlich sachsischen Staatsforst des oberen Vogtlands die Waldarbeiter und Flossersiedlung Mulde auch als Muldenhauser bezeichnet Sie lag als Amtsdorf im koniglich sachsischen Amt Voigtsberg 3 Im Jahr 1792 wurde auf dem Privatforst des Barons Trutzschler von Falkenstein rechts der Mulde eine zweite Siedlung mit dem Namen Muldenberg gegrundet welche der Grundherrschaft des Ritterguts Dorfstadt unterstand Muldenberg gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Plauen 4 Nach 1856 gehorte das Gebiet zum Gerichtsamt Schoneck und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Auerbach 5 Um 1834 gehorte Mulde mit weiteren Waldsiedlungen der Gegend u a Saubachhauser Tannenhaus und Kottenheide zur Schonecker Waldgemeinde nach 1875 zahlte auch Muldenberg dazu Nachdem die Bahnstrecke Chemnitz Aue Adorf seit 1875 durch das Tal der oberen Zwickauer Mulde fuhrte erhielten Mulde und Muldenberg mit der Eroffnung der Bahnstrecke Falkenstein Muldenberg im Jahr 1892 auch eine Station Der an beiden Strecken liegende Bahnhof Muldenberg entstand nordlich der Siedlungen auf Trutzschlerischem Gebiet Um 1900 bestand die Landgemeinde Mulde aus den Ortsteilen Mulde Muldenberg Saubachhauser und Tannenhaus Im Jahr 1906 wurde das sudlich von Mulde gelegene Kottenheide von Zwota nach Mulde umgegliedert 6 Aufgrund der gunstigen Lage im Quellgebiet der Zwickauer Mulde d h am Zusammenfluss von Roter und Weisser Mulde mit dem Saubach zur Zwickauer Mulde entstand zwischen 1920 und 1925 sudlich der Ortschaft die Trinkwassertalsperre Muldenberg Im Jahr 1934 kam es zur Umbenennung der Gemeinde Mulde in Muldenberg 1939 erfolgte die Umgliederung des sudostlich von Schoneck Vogtl liegenden Muldenberger Gemeindeteils Tannenhaus nach Schoneck Vogtl 7 Der Gemeindeteil Saubachhauser wurde zu dieser Zeit nicht mehr erwahnt 8 Die Hausergruppe befand sich im Wald unmittelbar sudlich des Sauteiches 9 Vom 6 Mai 1945 bis in den Juni gab es ein unbefestigtes Kriegsgefangenenlager Die Gefangenen wurden auch zur Munitionsbergung eingesetzt Am 13 Mai 1945 ereignete sich beim Versenken von Munition in der Talsperre Muldenberg eine Explosion bei der die Sperrmauer stark beschadigt wurde und 13 Menschen starben Zwischen 1946 und 1950 wurde die Staumauer wieder aufgebaut Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Muldenberg im Jahr 1952 zum Kreis Klingenthal im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der ab 1990 als sachsischer Landkreis Klingenthal fortgefuhrt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging 1956 erfolgte die Umgliederung des Ortsteils Kottenheide nach Schoneck Vogtl 10 Bis dahin war Muldenberg gemessen an der Flache eine der grossten Gemeinden Sachsens deren Areal von Hammerbrucke bis nach Klingenthal und an den Schneckenstein reichte 90 der Flache waren jedoch bewaldet Nach einer Anfang der 1990er Jahre durchgefuhrten Burgerbefragung stimmte die Mehrheit der Einwohner fur eine Eingemeindung in die vier Kilometer entfernte Gemeinde Grunbach und gegen den nur zwei Kilometer entfernten Nachbarort Hammerbrucke Muldenberg ist somit seit dem 1 Marz 1994 ein Ortsteil der Gemeinde Grunbach 11 Seit dem Bau der Talsperre Eibenstock verlor der Bahnhof Muldenberg zunehmend seine Bedeutung als Trennungsbahnhof da die Bahnstrecke Chemnitz Aue Adorf im Jahr 1975 zwischen Wolfsgrun und dem Bahnhof Schonheide Ost in Schonheiderhammer unterbrochen wurde 1983 wurde der Reiseverkehr nach Schonheide Ost eingestellt 1995 auch der Guterverkehr Nach dem Ausbau der Weiche arbeitet der Forderverein Westsachsische Eisenbahnen e V FVWE an einer Wiederanbindung der seit 2005 als Museumsbahn genutzten Strecke von Muldenhammer in Richtung Schonheide Sud 12 Nachdem der Bahnhof Muldenberg im Jahr 2014 vom ZVV als Halt abbestellt worden ist wurden der Hausbahnsteig und der Reisendenubergang zuruckgebaut 13 Muldenberg besitzt seitdem nur noch den im Jahr 2001 eingeweihten Haltepunkt Muldenberg Flossplatz welcher jedoch zentral im Ort liegt Einwohnerstatistik Bearbeiten Jahr 1792 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990Einwohnerzahl Muldenberg 7 Hausler 14 111 153 151 499 483 567 324 250Einwohnerzahl Mulde 6 Hausler 15 131 85 162 535 587 1910 war Mulde unter den 69 Kommunen der Amtshauptmannschaft Auerbach auf Rang 47 der Einwohnerstatistik 1925 lebten in Mulde 537 Lutheraner 3 Katholiken und 47 andersglaubige Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Muldenberg wurde 1892 an der Einmundung der Bahnstrecke Falkenstein Muldenberg in die Bahnstrecke Chemnitz Aue Adorf eroffnet Im Jahr 2014 wurde der ca einen Kilometer nordlich des Orts gelegene Bahnhof vom Zweckverband OPNV Vogtland als Halt abbestellt Seit 2001 existiert zentral im Ort der Haltepunkt Muldenberg Flossplatz der von der Vogtlandbahn in Richtung Klingenthal und Auerbach Vogtl bedient wird Muldenberg wird von zwei TaktBus Linien des Verkehrsverbunds Vogtland bedient Die Linie 22 verkehrt nach Schoneck und Morgenrothe Rautenkranz wahrend die Linie 23 nach Falkenstein Grunbach und Schneckenstein fuhrt Mit beiden Linien wird ausserdem Hammerbrucke und Tannenbergsthal erreicht Sehenswurdigkeiten BearbeitenTalsperre MuldenbergIm Waldgebiet um Muldenberg liegt das Quellgebiet der Zwickauer Mulde Die 1920 bis 1925 erbaute Talsperre Muldenberg besitzt mit einer Sperrmauer von 525 Metern die langste Staumauer Sachsens und eine der langsten Bruchstein Sperrmauern Europas Sie liegt auf einer Hohe von 715 Metern uber dem Meeresspiegel Flossgraben und Schauflosserei nbsp Muldenberg Infotafeln FlossereiZum besseren Transport des Holzes aus den kurfurstlich sachsischen Waldern des oberen Vogtlands in den Raum Halle Leipzig begann man ab 1579 mit der Anlegung von Flossgraben Um Muldenberg entstanden u a der Obere Flossgraben ab 1579 16 der Kielflossgraben zum Kiel bei Muhlleithen 1632 und der Untere Flossgraben 17 Letzterer hatte bei einer Lange von 7 15 Kilometern ein Gefalle von sechs Metern Auf Beschluss des Gemeinderats von Muldenberg wurde im Jahr 1991 ein Teilstuck des Unteren Flossgrabens wieder flossbar gemacht und zum Technischen Denkmal erklart Sein Damm ist vollstandig erhalten Heute fuhrt der Graben nur noch vom Ausgleichsbecken der Muldenberger Talsperre bis zum ehemaligen Sagewerk Leonhardt in Hammerbrucke Wasser Einen Bekanntheitsgrad erlangte Muldenberg mit der Wiederbelebung der Scheitholzflosserei fur die der instand gesetzte Untere Flossgraben als Schauflossstrecke genutzt wird Der 1993 gegrundete Vogtlandische Flosserverein Muldenberg e V fuhrt zur Pflege des Brauchtums jahrlich am Himmelfahrtswochenende Schauflossveranstaltungen durch Weiterhin betreibt der Verein auch Kohlerei deren Meiler besichtigt werden konnen 18 KammloipeMuldenberg liegt an der Kammloipe einer der langsten und schneesichersten Loipen Deutschlands Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muldenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Muldenberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Muldenberg auf der Webseite der Gemeinde GrunbachEinzelnachweise Bearbeiten Muldenberg auf der Webseite der Gemeinde Grunbach Memento vom 4 November 2016 im Internet Archive Geschichte der Flosserei in und um Muldenberg Mulde im Handbuch der Geographie S 437 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 76 f Die Amtshauptmannschaft Auerbach im Gemeindeverzeichnis 1900 Kottenheide auf gov genealogy net Tannenhaus im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Saubachhauser im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Topographisches Bureau des Kgl sachs Generalstabs Topographische Karte Sachsen Section Falkenstein 1 25000 Aquidistantenkarte Giesecke amp Devrient Leipzig 1888 Digitalisat Kottenheide im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Muldenberg auf gov genealogy net Homepage des Fordervereins Westsachsische Eisenbahnen e V Chemnitzer Verlag und Druck GmbH amp Co KG Vogtlandbahn Muldenberg verliert einen Halt In freiepresse de Abgerufen am 19 Oktober 2016 Muldenberg HOV ISGV Abgerufen am 2 September 2023 Mulde HOV ISGV Abgerufen am 2 September 2023 Der Obere Flossgraben auf der Webseite der Gemeinde Grunbach Memento vom 4 November 2016 im Internet Archive Das Flossgrabensystem auf der Webseite der Gemeinde Grunbach Memento vom 4 November 2016 im Internet Archive Webseite des Flosservereins MuldenbergOrtsteile von Grunbach Grunbach Muldenberg Siehdichfur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muldenberg amp oldid 236976043