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Moritz Brauninger 2 Dezember 1836 in Crimmitschau 23 Juli 1860 am Powder River mit Absarokee Namen Bagirisch war ein deutscher Missionar in Nordamerika der als evangelischer Martyrer gilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Ausbildung zum Missionar 1 3 Reise uber den Missouri 1 4 Kulturschock im Fort Union 1 5 Reise uber den Yellowstone River 1 6 In Fort Sarpy II 1 7 Leben mit den Crow 1 8 Beschlusse der Missionsleitung 1 9 Erneute Reise zu den Crow 1 10 Erste Weihnachtsfeier Wyomings 1 11 Missionsstation am Powder River 1 12 Zunehmende Spannungen 1 13 Begegnung mit sechs Kriegern 1 14 Tod von Hand der sechs Krieger 2 Aufgabe der Missionsbemuhungen 3 Denkmal 4 Gedenktag 5 Quellen 6 LiteraturLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Moritz Brauninger war das zweite der vier Kinder des Tischlermeisters Moritz Brauninger und der Christiane Brauninger geborene Munch Im Alter von funf Jahren trat Moritz Brauninger der Jungere in die Burgerschule seines Heimatortes ein wo er sieben Jahre blieb Spater schrieb er uber diese Zeit Still wie ich war hatte ich auch nie Lust zu den Spielen meiner Kameraden Bucherlesen war meine Leidenschaft wie es im Lebenslauf Buch der Neuendettelsauer Missionsanstalt heisst Er wurde an Ostern 1850 konfirmiert Auf Wunsch seiner Eltern aber gegen seine eigene Uberzeugung begann er eine Tischlerlehre bei seinem Vater Im ersten Lehrjahr floh er wohl aufgrund von Konflikten wahrend seiner Lehre aus seinem Elternhaus Als er zuruckkehrte schloss er seine Ausbildung ab die Arbeit bereitete ihm aber keine Freude Am 18 April 1853 im Alter von nur 16 Jahren begann er an einem kalten verregneten Tag den damaligen Gepflogenheiten entsprechend seine Gesellenwanderung Er empfand diese Reise als erlebnisreich Dabei besuchte er Dresden Wittenberg wo er die Schlosskirche und andere Luther Gedenkstatten besichtigte Magdeburg Hamburg Stade Bremen Osnabruck Munster Barmen Dusseldorf Koln Bonn Bingen und Mainz Danach ging er in Richtung Frankfurt am Main Des Ofteren musste er auf seiner Reise betteln Uber den Spessart reiste er nach Wurzburg und Nurnberg dann nach Neuendettelsau weil er den beruhmten evangelischen Pastor Wilhelm Lohe predigen horen wollte Dieser beeindruckte ihn mit seiner Predigt uber die Verbreitung des Evangeliums uber die ganze Welt so sehr dass Brauninger im Ort blieb und sich eine Stelle als Hilfskraft vom ortlichen Dorftischler geben liess Dieser benotigte diese Hilfe weil gerade das Diakonissenhaus in Neuendettelsau aufgebaut wurde woran Brauninger bis zu dessen Fertigstellung im Fruhling 1855 mitarbeitete Seine berufliche Zukunft war ihm immer noch nicht klar Er hatte zahlreiche Kontakte zu den Auszubildenden der Missionsanstalt Lohe beriet ihn seelsorgerlich Beides fuhrte dazu dass Brauninger sich um die Aufnahme in die Missionsanstalt bewarb Er war aber noch zwischen weltlichen und geistlichen Belangen zerrissen wie Lohe spater notierte Er wurde dann aufgenommen damit er sich von weltlichen Versuchungen losen konnte wie die Anstalt beschloss Ausbildung zum Missionar Bearbeiten Am 24 April 1855 trat Moritz Brauninger in die Missionsanstalt fur Nordamerika was der damalige Name der Anstalt war ein Es handelte sich um eine zweijahrige Ausbildung zum geistlichen Nothelfer fur die deutschen lutherischen Auswanderer Seit 1841 erteilte Lohe einigen Handwerkern die als Sendlinge nach Nordamerika gehen wollten spontanen Unterricht Der Katechet Friedrich Bauer aus Nurnberg ein Freund Lohes ubernahm 1846 diese Ausbildung die durch ihn ein theologisches und padagogisches Fundament erhielt Kern war die Dogmatik und Ethik des Luthertums sowie eine Einleitung in das Neue Testament Hinzu kamen weitere Facher Diese Ausbildung erhielt nun Brauninger Was fehlte war eine Einfuhrung in die Ethnologie und Landeskunde des Zielgebiets Sein Abschlussexamen legte Moritz Brauninger Ende Februar 1857 ab Am 1 Marz fand die gottesdienstliche Segensfeier fur ihn und drei weitere Missionare statt die nach Nordamerika abgeordnet wurden Moritz Brauninger wurde von Wilhelm Lohe nach Iowa ausgesandt Als Brauninger Neuendettelsau verliess flocht er eine Dornenkrone um seine Fotografie Dies wurde spater bisweilen als Vorahnung seines Martyrertodes gedeutet Die Krone wurde unter anderem in der Ausstellung Good Bye Bayern Gruss Gott America des Hauses der Bayerischen Geschichte vom 10 Dezember 2004 bis zum 6 Marz 2005 im Lokschuppen in Rosenheim gezeigt Lohe bemerkte in Brauningers Nachruf dieser sei mit einigen Helfern auf eigene Gefahr in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert da seine Lehrer meinten er sei fur das Amt des Missionars wenig geeignet gewesen Die Uberfahrt musste Brauninger aus eigener Tasche bezahlen Brauninger erreichte gemeinsam mit Karl August Gohle 1836 1917 der danach in Buffalo als Nestor der deutschen Musiker und Lehrer bekannt wurde sowie den Missionaren Peter Brand und Andreas Sussner New York City am 3 Mai 1857 Von dort reisten die genannten vier Personen direkt nach Buffalo weiter und trafen sich mit Pastor Grabau der kurz zuvor ein Treffen mit den Altesten der kleinen Iowa Synode hatte Ende April erreichte Brauninger Dubuque Iowa am Mississippi Dort sollte er seine Ausbildung am theologischen Seminar der Iowa Synode vollenden Vorher musste er fur acht Wochen als Tischler beim Aufbau des neuen Wartburg Seminars der Synode das zum Reformationsfest am 31 Oktober 1857 in Saint Sebald in Clayton County Iowa eingeweiht wurde mitarbeiten Danach musste er einen Brunnen graben und eine Woche lang Brennholz fur den Winter schlagen So konnte er erst um den Jahreswechsel von 1857 auf 1858 mit dem Unterricht beginnen um weiter zum Missionar und Pastor ausgebildet zu werden Am 11 Januar 1858 begrundete Brauninger die Namenswahl des Seminars in einem Brief an Lohe damit dass die zukunftigen Pastoren es dem unermudlichen Arbeiter auf der Wartburg bei Eisenach gleich tun wollen Reise uber den Missouri Bearbeiten Der erfahrenere Missionar Johann Jakob Schmidt 1834 traf im Winter von 1857 auf 1858 in Detroit einen einflussreichen Indianeragenten der US Regierung namens Alexander H Redfield der fur die Stamme am Missouri River und dem Yellowstone River zustandig war Er hatte Gesandten der Crow Absarokee und anderer Stamme Zahlungen in Geld und Naturalien zu uberbringen Die Crow wollte er in Fort Sarpy II der letzten Station seiner Reise die in ihrem Stammesgebiet sudlich des Yellowstone River zwischen dem Big Horn River und dem Powder River lag treffen Redfield lud Schmidt ein ihn dorthin zu begleiten da er den Missionaren die Crow besonders empfahl Das Missionskomitee der Iowa Synode und dessen Unterstutzer in Europa der Nurnberger Zentralmissionsverein und die Neuendettelsauer Gesellschaft fur innere Mission sahen in dieser Einladung eine sehr gunstige Gelegenheit mit der Mission der amerikanischen Ureinwohner die besonders Lohe vorantrieb zu beginnen indem die Missionsmoglichkeiten im Zusammenhang mit dieser Reise erkundet werden sollten Alle Missionsbemuhungen der Synode wurden von neun Absolventen der Neuendettelsauer Missionsanstalt getragen die Finanzierung ubernahm im Wesentlichen die Gesellschaft fur innere Mission So bat Schmidt im Fruhjahr 1858 um einen Mitarbeiter Ausgewahlt wurde Brauninger dessen Ausbildung damit schon Ende April 1858 endete Er machte sich auf den 5000 km langen Weg in Richtung der Crow und traf in der vorletzten Maiwoche 1858 in St Louis ein wo Missouri River und Mississippi zusammenfliessen Hier traf er Schmidt Redfield begleitete die Missionare auf dem Dampfschiff Twilight das von Frost Todd amp Company gechartert worden war und am 23 Mai in St Louis ablegte durch das Gebiet sieben verschiedener Stamme namlich Yankton Big Head Sioux Arikaree Hidatsa Mandan Assiniboine und Blackfoot 3840 km den Missouri River hinauf Redfield stellte Brauninger und Schmidt eine Lizenz aus ein Jahr mit den Crow zu leben und erreichte es bei Kapitan Shaw dass die Missionare entweder kostenlos oder fur einen sehr geringen Preis reisen konnten Brauninger und Schmidt hielten Morgen und Abendgottesdienste auf dem Dampfer ab Weitere Passagiere waren der Kunstler Carl Wilmar der Indianeragent Alfred J Vaughn zahlreiche Voyageurs und Mechaniker sowie ein paar Frauen und Kinder Oberhalb der Yankton Siedlung die sie am 6 Juni erreichten mussten die Passagiere stets mit Angriffen rechnen wenn sie eine Siedlung von Ureinwohnern passierten Die Situation schien sich zu andern als beim Fort Randall etwa 40 Soldaten unter dem Kommando Major H W Wessels zustiegen Am Fort unterhielt die Regimentsband die Passagiere die ferner eine Fuhrung durch das etwa vier Hektar grosse rechteckige Militargelande erhielten Die Besatzung hielt die Soldaten in ihren verschlissenen Uniformen allerdings fur nutzlose Retter Am Old Fort Pierre sollte ein Treffen mit den Big Head Sioux stattfinden die sich aber erst am 16 Juni ein gutes Stuck flussaufwarts von dem alten Handelsposten dem Boot naherten Hunderte von Stammesangehorigen versammelten sich am Ufer ausserten laut ihren Unmut uber die Militareskorte feuerten Warnschusse ab von denen einige den Radkasten trafen und galoppierten am Ufer auf und ab Unter strenger Militaruberwachung bewirtete Redfield die verargerten Sioux verteilte die jahrlichen Falligkeiten und stellte vorubergehend die Ordnung wieder her Major Wessels nahm seine Soldaten unter strenge Fuhrung und postierte wahrend der Flussreise Tag und Nacht Wachen auf dem Boot Am 19 Juni liess Kapitan Shaw die Twilight abseits vom Ufer am rattenverseuchten Fort Clark ankern um die Arikaree zu meiden die fast mittellos und damit in Versuchung waren das Boot auszurauben Als Redfield ihnen die jahrlichen Falligkeiten ubergab feuerten sie argerlich Schusse vor seine Fusse Es kam zu Zeitverlusten durch flache Fahrrinnen Sandbanke zwei Schaden am Steuergerat haufige Halte fur die Holzversorgung und zahlreichen Verspatungen durch einheimische Kriegsparteien Beratungen und generelle Stammesgegensatze Ein paar Tage vor ihrer Ankunft am Fort Union in Nebraska einer Handelsstation an der Mundung des Yellowstone River notierten die Missionare stolz und unzutreffend es sei grossartig dass wir die ersten Missionare unter diesen Wildwest Indianern sind und sehr motiviert seien diese davor zu bewahren in die Hande der Romischen zu fallen Kulturschock im Fort Union Bearbeiten Nach 31 Tagen auf der Twilight am 22 Juni langten sie in Fort Union an der Einmundung des Yellowstone River in den Missouri an Es handelte sich seit 1828 oder 1829 um eine der wichtigsten Handelsstationen der Ersten Amerikanischen Pelzhandels Kompanie Die Kompanie kaufte hier Biber und Buffelfelle von den Ureinwohnern und bezahlte diese in erster Linie mit Gewehren und Munition Die Zielregion war damals noch uberwiegend naturbelassen Gemeinsam mit den Missionaren kam mit dem Dampfer auch ein erklecklicher Vorrat an Alkoholika an Dies fuhrte dazu dass die Missionare ihre kurz zuvor geausserte Einstellung bald andern sollten So waren die Assiniboine am nachsten Morgen zu betrunken um ihre jahrlichen Falligkeiten abzuholen Diese Situation verursachte den Missionaren unaussprechlichen Schmerz wie sie sich ausdruckten und Niedergeschlagenheit Der Alkoholexzess setzte sich noch zwei weitere Tage fort und Schmidt beobachtete Die weissen Arbeiter sind so betrunken dass sie nicht arbeiten konnen Selbst der Handelsvorsteher des Postens Robert Meldrum konnte keine Ergebnisse erzielen da seine Angestellten betrunken und voller Albernheit seien Die Missionare beurteilten die Ureinwohner nun als schmutzig und verdorben an Leib und Seele und die Pelzhandler als nichts als gottloses Gesindel Es fiel den Geistlichen ausserst schwer sich an die sozialen Bedingungen am Fluss anzupassen und eine Beziehung zu den Menschen aufzubauen die am Fort Union und andernorts im Gebiet der Ureinwohner lebten Die harte Realitat des Lebens am Oberen Missouri stand im krassen Gegensatz zu den Hoffnungen die sich die Missionare gemacht hatten Besonders nachdem James Kipp sie gewarnt hatte dass die Crow die wildesten aller Indianer seien und Agent Redfield ihnen entgegenkommend gesagt hatte dass die Crow moralisch pervertierte Prostituierte und Hurenfreier seien die wie es damals bewertet wurde beschamende Akte zwischen Mann und Mann begingen waren die Missionare uberrascht und verangstigt Besonders eine Begebenheit zeigte deutlich den Gegensatz zwischen den Moralvorstellungen der Missionare und denen der Mannergesellschaft des sogenannten Wilden Westens Am 1 Juli naherte sich aus Richtung der Berge eine Beerdigungsprozession fur eine Frau vom Stamm der Assiniboine dem Fort die wahrend des Aufenthalts der Missionare gestorben war Es handelte sich bei der Frau offensichtlich um die Prostituierte des Forts Ein Mann mit zwei Pferden ritt voran es folgte ein Einspanner mit der Leiche danach funf oder sechs Frauen eine davon die Mutter der Verstorbenen Sie grussten die Missionare freundlich Diese erkannten dass von Schmidt erwartet wurde die Beerdigung zu ubernehmen Alexander Redfield der Bourgeois Fort Manager Alexander Culbertson von der Amerikanischen Pelzkompanie und Alfred Vaughn waren dementsprechend schwarz gekleidet Redfield ging auf Schmidt zu und forderte ihn auf Culbertsons Anfrage hin auf die Zeremonie am Grab entsprechend den Bestimmungen der lutherischen Kirche abzuhalten Schmidt konnte nicht sicher ermitteln ob die Frau getauft worden war weshalb er ablehnte Hinzu kam dass die Missionare den Broterwerb der Frau als offenkundige Sunde betrachteten in der sie gestorben war Das Gesprach fand am Zaun des Friedhofes statt Alle Anwesenden insbesondere Culbertson waren uber die Ablehnung sehr verargert Schmidt und Brauninger erfuhren nun die Feindschaft des Fortpersonals Am nachsten Tag rief Redfield aus dass Indianer und Weisse gleichermassen menschliche Wesen sind die eine menschliche Seele haben Schmidt zog mit seiner hartnackigen Weigerung Personen zu beerdigen die nicht seiner Kirche angehorten eine wutende Antwort des normalerweise ruhigen Redfield auf sich Was zur Holle sie sind ein Pfarrer Wenn Leute sterben erwartet jedermann ihren Dienst aber sie weigern sich bestandig Die Begebenheit wurde am 1 September 2012 am Originalschauplatz nachgestellt Sowohl Culbertson als auch Redfield wollten den Missionaren keinerlei Unterstutzung mehr gewahren Spater kam es aber zu einer Aussprache zwischen Culbertson Redfield und den Missionaren bei der letztere auf die eigenen Gesetze des Wilden Westens hingewiesen wurden und nach der wieder Einigkeit zwischen den Beteiligten herrschte Trotz ihrer Verargerung und des Konflikts kamen die Missionare weiter ihrem Missionsauftrag nach Den Vertragsbedingungen entsprechend sollten die Crow ihre Geschenke am Fort Union abholen die Berg Crow bestanden aber darauf dass diese in ihr Gebiet gebracht werden sollten Dazu wurden die Ankommlinge am Fort von zwei Hauptlingen der Crow darunter Dagbizaschusch Barenkopf abgeholt Reise uber den Yellowstone River Bearbeiten Aufgrund des seichten Wassers des Yellowstone River konnte das Dampfschiff nicht diesen entlang in das Gebiet der Crow fahren stattdessen wurden zwei flache Flussboote eingesetzt deren Fahrt am 6 Juli begann Culbertson hatte den Missionaren erlaubt kostenlos mitzureisen Drei Wochen nach der Abfahrt nahe der Mundung des Powder River musste Redfield aufgrund einer Fiebererkrankung die er sich in dem kalten regnerischen Wetter zugezogen hatte mit dem kleineren Boot nach Fort Union zuruckkehren Sein Mitarbeiter Henry W Beeson ubernahm nun die Eskorte Die Missionare schlossen auf dem Weg Freundschaft mit Dagbizaschusch sie hatten das Empfinden dass die Hauptlinge ihnen mit mehr Achtung begegneten als die mitreisenden Pelzhandler die ihrer eigenen Religion angehorten Der Weg wurde bisweilen gefahrlich wenn das Boot mit Seilen durch nahezu unpassierbare Stromschnellen gezogen werden musste In Fort Sarpy II Bearbeiten So dauerte die Fahrt uber den Yellowstone River 37 Tage bis zum 12 August 1858 um die vergleichsweise kurze Strecke zum Fort Sarpy II zuruckzulegen einer Station die etwa 80 km unterhalb der Mundung des Big Horn River und etwa 480 km von Fort Union entfernt lag Das Gebiet der Crow zog sich den Big Horn River und den Yellowstone River entlang etwa im heutigen Montana Fort Sarpy II bestand damals aus sieben kleinen aber gut befestigten Hausern Die Amerikanische Pelzkompanie hatte nicht nur die Reise der Missionare auf dem Yellowstone River unterstutzt sondern ihnen auch erlaubt in dem Fort zu verweilen Aus Sicht der Missionare offenbarte die Station als typischer Aussenposten aber deutlich alle Laster der Zivilisation die Handler schenkten ihnen wenig Beachtung Die Missionare fanden das Leben dort unertraglich ahnlich erging es vielen Besuchern Reynolds nannte das Fort im Folgejahr eine entschieden primitive Angelegenheit Redfield hatte die Missionare zuvor gebeten den Empfang der jahrlichen Falligkeiten fur die Blackfoot zu quittieren falls die Ureinwohner noch nicht eingetroffen seien Der Unterschied zwischen der Liste und den tatsachlich gelieferten Gutern war fur die Missionare offensichtlich weshalb sie sich weigerten zu unterschreiben Es kam zum Streit die Missionare wollten das Fort umgehend verlassen Hinzu kam dass die Crow die ihre Falligkeiten erhalten hatten sich bereits im Aufbruch befanden Sie entschieden sich also Dagbizaschusch zu fragen ob sie mit seinem Stamm mitziehen durften Dies erschien den Missionaren wesentlich angenehmer da ihnen das Leben im Fort rude und degeneriert vorkam Der Hauptling antwortete Itzig gut Obwohl die Missionare kaum Kenntnis von Sprache und Sitten der Ureinwohner hatten gingen sie das Wagnis ein mit diesen mitzuziehen Leben mit den Crow Bearbeiten Die Reise begann am 17 August 1858 Die Missionare wurden aussergewohnlich freundlich und herzlich in Empfang genommen Dagbizaschusch bewirtete sie in seinem eigenen Zelt in dem sie von nun an wohnten und stellte ihnen auch zwei Reitpferde und ein Packpferd fur Erkundungstouren in der naheren Umgebung zur Verfugung Ferner bot er jedem von ihnen eine Frau an was sie allerdings ablehnten Brauninger erhielt den Crow Namen Bagirisch fur der Braune und Schmidt den Namen Akomatbisch fur Schmied Damit waren sie formell in den Stamm aufgenommen Sie wurden mit Tomahawk Pfeil und Bogen bewaffnet So zogen sie zwei Monate lang bis zum 1 Oktober als Nomaden mit 1500 Ureinwohnern und 160 Zelten von Lager zu Lager teilten deren hartes Leben und wurden Zeuge von Kampfen zwischen Crow und Blackfoot Jeden Tag ritten sie drei bis vier Stunden bauten am Morgen das Zelt ab und am Abend wieder auf was Aufgabe der Frauen war kochten und versorgten die Pferde Am Abend ging unter den Mannern die Pfeife herum ein religioses Ritual der Ureinwohner durch das sie sich mit den Geistern verbunden fuhlten oder die Missionare sangen Lieder aus ihrer Heimat die Schmidt mit der Geige begleitete In dieser Zeit gewannen die Missionare das Vertrauen und die Zuneigung der Crow und begannen was ihre Hauptbeschaftigung war deren Sprache zu lernen Ihr Crow Vokabular umfasste schliesslich 500 Worter so dass sie sich bis zu einem gewissen Grade verstandlich machen konnten Hinzu kam die Zeichensprache der Ureinwohner die insbesondere Brauninger sehr gut lernte Das unstete Leben brachte die Missionare zu der Ansicht dass ein fester Wohnsitz fur die Mission erforderlich sein wurde Dagbizaschusch gab keine klare Antwort zu dieser Frage machte aber klar dass die Missionare jederzeit in seinem Stamm willkommen seien und dass er sehr daran interessiert war dass sie den Kindern Lesen Schreiben und Rechnen beibrachten Am 1 September 1858 erwahnte Redfield die Missionare in einem Bericht an den Kongress der Vereinigten Staaten Als im Herbst ein Teil des Stammes den Deer Creek besuchte einen Nebenfluss des North Platte River um Frieden mit einem verfeindeten Stamm zu schliessen begleiteten Brauninger und Schmidt diese Gruppe Sie konnten ihre Missionsarbeit noch nicht sofort aufnehmen da es sich nur um eine Erkundungsreise handelte und die Erlaubnis und die Vorbereitung zur Mission noch fehlten Zum Abschied versprachen sie den Crow aber auf deren Bitte hin sich im nachsten Fruhjahr bleibend bei ihnen ansiedeln zu wollen Schmidt berichtete spater dass die Ureinwohner sie nur sehr ungern gehen liessen und sie mehrfach ermahnten auch wirklich zum vereinbarten Zeitpunkt zuruckzukehren Einige wollten sie sogar nach Iowa begleiten um ihre Ruckkehr sicherzustellen was die Missionare ablehnen mussten Die Verabschiedung war herzlich Das Fundament fur eine erfolgreiche Missionsarbeit bei den Crow schien gelegt zu sein Beschlusse der Missionsleitung Bearbeiten Sie erreichten Anfang Oktober das Fort und reisten von dort aus heimwarts nach Iowa St Sebald erreichten sie am 25 November 1858 Dort erhielten sie aufgrund ihres sehr ermutigenden Berichts sofort die Erlaubnis der Missionsleitung das notwendige Geld und die erforderliche Ausrustung fur die Ruckkehr zu den Crow Es wurde entschieden eine Kolonie im Gebiet der Crow einzurichten was auf eine Idee Lohes zuruckging der in Michigan einen ahnlichen Versuch unternommen hatte sowie auf den Vorschlag Brauningers und Schmidts eine Missionsfarm im Land der Crow zu errichten Es gab zwei Grunde dafur Der eine war die Versorgung der Missionare die damals im Nordwesten sichergestellt werden musste Ferner sollten konvertierte Ureinwohner hier an ein sesshaftes Leben gewohnt werden da eine nomadische Lebensweise regelmassige Gottesdienste die geistliche Unterweisung und ein christliches Leben erschweren wurde Eine Bitte an die Regierung um finanzielle Unterstutzung wurde abgelehnt Der Bericht der Missionare fuhrte aber zur Bereitstellung erheblicher Geldmittel durch die Synoden von Iowa und Buffalo der Hauptanteil kam aber aus Deutschland insbesondere die Neuendettelsauer Mission unterstutzte das Vorhaben dank Lohes Arbeit bis zum Schluss Auch die Lubecker Mission geleitet von Dr Johann Carl Lindenberg sandte erhebliche Summen Erneute Reise zu den Crow Bearbeiten Brauninger und Schmidt reisten ab dem 5 Juli 1859 wieder zu den Crow aus verschiedenen hauptsachlich finanziellen Grunden diesmal den Landweg den Oregon Trail entlang Unvorhersehbare Ereignisse hatten die Abreise verspatet Ursprunglich sollten Kessler Krebs und ein Farmer mitreisen was aber aus Geldgrunden nicht verwirklicht werden konnte Stattdessen bestand die Gruppe nur aus den Missionaren Brauninger und Schmidt die ja nun schon Missionserfahrung gesammelt hatten dem Missionsgehilfen Doderlein dem Studenten und Missionsgehilfen Seyler und den landwirtschaftlichen Gehilfen und Kolonisten Beck und Bunge Ihren Besitz Verpflegung Saatgut und landwirtschaftliche Gerate sowie Werkzeuge transportierten sie mit vier Ochsenkarren was die Geschwindigkeit fur die zuruckzulegenden uber 1500 km in Richtung Westen limitierte Krankheitsgrunde und weitere Verzogerungen gestalteten die Landreise langer als vorhergesehen sie dauerte insgesamt zwolf Wochen und war fur die Reisenden ausserst entkraftend Erst im Spatherbst 1859 langten die Missionare am mit den Crow vereinbarten Treffpunkt in Deer Creek heute Glenrock in Wyoming an dass von Fort Laramie ungefahr 100 km den North Platte River hinauf lag Ein Jahr lang war kein Crow in der Nahe von Deer Creek gesichtet worden Dies zwang die Missionare dazu ihr Winterquartier 240 km von den Crow entfernt aufzuschlagen Schmidt und Doderlein reisten am 10 Oktober an sich selbst zweifelnd und deprimiert nach Iowa zuruck auch um dort weitere Vorrate fur den Fruhling in Auftrag zu geben da die aus Neuendettelsau zur Verfugung gestellten Mittel kaum fur die Uberwinterung der Missionare und die geplante Reise zu den Crow ausreichend waren Sie sollten mit einer zweiten Expedition im Fruhling nach Deer Creek zuruckkehren In St Sebald angekommen wurde Schmidt allerdings krank wahrend sich Doderlein der Missouri Synode anschloss Der verkleinerten Gruppe in Deer Creek stand nun der nicht einmal 23 jahrige Brauninger vor Er verfugte nur noch uber 20 fur die bevorstehende Uberwinterung was unter normalen Umstanden auf keinen Fall ausgereicht hatte Die Missionare konnten aber die gunstige Gelegenheit nutzen sich einer militarischen Vermessungseinheit des Ingenieurskorps der US Armee unter Captain William Franklin Raynolds der die Missionare sehr freundlich behandelte anzuschliessen Diese hatte ihr Winterquartier im Deer Creek Indian Agency bezogen das dem Indianeragenten Major Thomas S Twiss unterstand der den Missionaren riet hier ebenfalls wahrend des sehr harten Winters zu verweilen da die Chancen im Fruhling besser seien das Gebiet der Crow zu erreichen wofur sie das Gebiet der feindlichen Sioux und Cheyenne zu durchqueren hatten Die Missionare konnten eines der Mormonenhauser beziehen die im Utah Krieg 1857 aufgegeben worden waren Raynolds erkundete von den Missionaren dass ihre Vorrate erschopft waren und machte dem bis dahin unbesorgten Brauninger klar dass sie in ihrer aktuellen Lage ihre Mission im Fruhling nicht wurden fortsetzen konnen Er bot den Missionaren in dieser Situation seine Unterstutzung an worauf diese gerne eingingen Raynolds beschrieb Bryninger wie er Brauninger nannte und dessen Leute in seinem noch erhaltenen Bericht von 1868 als Gottesfurchtige und ergebene Manner die aber sowohl der Welt als auch unserer Sprache gegenuber unwissend und folglich kaum auf die Aufgaben vorbereitet sind die sie sich vorgenommen haben Die beiden Berichte von Redfield und Raynolds sind die einzigen zeitgenossischen schriftlichen Zeugnisse uber die Anwesenheit der Missionare in Montana und Wyoming Ihren Lebensunterhalt in Form von Unterkunft Nahrung und geringen Geldbetragen verdienten die Missionare sich mit Reparaturarbeiten an den Baracken und dem Bau von Blockhausern wofur Raynolds Arbeiter gesucht hatte Ferner wurden in der Handelsstation Spenden mit einem Gesamtbetrag von 60 fur die Missionare gesammelt was ihre Uberwinterung ermoglichte Raynolds wurde von der dankbaren Synode vollstandig fur seinen in dieser Zeit entstandenen finanziellen Aufwand entschadigt Erste Weihnachtsfeier Wyomings Bearbeiten An Heiligabend hielten die Missionare einen Gottesdienst im Haus des Gastgebers ab zu dem Raynolds und seine Einheit eingeladen waren Ebenfalls eingeladen waren Twiss und seine Familie die aber anscheinend nicht teilnahmen Stattdessen fanden sich zahlreiche Ureinwohner ein die vom Major handverlesen worden waren Der Gottesdienst fand zur angenehmen Uberraschung aller unter einem mit Kerzen geschmuckten Weihnachtsbaum statt was damals in Nordamerika noch ausserst ungewohnlich war Dazu diente eine Fichte die von den Missionaren geschlagen und in ihr Quartier geschafft worden war Auch die Ureinwohner zeigten sich zufrieden mit der Zeremonie Brauninger las aus der Bibel vor und spielte bekannte Weihnachtslieder auf der Violine Da die meisten Texte deutsch waren konnten nur die Missionare alle Lieder vollstandig mitsingen Es handelte sich hierbei um die erste bekannte Weihnachtsfeier im heutigen Wyoming Geschenke wurden unter den kargen Bedingungen vermutlich nicht ausgetauscht Der Militarkommandeur der die Region nordlich von Deer Creek durch seine Vermessungsarbeiten gut kannte empfahl Brauninger vor der Weiterreise der Missionare die geplante Missionsstation im Kernland der Crow am Unterlauf des Big Horn River zu errichten Missionsstation am Powder River Bearbeiten Stattdessen reisten die Missionare alleine trotz aller Ruckschlage und Enttauschungen unter Brauningers Fuhrung die er wegen der Erkrankung Schmidts ubernommen hatte in der Osterwoche 1860 nordwarts weiter zum Powder River im heutigen Wyoming einem Nebenfluss des Yellowstone River Drei der Missionare steuerten jeweils einen Ochsenkarren wahrend der vierte die Milchkuhe trieb da sie einen autarken Bauernhof einrichten wollten Es ist nicht genau bekannt welche Route sie dabei nahmen aber sie fuhrte mitten durch die Wildnis Nach einer Strecke die sie auf etwa 160 km schatzten erreichten sie weiter ostlich das Ufer des Powder River im Glauben nun im Kerngebiet der Crow angekommen zu sein Sie uberquerten den Fluss und suchten einen geeigneten Ort fur die Missionsstation aus der sich auf der Hohe des Flusses befand und von dichtem Gras bewachsen war Hier konnten sie dank der Hilfe Captain Raynolds die Mission in nur 240 km Entfernung von einer Poststation errichten Es wurden mehrere Blockhauser darunter ein grosseres als Versammlungsgebaude ein Brunnen fur Trinkwasser ein Huhnerstall und Gemusebeete angelegt Land wurde urbar gemacht umzaunt und fur die Herbsternte besat Vermutlich lag dieses Land gegenuber dem Zusammenfluss mit dem Dry Fork am linken Ufer des Powder River der genaue Ort konnte spater nicht mehr ermittelt werden Die Missionare welche die Station bewirtschafteten Brauninger Beck und Seyler wollten dort neben der Sprache auch die Sitten und Gebrauche der ortlichen Ureinwohner kennenlernen Ausserdem wollten sie ihnen den christlichen Glauben nahebringen und Verstandnis fur die europaischen Siedler wecken Offenbar war ihnen nicht bekannt dass sie sich hier tatsachlich in der Mitte der schmalen Grenzregion zwischen den Volkern der Sioux der Blackfoot und der Crow befanden die dort standige heftige Grenzkonflikte ausfochten Diese Unkenntnis sollte sich als verhangnisvoll herausstellen Insbesondere die Sioux galten als kriegerisch Auch die Konflikte zwischen Ureinwohnern und europaischen Siedlern nahmen in der Region zu Die Missionare fuhlten sich selbst offenbar in Sicherheit da die Sioux die bisweilen die Missionsstation aufsuchten ihnen freundschaftlich begegneten Brauningers Kenntnis der Crow Sprache insbesondere aber der einheimischen Zeichensprache fuhrten nun zu aus Sicht der Missionare fruchtbaren Gesprachen mit Cheyenne und Arapaho Tatsachlich erwies sich Brauninger als der Talentierteste hinsichtlich des Erlernens der einheimischen Sprachen und Kulturen so dass er einer der Leiter der Mission wurde Es gelang Brauninger drei Jungen vom Stamm der Cheyenne zum Christentum zu fuhren Zwei von ihnen starben als Jugendliche uber das weitere Schicksal des dritten ist nichts bekannt Zu weiteren Erfolgen der Neuendettelsauer Mission in dieser Region sollte es nicht kommen wie sich spater zeigte Bunge konnte die Abgeschiedenheit nicht langer ertragen wollte zurucktreten und gegen den Willen Brauningers nach Deer Creek zuruckreisen Seine Entscheidung zeigt die korperlichen und seelischen Belastungen die das Leben hier mit sich brachte Moritz Brauninger brachte ihn mit einem Ochsenkarren zur Poststation Am 24 Juni 1860 schickte Brauninger von hier aus einen vollstandigen und ermutigenden Bericht nach Iowa Darin enthalten war eine noch erhaltene Bleistiftzeichnung Brauningers von der Station und ihrer Umgebung Er berichtete von der Errichtung der Missionsstation und davon dass die Crow ihre jahrlichen Falligkeiten bald in Deer Creek abholen wurden Er ging irrtumlich davon aus dass sie dabei an der Missionsstation vorbeikommen werden Da die Station sich in Wahrheit am Rand des Stammesgebietes der Sioux befand hatten die Crow die Region ihrer Feinde nur im Kriegsfall betreten Ferner bat Brauninger um die Entsendung zweier zusatzlicher Missionare Es sollte sein letzter Brief an das Missionskomitee in St Sebald werden Ende Juni 1860 befand sich Brauninger wieder in seiner Station Die Missionarsstellen wurden von der zufriedenen Synode ausgeschrieben und an zwei vielversprechende Kandidaten Flachenecker und Krebs vergeben die sich sofort auf die lange Reise vorbereiteten Die Zukunft der Station erschien vielversprechend nichts schien zunachst auf die folgenden Ereignisse hinzudeuten Zunehmende Spannungen Bearbeiten Eine Minderheit der Krieger betrachtete aber auch die Missionare als Eindringlinge und wunschte ihren Tod Die Zerstrittenheit der verschiedenen Stamme verhinderte dass die Missionare von diesen getotet wurden Die Besucher der Station von den Sippen der Hunkpapa und Oglala Sioux verhielten sich aber ab Mitte Juli 1860 immer selbstbewusster und aggressiver und verlangten von den Missionaren Nahrung Unterkunft und Geschenke und fragten sie nach dem Grund ihres Aufenthalts in dieser Region Die Missionare versuchten eifrig aber erfolglos die Ureinwohner mit Kost und Logis freundlich zu stimmen Deren Verhalten blieb unterkuhlt und bedrohlich Am 19 und 20 Juli 1860 lagerte eine Gruppe von 50 Kriegern der Oglala und Hunkpapa in nur etwa 2 km Entfernung von der Station Einer der Krieger sagte den Missionaren unmissverstandlich dass sie alle Stationsbewohner und deren Vieh toten werden wenn sie von ihrem Angriff auf die Schoschonen zuruckkehrten und die Missionare bis dahin nicht abgereist seien Dies angstigte die Missionare sehr Derselbe Krieger trug eine alte Decke die er gegen eine neue eintauschen wollte Als Brauninger dagegen protestieren wollte nahm sich der Mann eine neue weisse Decke und warf die alte Decke auf den Boden Dann merkte er wutend an dass er dies fur einen fairen Handel halten wurde Brauninger antwortete nicht sofort sondern hielt sich die Hand vor den Mund was in der Zeichensprache bedeutete dass er nichts zu dem Vorgang zu sagen hatte Angesichts der Uberzahl der Sioux erlaubte Brauninger dem Mann schliesslich widerwillig die Decke zu behalten Noch am selben Tag spat in der Nacht naherten sich drei Hauptlinge der Gruppe mit der Decke der Station gute Absichten signalisierend Der Hauptling der die Decke trug sagte er wolle diese zuruckgeben und dass er mochte dass seine Leute sich den Europaern gegenuber zuruckhaltend verhalten mogen und dass er einsehe dass dies nicht der Fall gewesen ware Es folgte ein sehr zufriedenstellendes Treffen das die Missionare Hoffnung schopfen liess Die Hauptlinge bezeichneten die Oglala als Freunde der Weissen und dass sie nicht wollten dass ihnen etwas zustosse Die nachste Begegnung folgte unmittelbar auf dieses Treffen Begegnung mit sechs Kriegern Bearbeiten Am 22 Juli 1860 suchten wieder sechs Krieger vermutlich Hunkpapa und Oglala die Missionsstation zu Fuss auf angeblich in friedlicher Absicht Dementsprechend wurden sie bewirtet und versorgt Die Missionare und die Ureinwohner rauchten gemeinsam und unterhielten sich in der Sioux Sprache uber etliche Themen Danach durften die Krieger in einem eigenen Raum in der Station ubernachten Brauninger meinte an diesem Abend zu seinen Mitarbeitern dass er an die Missionsleitung schreiben werde dass sie die Mission nicht fortfuhren konnten wenn die Anzahl der Missionare nicht auf 15 bis 20 Personen erhoht werden konne um einen Verteidigungswall anlegen und sich notfalls effektiv verteidigen zu konnen Anscheinend schwebte ihm aufgrund der jungsten Ereignisse nun eher ein Missionsfort als eine Missionsfarm vor Ob er sich damit das Scheitern der Mission eingestand ist unklar Die Krieger blieben auch den nachsten halben Tag in der Missionsstation und benahmen sich vollig anders als am Vortag Sie wollten nun Handel treiben und forderten aufdringlich Geschenke ein So wollte einer der Sioux seine Mokassins gegen eine Wolldecke tauschen Brauningers Prinzip war aber keinen Handel mit den Ureinwohnern zu treiben Die Situation wurde immer bedrohlicher fur die Missionare die sich nicht uberreden liessen Schliesslich gelang es ihnen das Problem in Ruhe zu klaren Die Ureinwohner machten nicht den Eindruck beleidigt zu sein Die Krieger erhielten von den Missionaren noch ein Mittagessen insgesamt erhielten sie wahrend ihres Aufenthalts in der Missionsstation drei Mahlzeiten Der am freundlichsten wirkende Krieger nahm die Kugel aus seinem Gewehr die er durch drei durch Pfropfe getrennte Kugeln ersetzte Seyler erkundigte sich beunruhigt wozu dies dienen wurde Brauninger antwortete ihm es sei eine Vorbereitung auf das Zusammentreffen mit Feinden Wenn die Ureinwohner nur jagen wollten wurden sie nur eine Kugel laden Es wird vermutet dass mit dem Laden des Gewehrs bereits Brauningers Tod vorbereitet wurde Die Krieger verliessen die Missionsstation am fruhen Nachmittag gaben an sich den Schlangen in der Zeichensprache ubliche Bezeichnung fur die Comanche anschliessen zu wollen und gingen flussaufwarts wo sie hinter einem Hugel ausser Sicht gerieten Nachdem sich die ermudeten Missionare etwas ausgeruht hatten verliessen Brauninger und Beck die Missionsstation fur einen Abendspaziergang und wie Beck vorschlug um das Vieh in den Stall zu bringen wahrend Seyler zur Aufsicht in der Station blieb Als sich Brauninger von diesem verabschiedete rief er ihm zu Ich wunsche dir viele Indianer Dann gingen Brauninger und Beck flussabwarts und diskutierten uber ihre komplizierte Lage Dabei trosteten sie sich gegenseitig mit Bibelworten Brauninger trug seine grobe Arbeitskleidung ein blaues Hemd lange Lederhosen Mokassins und einen breitkrempigen Hut Er war wie ublich mit einem Gewehr bewaffnet Nachdem die beiden Missionare 800 Meter zuruckgelegt hatten begegneten sie hinter einem Dickicht den sechs Kriegern wieder die sie Stunden zuvor verlassen hatten obwohl diese anfangs in eine andere Richtung gegangen waren Die ebenso uberrascht wirkenden Ureinwohner behaupteten sie hatten einen Schuss gehort von dem sie glaubten er sei von den mit ihnen verfeindeten Blackfoot abgefeuert worden Ferner fragten sie ob sie sich in der Missionsstation verstecken durften Diese fur amerikanische Ureinwohner wohl atypische Bitte war offensichtlich nur eine List um sich noch einmal Zugang zu der Station zu verschaffen was die Missionare nicht durchschauten Brauninger bot ihnen stattdessen den neuen Keller unter der Kuche zum Verstecken an und dass er sie beschutzen wolle wenn ihre Feinde kamen was die Krieger zu lautem Gelachter veranlasste Das verwirrte die Missionare zwar aber auch dies war anscheinend kein Alarmsignal fur die Missionare denn Brauninger bat seinen Diakon Beck nun da das Gesprach sich in die Lange zog sich allein um das weitere 2 km flussaufwarts weidende Vieh zu kummern wahrend er selbst die Ureinwohner zuruck zur Missionsstation begleiten wollte Nachdem er sich von Beck getrennt hatte war der damals 23 jahrige Brauninger verschollen Tod von Hand der sechs Krieger Bearbeiten Die sechs Krieger gaben spater Fallenstellern gegenuber angeblich an sie seien zunachst mit Brauninger in Richtung zur Missionsstation gegangen Dann hatten sie sich zuruckfallen lassen und sich dabei laut gestritten Einer von ihnen hatte gemeint er wolle den vorangehenden Fuhrer der Weissen toten um die unerwunschten Siedler zum Ruckzug zu bewegen Die anderen hatten zunachst versucht ihn davon abzubringen vor allem aus Furcht vor der Reaktion des Militars Da sie Brauninger bekannt waren hatte er keinen Verdacht geschopft und sich nicht nach ihnen umgedreht Dies und die Waffen des Missionars die als Beute lockten hatten schliesslich dazu gefuhrt dass der Krieger der auf der Station sein Gewehr in kriegerischer Absicht geladen hatte auf Brauninger schoss Alle drei Kugeln hatten getroffen eine die Wirbelsaule durchschlagen Brauninger hatte erfolglos versucht aufzustehen woraufhin sie ihn mit Schlagen getotet hatten Danach hatten sie seinen Skalp genommen und sein Gesicht verstummelt damit er sie im Reich der Toten nicht erkennen wurde Sie hatten ihn danach in den Hochwasser fuhrenden Fluss geworfen Die ubrigen Missionare bemerkten Brauningers Verschwinden als Beck abends allein mit dem Vieh zur Station kam Seyler mutmasste bereits dass die Krieger in boser Absicht gekommen waren Moglich war aber auch ein Unfall Beck und Seyler suchten bis zum Einbruch der Nacht sehr sorgfaltig nach Brauninger oder zumindest Spuren von ihm Sie kehrten zur Station zuruck und schliefen neben ihren geladenen Gewehren Brauninger blieb auch nach weiterem Suchen an den beiden folgenden Tagen verschwunden Die Vermutung lag nahe dass die Krieger ihn getotet und seine Leiche entsorgt hatten So zogen die Missionare sich als Brauninger auch nach ausgedehnterem Suchen nicht zu finden war weder lebendig noch tot unverzuglich in sicheres Gebiet nach Deer Creek zuruck um das Missionskomitee in Iowa zu benachrichtigen und neue Anweisungen abzuwarten Das Komitee verstandigte wiederum die Neuendettelsauer und die Nurnberger Missionsgesellschaft Zu dem Ruckzug trug auch bei dass kein Crow am Powder River zu finden war Die Station wurde nicht neu besetzt Was geschehen war wurde erst bekannt als die sechs Krieger einige Zeit spater angeblich wie beschrieben einigen Fallenstellern nicht ohne Stolz davon berichteten Lohe erfuhr einige Wochen spater von den Vorgangen Er schrieb Anfang 1861 in der ersten Ausgabe der Kirchlichen Mittheilungen aus und uber Nordamerika uber Moritz Brauningers Tod Die Umstande seines Todes sind von der Art dass wir frohlich glauben konnen unsere Mission ist mit Martyrerblut eingeweiht und auch die Freunde in Iowa nennen mit schuchtern keimender Freude den Heimgegangenen ihren Martyrer Inwieweit der Bericht der angeblich von Fallenstellern stammte die mit den sechs Kriegern gesprochen hatten und durch Handler und freundlich auftretende Ureinwohner weitergegeben wurde die Wahrheit widerspiegelt ist umstritten Alternativ wurde vermutet der Bericht sei von Ureinwohnern erfunden worden um den Missionaren Angst einzujagen Tatsachlich hatten die sechs Krieger und Brauninger sich getrennt und der Missionar sei von einem der zahlreichen Baren in der Region getotet worden Allgemein gilt aber die Vermutung Brauninger sei von den Kriegern getotet worden als die wahrscheinlichere Version da bekannt ist dass die Ureinwohner keine europaischen Siedler mehr in ihrem Gebiet dulden wollten Deren Anfuhrer zu toten sollte sich zumindest fur die nahere Zukunft ja tatsachlich als eine effiziente Methode erweisen weitere Europaer fernzuhalten Falls er tatsachlich von den Kriegern getotet wurde kann Brauninger als der erste Martyrer der Neuendettelsauer Mission gelten da seine einzige Motivation sich zu den amerikanischen Ureinwohnern zu begeben im Missionsbefehl Jesu bestand wie er in Mt 28 19 20 LUT formuliert ist Andererseits durften die Krieger in diesem Fall Brauninger wohl kaum wegen seiner religiosen Uberzeugung und seiner Missionsabsicht getotet haben Fur sie durfte es sich bei den Missionaren nur um fremde Siedler gehandelt haben die sich ohne ihre Erlaubnis gegen ihren Willen und entgegen der Vereinbarung von Fort Laramie in ihrem Land ansiedelten trotz klarer Aufforderung ihr Territorium zu verlassen der sogar mit Drohungen Nachdruck verliehen wurde Vermutlich fuhlten die Krieger sich absolut im Recht sie mit den ublichen Mitteln des sogenannten Wilden Westens zu vertreiben So gesehen handelt es sich um eine Frage der Perspektive Wahrend Moritz Brauninger aus christlicher Sicht als Martyrer gilt hatten die Sioux ihn vermutlich als Eindringling bezeichnet Aufgabe der Missionsbemuhungen BearbeitenTatsachlich wurde die Missionsarbeit der Neuendettelsauer Missionare bei den amerikanischen Ureinwohnern nachdem 1860 von der Synode noch der Verbleib bei Deer Creek angeordnet worden war und die Missionsstationen 1864 zerstort wurden nur wenige Jahre spater im Jahre 1867 wegen der zahlreichen Gefahren im Gebiet von Fort Laramie erfolglos aufgegeben und die Missionsstation in Deer Creek nicht neu besetzt Die Mission war nach dem Verschwinden Brauningers zunachst auf die Cheyenne ausgewichen Es wird vermutet dass die Missionsarbeit durch das unehrliche Verhalten europaischer Siedler gegenuber den Ureinwohnern unmoglich gemacht wurde Die Besiedlung erfolgte namlich obwohl den Ureinwohnern das Gebiet vertraglich zugesichert wurde was diese nicht langer dulden wollten neben den Siedlern verschlechterten auch Jager und Fallensteller ihre Lebensbedingungen Die Gegenwehr der Ureinwohner wurde immer heftiger Konflikte wurden immer haufiger gewaltsam gelost Weitere fur die Mission negative Einflusse gingen vom Sezessionskrieg der von 1861 bis 1865 gefuhrt wurde der mangelnden Identifikation der Iowa Synode mit der Neuendettelsauer Mission und der mangelnden Erfahrung und einfachen Sichtweise der wohl noch zu jungen Missionare aus Aber auch dem vielleicht am meisten bewunderten Missionar in Nordamerika Pierre Jean De Smet der fur die Romisch Katholische Kirche arbeitete gelang es in der damaligen Zeit nicht ein effektives Missions System im Westen zu etablieren Die Neuendettelsauer Mission sollte spater statt in Nordamerika in Papua Neuguinea die von ihr gewunschten Erfolge haben Denkmal BearbeitenEin Denkmal fur Moritz Brauninger befindet sich auf dem Friedhof von St Sebald im Clayton County Iowa nahe Strawberry Point Es handelt sich dabei um einen etwa 2 Meter hohen und 1 5 Meter breiten Felsblock mit einer in deutscher Sprache beschrifteten Bronzetafel Der obere Teil der Tafel erinnert an die 1865 an dieser Stelle begrabenen christlich getauften Ureinwohner Gottfried und Paulus der untere grossere Teil erinnert an die Missionare zum einen mit dem SatzDies Denkmal zugleich Erinnerung an Missionar Moritz Brauninger Ermordet an der Deer Creek am 23 Juli 1860 zum anderen mit den darunter aufgelisteten Namen sieben deutscher Missionare die Brauninger nachfolgten Gedenktag Bearbeiten22 Juli im Evangelischen Namenkalender Quellen BearbeitenMoritz Brauninger im Okumenischen Heiligenlexikon Artikel von Peter Reindl uber Moritz Brauninger in Sonntagsblatt Evangelische Wochenzeitung fur Bayern Ausgabe 30 2010 vom 25 Juli 2010 Moritz Brauninger auf der Webseite der Lohe Forschungsstelle der Augustana Hochschule Neuendettelsau Artikel von Bernd Borchardt uber Moritz Brauninger auf der Webseite der Burgervereinigung Fur Crimmitschau Albert Keiser Lutheran Mission Work among the American Indians Paul Peters The Fruits of Luther s Mission Mindedness online unter www google de url sa t amp rct j amp q 22moritz 20br C3 A4uninger 22 20martyr amp source web amp cd 9 amp ved 0CGAQFjAI amp url http 3A 2F 2Fwww wlsessays net 2Ffiles 2FPetersFruits rtf amp ei K3ryUdiRNo6SswbVsIHQCA amp usg AFQjCNH7VL2r8psTtlSNbj0suQqHNfXtIw amp cad rja Burtun S Hill Frontier Powder River Mission in Annals of Wyoming 1966 John E Sunder The Fur Trade on the Upper Missouri 1840 1865 Moritz Brauninger im Okumenischen Namenkalender Ted Vial Exploration and Conquest auf Patheos com United States Department of the Enterior Bureau of Land Management Draft environmental impact statement for the proposed reservoir on the middle fork of Powder River Kapitel 4 2 10 3 3 Agricultural water use area Seite Nr 4 109 unten online unter Moritz Brauninger amp source bl amp ots wxshoqvQnG amp sig i6oV3Q 6PuqGLVCKuHjNm apyeo amp hl de amp sa X amp ei kcLQU5maJoGD4gSVw4GQCw amp ved 0CDEQ6AEwAg v onepage amp q 22Moritz 20Brauninger 22 amp f false July 22nd in World Evangelism History auf AustinGardner net Martyrer in Hilfsaktion Martyrerkirche e V Stimme der Martyrer Nr 07 2013 45 Jahrgang S 11 Memento vom 31 August 2013 im Internet 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Traders as Undertakers on the Upper Missouri vorgestellt auf dem Third National Fur Trade Symposium Chadron Nebraska 12 14 Oktober 2006 Ausbau der Missionsarbeit auf der Webseite der Lohe Forschungsstelle Hans Rossler Moritz Brauninger in Gesellschaft fur Innere und Aussere Mission im Sinne der lutherischen Kirche e V Herausgeber CA Confessio Augustana Das Lutherische Magazin fur Religion Gesellschaft und Kultur Heft 3 4 Freimund Verlag 2010Literatur BearbeitenGerhard Schmutterer Tomahawk und Kreuz Frankische Missionare unter Prarie Indianern 1858 1866 zum Gedenken an Moritz Brauninger Erlanger Taschenbucher Band 79 Freimund Verlag Neuendettelsau Verlag der Evangelisch Lutherischen Mission Erlangen 1987 ISBN 3 7726 0128 6 und ISBN 3 87214 179 1Normdaten Person GND 121157911 lobid OGND AKS VIAF 8235417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brauninger MoritzALTERNATIVNAMEN Bryninger BagirischKURZBESCHREIBUNG evangelischer Missionar eventuell MartyrerGEBURTSDATUM 2 Dezember 1836GEBURTSORT CrimmitschauSTERBEDATUM 23 Juli 1860STERBEORT am Powder River Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz Brauninger amp oldid 235862170