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Der Schneckenstein ist ein etwa 23 Meter hoher Felsen nahe der Siedlung Schneckenstein in Sachsen Er erreicht eine absolute Hohe von 883 Meter uber dem Meeresspiegel und liegt im Waldgebiet zwischen Klingenthal Muldenberg und Tannenbergsthal im sudostlichen Vogtland am Ubergang zum Westerzgebirge Bekannt wurde der Felsen durch seinen eigentumlichen geologischen Bau und den damit verbundenen Reichtum an Topas Der Felsen bildet mit dem Mineralienzentrum Schneckenstein und der Grube Tannenberg die Topaswelt Schneckenstein 1 SchneckensteinSchneckensteinHohe 883 m u NHNLage Sachsen DeutschlandGebirge WesterzgebirgeKoordinaten 50 24 48 N 12 27 4 O 50 413333333333 12 451111111111 883 Koordinaten 50 24 48 N 12 27 4 OSchneckenstein Fels Sachsen Typ FelsenGestein topasierte EruptionsbrekzieAlter des Gesteins Karbon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geologie und Geografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBekannt ist der Felsen nachweisbar seit dem 17 Jahrhundert uber die Entstehung des Namens gibt es mehrere Vermutungen man kann heute davon ausgehen dass er von seiner ursprunglichen Gestalt kommt 1727 entdeckte Christian Kraut aus Auerbach die Topase am Schneckenstein In vielen Quellen wird er falschlicherweise als Tuchmacher bezeichnet Zwischen 1734 und 1800 baute am Schneckenstein die Zeche Konigskrone Topase ab wobei rund zwei Drittel des ursprunglichen Felsens abgetragen wurden 1800 wurde der Felsen der Bergakademie Freiberg als Forschungsobjekt ubergeben Seit 1938 steht der Felsen als Naturdenkmal unter Schutz Der Felsen ist ein beliebter Aussichtspunkt aber auch immer wieder das Ziel von Hobbymineralogen und Plunderern Zu DDR Zeiten ab 1973 war der Felsen eingezaunt und nicht mehr zu betreten Nach der Wiedervereinigung wurde der Zaun abgebaut und der Felsen fur Besucher wieder zuganglich gemacht Allerdings musste er nach kurzer Zeit erneut eingezaunt werden Heute ist der Felsen bewacht und kann zu bestimmten Tageszeiten auch innerhalb der Umzaunung betreten werden Der Schneckenstein wurde im Juni 2021 im Rahmen des DGGV Projektes 30 Geotope3 von Studierenden und Mitarbeitern der Universitat Bonn mit Drohnen beflogen um aus den Daten ein 3D Modell zu generieren 2 Geologie und Geografie Bearbeiten nbsp Topas vom Schneckenstein Historische Mineralsammlung im Naturkundemuseum Joanneum in GrazDer Schneckenstein ist ein Quarz Topas Brekzienfels in kontaktmetamorphen kambrischen Schiefern nahe dem Kontakt zum Eibenstocker Granit Der Gesteinskorper fallt schlauchformig sehr steil nach Osten ein Seine Entstehung liegt in der Spatphase der variszischen Gebirgsbildung Durch die Intrusion des Eibenstocker Granites wurden die Schiefer zunachst kontaktmetamorph uberpragt und in Quarz Turmalin Schiefer umgewandelt Nachfolgend kam es zu einem eruptiven Ereignis bei dem das Gestein brekziiert wurde Die eingeregelten Schieferbruchstucke weisen auf ein sanfteres und weniger auf ein explosionsartiges Ereignis hin Anschliessend kam es zu einer Vergreisung bei dem das brekziierte Gestein mit Quarz und Topas verkittet wurde Nach der Teufe nimmt die Topasfuhrung zu Gunsten von Turmalin ab In geringeren Mengen treten auch Kassiterit und Sulfide auf Die benachbarte Zinnerzgrube Tannenberg untersuchte den Brekzienkorper Anfang der 1960er Jahre im Rahmen ihrer Zinnerzerkundung In etwa 80 m unter der Tagesoberflache wurde der Brekzienkorper mit einer Strecke durchfahren und durch mehrere Querschlage und Bohrungen horizontal aufgeschlossen Der Korper hatte hier eine nierenformige Gestalt sowie eine durchschnittliche Ausdehnung WNW OSO von 110 m und WSW ONO von 35 m An der Tagesoberflache weist der Brekzienkorper im Gegensatz hierzu eine eher ovale Form mit ahnlichen Ausmassen auf Die Brekzie sowie der porphyrische Aufstiegsschlot wurde durch Bohrungen bis etwa 450 m Tiefe bis zum Granitkontakt nachgewiesen Ihre Ausmasse unterschieden sich hierbei erheblich von denen an der Tagesoberflache und im bergmannisch aufgeschlossenen Bereich Diese Art von Trummerbrekzie ist neben zwei weiteren kleineren Vorkommen westlich des Felsens in Europa einmalig Ein vergleichbares Gestein ist nur noch vom Mount Bischoff auf Tasmanien bekannt Die Einordnung des Schneckensteins als Berg ist nicht ganz unproblematisch Zwar wird er auf vielen Karten und literarischen Werken als Berg angegeben dies ist jedoch hauptsachlich auf seinen Bekanntheitsgrad und seine touristische Bedeutung zuruckzufuhren Geomorphologisch besitzt der Felsen keinerlei Bedeutung und hebt sich allein wegen seiner geologisch harteren Struktur von seiner Umgebung einem flach nach Norden abfallenden Hang des Kiels 942 m ab Viele Topasfundstucke des Schneckensteins kann man heute im Topaszimmer des Mineralienzentrums in Schneckenstein betrachten Die Topase fanden im 18 Jahrhundert Verwendung in koniglichen Schmuckstucken unter anderem wurde in die Krone von Sophie Charlotte zu Mecklenburg Strelitz die anlasslich ihrer Kronung 1761 mit Konig Georg III angefertigt wurde mit 485 Topasen vom Schneckenstein verziert 3 nbsp Luftbildaufnahme Drohne des Schneckensteins im Juni 2021 nbsp Schneckenstein Topas auf Quarz nbsp Schneckenstein Topas nbsp Topas Turmalin BrekzieLiteratur BearbeitenBernd Lahl Konigliche Topase am Schneckenstein Edelsteine aus dem Vogtland Chemnitzer Verlag Chemnitz August 2012 ISBN 978 3937025858 Reinhart Heppner Jorg Bruckner Helmut Schmidt Sachsisch bohmische Aussichtsberge des westlichen Erzgebirges in Wort und Bild mit touristischen Angaben Horb am Neckar 2001 S 20 21 Ludwig Baumann Ewald Kuschka Thomas Seifert Lagerstatten des Erzgebirges Enke Stuttgart 2000 ISBN 3 13 118281 4 Ernst Kohler Der Topasfelsen Schneckenstein in Unser Vogtland 1 1894 95 S 174 186 Digitalisat Johann Gottlieb Kern Vom Schneckensteine oder dem sachsischen Topasfelsen Digitalisate Dresden 1792 slub dresden de Prag 1776 books google de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schneckenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prospekt des Schneckensteins kolorierte Handzeichnung 1735Einzelnachweise Bearbeiten TOPASWELT SCHNECKENSTEIN abgerufen am 1 August 2023 Thorald Meisel Drohnen Flug am Schneckenstein Freie Presse 6 Juni 2021 abgerufen am 11 Juni 2021 Gem Topaz from the Schneckenstein Crag Saxony Germany Mineralogical Characterization and Luminescence Abgerufen am 9 Oktober 2023 englisch Normdaten Geografikum GND 4566942 9 lobid OGND AKS VIAF 246958926 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schneckenstein Fels amp oldid 238005773