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Die Mollard auch Molart Mollart oder Mollarth waren ein ursprunglich savoyisches Adelsgeschlecht das im 16 Jahrhundert nach Osterreich kam und seit 1571 dem Herrenstand angehorte Die Herren Freiherren und Grafen von Mollard zahlten spater zum Hofadel der Habsburger in Wien und bekleideten wichtige Positionen in der kaiserlichen Verwaltung Wappen der Freiherrn von Mollart Zeichnung ca 1890 von Ernst Graf Sprinzenstein Familienarchiv Sprinzenstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPeter von Mollard 1576 war Kammerer Kaiser Maximilians II 1527 1576 und oberster Stallmeister von Kaiserin Maria Er genoss hohes Ansehen beim Kaiser und wurde 1571 als Freiherr von Reinegg auch Reineck in den Freiherrenstand erhoben nbsp Verkaufsbrief des Freihauses in der Hochstrasse an Peter von Mollard Wien 15631563 erwarb er das Freihaus in der Hochstrasse in Wien von der Pfarre St Michael der es bis dahin als Stiftungshaus gehort hatte Der entsprechende Verkaufsbrief zwischen Valentin Sixtl Kaplan und Pfarrer zu St Michael und Peter von Mollard tragt das Datum vom 6 Juli 1563 Peter von Mollard starb 1576 seine funf Sohne erbten das Haus 1591 nach dem Tod der Mutter Der alteste Sohn dieses Paares Ernst 1620 wurde zu einem der engsten Vertrauten am Hof Kaiser Rudolfs II in Prag Er diente zwischen 1602 und 1608 als Statthalter des Erzherzogtums Osterreich unter der Enns In der Wiener Vorstadt St Ulrich Am Platzel erwarb er einige Hauser die er mit seinem Besitz vereinigte und schliesslich dem neu nach Wien kommenden Kapuzinerorden als Niederlassung zur Verfugung stellte Sein Bruder Hans diente dem Erzherzog und spateren Kaiser Matthias und wurde Prasident der Wiener Stadtguardia Ein weiterer Bruder Peter Ernst erhielt durch das Erbe seiner Frau einer Tochter des Hofkammersekretars Vinzenz Muschinger die Herrschaft Gumpendorf vor den Stadtmauern Wiens sowie Herrschaft Rosenburg im Waldviertel Im Haus Herrengasse 9 dem Vorgangerbau des barocken Palais Mollard Clary wurde grosse Politik gemacht nbsp Palais Mollard in Wien nbsp Epitaph des Peter von Mollard 1576 in der Wiener MichaelerkircheDurch Heirat mit Maria Elisabeth einer Tochter des Michael Ferdinand von Althann erwarb der k k Kammerer Hofkammerrat und Obrist Kuchenmeister Franz Ernst von Mollard 1654 die mahrische Herrschaft Oslawan sein Sohn Peter Ernst verkaufte sie 1712 an die Zisterzienserinnenabtei Maria Saal in Altbrunn Mechtilde von Mollard 1640 1684 heiratete 1661 in Utrecht den Diplomaten Theodor Heinrich Graf von Stratmann 1637 1693 und hatte aus dieser Ehe Nachkommen darunter Eleonore Batthyany Stratmann 1671 1741 die spatere Ehefrau von Adam II Batthyany 1695 beauftragte Ferdinand Ernst von Mollard Vizeprasident der Hofkammer den italienischen Architekten Domenico Martinelli mit einem barocken Um und Ausbau des Palais Mollard Das Haus wurde um ein 4 Geschoss aufgestockt es entstanden der dreigeschossige Quertrakt im Hof samt Kapelle und eine grosse Treppenanlage Der schmale Verbindungsgang im Piano Nobile wurde mit mythologischen Olmalereien ausgestattet die Andrea Lanzani 1641 1712 zugeschrieben werden 1733 sind zahlreiche Baumangel uberliefert unter anderem musste das stark verfallene Dach erneuert werden Die Reparaturarbeiten fuhrte Lucas von Hildebrandt durch 1760 wurde das Palais an Franz Wenzel Graf Clary und Aldringen verkauft der es fur seine aus Teplitz stammende Familie als Wintersitz erwarb Zu den bekanntesten Angehorigen des Geschlechtes der Mollard gehorte Karoline von Fuchs Mollard 1675 1754 die als Erzieherin und Obersthofmeisterin der Kaiserin Maria Theresia zu besonderer Bedeutung gelangte und nach ihrem Tod als einzige Nicht Habsburgerin in der Kapuzinergruft beigesetzt wurde Sie war die Tochter des erwahnten Vizeprasidenten der Hofkammer Ferdinand Ernst Graf Mollard und seiner Gemahlin Katharina von Seeau Ihre wichtigste Grablege hatten die Herren Freiherren und Grafen von Mollard in der Gruft unter der Wiener Michaelerkirche wo einige der bedeutendsten Mitglieder des Geschlechtes ihre letzte Ruhe fanden Der erwahnte Peter von Mollard erhielt ausserdem ein prunkvolles Grabmal im Chor der Michaelerkirche Das Relief darauf zeigt einen Ritter mit Kreuzfahne darunter die Familie des Verstorbenen Dieses Renaissance Prunkdenkmal wurde 1591 gestiftet Unter den Betstuhlen finden sich noch Fragmente der Deckplatte der darunterliegenden Mollardgruft 1 Wappen Bearbeiten nbsp Stammwappen mit dem Vorstehhund als Wappenfigur am Epitaph von Peter von Mollard Michaelerkirche Wien Blasonierung Das Stammwappen am Epitaph des Peter von Mollard 1576 in der Wiener Michaelerkirche zeigt der Wappenschild in Blau einen linksgewendeten aufsteigenden weissen silbernen Vorstehhund mit goldenem Halsband und einem Ring daran oberhalb des Hundes aber drei goldene Sterne in einer Reihe nebeneinander gestellt sind daruber ein gekronter Helm mit dem weissen Vorstehhund die Helmdecken blau silbern Blasonierung Das gemehrte Wappen von 1761 zeigt einen quadrierten Schild mit Herzschild Felder 1 und 4 in Blau worin ein linksgewendeter aufsteigender weisser oder silberner Vorstehhund mit goldenem Halsband und einem Ring daran oberhalb des Hundes aber drei goldene Sterne in einer Reihe nebeneinander gestellt sind Stammwappen Felder 2 und 3 in Blau unten mit silbernen Wellen uber welche ein goldenes und quaderweise rot gestreiftes Kastell mit offenem Tor Mauerzinnen und drei draufgestellten Turmen steht der Mittelschild ist ein goldenes Feld worin der ausgebreitete doppelte kaiserliche schwarze Adler mit goldener Krone bedeckt ein Zepter und Schwert in den Klauen haltend auf der Brust F III angebracht zu sehen ist auf dem Schild ruht die Grafenkrone daruber sind drei gekronte Helme auf dem ersten der weisse Vorstehhund auf dem zweiten der kaiserliche schwarze Adler wie im Herzschild auf dem dritten ein geharnischter Arm mit gezucktem blossem Schwert die Helmdecken sind beiderseits blau silbern 2 Literatur BearbeitenAnna Marie Sigmund Es steht ein Schloss in Osterreich Zur Bau und Besitzgeschichte der Rosenburg In Adel im Wandel Politik Kultur Konfession 1500 1700 Katalog der Niederosterreichischen Landesausstellung Rosenburg 1990 Wien 1990 S 585 602 ISBN 3854600194 Alois Weiss von Starkenfels Johann Kirnbauer von Erzstatt Johann Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Oberosterreichischer Adel Bauer amp Raspe 1885 S 208 216 DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten nbsp Commons Mollard Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Michael als Bestattungsort Memento des Originals vom 28 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchen fuehrer info Zugriff am 26 September 2012 Zeitschrift Organ des heraldisch genealogischen Vereins Adler Erster Jahrgang Wien 1871 S 167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mollard Adelsgeschlecht amp oldid 236185124