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Das Palais Mollard Clary ist ein barockes Stadtpalais im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Herrengasse 9 Das Palais Mollard Clary in Wien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Besitz der Mollard 1563 1760 1 2 Besitz der Clary 1760 1922 1 3 Heutige Nutzung 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenUm 1250 errichtete Seifried von Modling am neu geschaffenen Siedlungsgebiet an der Hochstrasse ab dem 16 Jahrhundert Herrengasse ein erstes Gebaude im Bereich der heutigen Nummern 9 11 Sein Hof grenzte an den Friedhof der Minoriten die bereits ab 1224 ihre Niederlassung am Minoritenplatz hatten Bei den Brandkatastrophen von 1326 27 die zwei Drittel aller Wiener Hauser einascherten wurde auch das Haus auf der Parzelle Herrengasse 9 zerstort das zu dieser Zeit der Witwe Gertrude Magenpuech gehorte Es wurde wieder aufgebaut und gelangte in den Besitz von Friedrich II von Stubenberg wie auch die angrenzenden Hauser im Bereich Herrengasse 11 1440 erwarb der Edle Hans Pruckner ein Angehoriger niederen Adels das Haus und stiftete es testamentarisch der Pfarre St Michael Pruckner stand im Dienste vom Herzog Albrecht V spater von Kaiser Friedrich III Seinem Vermogens und Inventarverzeichnis ist zu entnehmen dass ein grosser gewolbter Raum mehrere Wohn und Schlafraume ein lang gestreckter Raum und Stubchen sowie Kellerraume vorhanden waren Bei der Brandkatastrophe 1525 wurden mehr als 400 Hauser in der Nahe der Hofburg zerstort unter anderem die Pfarrkirche St Michael Es ist anzunehmen dass das Haus Herrengasse 9 ebenfalls betroffen war und zumindest teilweise zerstort wurde Auf dem ersten Plan der Stadt Wien von Bonifaz Wohlmut 1547 ist die Parzelle Herrengasse 9 bereits in ihrer heutigen Form eingezeichnet Besitz der Mollard 1563 1760 Bearbeiten nbsp Verkaufsbrief des Freihauses in der Hochstrasse an Peter von Mollard Wien 15631563 erwarb der aus einer savoyischen Adelsfamilie stammende Peter von Mollard das Freihaus in der Hochstrasse von der Pfarre St Michael der es bis dahin als Stiftungshaus gehort hatte Der entsprechende Verkaufsbrief zwischen Valentin Sixtl Kaplan und Pfarrer zu St Michael und Peter von Mollard tragt das Datum vom 6 Juli 1563 Peter von Mollard starb 1576 seine funf Sohne erbten das Haus 1591 nach dem Tod der Mutter Der alteste Sohn Ernst wurde zu einem der engsten Vertrauten am Hof Kaiser Rudolfs II in Prag sein Bruder Hans hingegen diente beim Erzherzog und spateren Kaiser Matthias er wurde Prasident der Wiener Stadtguardia Im Haus Herrengasse 9 wurde grosse Politik gemacht 1609 ist die erste Ansicht des Hauses Herrengasse 9 ist auf dem Vogelschauplan des Jacob Hufnagel uberliefert 1695 beauftragte Ferdinand Ernst von Mollard Vizeprasident der Hofkammer und Vater von Karoline von Fuchs Mollard den italienischen Architekten Domenico Martinelli mit einem barocken Um und Ausbau des Hauses Das Haus wurde um ein 4 Geschoss aufgestockt es entstanden der dreigeschossige Quertrakt im Hof samt Kapelle und eine grosse Treppenanlage Der schmale Verbindungsgang im Piano Nobile wurde mit mythologischen Olmalereien ausgestattet die Andrea Lanzani zugeschrieben werden 1733 sind zahlreiche Baumangel uberliefert unter anderem musste das stark verfallene Dach erneuert werden Die Reparaturarbeiten fuhrte Lucas von Hildebrandt durch Besitz der Clary 1760 1922 Bearbeiten 1760 wurde das Palais von Franz Wenzel Graf von Clary und Aldringen fur seine auf Schloss Teplitz in Nordbohmen residierende Adelsfamilie als Wintersitz erworben In ihrem Besitz blieb es bis 1922 Um 1780 traf sich im Palais Clary regelmassig die als Tischrunde Josefs II bekannte Gesellschaft hoher Wiener Adeliger 1810 richtete Furst Carl Clary im zweiten Obergeschoss eine der bedeutendsten Privatbibliotheken Wiens und eine Sammlung von Kupferstichen und Zeichnungen ein Teile der Originalausstattung fanden sich spater in den Depots der Familie Clary in Schloss Teplitz 1879 81 wurde das Haus generalsaniert Heizungs und Sanitaranlagen wurden installiert die Fassade renoviert und umgestaltet Im Laufe des 19 Jahrhunderts zog die Familie auf ein Stockwerk und vermietete den Rest des Palais zuerst als Britische Botschaft dann als kgl bayerische Gesandtschaft 1922 wurde das Palais an das Land Niederosterreich verkauft die hier das Niederosterreichische Landesmuseum einrichtete Am 10 September 1944 wurde der hintere Teil des Hauses durch einen Bombentreffer schwer beschadigt Heutige Nutzung Bearbeiten Nach umfassenden Bauarbeiten wurde das Museum im Dezember 1951 wiedereroffnet 1986 88 wurden direkt unter dem Palais umfangreiche U Bahnbauarbeiten U3 durchgefuhrt Der Bund erwarb 1999 das Palais Mollard vom Land Niederosterreich das Niederosterreichische Landesmuseum fand seinen neuen Standort in der Landeshauptstadt St Polten 2002 fand fur die nachsten drei Jahre der Umbau und Generalsanierung des Gebaudes fur die Osterreichische Nationalbibliothek nach Planen des Architekten Gerhard Lindner statt Das Palais wird von der Osterreichischen Nationalbibliothek genutzt und beherbergt seit 2005 das Esperantomuseum und Sammlung fur Plansprachen Erdgeschoss Globenmuseum 1 Obergeschoss Beletage Veranstaltungsraume 2 Obergeschoss und die Musiksammlung 3 5 Obergeschoss der Osterreichischen Nationalbibliothek Literatur BearbeitenHellmut Lorenz Wilhelm G Rizzi Zur Planungs und Baugeschichte des Palais Mollard Clary in Wien In Wiener Jahrbuch fur Kunstgeschichte 38 1985 ISSN 0083 9981 S 239 246Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Mollard Clary Sammlung von Bildern Musiksammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek Esperantomuseum und Sammlung fur Plansprachen Globenmuseum Planet Vienna Palais Mollard Clary Palais Clary In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 48 209305555556 16 365277777778 Koordinaten 48 12 33 5 N 16 21 55 O Normdaten Geografikum GND 1051281768 lobid OGND AKS VIAF 308717732 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palais Mollard Clary amp oldid 230363178